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Furnace – Flammen der Hölle

Originaltitel: Furnace__ Herstellungsland: USA__ Erscheinungsjahr: 2007__ Regie: William Butler__ Darsteller: Michael Paré, Jenny McShane, Tom Sizemore, Jeffrey ‘Ja Rule’ Atkins, Danny Trejo, Kelly Stables, Paul Wall, Andy Stahl, Frank Knapp Jr., ‘Cowboy’ Troy Coleman, Taylor Kinney, Victoria Hester, …
Das deutsche Covermotiv.

Das deutsche DVD-Covermotiv.

httpv://www.youtube.com/watch?v=F5XGeD9HFQw

Im Jahre 2007 markierte „Furnace“ (nach „Madhouse“) den zweiten Horror-Thriller William Butlers, bei welchem er Regie führte sowie mit am Verfassen des Drehbuchs beteiligt war. Aufgewachsen im Umfeld eines durch die Lande ziehenden Karnevals, vermag er (schon jetzt) auf eine ziemlich interessante wie abwechslungsreiche Karriere zurückzublicken: Unter anderem gehörte er sowohl der Improvisations-Truppe „Theatersports“ als auch dem Comedy-Ensemble „the Bubalaires“ an, arbeitete als ein Autor des Magazins „National Lampoon“, war ein Designer bei Madonna´s „Girlie Show“-Tour, drehte zig Werbe-Clips sowie einige Folgen der „Power Rangers“-Reihen „Lightspeed Rescue“ und „Wild Force“, erwarb sich einen Namen als Special-F/X- und Make-up-Künstler (z.B. bei „From Beyond“ oder „Army of Darkness“), schrieb an diversen Skriptvorlagen mit (etwa im Rahmen der „Gingerdead Man“-Franchise oder zu dem vierten und fünften „Return of the living Dead“-Teil) und trat überdies auch etliche Male als Schauspieler in Erscheinung – im Zuge dessen er sogar den drei Genre-Ikonen Jason Voorhees, Freddy Krueger und Leatherface (in „Friday the 13th, Part VII“, „Freddy´s Nightmares“ sowie „Texas Chainsaw Massacre III“) vor der Kamera zum Opfer fallen „durfte“. Über einen Mangel an einschlägigen Erfahrungen muss man sich bei ihm also keinerlei Gedanken machen…

Als der Vollzugsbeamte Joey Robbins (Paul Wall) an seinem Hochzeitstag seinen Dienst in der geschichtsträchtigen „Blackgate“-Haftanstalt beendet und nach Hause zu seiner Ehegattin zurückkehrt – welche ihn bereits (ausschließlich in schicke Dessous gehüllt sowie mit stimmungsvoll allerorts platzierten Kerzen) zum Feiern eben jenes Jubiläums „in romantisch-trauter Zweisamkeit“ erwartet – verfügt noch keiner (außer vielleicht er selbst) über eine Vorahnung oder Kenntnis darüber, wie der Abend schon in baldiger Kürze enden wird: Daheim angekommen, schreitet er gleichermaßen stracks wie wortlos an ihr vorüber, schließt sich im Badezimmer ein und beäugt sein Antlitz einfach nur einige Sekunden lang im Spiegel – bevor er seine Dienstwaffe zückt, den Lauf in seiner Mundhöhle platziert und unmittelbar darauf den Abzug betätigt…

Der Fall wird Detective Michael Turner (Michael Paré) zugeteilt – seines Zeichens ein Cop, der seit der Ermordung seiner Familie (Frau und Kind) im Prinzip nur noch „für die Ausübung seines Job lebt“. Was auf den ersten Blick nach einem klaren Suizid ausschaut, wirft bei näherer Betrachtung aber so einige Fragen auf – z.B. nach dem zugrunde liegenden Motiv oder warum dem Toten zwei Finger fehlen, was offenbar einige Stunden zuvor geschehen sein muss. Am Arbeitsplatz des Verstorbenen erfährt Michael dann von dem zuständigen Warden (Andy Stahl), dass gerade am vorangegangen Tage ein seit 50 Jahren zugemauerter Trakt aufgebrochen wurde, um die Kapazitäten des Gefängnisses für die Aufnahme neuer Insassen zu erweitern. Vorrangig waren Robbins und einer der Häftlinge mit der Ausführung jener Arbeiten betraut gewesen – und auch letzterer hat sich in der zurückliegenden Nacht (unter ähnlich mysteriösen Umständen) das Leben genommen…

