Originaltitel: Omega Doom__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1996__Regie: Albert Pyun__Darsteller: Rutger Hauer, Shannon Whirry, Norbert Weisser, Tina Cote, Anna Katerina, Jill Pierce, Simon Poland, Cynthia Ireland, Jahi J.J. Zuri u.a. |
Vor langer Zeit gab es Menschen und Roboter … und den Weltkrieg. Mit Ende des Krieges war die düstere Epoche angebrochen und die überlebenden Roboter lebten in Rotten auf den kläglichen Resten der zerstörten Welt vor sich hin. Doch bald drohte Gefahr für die Roboter. Ein paar Menschen hatten wider Erwarten den Krieg überlebt und waren begierig, wieder ihren Platz in der Welt einzunehmen. Dies konnten und wollten die Roboter nicht zulassen …
Boah, was ein Sci Fi Epos denkt ihr jetzt? Ich hoffe, ihr bleibt auch so interessiert und gespannt, wenn ich euch sage, dass diese gesamte Geschichte per Off Kommentaren erzählt wird, denn der Film hat sich letztendlich für einen etwas weniger epischen Ansatz entschieden …
In dieser Phase der oben dargestellten Weltgeschichte stapft Roboter Omega Doom, dessen Gedächtnis- und Steuerfunktionen in dem Krieg zerstört wurden, durch einen komplett zerstörten Landstrich, in dem zwei verfeindete Roboterclans halbwegs friedlich koexistieren. Beide hoffen insgeheim darauf, eines der angeblich in diesem Gebiet befindlichen Waffenlager zu finden, mit dessen Waffen man sich gegen die nahenden Menschen zur Wehr setzen könnte. Beide Rotten scheinen dahingehend jeweils einander ergänzende Informationen zu besitzen, sind aber nicht bereit, mit der jeweils anderen Rotte zusammenzuarbeiten. Omega Doom beschließt eine Weile in der Gegend zu verweilen, sich das lustige Treiben anzuschauen und die beiden Parteien gegeneinander auszuspielen … Warum auch immer …
Es dürfte klar geworden sein, wer die Vorbilder für diesen Film geliefert hat. Leider ist nun ein Albert Pyun kein Walter Hill und erst recht kein Sergio Leone und so ist “Omega Doom” freilich auch kein “Last Man Standing” und keine “Für eine Handvoll Dollar”. Nicht einmal annähernd. Viel zu dumpf, megaöde und laaaangweilig kommt diese seltsame Neuinterpretation des “Fremder spielt verfeindete Parteien gegeneinander aus” Themas daher. Die Figuren beschränken sich darauf, herumzustehen und permanent Mundstuhl abzusondern. Dabei wird das eine Lager monochrom blaustichig gehalten, während die andere Rotte mit Braunfiltern zugepfropft wird. Rutger Hauer stapft nun zwischen den beiden Schauplätzen hin und her und lässt eine Menge Dünnes ab. Ab und zu kehrt er in einem zwischen den Lagern situierten Salon ein und haut sich Alk hinter die Scharniere. Mehr hat dieser (so objektiv wie möglich gesehen) Müll wirklich nicht zu bieten. Die “Darsteller” spielen dabei entweder gar nicht oder geben uns den Roboter – inklusive Breakdancebewegungsablauf und hemmungslosem Overacting. Die Musik versucht immer wieder Westernflair zu generieren, klingt aber irgendwie immer wie ein bereits vorprogrammiertes Jingle eines 0815 Keyboards. Die Action versucht ebenfalls westernlike daherzukommen und bietet vor allem Mano a Mano Duelle, bei denen man aus Schwertern Laserstrahlen abfeuert. Wie auch immer. Warum auch immer. Vorher gibt es Augenduelle und all das Drumherum, was dicke Duelle eigentlich ausmacht. Da hat Herr Pyun schön aufgepasst und versucht von den Großen zu lernen. Leider verkommen seine Duelle zu einem spannungsfreien Ringelpietz mit Anfassen. Zumindest optisch kann Pyun halbwegs punkten, allerdings muss man auch konstatieren, dass der beständige Wechsel zwischen kalten Blaufilterbildern und warmen Braunfilterbildern irgendwann übelst müde macht … wobei, das kann auch am Film liegen …
Warum also sollte man den Film einmal gesehen haben? Natürlich wegen Rutger Hauer. Und sofort stellen sich einem viele Fragen: Wie viel Geld war nötig, damit er diesen Müll veredelt? Warum ist er so fett geworden? Wieso hat er permanent eine Bärenfotze auf dem Kopf und sieht allgemein aus wie ein Sowjetoffizier? Warum lächelt er so oft so süffisant? Hat er etwa bemerkt, in was für einem Rotz er mitspielt und lächelt darum so wissend? Kam er sich nicht doof vor bei Sätzen wie: “Spieglein, Spieglein an der Wand”? Ganz ehrlich: Der Versuch, eine dieser Fragen beantworten zu wollen, hieße, dem filmischen Sondermüll “Omega Doom” mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, als er verdient hat. Schade um den Rutger …
Übler Quatsch mit Soße. Selten waren 80 Minuten so laaaaaaaang. Selbst für Pyun- oder Hauerkomplettisten nur schwer erträglich. Vielleicht würden allerdings “Daniel, der Zauberer” Fans hier einen neuen Lieblingsfilm auftun? Man weiß es nicht …
In Deutschland gibt es nur eine FSK 16 (warum auch immer) Highlight Videokassette, in den USA immerhin auch eine DVD von Columbia im Doppelpack mit “Blinde Wut”. Seit einiger Zeit gibt es auch eine “Rutger Hauer Collection” von Euro Video, in der “Omega Doom” als einer von vier Filmen beiliegt und somit erstmals auf DVD im deutschen Sprachraum erhältlich ist.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
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