Originaltitel: Tales of an Ancient Empire__Herstellungsland: USA __Erscheinungsjahr: 2010__Regie: Albert Pyun__Darsteller: Melissa Ordway, Kevin Sorbo, Michael Paré, Whitney Able, Victoria Maurette, Cazzy Golomb, Jennifer Siebel Newsom, Olivier Gruner, Sasha Mitchell, Ralf Moeller, Norbert Weisser, Scott Paulin, Norbert Weisser, Morgan Weisser, Matthew Willig, Lee Horsley, … |
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Gelegentlich sind die Entstehungsgeschichten bestimmter Filme wesentlich interessanter als die fertigen Werke an sich. Um einen solchen Fall handelt es sich bei dem Fantasy-Action-Adventure-Genremix „Tales of an Ancient Empire“, dessen „Entwicklung“ ich monatelang mit einer neugierig-gespannten Erwartungshaltung (vorrangig per „Facebook“-Updates seines Regisseurs) mitverfolgt habe – bis mir das finale Produkt dann „endlich“ im März 2012 (eine mehrfach verlängerte Wartezeit abschließend) zur Sichtung bzw. Besprechung vorlag…
Es war in der zweiten Jahreshälfte 2007, als sich Albert Pyun immer intensiver mit der Möglichkeit einer Fortsetzung seines 1982er Debütfilms „the Sword and the Sorcerer“ zu beschäftigen begann, der hierzulande unter dem Titel „Talon im Kampf gegen das Imperium“ erschienen war, allein in den USA stolze 36 Millionen an den Kinokassen einspielte und sich seither zudem den Ruf eines „kleinen Kult-Klassikers“ erwerben konnte. Ein erster Skriptentwurf, der aus einem von Cynthia Curnan überarbeiteten Drehbuch Chad Leslies erwuchs, welches jener ursprünglich mal als Sci-Fi-Story unter dem Titel „Sweating Bullets“ konzipiert hatte, musste aus Budget- und Struktur-Gründen jedoch bald schon wieder verworfen werden – worauf Cynthia eine komplett neue, sich auch mit vergleichsweise „eingeschränkten“ finanziellen Ressourcen realisierbare Vorlage verfasste. Die entsprechenden Dreharbeiten sollten im Mai 2008 in Argentinien anlaufen: Rund 450.000 USD standen dafür zur Verfügung – und so wurden Sets gebaut, Kulissen vorbereitet sowie Christopher Lambert, Kevin Sorbo und Victoria Maurette (als Leads) verpflichtet. Innerhalb dieser Pre-Production-Phase kam es allerdings zu „gewissen Unstimmigkeiten“ mit den Leuten vor Ort und stiegen die Kosten (parallel dazu) immer weiter an – was sich u.a. auf die veranschlagten Drehtage auswirkte, welche in diesem Rahmen von 24 auf letztlich bloß noch elf „zurückgeschraubt“ werden mussten. Angesichts dieser unsicheren Umstände hielten es Pyun und seine Finanziers irgendwann schlichtweg für das Beste, mit dem Unterfangen „auf diesem Pfade“ besser nicht voranzuschreiten…
Im Folgenden wurden „Ersatz-Locations“ an Orten bzw. in Ländern wie Bulgarien, Polen, Baton Rouge, Kroatien und Südafrika ins Auge gefasst – und allesamt wieder verworfen – bis das Team schließlich Ende 2008 im Umland von L.A. vor die Kameras trat, inzwischen aber ohne die Beteiligung Lamberts und Maurettes. Schon während des Editing-Prozesses stellte Albert erste Clips online, beschaffte sich auf diesem Wege Feedback und nahm (daraus resultierend) auch diverse Änderungen vor – z.B. arbeiteten er und Cynthia einen vollkommen neuen, sich um eine weitere zentrale Figur rankenden Plotstrang aus: Eine geradezu ideale Rolle für Victoria, welche somit doch noch mit an Bord geholt werden konnte. Inmitten all dieser Bemühungen, den Film so gut wie möglich zu gestalten, wurde um den Jahreswechsel 2010/11 