Der betreffende Zellenblock wurde 1956 versiegelt, nachdem ein dort wütendes Feuer zahlreiche Opfer gefordert hatte. Obendrein war der damalige Direktor (Frank Knapp Jr.) inmitten jener rasch außer Kontrolle geratenen Situation brutal ermordet worden – seine Tochter Lucille (Victoria Hester) verschwand zur selben Zeit spurlos. Seither hatten sich in der Institution ungewöhnlich viele Selbstmorde ereignet. Fortan beginnen nun plötzlich alle Personen, die zuvor Fuß in den wieder freigelegten Gebäudeflügel gesetzt hatten, nacheinander einen grausamen Tod zu finden – und wie es scheint, das sogar infolge „übernatürlicher Einwirkungen“! Gegen den Widerstand eines ehemaligen Kollegen, dem in illegale Geschäfte verstrickten Ex-Cop und jetzigen Oberaufseher Miller (Tom Sizemore), sowie mit Unterstützung der Anstalts-Psychologin Ashley Carter (Jenny McShane), begibt sich Michael umgehend auf die Suche nach Hinweisen und Antworten – wobei er nach und nach einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur gelangt…

In Gestalt von parallel zu den Start-Credits eingeblendeten „schriftlichen Überlieferungen“ – unter ihnen Zeitungsausschnitte und einzelne Auszüge aus alten Büchern – werden dem Zuschauer gleich am Anfang von „Furnace“ verschiedene Informationen über die bewegte Vergangenheit eben jenes Grund&Bodens dargereicht, auf welchem „Blackgate“ um 1850 herum errichtet worden war: Bis ins Jahr 1611 zurück reichende Aufzeichnungen zeugen von einer ganzen Reihe vielfältig gearteter „seltsamer Vorfälle“ – verendete Tiere, unerklärliche Bluttaten, dem unbekannten Schicksal einer kleinen Immigranten-Siedlung (etc.) – wie auch davon, dass das Gefängnis damals auf „Ancient Tribal Land“ errichtet wurde, was selbstverständlich nie eine allzu weise Entscheidung markiert, wie man ja spätestens seit „Poltergeist“ untrüglich weiß. Ein gelungener Einstieg, der schnell (und verhältnismäßig simpel) eine unheilschwangere Basis-Stimmung etabliert. Eine „böse Macht“ unklaren Ausmaßes, verbunden mit einem düsteren Ort, an dem die Gesellschaft ihren „Abschaum“ wegzuschließen versucht: Wohlmöglich eine Form von „Gerechtigkeit“ für diese (nicht unbedingt wegen „minderschwerer Kavaliersdelikte“ verurteilten) Kriminellen, die dank Gitter, Zäune und Mauern nicht entkommen können und „dem Grauen“ demnach nahezu hilflos ausgeliefert sind? Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden – aber es „erwischt“ bzw. betrifft ja nicht bloß die Gefangenen, sondern im Prinzip jeden, der jenen „vermaledeiten“ Trakt betritt…

Da es sich bei der Hauptfigur um einen gestandenen Polizisten handelt, wird sich der gesamten Angelegenheit in klassischer „Detektiv-Manier“ angenähert: Stetig arbeitet sich Turner innerhalb der sich kontinuierlich deutlicher offenbarenden Grundzüge des Falles vor, erkundet im Zuge dessen die betreffenden Örtlichkeiten, befragt Zeugen, wälzt Akten und greift auf die Unterstützung zweier Damen zurück, mit einer derer er irgendwann sogar „im heimischen Bettchen“ landet. Einzelne Plot-Nebenstränge (wie die gegenseitige Abneigung zwischen ihm und Miller) verbleiben dabei oberflächlich und nicht genügend ausgearbeitet, einige Szenen muten zudem beinahe schon wie „Füllsel-Material“ an – während so manch ein Protagonist (vor allem auf Seiten der Häftlinge) im Grunde genommen eh nur dazu dient, den Bodycount in die Höhe zu treiben. An einem bestimmten Punkt der Geschichte müssen sich Michael und Ashley schließlich (zwangsweise) die Existenz von solchen Dingen á la Geister oder Flüche eingestehen – wonach es im Prinzip fast nur noch um die Aufdeckung der entscheidenden Hintergründe und das „Besänftigen der rastlose(n) Seele(n)“ geht. Leider fehlt es der Auflösung an echten Überraschungen: Während man sich vieles bereits im Vorfeld zu erdenken vermag, stellen einen gewisse Details der präsentierten Erklärung letztlich nicht gerade umfassend zufrieden, sofern man denn mal etwas genauer darüber nachdenkt. Des Weiteren bleiben einige Fragen unbeantwortet, einzelne Story-Elemente unvollendet – und „natürlich“ darf eine farbverfremdete Flashback-Sequenz, die dem Publikum im finalen Akt noch einmal das ein halbes Jahrhundert zuvor tatsächlich Geschehene veranschaulicht, in diesem Zusammenhang ebenso nicht fehlen wie der obligatorische Cliffhanger unmittelbar vorm Einsetzen des Abspanns…

