Originaltitel: Code Name: The Cleaner__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2007__Regie: Les Mayfield__Darsteller: Cedric the Entertainer, Mark Dacascos, Lucy Liu, Gina Holden, Phillip Mitchell, Callum Keith Rennie, Nicollette Sheridan u.a. |
Eines Morgens erwacht ein dicker schwarzer Kerl in einem Hotelzimmer. Neben ihm die Leiche eines FBI Agenten. Was vorgefallen ist, kann sich der Kerl nicht erklären, erinnert er sich doch nicht einmal mehr an seinen eigenen Namen. Eilig verlässt er das Hotelzimmer mit einem Koffer voller Geld, den er in dem Zimmer aufgefunden hat. In der Hotellobby spricht ihn eine heiße Blondine an. Jake sei sein Name und sie sei seine Frau. Er und ein Weißbrot als Frau? Ein heißes Weißbrot zugegebenermaßen … aber er und sie? Nie im Leben. Doch die Einblicke in sein angebliches Leben gefallen ihm: Reich sei er. Ein riesen Anwesen habe er und eben eine heiße Blondine als Ehefrau. Jake wäre freilich sehr dumm, würde er das in Frage stellen.
Nur, warum will ihn seine Frau nicht rannehmen und wieso ist sie bereit, ihm einen Stoff zu spritzen, der ihn das Leben kosten könnte? Jake büxt aus. Unterwegs kehrt er in einem Diner ein und schwupps, stellt sich ihm eine weitere Ehefrau vor. Eine scharfe Asiatin, mit einem süßen Knackarsch. Leider gefällt Jake das, was sie ihm daraufhin aus seinem angeblichen Leben zeigt, nicht so. Arm sei er, in einer Bruchbude lebe er und das Aufregendste in seinem Leben seien Videospiele. Doch wieso hat er dann Erinnerungsfetzen von einem kriegerischen Einsatz? Ist Jake ein Geheimagent und was hat es mit diesem seltsamen Computerchip auf sich, den alle von ihm wollen. Und wo ist der überhaupt?
“Code Name: The Cleaner” mit Mark Dacascos und Lucy Liu
Fragen über Fragen in dieser “Bourne Identität” Variante, die sich alles andere als ernst nimmt. Dabei kann sie nicht wirklich etwas Neues lancieren und lebt eigentlich nur davon, dass sie ihren Hauptcharakter Jake von einer seltsamen Situation in die Nächste bugsiert und sich dabei voll und ganz auf das Improvisationstalent ihres Hauptdarstellers Cedric The Entertainer verlässt. Allgemein sind es fast ausschließlich die Schauspieler, die “Code Name: The Cleaner” in das Bewusstsein des Publikums rücken können, geht dem Film doch ansonsten fast alles ab, was man von einer Actionkomödie erwarten kann.
Soll heißen: Die Action ist ein ganzes Stück zu unspektakulär und die wirklich witzigen Einlagen kann man an einer Hand abzählen. Doch dank der Darsteller wird der Streifen zu einem wirklich amüsanten, recht temporeichen kleinen Wiedergänger der Bourne Reihe und ähnlichen Identitätsverlustfilmchen. Dabei liegt der Fokus freilich fast ausnahmslos auf Cedric the Entertainer, der, wie man im Abspann erahnen kann, auf Teufel komm raus improvisiert. Dennoch ist er bei weitem nicht so überspannt, wie es manch anderer Vertreter seiner Zunft gerne ist. Cedric bleibt immer sympathisch und wechselt überzeugend zwischen hysterisch und ernst hin und her. Eine Sache, die ein Anthony Anderson beispielsweise gar nicht beherrscht und die allgemein als Timing bezeichnet wird.
Richtig gut funktioniert Cedrics Humor vor allem ab dem Zeitpunkt, wo ihm die immer ein wenig zu ernste Lucy Liu an die Seite gestellt wird. Sie erdet ihn immer und immer wieder und bildet damit ein gelungenes Gegenstück zu Cedric. Dabei sieht sie auch noch hinreißend aus. Oder bringen wir es auf den Punkt: Süüüüüß. Ein unbewusstes YEAH entfuhr mir, als unsere Lucy auf einmal dem Oberbösewicht so richtig in den Arsch treten durfte. Denn dieser wird von Mark Dacascos (“Showdown in Manila“) gegeben und der lässt sich nicht davon abhalten, auch mal die Lucy zu kicken.
Leider ist ihr Aufeinandertreffen recht kurz, da beide gleich zu anderen Brennpunkten müssen, um da zu kicken. Dabei überzeugt die Lucy mit einem derben Spagat und netten Kicks auch die bösesten Badasses von ihrem unrechten Tun, während der Mark unglaublich hoch und schnell kickt. So, wie man es halt von ihm kennt. Leider eben nur sehr kurz, aber immerhin. Auch der Bäddie, den Mark entwirft, weiß zu gefallen. Selbst im Kampf ist der Sitz der Krawatte wichtiger als alles andere. Der Typ hat Stil, obendrein ein adrettes Äußeres. Warum man diese Figur dann mit so wenig Screentime befeuerte, wird wohl einzig und allein an Cedrics erdrückender Präsenz gelegen haben. Schade.
In weiteren Rollen erleben wir Will Patton (“The November Man“), Nicollette Sheridan (“Desperate Housewifes”) und Callum Keith Rennie (“Jigsaw“), die ihre Rollen allesamt wie Lucy Liu und Mark Dacascos anlegen: Sehr ernst .. was dann eben die wenigen gelungenen komischen Momente noch stärker betont. Optisch bietet “Codename: The Cleaner” solide Qualität ohne Ecken und Kanten, der wie dem Film jedwedes spektakuläre Moment abgeht. Einige Actionszenen sind profund umgesetzt und die Kickereinlagen von Mark Dacascos und Lucy Liu werden absolut ins rechte Licht gerückt, das war es dann aber auch schon. Diesem Mittelmaß passt sich auch der allenfalls durchschnittliche funky Score von George S. Clinton an.
Kurzweilig, sympathisch, schnell vergessen…
Ich denke, es wird klar, worauf ich hinauswill: “Code Name: The Cleaner” ist absolut durchschnittliche Unterhaltung, die dank geringer Laufzeit kurzweilig und vor allem sympathisch unterhält, dem Actionkomödiengenre aber keinerlei Neuerungen abzuringen weiß. Vor allem Lucy Liu Fans sei dieser kleine Happen zwischendurch absolut ans Herz gelegt.
Schaut in die Actionkomödie hinein
Die deutsche DVD kommt in ordentlicher Qualität von EMS und ist mit einer FSK 12 freigegeben. Ein paar mehr Extras als eine Trailershow und Texttafeln zu den Darstellern hätten es allerdings schon sein können. Auch eine Blu Ray ist inzwischen erhältlich.
In diesem Sinne:
freeman
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