herum allerdings sowohl in Thailand als auch Schweden (aufgrund bestehender Verbindlichkeiten) eine „unfertige“ Version des Streifens veröffentlicht – was Albert schwer verärgerte und sein Vorhaben bestärkte, nach der Fertigstellung seines „Director´s Cuts“ diesen selbständig übers Internet zu vertreiben. Des Öfteren hatte er in der Vergangenheit bereits miterleben müssen, wie Produzenten seine Werke entgegen seines Willens umschnitten – weshalb er mit jenem entschlossenen Vorgehen nun also (wie zuvor im Falle von „Bulletface“) die „volle kreative Kontrolle“ über das Projekt beibehalten wollte, in welches er ja dermaßen viel Engagement und Herzblut hatte einfließen lassen…
Rege nahm er in den Wochen vor dem angestrebten Versandtermin der von Fans direkt über seine Website bestellbaren „Special Editions“ weitere Umgestaltungen vor und drehte überdies einige neue Szenen (u.a. mit der Schauspielerin Cazzy Golumb) nach – wodurch die Laufzeit (gegenüber der „Thai-Fassung“) um rund 20 Minuten verlängert wurde. Ferner präsentierte er den Film (ab und an) einem interessierten Publikum in ausgewählten Lichtspielhäusern und nutzte die so gewonnenen Erkenntnisse (etwa hinsichtlich der Soundtrack-Wirkung oder im Hinblick auf erforderliche Straffungen zum Zwecke eines höheren Tempos) als Basis zusätzlicher Korrekturen. Dann ein massiver Rückschlag: Die mit der Abwicklung des Eigenvertriebs beauftragte „Fulfillment“-Firma „Neoflix“ musste Insolvenz anmelden – was nicht nur die entsprechenden Pläne Pyuns zunichte machte, sondern ebenso dazu führte, dass etliche Kunden jenes Unternehmens (in erster Linie Indie-Filmemacher) eine Menge noch ausstehender Gelder verloren. Dessen ungeachtet, berief er bis in die zweite Jahreshälfte 2011 weitere Screenings ein, feilte am „Fluss“ des Werks und ergänzte gar erneut einige Charaktere und Einstellungen, für die er (u.a.) seine „alten Bekannten“ Michael Paré, Sasha Mitchell und Olivier Gruner gewinnen konnte. Und worin mündeten all diese Bemühungen nun zu guter Letzt? In einem (am Ende im Prinzip „unvermeidbaren“) Deal mit Verantwortlichen des Hauses „Lions Gate“, welche den Streifen Anfang 2012 in die US-Videotheken brachten – versehen mit einem DVD-Cover, das Albert (zu Recht) nicht ausstehen kann, sowie in einer (erneut) „ein wenig veränderten“ Schnittversion…
„Tales of an Ancient Empire“ eröffnet in Form eines knapp 16-minütigen Prologs, der dem Zuschauer die Vorgeschichte der sich zwei Dekaden später entfaltenden Hauptereignisse näher bringt: Angesichts einer akuten Bedrohung durch den bösen Sorcerer Xuxia (Norbert Weisser), der eine kleine Armee „höllischer Kreaturen“ befehligt und gerade unmittelbar davor steht, ein geheimnisvolles Portal zwischen dieser und einer „düstereren“ Welt zu öffnen, sichert sich das Königreich Abelar die Dienste des legendären Kriegers Oda (Paré) – welcher gemeinsam mit seinen Gefährten Rodrigo (Mitchell) und Duguay (Gruner) umgehend in Aktion tritt, die Reihen des Gegners dezimiert und Xuxia schließlich auch niederstrecken kann. Für alle überraschend, beginnt er dann aber plötzlich eine Affäre mit Xia, der Vampir-Tochter des Besiegten. Als diese allerdings schwanger wird und ihm die Folgen seines Handelns erstmals „so richtig“ bewusst werden, schneidet er ihr das Baby kurzerhand aus dem Leib und schließt Xia´s Überreste in einen steinernen Sarkophag ein. Das