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River of Death – Fluss des Grauens

Originaltitel: River of Death__Herstellungsland: Deutschland, USA__Erscheinungsjahr: 1989__Regie: Steve Carver__Darsteller: Michael Dudikoff, Robert Vaughn, Donald Pleasence, Herbert Lom, L.Q. Jones, Sarah Maur Thorp, Cynthia Erland u.a.
River of Death

Michael Dudikoff versucht sich als Indiana Jones in „River of Death – Fluss des Grauens“

Nach seinem Durchbruch im Actionklassiker „American Ninja“ und weiteren einschlägigen Genrerollen wandelte Michael Dudikoff 1989 in „River of Death“, der Verfilmung eines 1981 erschienenen Romans des schottischen Thrillerautors Alistair McLean, auf Indiana Jones’ Spuren, um als Abenteurer den Amazonas-Dschungel zu durchqueren. Produziert von der Kultactionschmiede Cannon Entertainment, erweist sich „River of Death“ als in höchstem Maße trashiges, aber gerade dadurch auch überaus unterhaltsames 80er-Jahre-Relikt.

Abenteurer Hamilton (Michael Dudikoff) führt Arzt Blakely und dessen Tochter Anna entlang des Rio da Morte durch den südamerikanischen Urwald, wo die beiden einer tödlichen Seuche auf der Spur sind, die die Eingeborenen dahinrafft. Als sie zufällig auf die „verlorene Stadt“ stoßen, sehen sie sich nicht nur mit martialischen Ureinwohnern, sondern auch Nazi-Soldaten konfrontiert, die Blakely töten und Anna gefangen nehmen. Hamilton kann nur mit knapper Not entkommen und bereitet sich auf eine Rückkehr ins Herz des Dschungels vor, um Anna zu befreien. Als der reiche Jude Steinberg (Donald Pleasence) ihn auf seiner Expedition begleiten will, ahnt Hamilton noch nicht, dass sein Abenteuer mit dessen dunkler Nazivergangenheit zusammenhängt…

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Zunächst wähnt man sich im falschen Film, wenn „River of Death“ mit einer Episode aus dem zweiten Weltkrieg eröffnet, wo der Nazi-Forscher Doktor Manteuffel (allein der Name!) in geheimen Experimenten mit einem tödlichen Virus zur Ausrottung aller Nichtarier herum doktort. Wenig später verlagert sich die Handlung allerdings in den Amazonas-Dschungel, wo wir unseren Dudikoff auf seinem Streifzug durch den Urwald begleiten dürfen. Vor allem mit seiner 80er-Jahre-Schmuddeloptik weiß der von Steve Carver (unter anderem verantwortlich für den Chuck-Norris-Klassiker „McQuade, der Wolf“) inszenierte, klassisch gestrickte Abenteuerfilm Punkte zu sammeln, während die Story sich zunächst als recht konventionell aufgebaut erweist und von aggressiven Eingeborenen über undurchsichtige reiche Geschäftsleute, die die Dschungelexpeditionen finanzieren, bis zu einer verlorenen Stadt kaum ein Standardelement auslässt.

River of Death

Dreitagebart und wilder Blick: Michael Dudikoff in „River of Death“

Nicht zuletzt aufgrund hübsch inszenierter Actionsequenzen, die in ein ausgiebiges Showdown-Shootout gipfeln, bleibt „River of Death“ stets kurzweilig und unterhaltsam, hat mit L.Q. Jones, Donald „Dr. Loomis“ Pleasence, Robert Vaughn und einem in seinen frühen Jahren als Held stets überzeugenden Michael Dudikoff einen überzeugenden Cast an Bord und weiß auch mit atmosphärischen Dschungelaufnahmen zu gefallen. Was sich zunächst als klassischer Abenteuerfilm präsentiert, wandelt sich auf der Zielgeraden schließlich zum Trashfestival allererster Güte, als unsere Helden die verlorene Stadt als von den Nazis zweckentfremdete Brutstätte geheimer Experimente entlarven. Ein mit Hakenkreuz-Flaggen dekorierter Eingeborenentempel, stationäre MGs mitten im Dschungel und ein Nazidoktor, der in einem Urwaldlaboratorium an Eingeborenen herumexperimentiert – da lacht das Trashherz und wenn unser Dudi die ganze Faschistenmeute schließlich lässig über den Haufen ballern darf, ist auch der Actionfan zufrieden.

Fazit: „River of Death“ ist ein schöner Cannon-Klassiker, mit dessen trashiger Story man sich anfreunden können muss, der mit grundsoliden Actionszenen, atmosphärischen Dschungelbildern und der 80s-typischen Schmuddeloptik aber nicht nur für Dudikoff-Fans ein kurzweiliges Nostalgie-Vergnügen darstellt.

© Ed Hunter



River of Death

Was heißt hier, ich sei talentlos? Immerhin halte ich die Knarre richtig herum!

