Originaltitel: Sushi Girl__Herstellungsland: USA __Erscheinungsjahr: 2012__Regie: Kern Saxton__Darsteller: Tony Todd, Noah Hathaway, Cortney Palm, James Duval, Mark Hamill, Andy Mackenzie, Sonny Chiba, Jeff Fahey, Danny Trejo, Michael Biehn, … |
Denk immer daran, du bist ein Tablett.
Sprich nicht, sieh ihnen nicht in die Augen, bewege keinen Muskel.
Ganz egal, was du siehst oder hörst.
Diese Worte bekommt eine junge Dame von einem Sushi Meister mit auf den Weg. Und die Worte deuten schon an, was die Aufgabe der Dame ist: Sie ist die lebendige und vor allem nackte Unterlage für diverse japanische Spezialitäten. Von ihrem Körper dinieren wollen fünf offenkundig schwere Jungs. Der eine, Fish, wurde soeben aus dem Knast entlassen und vermutet in dem Zusammenkommen eine Wiedersehensfeier, hat er doch seine Kumpanen jahrelang gedeckt und über einen gemeinsam durchgeführten Juwelenraub mit allerlei Kollateralschäden eisern geschwiegen. Doch Fish sieht sich recht bald getäuscht in seiner Annahme, denn die anderen vier wollen von ihm nur eines wissen: Wo ist die Beute des Raubzuges abgeblieben? Wenige Augenblicke später sitzt Fish gefesselt auf einem Stuhl und wird von seinen Kumpanen nach und nach gefoltert. Doch Fish bleibt trotz der aussichtslosen Lage couragiert. Und vielleicht naht sogar Hilfe, denn offenkundig wird das Zusammentreffen der Juwelendiebe von irgendeiner Strafverfolgungsbehörde abgehört …
„Sushi Girl“ ist einer dieser Streifen, die mehr als offensichtlich vom Meister des Pulpkinos, Quentin Tarantino, inspiriert wurden. Dies merkt man überdeutlich an den teilweise bemüht auf cool getrimmten Dialogen, den arg abgedrehten Figuren, dem sehr wertigen und Tarantino zitierenden Score und in diesem Fall natürlich auch am Setting – eine Räumlichkeit ohne Nebenzimmer, Türen oder Fluchtmöglichkeiten und damit eine eindeutige Referenz an „Reservior Dogs“. An den freilich auch die ganze Geschichte um die einander misstrauenden Gangster erinnert, die sich zunehmend gegenseitig belauern und einen Verräter unter sich wähnen. Das Figureninterieur ist dabei tarantinoesk bunt: Der distinguierte Gentlemangangster mit weltmännischer Attitüde, der Aggressionsbolzen, das aufrechte Opfer, der zaudernde Drogenabhängige und der schwule Exaltierte, der die Grenzen zum Soziopathen mehr als einmal überschritten hat. Diese Figuren und ihre Lust an der Gewalt treiben den Film fortan an. Es scheint fast, als sei irgendwann egal, was Fish sagen wird. Hier steht die pure Lust der Figuren an der Gewalt im Fokus.
Darüberhinaus verliert der Film immer mal wieder einen stringenten Spannungsaufbau aus den Augen. Wenn die Gangster das Foltern beginnen, steht „Sushi Girl“ gefühlt komplett still. Weder kommen in dieser Phase neue Erkenntnisse zu Tage, noch wird ein großes Geheimnis darum gemacht, was Fish weiß und was nicht. Auch der unter den Gangstern weilende Verräter ist leider sehr schnell ausgemacht. Hier hätte etwas mehr Subtilität nicht geschadet. Gegen Ende legt „Sushi Girl“ aber noch einmal stark nach. Zwar greift hier der Deus ex Machina Effekt überdeutlich, indem erst kurz vor Schluss eine Figur so richtig in den Fokus rückt, um im Alleingang dem Film ein rundes Ende zu bescheren, was freilich kein hochwertiges Storytelling darstellt, aber der schlussendliche Twist kommt dadurch ziemlich unerwartet und wird auf der Zielgeraden sehr stimmig ins große Ganze integriert.
Inszeniert ist das ganze als Kammerspiel, das vor allem mit dem Folterabschnitt extrem an Intensität gewinnt. Regisseur Kern Saxton findet nämlich eine sehr gelungene Mischung aus quälend offensiv ausgespielten Gewalttätigkeiten und jenen, deren Auswirkungen man nur ahnt, aufgrund der Reaktionen der Beisitzenden oder Geräuschen usw. In der Folge entsteht in der Wahrnehmung ein wirklich brutaler Film, der auch in den Gewaltszenen abseits der Folter ordentlich Härte atmet. Parallel geschnitten zu dem Kammerspiel erleben wir nämlich mit, wie der Juwelendiebstahl einst unvermutet zu einem mittleren Schlachtfest geriet. Diese beiden Handlungsstränge inszeniert der Regisseur sehr gelungen. Langsame Kamerafahrten, wenige Schnitte, lange Einstellungen, durchdachte Bildkompositionen und eine die Gangster umkreisende Kamera zeugen von Stil und sorgen vor allem dafür, dass der Hauptschauplatz niemals langweilig wird – eine ja durchaus vorhandene Gefahr bei Kammerspielen.