Kind, welches (trotz allem) tatsächlich noch am Leben ist, verschont er dagegen – worauf er das Mädchen einer Dienerin am Hofe anvertraut, die es fortan (quasi „als ihr eigenes“) großzieht. Zwanzig Jahre danach wird die „Ruhestätte“ Xias jedoch seitens einer Gruppe Grabräuber (unter ihnen Morgan Weisser) geöffnet – was u.a. darin resultiert, dass sie „in leicht gewandelter Gestalt“ (sprich: nun durch Whitney Able verkörpert) „aufersteht“, die Männer sogleich dahinrafft und sich von diesem Punkt an entschlossen daran begibt, die einstigen Pläne ihres Vaters doch noch zu verwirklichen…
Bis hin zum genannten Zeitsprung entfaltet sich der Einstieg nicht nur viel zu ausgedehnt – er ist obendrein randvoll mit furchtbaren Mono- und Dialogen, durchweg miesen Performances sowie uninspiriert arrangierten „Green Screen“-Kompositionen (der billigsten Sorte). An einer Stelle fragt Oda einen seiner Widersacher: „Do you realize how silly this looks?“ Man könnte glatt meinen, der Satz stelle eine Art „Meta-Gag“ dar. Wer nun aber denkt, dass die Inhaltsangabe bislang doch eigentlich gar nicht mal so verkehrt klingt, der sollte allerdings wissen, dass man im Grunde keine der betreffenden „potentiell coolen Momente“ zu sehen erhält – stattdessen werden sie einem bloß von einer Figur namens Hekaté (Golumb) erzählt! Zumindest hat man ihre (nicht unbedingt mitreißenden) Ausführungen im Stile eines „Motion Comics“ mit diversen Illustrationen Rob E. Browns „veranschaulicht“ – welche an sich zwar relativ „okay“ ausschauen, innerhalb des Kontexts aber nicht gerade ein sonderlich befriedigendes Ergebnis offerieren. Doch weiter geht´s: Nicht lange nach ihrer „Wiedererweckung“ greift Xia Abelar mit ihrem (in der Zwischenzeit irgendwie zusammengetrommelten) Vampir-Gefolge an – im Zuge dessen die Ehren-Gardisten (u.a. Ralf Möller) ohne Chance verbleiben sowie die amtierende Queen Ma’at (Jennifer Siebel Newsom) getötet wird. Zuvor war es letzterer allerdings noch gelungen, ihrer Halbschwester Tanis (Melissa Ordway) zur Flucht zu verhelfen: Da nur Oda Xia aufhalten zu können scheint, liegt es nun also an ihr, diesen aufzuspüren. Und, ach ja – erst kurz vor ihrem Tode hatte Ma’at ihr (außerdem) noch anvertraut, dass jener in Wahrheit ihr leiblicher Vater ist…
Auch den „Niedergang“ des Palasts bzw. die eigentliche Schlacht bekommt der Betrachter nie „richtig“ präsentiert: In diesem Fall muss man sich mit einzelnen Images fauchender Vampire sowie dem Anblick einiger Protagonisten in gespannter Erwartung ihrer Gegner begnügen – unterlegt mit diversen eingespielten Schreien und „Kampflauten“, was natürlich arg frustrierend ist. Das Entkommen der Prinzessin per Schiff, welches aber bereits nach kurzer Fahrt durch einen Zauber versenkt wird, wird einem dagegen nicht vorenthalten – bloß sind die dafür verwendeten CGI-F/X von einer derart „grottigen“ Qualität (vgl. betagte PC-Spiel-Grafiken aus den 90ern), dass man im Prinzip überhaupt nicht weiß, ob man eher lachen oder weinen sollte. Als einzige Überlebende an die Küste geschwemmt, begibt sich Tanis daraufhin in ein kleines (nahebei gelegenes) Städtchen, in welchem sie auf ihren Halbbruder Aedan (Kevin Sorbo) trifft, der sich in einem Wirtshaus gerade mit einem angetrunkenen Hünen (Matthew Willig) prügelt. Nach dem Kampf sowie einiger Überzeugungsarbeit ihrerseits, einschließlich einer in Aussicht gestellten