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Crawlspace – Dunkle Bedrohung

Originaltitel: Crawlspace__Herstellungsland: Australien__Erscheinungsjahr: 2012__Regie: Justin Dix__Darsteller: Peta Sergeant, Nicholas Bell, Amber Clayton, David Whiteley, John Brumpton, Eddie Baroo, Samuel Johnson, Ditch Davey, Bridget Neval, Fletcher Humphrys u.a.
Crawlspace

Von den Produzenten von “Red Hill” und Wolf Creek” stammt der Horror-Actioner “Crawlspace”

Da hockt sie vor ihm. Wehrlos, schutzlos. Eigentlich ist es für den Soldaten Romeo ein Leichtes, seinen Auftrag zu erfüllen. Dieser ist immerhin eindeutig: Die Wissenschaftler der geheimen unterirdischen Forschungsstation „Pine Gap“ evakuieren und alle sonstigen Insassen umbringen. Und da die Frau nicht wie eine Wissenschaftlerin aussieht, ist ihr Schicksal eigentlich vorbestimmt. Doch Romeo zögert. Aus einem guten Grund, immerhin sieht das vor ihm hockende Häuflein Elend aus wie seine totgeglaubte Freundin! Doch wie kann das sein? Wie kann es sein, dass sie quicklebendig in dem unterirdischen Komplex herumspringt? Und wieso kann sie sich nicht an Romeo erinnern? Könnte die riesige Narbe an ihrem Kopf der Grund dafür sein?

Romeo lässt die Frau, die sich selbst Eve nennt, am Leben. Seine Männer stellen diesen Ungehorsam gar nicht groß infrage, sind sie doch derweil mehr damit beschäftigt, zu überleben. Denn irgendetwas ist da unten, scheint die Ängste der Soldaten nur zu gut zu kennen und droht, sie zu zerfleischen…

httpv://www.youtube.com/watch?v=watuR9JGKyg

Schaut man sich den Trailer zu „Crawlspace“ an, vermutet man kaum mehr als einen Dungeon Crawler im Technoambiente a la „Aliens“. Sprich: Mitglieder einer militärischen Einheit krauchen und schleichen durch düstere Gänge und müssen sich diverser Attacken aus der Dunkelheit erwehren. Der komplette Film allerdings unterwandert diese durch den Trailer geschürten Erwartungen und entpuppt sich als erstaunlich gelungener, storygetriebener Mix aus Horror, Action und etwas Science Fiction. Dabei ist die absolut gelungene, immer wieder wilde Haken schlagende Story das größte Pfund der australischen Produktion, weswegen man auch gar nicht zuviel darüber verraten möchte. Nur soviel: Die Story scheut sich nicht, etabliert geglaubte Figurenbeziehungen beherzt umzuwerfen und alles in ein neues Licht zu rücken. Zudem entfaltet sich die Geschichte bzw. das große Ganze dahinter nur ganz allmählich und lässt kaum Rückschlüsse darauf zu, wie der Film wohl ausgehen könnte. Überhaupt gestaltet sich „Crawlspace“ kein Stück vorhersehbar. Immer wieder glaubt man, den Film durchschaut zu haben, woraufhin jener blitzartig einfach neue Wege geht. Der finale Twist ist dann Mindfuck pur und lässt weit über den Film hinaus über die großen Zusammenhänge nachdenken.

Crawlspace

Eve: Heldin, Bösewicht oder ganz etwas anderes?