Turner ist ein charakterfester Cop, dessen Familie ermordet wurde und welcher sich seither strikt auf seine Arbeit konzentriert, um den Schmerz des Verlusts zu unterdrücken bzw. zu übertünchen – eine ungemein stereotyp daherkommende Rolle, die von Michael Paré („Moon 44“) solide, insgesamt jedoch „ein wenig farblos“ verkörpert wird. Aus dem Flirt mit der Gerichtsmedizinerin Karen, gespielt von der unheimlich süßen Kelly Stables (Samara aus „the Ring two“), wird im Verlauf zwar nichts – wohl hingegen aus seiner (zuerst nur beruflichen, später zunehmend auch privaten) „Nähe“ zu der Psychologin Ashley (an sich okay: Jenny McShane aus „Shark Attack III“), welche ich persönlich allerdings „nie im Leben“ der jüngeren wie hübscheren Karen vorgezogen hätte. Als Insassen treten u.a. Hip-Hop-Künstler Jeffrey ‘Ja Rule’ Atkins („Assault on Precinct 13“) sowie der immer wieder markant aus der Masse hervorstechende Danny Trejo („Machete“) in Erscheinung – welche beide absolut brauchbar agieren, von der Konzeption ihrer Parts her allerdings jeweils beinahe restlos „verschenkt“ wurden. Den amtierenden Warden mimt Andy Stahl („the Real McCoy“) manierlich, die Rapper Paul Wall und ‘Cowboy’ Troy Coleman hat man als Vollzugsbeamte besetzt – und Tom Sizemore („Black Hawk Down“) nutzt seine paar Minuten Screen-Time mal wieder für seine gewohnte „One Man Show“, die permanent zwischen einer „locker-amüsanten Art“ (an der Oberfläche) und einer „gewalttätig-fiesen Ader“ (darunter) hin und her pendelt. Schade, dass seine Figur derart grob gestrickt wurde – nichtsdestotrotz ist es jedes Mal aufs Neue unterhaltsam, Tom dabei zu beobachten, wie er jemanden darstellt, der stets „kurz vorm Durchdrehen“ ist und diese Grenze dann auch irgendwann überschreitet…

Abgesehen davon, dass die Story von „Furnace“ relativ unoriginell und vorhersehbar ist sowie eine nicht unerhebliche Menge an Klischees und platten Dialogzeilen aufweist, fällt der Streifen (zu allem Überfluss) außerdem noch in die Kategorie all jener Veröffentlichungen, die einen „an allen Ecken und Enden“ unweigerlich an andere (bessere) Werke denken lassen: Gleich in mehreren Belangen wird einem da Renny Harlin´s „Prison“ in den Sinn gerufen – an welchem Butler 1988 übrigens ebenfalls (als Make-up-Artist) beteiligt war – wie auch verschiedene weitere „in geschichtsträchtigen Gemäuern“ angesiedelte Geschichten (á la „Session 9“ oder „Death Tunnel“) sowie etliche gängige „J-Horror“-Beiträge (wie z.B. die „the Grudge“- oder „the Ring“-Franchises). In letzterer Reihe kam Samara im Wasser ums Leben und band jenes Element fortan mit in ihre „gespenstischen Manifestationen“ ein – vorliegend verbrannten die betreffenden Personen (es sind zwei an der Zahl) im mächtigen Heizofen der Institution und können nun auf Hitze und Flammen „zurückgreifen“, um ihre Taten zu begehen bzw. Rache auszuüben. Inszenatorisch wurde dabei (frei von „handwerklichen Experimenten“ oder nennenswerten Abweichungen vom geläufigen Schema) auf die im Genre inzwischen altbekannten Stilmittel zurückgegriffen – wie schnell und „flashy“ zwischengeschnittene „creepy Images“, die immerzu nur wenige Frames umfassen, also jedes Mal bloß kurz aufblitzen sowie mit entsprechenden Sound-Effekten unterlegt wurden. Unabhängig der Tatsache, dass mir ein des Öfteren digital hinzugefügtes Hitzeflimmern nicht allzu sehr zusagte, würde ich die Qualität der Effekte (allen voran die Gestaltung der Geister und ihrer Opfer bzw. deren Überreste) dennoch durch die Bank weg mit „gut“ bewerten – alles davon abweichende hätte mich (angesichts William´s Beteiligung) aber auch schwer verwundert…