Sehr interessant fiel auch die Besetzung von „Sushi Girl“ aus. Zwar schauen Michael Biehn („Navy Seals“), Danny Trejo („Recoil“), Jeff Fahey („Die Jagd auf Eagle One: Crash Point“) und Sonny Chiba („Kill Bill“) nur kurz vorbei, dennoch werten ihre Auftritte den Film tatsächlich etwas auf. Von den fünf Hauptdarstellern hat Tony Todd („Candyman“) fraglos die coolsten Auftritte abbekommen und der Mime holt einiges aus seiner Rolle heraus. Seine Mitstreiter schlagen sich rundweg ordentlich, wobei Mark Hamill („Star Wars Episode 4“) deutlich als zwischen Genie und Wahnsinn chargierender Schmierlappen herausragt und eine absolut irre Performance abliefert – mit nicht immer gelungenen Over-Overacting Einlagen. Zumindest bleibt er so aber weit über den Film hinaus in Erinnerung und bestätigt damit den Eindruck, dass ihm Irre (man denke an den Dudikoff Knaller „Midnight Ride“ oder seine verschiedenen Engagements als Stimme vom Joker im Batman-Universum (Trickserien, Videospiele)) am besten stehen.
Was bleibt, ist ein interessant besetztes und anständig gespieltes Kammerspiel, das sich im Mittelteil zu Ungunsten der Spannung ein wenig zu sehr auf das Folterelement der Geschichte versteift. Dabei gerät „Sushi Girl“ aber gehörig intensiv und unbequem. Denn die gebotenen Gewalttätigkeiten sind durch die Bank nicht ohne. Im Finale nimmt der Film dann auch handlungstechnisch noch einmal Fahrt auf und beweist auch ein zwei eigene Ideen abseits der Tarantino-Hommage. Die Inszenierung von „Sushi Girl“ ist durch die Bank als sehr gelungen anzusehen und vor allem der Soundtrack weiß zu gefallen. Ein gewitzteres Spiel mit der Identität des Polizeispitzels, ein spannenderer Mittelteil, etwas weniger gewollte Coolness und „Sushi Girl“ hätte durchaus das Zeug zum kleinen Genrehighlight gehabt. So ist der Film zumindest ein gelungener Tarantino-Wannabe, der dank seines kleinen B-Filmstar-Schaulaufens und diversen Gewaltexplosionen vor allem Fans der gepflegten B-Unterhaltung ans Herz gelegt sei.
In diesem Sinne:
freeman
…
httpv://www.youtube.com/watch?v=wAibJlPP5fo
Bei Nyotaimori handelt es sich um einen relativ obskuren, im betreffenden Land allerdings weder gängigen noch in jener Kultur irgendwie verwurzelten japanischen „Brauch“, bei dem eine (möglichst attraktive) mit dem Rücken auf einem Tisch liegende nackte Frau als eine Art „lebendiges Buffet“ für unterschiedliche kulinarische Köstlichkeiten (á la Sushi oder Sashimi) dient, welche man im Vorfeld des Verspeisens (meist auf dezenten kleinen Bananenblättern platziert) „optisch ansprechend“ auf ihrem ansonsten unverhüllten Leibe hergerichtet hat. Ein eben jene „exotische Profession“ ausübendes Mädel verfügt über einen „Schlüsselpart“ innerhalb des hier nun zu besprechenden (und demgemäß benannten) 2012er Crime-Thrillers „Sushi Girl“ – dem Spielfilmdebüt Kern Saxtons, der gemeinsam mit seinem „kreativen Partner“ Destin Pfaff zugleich auch das zugrunde liegende Drehbuch verfasste…
„Remember: You are a tray. You must not move, you must not make eye contact, you must not react – no matter what you see or hear.” Dies sind die Worte, die ein erfahrener Sushi-Chef (Sonny Chiba) einer jungen Dame (Cortney Palm) mit auf den Weg gibt, bevor diese ihre Position auf der Speisetafel des gefürchteten Unterweltlers Duke (Tony Todd) einnimmt. An diesem Abend hat jener vier seiner ehemaligen Partner zu einem Treffen im Hauptsaal eines kürzlich erst von ihm erworbenen (und bislang noch unfertig-ungeöffneten) asiatischen Restaurants geladen: Bei der Zusammenkunft soll es um die „Aufarbeitung der Ereignisse“ rund um einen böse misslungenen Überfall vor knapp sechseinhalb Jahren gehen, bei welchem u.a. einer ihrer Kameraden getötet wurde sowie im Zuge dessen die „eigentlich gesicherte“ Beute (eine Tasche voller Diamanten) unter nie geklärten Umständen ohne jede Spur verschwand…