All das spielt sich in klaustrophobisch engen Sets ab. Die Gänge, die die Militärs durchschreiten, sind kaum hoch genug, dass die Soldaten aufrecht gehen können. Immer wieder müssen die Protagonisten auch in Luftschächten herumkrauchen, was irgendwann auch beim härtesten Zuschauer flaue Gefühle in der Magengegend hervorruft. Und spätestens wenn „Gegner“ auftauchen, die aufgrund ihrer Statur mal eben den gesamten Weg versperren und schier unaufhaltsam vordringen, stellt sich nicht nur bei den Protagonisten leichte Panik ein. „Crawlspace“ holt also alles aus seinem ansonsten recht eintönigen Setting heraus, das eigentlich nur aus finsteren Gängen und kleineren Laboren besteht. In diesen beengten Räumlichkeiten zündet „Crawlspace“ immer und immer wieder kleinere Actionscharmützel, in deren Verlauf ordentlich geballert und panisch gerannt oder herumgekrochen wird. Herzhafte Goreeffekte bebildern die Folgen der Blutbäder, gegen Ende nehmen auch die splattrigen Effekte deutlich zu und es werden Köpfe und gar Körper zersprengt. Nette Make-Up Effekte lassen so manch gruselige Kreatur entstehen und auch die handgemachten Treffer- und Bluteffekte wissen rundweg zu gefallen.

Die Bebilderung der Geschehnisse ist enorm dynamisch ausgefallen. Die Kamera rast durch die Gänge, filmt aus schrägen Perspektiven, dreht sich um die eigene Achse und darf auch mal in den Nachtsichtmodus schalten. Wenn die eigentliche Bedrohung des Filmes zuschlägt, sorgen coole Verfremdungseffekte für enorme Verunsicherung beim Zuschauer, der teilweise das Gefühl bekommt, selbst durchmachen zu müssen, was den Charakteren gerade geschieht. Ein industriallastiger Score liefert die ideale Soundkulisse für „Crawlspace“ und hat in den Höhepunktszenen des Filmes fantastische Gänsehautthemen im Gepäck.

Crawlspace

Die Söldner um Romeo (Mitte) sollen die unterirdische Forschungseinrichtung räumen.

Die weitgehend unbekannten Darsteller machen einen ordentlichen Job. Vor allem Amber Clayton weiß als Eve zu begeistern. Scheinbar mühelos schaltet sie zwischen den doch sehr gegensätzlichen Befindlichkeiten ihrer Figur hin und her – ist mal unschuldig und beinahe niedlich, nur um kurz darauf das Bedrohliche ihrer Figur herauszukehren. Und obwohl der Film für ihre Figur manch fiesen Twist bereithält, verliert der Zuschauer nie die Bindung zu ihr und drückt ihr die Daumen. Als ihr Mann agiert Ditch Davey („Spartacus – War of the Damned“), der das Bindeglied zum Zuschauer darstellt und stellvertretend für ihn die Story entwirrt. Der Mime spielt dabei sehr einnehmend und vereint ausreichend Charisma auf sich, dass man gespannt dran bleibt. In den Nebenrollen agieren vornehmlich kernige Kerle und wenige Frauen als Soldaten und Wissenschaftler und wissen trotz dem einen oder anderen Overacting-Moment zu gefallen.

Crawlspace

Eve weiß sich zu wehren …

Was am Ende bleibt, ist wahrlich nicht neu oder innovativ. Vieles an „Crawlspace“ fühlt sich vertraut an. Etwas „Aliens“ hier, ein wenig „Scanners“ da, dazu ein wenig vom beliebten Mad Scientist Motiv, viel Science Fiction Blabla und eine dynamische Mischung aus Horror und Action. Doch wie heißt es so schön? Lieber gut geklaut, als schlecht selbst gemacht. Allerdings greift dieses Prinzip hier zu kurz, denn „Crawlspace“ hat eine große Stärke: Seine unvorhersehbare Story, die filminhärent immer logisch bleibt, so manch verblüffenden Storyschlenker bereit hält und vor allem gegen Ende so manche Synapse richtig glühen lässt. Zudem ist „Crawlspace“ solide gespielt, verfügt über einen starken Spannungsaufbau, ist versiert und gekonnt inszeniert und hat dank diverser Actioneinlagen ordentlich Feuer unterm Arsch!

Die deutsche DVD/Blu-ray kommt von Universum Film und ist mit einer FSK 18 Freigabe ungeschnitten. Bild und Tonqualität sind bombig und es hat sich sogar ein kleines Behind the Scenes Feature auf die Discs verirrt.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Universum Film__FSK Freigabe: ab 18__Geschnitten: Nein__Blu-ray/DVD: Ja/Ja

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