Belohnung, brechen die beiden dann in Richtung des gewähnten Aufenthaltsorts Odas auf – rekrutieren entlang des Weges (zwecks tatkräftiger Unterstützung) aber zusätzlich noch die zwei weiteren Halbschwestern Malia (Sarah Ann Schultz) und Rajan (Janelle Giumarra), ebenso wie Aedan´s Nichte Alana (Inbar Lavi). Ja, bevor Oda irgendwann als Fischer sesshaft wurde, war er ganz offenbar „ein verdammt umtriebiger Kerl“ – und da Xia das Ritual (jetzt) in nur wenigen Tagen vollenden kann bzw. will, läuft ihnen die verbleibende Zeit allmählich davon. Zu allem Überfluss ist ihnen die ehemalige Hofdienerin Kara (Maurette) dicht auf den Versen, welche inzwischen „die Seiten gewechselt“ hat und aufgrund ihrer „speziellen genetischen Natur“ selbst bei hellstem Tageslicht „über die Erde wandeln“ kann – und das trotz der vollzogenen Verwandlung, anders als bei Vampiren normalerweise ja üblich…
Obgleich die Schluss-Credits von „Tales of an Ancient Empire“ bereits nach rund 80 Minuten einsetzen, mutet es fast schon wie eine Art „Herausforderung“ Schrägstrich „Belastungsprobe“ an, den Streifen in seiner Gesamtheit durchzustehen – was u.a. am schleppenden Tempo, der Nichtexistenz jeglicher Spannung sowie der echt besch…eidenen handwerklichen Qualität des Gebotenen liegt. Unstreitig ist dabei vieles auf die zahlreichen „Verschlimmbesserungen“ Pyuns zurückzuführen, welche sich nicht nur im Bereich der (nun) recht zerfahren wirkenden Storyline bemerkbar machen, sondern ebenfalls bei der Optik, Ausleuchtung und/oder kompletten Beschaffenheit verschiedener Sequenzen. Die mit modernen „DV-Cams“ realisierten Aufnahmen der letzten Nachdrehs unterscheiden sich (z.B.) sichtlich von den ursprünglichen – und so verfügen manche über eine sehr intensive Schärfe und Farbgebung, während andere dagegen deutlich „weichere Züge“ besitzen. Besonders schlimm ist es, wenn dies sogar innerhalb einer einzigen Schnittfolge ins Auge fällt – wie als Kara Oda zum ersten Mal begegnet, welcher „damals“ ja eigentlich nicht von Paré verkörpert wurde. Generell haben mich die „Green Screen“-Szenen eh am meisten gestört: Nicht nur sind die betreffenden Inhalte (also die Dialoge, Darbietungen und Handlungen) durch die Bank weg kläglich geraten – sie rufen (in dieser Form) zudem einen überaus künstlichen, jedes Aufkommen von Atmosphäre prompt im Keim erstickenden Eindruck hervor. Wenn mit der Schneidekante genau zur Kamera hin gehalten, sind teilweise nicht einmal die Klingen der Schwerter zu erkennen, da diese von den nachträglich eingefügten Hintergründen regelmäßig „verschluckt“ werden. Jip, dermaßen betrüblich-minderwertig ist die ganze Schose…
Albert Pyun war schon immer ein ebenso engagierter wie eigenwilliger Filmemacher: Reich an kreativer Energie und großen Ambitionen in Bezug auf seine Vorhaben – des Öfteren aber auch mit einer gehörigen Portion „Pech“ behaftet (siehe nur mal die Entstehungsgeschichten von „Cyborg“, „Captain America“, „Ticker“ sowie dem hier vorliegenden Projekt). Primär sind drei zentrale (stets mehr oder minder stark ausgeprägte) Faktoren anzuführen, die ihm beim Verwirklichen seiner „Visionen“ wiederkehrend im Wege standen: Budget-Knappheit, sich in die jeweiligen Entscheidungsprozesse einmischende Studios – ebenso wie die Grenzen seiner eigenen Fähigkeiten. In diesem Fall zogen er und seine „kreative Partnerin“ Cynthia Curnan aus, um (im Rahmen ihrer