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Karate Tiger IV – Best of the Best

Originaltitel: Best of the Best__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1989__Regie: Robert Radler__Darsteller: Eric Roberts, Phillip Rhee, James Earl Jones, Chris Penn, Simon Rhee, Sally Kirkland, John P. Ryan u.a.
Karate Tiger IV

Eric Roberts in Best of the Best I bzw. Karate Tiger IV

Herzlich willkommen zur Stunde null! Wir befinden uns sozusagen in der Ursuppe meiner filmischen Orientierung. Damals, Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts im Wohnzimmer meiner großen Schwester und meines heutigen Schwagers. Der kleine Bruder (meinereiner) ist zu Besuch und es läuft eine VHS aus der Videothek, die den Filmgeschmack des Besuchers auf ewig prägen wird: Karate Tiger IV!

Die Story ist so einfach wie banal: Fünf Amerikaner werden in einem Ausscheidungsturnier ausgewählt und trainiert, um in einem Einladungsturnier in Korea gegen die dortige Karate-Nationalmannschaft anzutreten. Unter ihnen befinden sich der ramponierte Veteran Alex Grady (Eric Roberts) und Tommy Lee (Phillip Rhee), der seine ganz persönliche Rechnung mit einem der koreanischen Gegner zu begleichen hat, sorgte dieser doch einst dafür, dass Tommy mittlerweile ein Einzelkind ist; sprich er tötete in einem Kampf Tommys Bruder.

Ja, so einfach kann man gute 90 Minuten Film füllen. Und dazu macht die ganze Chose auch noch wirklich Laune. Originell ist dabei natürlich was ganz anderes. Man nehme eine Prise „Bloodsport“, mixe das ganze mit einem Schuss „Kickboxer“, schmecke das ganze mit etwas „Rocky 4“ ab und lasse es unter Aufsicht eines Regisseurs eine Weile köcheln.

httpv://www.youtube.com/watch?v=kRWygxReD_w

Hierbei fallen zwei Dinge doch ziemlich ins Auge: Da wäre zum einen die unglaubliche Nähe zu „Kickboxer“ von dem ganz schamlos die Bruder-Motivation und die Bar-Klopperei geklaut wird (gut, hier sitzt der Trainer grinsend an der Theke und es kloppen eben fünf Mann gegen den Rest). Komisch nur, das beide im gleichen Jahr raus kamen… Die Keilerei in der Bar hat in meinen Augen eine absolute Highlight-Szene: Alex telefoniert mit seiner Mutter, ein Typ kracht neben ihm gegen die Wand, er: „Tschüss Mama!“, geht raus und pumpt den ersten um, der nicht in seinem Team ist. Männlich! Fragen kann man immerhin auch noch, wenn der Andere keine Zähne mehr hat

Das zweite Auffällige ist die Parallele zu „Rocky 4“ bezüglich des Trainings, auf der einen Seite Hightech, auf der anderen Seite back-to-the-roots, nur das diesmal die Rollen vertauscht sind und die „guten“ Amerikaner das moderne Trainingsprogramm haben. Was allerdings den (wohl beabsichtigten) Nebeneffekt hat, dass die Koreaner dadurch noch um einiges gefährlicher wirken.

Wie gesagt, die Story reißt keine Bäume aus, aber sie hält den Film mehr als ordentlich zusammen. Bis auf eine Ausnahme: Was soll die zwischenzeitliche Szene um Alex’ Sohn? Das waren insgesamt nur fünf Minuten, die im Prinzip komplett für die Tonne sind. Dramatik hatte man für einen Film dieser Machart alleine mit der Bruder-Geschichte schon mehr als genug, dazu ist Alex als Witwer, alleinerziehender Vater und mit seiner kaputten Schulter (er hat aufgrund einer früheren Verletzung ein künstliches Gelenk) schon gebeutelt genug. Um das Team zusammen zu führen, hätte es sicher auch was ganz Anderes getan.

Die Schauspieler liefern allesamt eine ordentliche Leistung ab. Besonders ins Auge fallen hier natürlich die etwas bekannteren Namen des Casts, namentlich James Earl Jones, Eric Roberts und Chris Penn. Aber auch der Rest der Darsteller liefert eine Leistung ab, die man in Anbetracht des im Genre vorliegenden Maßstabs durchaus als überdurchschnittlich bezeichnen kann. Interessante Randnotiz: Der Darsteller von Dae Han Park, der im Film Tommys Bruder tötete, ist Simon Rhee, der Bruder des Tommy-Darstellers Phillip Rhee.

Doch sind wir ehrlich, keiner wird sich diesen Film ansehen, weil er überhöhten Wert auf gepflegte Schauspielleistungen legt. Auch die Geschichte hat im Prinzip nur den einen Zweck: Die Szenen zwischen den Kämpfen und dem Training auszufüllen. Und genau letztgenannte wissen wirklich zu überzeugen. Die Kämpfe sind wirklich schön anzusehen, gut choreographiert und es gibt ordentlich auf die Zwölf. Auch das Training ist ungemein straff inszeniert und lässt den geneigten Action-Fan gerne auch mal ein wenig vor dem Fernseher mit hampeln. Selbst die ruhigen Momente des Trainings machen durchaus was her und sei es nur, weil man über das offensichtliche Desinteresse von Chris Penns Figur an Meditation und Co. schmunzeln kann.

