Originaltitel: From Darkness__Herstellungsland: USA-Kanada__Erscheinungsjahr: 2011__Regie: Andrew C. Erin__ Darsteller: Michael Biehn, Oliver Williams, Andy Harris, Hallie Cowles, Jennifer Blanc, Tom Proctor, … |
Die Ausgangslage des hier nun zur Besprechung vorliegenden „Shorts“ bildet ein Gespräch, welches der FBI-Agent Doug Albright (Michael Biehn) mit einem unbekannten Mann (Oliver Williams) in den Räumlichkeiten einer „Probation Department“-Einrichtung führt. Ersterer ist Mitglied einer Sonderabteilung jener Bundesbehörde und hatte seinem Team im Vorhinein u.a. die Anweisung gegeben, das Gebäude so abzusichern, dass ein potentielles Entkommen der „Zielperson“ unter allen Umständen ausgeschlossen wird. Aufgrund einiger Informationen, die kürzlich erst an ihn herangetragen wurden, geht der gestandene Beamte (aktuell) davon aus, einem Gesuchten namens Josh Clements gegenüber zu sitzen, welchem er eine aktive Beteiligung an mehreren mysteriösen Todesfällen zur Last legt, die allesamt ungelöster Natur sind und zurück bis in dessen Kindheit reichen…
Damals war Josh (Andy Scott Harris) gerade in die Obhut seiner neuen Pflegeeltern Julia (Jennifer Blanc) und Arnold Tanner (Tom Proctor) übergeben worden – einem Paar, welches sich ebenfalls noch der jungen Sarah (Hallie Cowles) angenommen hatte. Auf Anhieb verstanden sich die Kids sehr gut – allerdings änderte sich für beide so ziemlich alles, als sie eines Abends (auf schreckliche Weise) mit Arnold´s „Schwäche für kleine Mädchen“ konfrontiert wurden. Durch sein beherztes Eingreifen gelang es Josh zwar, den (übrigens unter den Augen Juliets stattfindenden) Missbrauchsversuch zu verhindern – doch kam es während der anschließenden Auseinandersetzung zu „etwas Unerklärlichem“, das irgendwie von ihm ausgelöst wurde und an dessen Ende die zwei Erwachsenen tot auf dem Boden lagen, wohingegen Sarah (später) von Rettungskräften in einer tiefen Bewusstlosigkeit vorgefunden wurde. Josh indes ward fortan nicht mehr gesehen, worauf sich seine Spur verlor – bis heute…
„From Darkness“ verfügt über eine zweckdienlich konzipierte Erzählstruktur, welche spezielle Anhaltspunkte und Hintergründe der Geschichte nur stückchenweise preisgibt – bevor gewisse „zentrale Fakten und Vorkommnisse“ (erwartungsgemäß) dann erst in den finalen Minuten aufgedeckt bzw. „entschleiert“ werden. Obwohl man sich das eine oder andere durchaus im Vorfeld zu denken vermag, wird das Zuschauerinteresse dennoch über die volle Laufzeit hinweg in einem passablen Maße aufrecht erhalten – was auch mit dem prima abgestimmten Entfaltungstempo und der handwerklich fachkundigen Umsetzung in Verbindung steht. Dem ungeachtet, wäre es meiner Meinung nach aber (vermutlich) effektiver gewesen, einzelne Details nicht ganz so früh innerhalb der Story darzureichen: Zum Beispiel beziehe ich mich da auf die kommunizierte Gegebenheit, dass Tests an den Leichen eine unerklärliche Veränderung ihrer DNA zutage gekehrt hätten, oder dass Albright davon ausgeht, eine Form von angewandter Telekinese hätte zu eben diesem (sowohl grausamen als auch mit einigen faszinierenden Fragen und Erkenntnissen verbundenen) „Ergebnis“ geführt – quasi ein neuer Schritt in der Evolutionskette, welcher durch ein traumatisches Erlebnis (als eine Art „Verteidigungs-Mechanismus“) ausgelöst wurde…
Die „Vorwegnahme“ jener Infos ist dem angestrebten Aufbau eines „unheilschwangeren Basis-Gefühls“ keineswegs unzuträglich und erinnert den (zumindest diesbezüglich geneigten) Betrachter obendrein sogar ein wenig an klassische Chris Carter Serien á la „the X-Files“ oder „Millennium“ – doch führt dies (im Gegenzug) wiederum zu einer Reduzierung der Wirkung des konkreten Moments, in welchem man die betreffende Situation schließlich direkt aufgezeigt erhält. Die eingebundenen Rückblenden beschränken sich rein auf Josh´s ersten und letzten Tag in der Pflegefamilie – zeigen u.a. seine Verbindung zu Sarah, die „wahre Natur“ der Tanners sowie die Ereignisse des fraglichen Abends auf. Obgleich die in diesem Rahmen gegen die Kinder dargebotene Gewalt keinesfalls ohne ist, hätte ein emotionsintensiveres Spiel der jungen Hallie Cowles („the Boarder“) mit Sicherheit für ein stärkeres Mitempfinden und mehr Nachhaltigkeit sorgen können. Andy Scott Harris („the Closet“) dagegen liefert eine umfassend zufrieden stellende Performance ab, während Jennifer Blanc („Yellow Rock“) und Tom Proctor („the Courier“) ihre beiden „Klischee-Parts“ jeweils brauchbar, allerdings frei herausragender Eigenschaften verkörpern…
Die Hauptrolle meistert Michael Biehn („the Divide“), welcher im richtigen Leben ja seit 2009 mit Frau Blanc verheiratet ist, in gewohnter Manier gut – und auch Oliver Williams („Far Away Eyes“) hat bei mir keinen Grund zur Klage hervorgerufen, obwohl er die meiste Zeit über (beim Dreh) nur weitestgehend passiv agieren musste. Cinematographer Thomas Hencz („Amazons and Gladiators“) hat dem Ganzen einen ansprechend professionellen Look verliehen, der Score Kevin Blumenfelds (TV´s „the Walking Dead“) weiß zu gefallen und die Regiearbeit Andrew C. Erins kommt zwar weder sonderlich spektakulär noch aufregend daher, ist dafür aber durchaus kompetenter Beschaffenheit. Etwas mehr hätte ich mir indes jedoch in Sachen Suspense und Originalität erhofft – schlichtweg da keine echten Überraschungen zu verzeichnen sind und mich das offene Ende (überdies) nicht wirklich in die „Stimmung“ versetzt hat, mir nun unbedingt eine Fortsetzung oder gar rund 90-minütige „Aufbereitung“ der Materie zu wünschen. Ferner halte ich es für ein „recht zweischneidiges Schwert“, ein Werk wie dieses – primär im Hinblick auf die übernatürliche Komponente und damit verbundenen Tötungen – in Gestalt einer Texttafel mit der (an sich ja löblichen) Widmung „dedicated to victims of child abuse“ abzuschließen, bevor unmittelbar darauf dann außerdem noch ein „relativ rockiger“ Schluss-Song eingespielt wird…
Fazit: „From Darkness“ (2011) ist ein solide realisierter Kurzfilm, den man sich ruhig mal ansehen kann und der einen im Zuge dessen auch beileibe nicht unanständig zu unterhalten vermag – aufgrund einiger unverkennbarer Schwächen (u.a. in den Bereichen Kreativität und Spannungsaufbau) allerdings keinerlei nachhaltigen Eindruck erzeugt, wodurch er nach dem Sichten entsprechend rasch wieder aus dem Zuschauergedächtnis verschwindet…
zu verorten nahe der Grenze zur
Stefan Seidl
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