eingeschränkten Möglichkeiten) ein Werk zu erschaffen, das sowohl „indirekt“ an seinen ‘82er „Vorgänger“ anknüpft als auch bestimmte klassische Plot-Elemente aufweist, wie sie etwa in „the Seven Samurai“ (1954) zu finden sind. „the Sword and the Sorcerer“ entstand seinerzeit aus dem „Windschatten“ ähnlich gearteter Erfolge (wie „Conan“ oder „Excalibur“) heraus – wogegen man sich dieses Mal offensichtlich „zusätzlich“ seitens der neu erkeimten Beliebtheit von Vampiren („Twilight“, „True Blood“ und den „Vampire Diaries“ sei Dank) hat „inspirieren“ lassen. Zauberei gibt es angrenzend keine (mehr) – genauso wenig wie Schwertkämpfe. Das nächste geplante „Kapitel“ dieser Reihe, welches derzeitig unter dem Titel „Red Moon“ vorbereitet wird, soll gar vorrangig dem Sci-Fi-Genre angehören! Ohne Geld für aufwendige Set-Pieces, hat man den Begriff „Tales“ im Prinzip viel zu wörtlich genommen – und so gibt es anstelle von „Eye Candy“ und „Money Shots“ eine breite Fülle an Dialogen, Schilderungen und Erklärungen, die aber weder sonderlich hochwertig noch aufregend sind und einen entsprechend rasch zu langweilen und verärgern beginnen…
In der Hauptrolle ist die blonde Schönheit Melissa Ordway („Escapee“) zu sehen, deren schauspielerisches Talent allerdings nicht ganz ausreicht, um Tanis die nötige „gefestigte Ausstrahlung“ zu verleihen. Erstaunlicherweise hat man ihr nicht einmal einen Platz auf dem US-DVD-Cover zugestanden – stattdessen ist dort (aus irgendwelchen Gründen) der nur kurz im Verlauf auftretende Ex-„NFL“-Player Matthew Willig neben Kevin Sorbo abgebildet, welcher ja den „männlichen Helden“ mimt sowie nach knapp 21 Minuten als eine Art „verschmitzt-höchmütig-sympathischer Haudegen“ (á la Han Solo) eingeführt wird. Dasselbe augenzwinkernde Herangehen wie schon bei der ‘97er „Kull“-Adaption und „Hercules“-TV-Serie an den Tag legend, liefert Sorbo (zumindest in Sachen Unterhaltungswert) die insgesamt beste Performance ab. Glanzlos, aber wenigstens noch halbwegs solide, tritt Whitney Able (aus dem kleinen Meisterwerk „Monsters“) als „Klischee-Widersacherin“ Xia in Erscheinung – und das zirka 100x besser als die (mir unbekannt) Aktrice, welche jene Figur im Prolog mimt. Je weiter der Plot voranschreitet, desto mehr gerät sie übrigens in den Hintergrund – was gewiss daran liegt, dass sie an den Nachdrehs nicht mehr beteiligt war. Dafür rückt „Daywalkerin“ Kara (auf Seiten der Baddies) zunehmend in den Mittelpunkt – ohne dabei jedoch vom Skript genügend „Substanz“ zu erhalten, zum Beispiel im Hinblick auf ihre Motive und Ursprünge: Schade um Victoria Maurette („Left for Dead“)! Unterdessen agiert Michael Paré („Rampage“) nicht nur mau – er sieht in seinem unpassenden „Samurai-Outfit“ obendrein auch noch recht albern aus. Im Zuge seines Cameos behält Ralf Möller („Cyborg“) seine „Würde“ immerhin umfassend intakt – wohingegen sich weitere „Pyun-Regulars“ wie Scott Paulin („Bulletface“), Norbert Weisser („Blast“), Olivier Gruner („Nemesis“) und Sasha Mitchell („Kickboxer 2-4“) im Grunde allesamt blamieren…