Neben dem Training des amerikanischen Teams wird auch immer wieder die koreanische Mannschaft beim Training gezeigt, welches, wie bereits erwähnt, deutlich rustikaler und auch ein gutes Stück härter dargestellt wird. Dabei werden die Gegner als nahezu unschlagbare Kampfmaschinen aufgebaut, die keinerlei Skrupel haben, ihr Gegenüber auf der Matte zu töten. Dieses Bild wird erst in den letzten Minuten gebrochen und die Koreaner werden zu Menschen. Dies ändert die vorliegende Stimmung zwar ziemlich radikal, passt aber doch irgendwie ins Bild, handelt es sich doch immer noch um eine Sportveranstaltung und um nichts Anderes.

Damit bleibt am Ende ein Film, der unweigerlich ein Kind seiner Zeit ist, was Frisuren, Kleidung, Musik und auch deren Abspielgeräte (im Film) angeht, der aber dem geneigten Action-Fan vergnügliche 90 Minuten bereitet. Alle Anderen haben eh keine Ahnung

Starke:

© Mr_Pink



„Karate Tiger IV – Best of the Best“ bietet einen unterhaltsamen Start in die Filmreihe mit Phillip Rhee.

Die jährliche Karateweltmeisterschaft steht ins Haus und das Nationalteam aus den USA tritt gegen die amtierenden Weltmeister aus Korea an. In beiden Ländern trainieren die besten ihres Faches dafür, in das jeweilige Nationalteam aufgenommen zu werden. Darunter auf amerikanischer Seite auch Alex Grady (Eric Roberts), der nach einer Verletzung eine künstliche Schulter bekam und sich aus dem Kampfsport zurückzog. Auch wenn der Start in die „Best of the Best“-Reihe schon Phillip Rhee etablieren soll, so ist Julia Roberts’ Bruder dennoch das zugkräftigste Pferd im B-Film-Stall.

Auch wenn er bei Aufnahme in das Team seinen Sohn für drei Monate nicht sehen kann, versucht Alex sich in den Ausscheidungskämpfen und wird prompt in das Team von Coach Couzo (James Earl Jones) aufgenommen. Unter den vier anderen Kämpfern des Nationalteams befinden sich unter anderem der freundliche Tommy Lee (Phillip Rhee) und der großmäulige Travis Brickley (Chris Penn). Bereits das Training bietet ein paar nette Kampfszenen und führt die verschiedenen Persönlichkeiten der Kämpfer ein.

Alex und seine vier Mitstreiter begeben sich ins Training, welches sich als sehr hart erweist – ebenso wie Coach Couzo, der seine Kämpfer unerbittlich fordert. Denn ihre koreanischen Gegner sind hart und zählen zu den besten ihres Faches und das amerikanische Team muss noch einiges lernen…

„Karate Tiger IV – Best of the Best“ ist ein geradliniger Kampfsportfilm, der seine Story schnörkellos erzählt. Dabei weicht er nicht von den gegebenen Erzählmustern ab und bringt keine Innovationen ins Genre, aber dafür erzählt er seine Geschichte ohne große Längen. Die Spannungskurve ist bestenfalls solide und auch die Plots zwischen den Kämpfen lassen einen eher kalt. Dennoch gibt es genug Kampfszenen, damit Kampfsportfans über den dünnen Plot hinwegsehen können. Lediglich die Besetzung nimmt etwas an Reiz, denn anhand der Popularität der Schauspieler lässt sich ihr Abschneiden im Finale messen. Sehr schön ist das Ende des Films, welches sich dann wohltuend vom Einheitsbrei des Genres abhebt und eine nette Überraschung bietet.

Die Kampfszenen sind in großer Zahl vorhanden und recht gut gemacht. Zwar bieten die Fights keine Referenzklasse, aber die geschickt choreographierten und spektakulären Fights sind von der Regie her sicher inszeniert und können den Actionfan überaus gut unterhalten. Dann sieht man auch über einige Plotschwächen hinweg, wie zum Beispiel folgende: Wieso wird die Weltmeisterschaft nur zwischen den USA und Korea ausgetragen?

Die Schauspieler reißen allesamt keine Bäume aus, liegen aber darstellerisch dennoch weit über den meisten anderen Filmen des Genres, was nicht zuletzt an den bekannten Gesichtern liegt. Vor allem die talentierten Schauspieler James Earl Jones und Chris Penn können punkten, aber auch B-Veteran Eric Roberts überzeugt. Ebenfalls gut ist Phillip Rhee, der spätere Star der hiermit begonnenen „Best of the Best“-Reihe. Auch die Nebendarsteller machen ihre Sache ordentlich.

Unterhaltsamer Kampfsportfilm für Fans des Genres. Die Story ist zwar eher mau, verschwindet aber hinter den zahlreichen guten Kampfszenen und der ordentlichen Regie.

Starke:

Die deutsche Videofassung von Ascot oder VCL ist uncut, die Free-TV Versionen leicht geschnitten, aber guckbar. Ich persönlich habe die schwedische Box der “Best of the Best”-Reihe, ganz ordentliche Quali für ein B-Movie und uncut, leider ohne Kapiteleinteilung des Films, aber insgesamt zu empfehlen. In England erschien ebenfalls eine Komplettbox, Teil 3 ist dabei leider cut …

© Nils Bothman (McClane)

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Copyright aller Filmbilder/Label: Ascot / VCL__FSK Freigabe: ab 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Nein, in Deutschland nur auf VHS erschienen

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