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Shark Attack

Originaltitel: Shark Attack__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1999__Regie: Bob Misiorowski__Darsteller: Cordell McQueen, Chris Olley, Jacob Makgoba, Casper Van Dien, Paul Ditchfield, Shelley Meskin, Candice Berman, Bentley Mitchum, Simo Magwase, Ernie Hudson u.a.
Shark Attack

Casper van Dien auf Haijagd in „Shark Attack“

An der Küste des afrikanischen Port Amanzi häufen sich die Haiangriffe auf eklatante Art und Weise und die Wissenschaftler vor Ort haben keine rechte Erklärung, warum dem so ist. Darum ruft der Forscher Mark De Santis einen amerikanischen Meeresbiologen um Hilfe an – kurz bevor er selbst von zwielichtigem Gesocks den Haien zum Fraß vorgeworfen wird. Davon noch nichts ahnend trifft Meeresbiologe Steven McKray vor Ort ein und beginnt mit der Schwester des ermordeten De Santis Nachforschungen anzustellen. Haben die medizinischen Forschungen eines undurchsichtigen Arztes, der mittels Haizellen Krebs heilen will, etwas mit den aggressiven Haien zu tun? Und wieso weisen alle Haie, die man auffindet, seltsame Organdeformierungen auf?

Fragen über Fragen, die aber eigentlich niemanden so recht interessieren. Also zumindest ging es mir so, denn der Film ist für mich ein Paradebeispiel einer Ansammlung von Szenen, die mir den Spaß an einem Film um Meeresgetier immer wieder vergällen. Darum hier die Top 3 der Szenen, die mir vornehmlich bei Haifilmen die Füße einschlafen lassen:

Platz 3 geht an unmotivierte, sinnlose und ewig lange Bootsverfolgungsjagden.
Platz 2 geht an ebenso unmotivierte, sinnlose und ewig lange Tauchgänge, bei denen nie etwas passiert, aber der Soundtrackmaestro förmlich Amok läuft und eine Soundkulisse erschafft, die einem Film über den zweiten Weltkrieg gut stehen würde. Eine Variation von Platz zwei sind die unmotivierten, sinnlosen und ewig langen Tauchgänge in einem metallenen Käfig, der irgendwann hakt und nicht mehr an Bord gezogen werden kann.
Platz 1 geht an die immer gleichen Stock Footage Dokumentarfilmaufnahmen von Haien, die mit sinnlos im Wasser planschenden „Opfern“ zusammengeschnitten werden und im Verbund mit sich rot färbendem Wasser einen Haiangriff darstellen sollen.

Und, ihr habt es sicher erraten, Shark Attack bietet all diese Szenen in geballter Form. Und was soll ich lange um den heißen Brei herumreden: Ihr habt absolut Recht! In der Summe seiner Teile ergibt das einen nach ziemlicher Unfähigkeit stinkenden Haifilm, der allerdings auch recht schnell klar macht, dass er lieber actionreicher Thriller statt blutiger Creature Feature sein will. Dazu kann man stehen, wie man will, bei Shark Attack funktioniert dieser Ansatz aber ganz gut und halten einen die Ermittlungen von McKray und seiner aparten, leider nie nackten Begleiterin zumindest halbwegs wach. Obendrein schlägt der Film sogar den einen oder anderen Haken, den man so vielleicht nicht erwartet hätte. Zwischendrin steigen ein paar kleinere Actionscharmützel mit einer in einem Feuerball endenden Autoverfolgungsjagd, einer in einem Feuerball endenden Bootsverfolgungsjagd und einer in diversen Feuerbällen endenden Showdownactionsequenz mit ordentlich toten Bäddies – ohne Haivorkommen. Die ganze grundlegende Geschichte ist selbstverfreilich gehöriger Kokolores und mit lauter wundersam heilenden Haizellen (der im gleichen Jahr im Kino laufende Deep Blue Sea erzählte ja eine ziemlich ähnliche Mär), Landaufkaufgaunereien und Mordermittlungen irgendwann ganz schön überladen. Dafür schlagen sich die Darsteller zumindest ganz ordentlich. Allen voran ein noch irre junger Casper van Dien, dem man den Meeresbiologen zwar nie abnimmt (dazu killt er die Haie einfach zu begeistert und seine Actionmaneinlagen sind auch ziemlich „unwissenschaftlich“), dafür aber den kurz angebundenen Ermittler in Mordfragen. Als seine „Gegenspieler“ agieren der mir irre unsympathische Bentley Mitchum (der Sohn vom großen Robert!), der wirklich nicht für einen Cent das Talent seines Vaters geerbt hat, und Ernie Hudson als gelackter Großkotz, der die ganze Gegend um Port Amanzi aufkaufen will. Als Corinne sorgt Jennifer McShane zumindest für ansprechendes, leider zu viel Kleidung tragendes Eye Candy. Inszenatorisch ist Shark Attack recht sauber umgesetzt. Die Bilder der abgefilmten Schauplätze wissen zu gefallen, auch wenn der Regisseur gerade da noch viel mehr hätte herausholen können. Denn so mancher Shoot zwischen den piefigen Dialogszenen atmet doch ordentlich Atmosphäre. Die Action ist ebenfalls sauber umgesetzt und bei diesem Teil der Shark Attack Reihe machte man sich jedenfalls noch die Mühe, Film- und Hai-Dokumaterial ansatzweise aufeinander abzustimmen.

Was bleibt ist ein Schnellschuss, der weder als Creature Feature noch als Actionstreifen so wirklich kickt. Denn zum einen ist das Actionaufkommen zu gering und zum anderen taugen die lächerlich zusammengebastelten Haiattacken überhaupt nichts. Es gibt nur zwei Szenen, bei denen sichtlich ein eigenes Haimodell zum Einsatz kommt. Da sich dieses gar nicht so schlecht macht, fragt man sich schon, warum die Macher nicht häufiger auf dieses vollkommen legitime Hilfsmittel zurückgegriffen haben. So ist Shark Attack wohl vor allem Casper van Dien Fans zu empfehlen, aus dessen Oeuvre selbst dieser madige Film noch ziemlich positiv heraussticht.

In Deutschland muss man mit den regelmäßigen TV-Ausstrahlungen vorlieb nehmen. In GB erschien zumindest eine ungeschnittene DVD von Hollywood DVD.

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love

Weitere Filme der Shark Attack Reihe:
Shark Attack: The Killer Is Back (2000)
Shark Attack III (2002)
Shark Zone – Tod aus der Tiefe (2003)

Copyright aller Filmbilder/Label: Cine Plus Home Entertainment GmbH__FSK Freigabe: ab 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Nein, in Deutschland nur auf VHS erhältlich

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Categorised in: Creature Feature, Reviews

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