Originaltitel: Instinct to Kill__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2001__Regie: Gustavo Graef-Marino__Darsteller: Mark Dacascos, Missy Crider, Tim Abell, Kadeem Hardison, Jill Jacobson, Deron McBee u.a. |
Ein Typ hockt im Auto und filmt ein Mädel, dabei filmt er auch, wie deren Vater deren Mutter misshandelt. Kurze Zeit später filmt er das gleiche Mädchen beim Cheerleadingtraining und geht aufs Ganze. Er lädt die Süße ein. Als nächstes filmt er seine eigene Hochzeit mit der Kleinen. In der Ehe entpuppt sich der Cop, der zunächst wie ein Märchenprinz erschien, der das Mädchen aus der kaputten Familie herausholte, als herrschsüchtiges und irres Arschloch, das zudem – trotz Polizistenberufes – ziemlichen Dreck am Stecken zu haben scheint.
So findet das Mädel – Tess – bald Beweise, dass ihr Mann diverse Morde begannen hat. Kurz bevor er Tess umbringen kann, wird er von seinem Coppartner gestellt. Doch im Gefängnis hält es ihn nicht allzu lange. Er nutzt eine Unachtsamkeit der Wärter und flieht. Bei Tess schrillen alle Alarmglocken und sie wendet sich an J.T. Dillon, Kampfsportexperte, der sie befähigen soll, sich zu wehren, wenn ihr Schnuckelgatte bei ihr auftaucht. Freilich sträubt sich J.T. zunächst, willigt aber bald ein.
Sie zieht zu J.T., der sie ab jetzt ordentlich rannimmt – trainingstechnisch. Jim Beckett, so des Bad Guys Namen, macht derweil da weiter, wo er einst aufgehört hat. Er bringt einige Leute um und nähert sich mit der Opferauswahl immer mehr seiner Exfrau. Eine endgültige Konfrontation ist unausweichlich …
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Die Story ist dünn, keine Frage, aber sie hält den Film zusammen und funktioniert. Mehr braucht es auch nicht. Am meisten gefällt aber die Idee, dass man diesmal der Frau nicht nur einen Beschützer an die Seite stellt, der für sie alles regelt, sondern dass sie sich selber zur Powerfrau entwickeln muss. Dabei ist der Film eher Thriller als Actionfilm, der versucht, sich auf das Duell von Tess und Jim Beckett zu konzentrieren.
Die Action in “Tödliche Tarnung – Killer Instinct” ist solide inszeniert. Es gibt einige actionreichere Sequenzen, so eine Kneipenschlägerei, bei der Mark Dacascos zeigt, dass derzeit keiner eleganter und höher kicken kann als er. Die Choreographie der Kämpfe ist ordentlich, realistisch gehalten und ansprechend gefilmt. Die Trainingssequenzen haben ordentlich Drive und machen Spaß, zumal hier auch der Humor nicht zu kurz kommt. Ballereien gibt es nur wenige, wenn getroffen wird, dann aber hübsch blutig. Verfolgungsjagden finden zumeist per pedes statt, sind aber ansprechend inszeniert.
Die Darsteller agieren allesamt auf einem guten Niveau. Mark trifft hier einige Bekannte wieder. So Tim Abell aus “The Base“, der ein formidables und sadistisches Arschloch erster Kajüte abgibt und dessen Verkleidungen, in denen er sich seinen Opfern nähert, immer wieder überraschen können. Seine Mordszenen dürften dem Film dann auch mühelos die hohe Freigabe eingehandelt haben, denn diese sind wahrlich nicht ohne (an “The Base” erinnern im übrigen auch einige Fotos an J.T. Dillons Wand, denn da hängen ein paar Szenenfotos aus dem Film. Schönes Ding.). Den Ex Partner vom Bad Cop spielt Kadeem Hardison, der Dampfplauderer aus Mark Dacascos schnellstem Kickerfilm überhaupt: “Drive“. Hier ist er aber eher zurückhaltend angelegt und hat nur eine größere Nebenrolle. Melissa Crider als Tess sieht richtig niedlich aus und gibt die Wandlung vom Opfer zur Kampfamazone gut wieder. Tja und Mark? Der ist kreuzsympathisch wie eigentlich immer, kickt aber leider relativ wenig. Die Chemie zwischen ihm und Melissa Crider stimmt und sie geben ein süßes Pärchen ab. Insgesamt wirken er und sein Können aber ein wenig unterfordert.
Inszenatorisch kommt “Tödliche Tarnung” über eine Videoproduktion nicht hinaus und wirkt optisch teils sogar arg belanglos. Zumindest schafft es Gustavo Graef-Marino (“Enemy of my Enemy”) dennoch, ein paar ordentliche Spannungsschübe zu fabrizieren. Was bleibt ist ein ordentliches Dacascos Vehikel, mit einem starken Bösewicht, ausreichend Spannung, einem Paar ordentlicher Moppen (die No Nudity Clauses in dem Film sind der Hammer: Abell hat beim Pimpern nen fleischfarbenen Slip an, Crider behält das Oberteil an, für die heiße Szene sorgt dann eine Freundin von Tess und die ist verdammt gut gebaut.) und leider etwas wenig (dafür ansprechender) Action.
Die uncut FSK 18 Disc von Universal präsentiert den Film im Original 4:3 Format und guter Bild- und Tonqualität.
In diesem Sinne:
freeman
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