Michael Dudikoff fungiert in „River of Death“ als Führer eines Doktors und dessen Tochter. Diese sind einer seltsamen Krankheit auf der Spur, die nur die einheimischen Indios zu befallen scheint. Nach diversen Zusammenstößen mit Einheimischen glaubt man am Ziel der Suche zu sein und die Quelle der Krankheit gefunden zu haben. Den Einheimischen ist die Mission der kleinen Familie aber herzlich egal und so wird der Arzt erschossen und seine Tochter gefangen genommen. Uns Dudikoff, hier mit Namen Hamilton unterwegs, kann fliehen und schwört, die Kleine zu befreien – immerhin durfte er bei ihr fast ran …

Zurück in der Zivilisation stellt er ein neues Team zusammen, um zurückzukehren und die Ische zu befreien. Seltsamerweise schließen sich ihm ziemlich undurchschaubare Gestalten an, unter anderem zwei Kameraden, die auf der Suche nach ehemaligen Naziverbrechern sind, und ein Millionär, dessen Motivation Hamilton zu begleiten, vollkommen unklar ist. Der Millionär entpuppt sich bald als Jude namens Steinberg, dessen Familie im KZ vergast wurde. Er ist auf der Suche nach einem Naziarzt namens Manteuffel, der für den Tod der Familie verantwortlich war. Steinberg vermutet diesen Nazi an dem Ort, wo Hamilton seine Schutzbefohlene einst verlor …

River of Death

Dudikoff beim Nazis Verprügeln!

Die zwei Nazijäger erzählen Hamilton bald eine ganz andere Geschichte. Danach wurde der KZ Arzt durch einen hochrangigen SS Mann bei seiner Arbeit gedeckt. Dieser hieß Spaatz und wurde bei Manteuffels Flucht ins Knie geschossen. Tja und ihr könnt jetzt dreimal raten, wer in der Gruppe humpelt. Natürlich der angebliche Jude Steinberg …

Soweit so krude, doch es wird noch besser: Ärzte, die den Ausleseprozess der Nazis weiterführen und Mittelchen gegen unwertes Leben entwickeln, wirre Familienverhältnisse, Nazibasen im Dschungel und so weiter und so fort. Ich glaube, zu der Story muss man nicht viel mehr Worte verlieren. Krude umschreibt das Konstrukt, das den Film zusammenhält, sehr gut. Schwachsinnig wäre auch eine passende Umschreibung.

Michael Dudikoff kann man zugute halten, dass die Wahl dieses Filmprojektes in seinem Oeuvre schon ziemlich hervorsticht, denn „River of Death“ ist keiner der Filme, die man als Dudikofftypisch umschreiben würde. Was immer dem sympathischen Mimen mit der Wahl dieser Rolle auch vorschwebte (vielleicht ein Imagewechsel?), er setzt es ziemlich beherzt in den Sand, denn Dudikoff wirkt rundweg überfordert und seltsam lustlos. Als habe er während der Dreharbeiten erkannt, dass dieser Film einfach nicht auf Spur kommt und schon recht früh in äußerst trashige Gefilde abgleitet. Das Adjektiv „lustlos“ lässt sich im Übrigen auf ALLE Schauspieler ausweiten. Dies verwundert insofern, dass in weiteren Rollen mit Robert Vaughn („Bullitt“) und Donald Pleasance („Halloween“) durchaus bekannte Darsteller ihren Dienst verrichten und sich dabei wahrlich nicht mit Ruhm bekleckern. Der Rest des Castes kann ES einfach nicht. Was ES ist? Na Schauspielern!!! Bezeichnend dahingehend ist die Tatsache, dass nur eine der weiblichen Darstellerinnen nach „River of Death“ jemals wieder vor eine Kamera treten durfte. Und diese Kamera drehte nicht etwa einen Film sondern nur Episoden einer Serie…

River of Death

Donald Pleasence krabbelt eine Dame an. Hat er wenigstens etwas vom Film gehabt …

Auch die restlichen Bestandteile des Filmes passen irgendwie nicht. Die Musik ist grauslig, Die Action schwach im Aufkommen und lasch in der Umsetzung. Ein zusätzlicher Stolperstein sind die unmotivierten Off Kommentare von Dudikoffs Figur, die teils das Offensichtliche noch einmal wiedergeben. Warum auch immer. Das einzige, was wirklich punkten kann, sind die wundervoll atmosphärischen Szenen aus dem Regenwald und die – vermutlich echten – Buschmänner, die immer mal aus dem Unterholz kriechen und Freund wie Feind dezimieren! Allgemein ist der Film optisch wirklich ansprechend geworden, da muss man „McQuade, der Wolf“ Regisseur Steve Carver wirklich Respekt zollen. Aber der Rest ist einfach erbärmlich.

Einer der schwächsten und dämlichsten Dudikoff Filme ever. Dudikoff scheint zu meinen, ein Dreitagebart mache ihn zu Indiana Jones oder könne seine unmotivierte Darstellung verstecken. Die Story ist Schwachfug ins Quadrat und die Action läuft nach dem immer gleichen Schema ab, um dann im Showdown vollends vor den Baum zu gehen. Finger weg.

Seit dem 11. März 2013 gibt es von dem Label KSM in der Reihe „KSM Klassiker“ eine DVD zum Film! Diese kommt mit einer FSK 16 Freigabe uncut!

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love

Copyright aller Filmbilder/Label: KSM__FSK Freigabe: ab 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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