Die größte Stärke der Produktion markiert wohl zweifelsohne die Gegebenheit, dass es der Cast&Crew möglich war, auf dem Gelände der seit 1989 geschlossenen „Tennessee State“-Haftanstalt zu drehen. Diese ebenso beeindruckende wie überaus atmosphärische Location diente schon einigen anderen Filmen (u.a. „Against the Wall“, „the Last Castle“ und „the Green Mile“) als in Erinnerung verbleibende Kulisse: In der Hinsicht gibt es annähernd nichts an dem Gebotenen auszusetzen, denn die betagten Gänge, Zellenblöcke und Kellerräume hat man jeweils angepasst ausgeleuchtet und zudem regelmäßig noch um so manch schöne Luftaufnahme des einen unweigerlich an eine Festung erinnernden Bauwerks ergänzt, welche die düster-kühle Stimmung (selbst bei Tageslicht) ein zusätzliches Stück weit anreichern sowie gar nachhaltig unterstreichen. Ähnlich hatte sich Butler bereits „Madhouse“ angenähert – doch bewies er damals irgendwie „ein beseelteres Händchen“ bei der Umsetzung der Materie, was schade ist und mich persönlich sowohl leicht überrascht als auch enttäuscht hat. Abseits der Kills und übernatürlichen Übergriffe, welche zwar durchweg passabel arrangiert wurden, allerdings ohne einen dabei wirklich „vom Hocker zu reißen“, bietet der Streifen schlichtweg zu wenige „Pull-Faktoren“, die den Zuschauer im Rahmen des Sichtens aktiv (gespannt) „bei der Sache halten“ können – es nützt nämlich nur bedingt etwas, dass das bescheidene Budget ergiebig ausgeschöpft wurde, die vorwiegend „traditionellen“, sporadisch jedoch um einige CGI-Zusätze ergänzten Effekte durchweg in Ordnung gehen, einzelne Set-Pieces einen anständigen Eindruck hinterlassen sowie zum Finale hin der Action- und Tempo-Gehalt noch einmal merklich erhöht wird, wenn das Werk in seiner Gänze weder mit irgendwelchen erkennbaren Innovationen noch einer hinreichenden Suspense-Ausprägung aufwarten kann…

Fazit: Obgleich „Furnace“ an einem herrlich gruseligen Ort gedreht wurde und insgesamt auch einen einträglichen „unheimlichen Vibe“ aufweist bzw. vermittelt, entpuppt sich der Film letzten Endes leider aber dennoch bloß als ein bestenfalls mäßiger B-Movie-Horror-Thriller, was in erster Linie auf seine recht einfallslose und klischeebehaftete Beschaffenheit zurückzuführen ist – und so bleibt „unterm Strich“ nur eine weitere Genre-Produktion übrig, die sich einfach nicht genügend von den vielen anderen ähnlich gearteten Veröffentlichungen abzuheben vermag, die Jahr für Jahr (in nicht gerade geringen Mengen) auf den Markt gebracht werden…

knappe

Hierzulande hat “Sunfilm” den Streifen im März 2008 auf DVD herausgebracht – ungeschnitten mit einer “FSK18”-Freigabe. In Ländern wie den USA und Großbritannien ist er ebenfalls bereits seit Jahren auf DVD erhältlich. Pläne für eine BluRay-Veröffentlichung sind mir bis zum heutigen Tage (09/2014) indes noch keine bekannt…

Stefan SeidlFurnace

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Furnace

Copyright des Covers und der Bilder: Melee Entertainment / Swirl Films / Sunfilm (D) __ Infos zur dt. Veröffentlichung: Freigabe: FSK-18__ Geschnitten: nein__ DVD/BluRay: ja/nein__

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Categorised in: Creepy Hauntings, Reviews

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