Die Verbindungen zwischen diesem Film und „the Sword and the Sorcerer“ sind nur minimal und kaum richtig auszumachen: Von jungen Frauen umringt, gibt sich „Talon“-Darsteller Lee Horsley in einer Szene (in einem Wirtshaus) kurz die Ehre, wird in den Credits allerdings bloß als „the Stranger“ aufgeführt – und gegen Ende erscheint eine von einem Kapuzenumhang in Schatten gehüllte Gestalt mit dem berühmten drei-schneidigen Schwert in Händen, welche sich (in der aktuellen Version) jedoch als Oda herausstellt, während die Waffe als jene spezielle (indes) nicht einmal mehr klar identifizierbar ist. Man kann bloß erahnen, wie sich Curnan´s „Ausgangs-Skript“ wohl gelesen haben muss, denn nach den vielen Änderungen gleicht das jetzige Ergebnis einem „einzigen Durcheinander“ – eine Charakterisierung, die so auch auf die komplette Umsetzung Pyuns zutrifft. Die erstaunlich redselige, u.a. durch Flashbacks und Zukunftsvisionen zusätzlich fragmentierte Handlung weist nur ein Minimum an „echter Action“ auf – und selbst die ist (ausnahmslos) schlecht arrangiert worden, einschließlich unbeholfen anmutender Zeitlupen-Verwendung und schwacher Editing-Arbeit. Dazu dann noch die bereits erwähnten miesen und veralteten CGI-Effekte, das sich immer wieder „ziehende“ Tempo sowie etliche „zum Kopfschütteln animierende“ Momente – von gewissen „ungünstigen Gegebenheiten“ und „sonstigen Diskrepanzen“ ganz zu schweigen (wie dass die betroffenen Damen aufgrund ihrer billigen Vampir-Zahnprothesen allesamt nur sehr undeutlich sprechen, sich Rodrigo und Duguay nach zwei Dekaden kein Stück verändert haben und uns der Film ernsthaft Paré als Sorbo´s Vater zu „verkaufen“ versucht, obgleich beide 1958 geboren wurden). Wie auch immer: Zu guter Letzt mündet der Streifen jedenfalls in einem Finalkampf, der nur rund knappe 40 Sekunden „lang“ läuft, primär aus Zeichnungen, Standbilder sowie Erläuterungen der Erzählerin besteht und außerdem noch von einem öden (in einer Wüste angesiedelten) Epilog gefolgt wird, bei dem ständig irgendwelche „fehlerhaften“ Lichtreflexionen in den Augen Cazzy Golumbs bemerkbar sind. Meinen tiefen Respekt gegenüber allen, die das Gebotene tatsächlich bis zu dem kurz darauf dann (endlich) einsetzenden Abspann durchgehalten haben…
Fazit: Albert Pyun´s „Tales of an Ancient Empire“ ist in so ziemlich jeder Hinsicht ein einziges großes Ärgernis. Ständig merkt man dem Werk seine „holprige“ Entstehungsgeschichte ebenso an wie das Unvermögen seines Regisseurs, aus den ihm nur zur Verfügung stehenden (limitierten) Mitteln ein „funktionierendes Ganzes“ zu erschaffen, welches das Publikum nicht unentwegt (sowohl auf inhaltlicher als auch stilistischer Ebene) enttäuscht und/oder in erzürnte Aufregung versetzt – und das völlig unabhängig „vereinzelter kleiner Lichtblicke“, wie z.B. der klangvolle Score Tony Riparettis, ein mit sichtlicher Spielfreude agierender Kevin Sorbo und so manch attraktive Lady innerhalb der Cast-Reihen. Alles in allem hat es der schwedische Kritiker Pidde Andersson relativ treffend auf den Punkt gebracht: „The most painful movie I´ve seen in a very long time…“
zu verorten nahe der Grenze zur
Hierzulande bringt “KSM” den Streifen im Juni 2012 unter dem Titel “the Sword and the Sorcerer 2” auf DVD heraus – und zwar in derselben Schnittfassung wie die der US-Veröffentlichung aus dem Hause “Lions Gate”. Es handelt sich in beiden Fällen nicht um den (bisher unveröffentlichten) “Director´s Cut” Albert Pyuns – wohl aber um die längere Version des Films, während in Thailand und Schweden ja nur die (merklich kürzere) “unfertige Fassung” zu haben ist. Pläne einer BluRay-VÖ sind mir (noch) nicht bekannt.
Stefan Seidl
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