Seit jenem Tage hatte Fish (Noah Hathaway) – derjenige der Gruppe, welcher damals (direkt nach dem Coup) das Diebesgut anvertraut bekam, kurz bevor er dann jedoch seitens der Cops geschnappt worden war – eine Haftstrafe abgeleistet, ohne dabei aber weder seine Komplizen noch irgendwelche Infos hinsichtlich des Verbleibs der Edelsteine zu verraten. Von einem der Handlanger Dukes direkt am Gefängnistor in Empfang genommen, sitzt er dem Boss und den anderen drei Männern – ihres Zeichens der hitzköpfige Max (Andy Mackenzie), der an einem Drogenproblem leidende Francis (James Duval) sowie der sadistische Crow (Mark Hamill) – wenig später (nun) an dem erwähnten Tisch gegenüber: Fest davon überzeugt, Fish hätte die Steinchen im Vorfeld seiner Verhaftung versteckt, was jener im Übrigen vehement bestreitet, dauert es im Folgenden nicht lange, bis die Lage eskaliert sowie man ihn, der unbeirrt bei seinen Ausführungen bleibt, immer grausameren „Verhörmethoden“ aussetzt…
In vielerlei Belangen erinnert einen „Sushi Girl“ ans Oeuvre Quentin Tarantinos: Allen voran kommt einem beim Betrachten (geradezu unweigerlich) dessen ’92er Debüt „Reservoir Dogs“ in den Sinn – was in erster Linie daran liegt, dass sich beide Werke diverse inhaltliche wie stilistische Eigenheiten (u.a. eine überaus ähnliche Plot-Struktur) teilen. Egal, ob wir es hier nun vorrangig mit einer „Ehrerweisung“ oder einem „dreisten Ideenklau“ zutun haben – und völlig losgelöst der Tatsache, dass sich QT bei seinem Film ja ebenfalls von so manchem „cineastischen Vorbild“ hat inspirieren lassen – ändert das in diesem Fall nichts daran, dass es sowohl Saxton als auch Pfaff (augenfällig) am nötigen Talent mangelt, um aus jenen „Zutaten“ und damit verbundenen Möglichkeiten ein „vernünftiges Ganzes“ zu erschaffen, welches über die Summe der betreffenden Versatzstücke hinausreicht…
Dass die Ausgangssituation der Geschichte über ein gutes Maß an Potential verfügt, ist nicht zu verkennen: Fünf Kriminelle, die sich gegenseitig nicht gerade über den Weg trauen, noch die eine oder andere Rechnung untereinander offen haben sowie weitestgehend „angespannter Natur“ sind, in einem Raum mit einer jungen Dame, welche somit (ganz unweigerlich) Zeuge aller sich entfaltenden Geschehnisse wird – ergänzt um eine Rückblenden-Struktur, in deren Rahmen der Tag des missglückten Überfalls (schrittweise sowie in chronologischer Abfolge) seine Präsentation findet. Ein Konzept wie dieses steht und fällt zu einem entscheidenden Teil mit der Qualität seiner Dialoge und gezeichneten Charaktere. Wenn diese beiden „Kriterien“ (so wie im Vorliegenden) allerdings jeweils relativ uninspiriert und dazu noch „merklich gewollt“ anmutend daherkommen, hat der Film mit markanten Problemen zu kämpfen…
Ein weiterer Schwachpunkt des Streifens ist es, dass man als Zuschauer nie so recht mit Fish mitzufiebern bzw. um sein Schicksal zu bangen vermag: Ein kurzer, ernüchternd-emotionaler Anruf daheim bei seinem Sohn und dessen Mutter, die offenkundig nichts mehr mit ihm zutun haben will, reicht beileibe nicht dafür aus, um in der Beziehung eine „ergiebige Verbindung“ aufzubauen – zumal man ja auch keineswegs weiß, ob er nicht vielleicht doch das Erbeutete „irgendwo beiseite geschafft“ hat. Die bestenfalls mäßige Performance Noah Hathaways (Atreyu aus Wolfgang Petersen´s „the Neverending Story“) ergänzt diesen Eindruck nur zusätzlich. Nach einer gewissen Zeit, in welcher ihm noch die Chance eines „Geständnisses“ eingeräumt wird, verbringt Fish seine verbleibende Screen-Time ohnehin nahezu restlos an einen Stuhl gefesselt, während seine ehemaligen Komplizen ihn (der Reihe nach) aufs Brutalste foltern…
Duke bestimmt die „Regeln“ des Abends – entsprechend auch die, nach denen das „Verhör“ abzulaufen hat: Basierend auf einer Überlieferung seines Vaters, erhält jeder der Anwesenden eine festgelegte Zeitspanne zugestanden, in welcher er Fish (jeweils) zuerst befragen sowie im Anschluss dann „mit speziellen Hilfsmitteln“ bearbeiten darf. In langen, expliziten Einstellungen finden u.a. Ess-Stäbchen und eine leere Sake-Flasche (in eine Socke gestopft sowie dem Opfer wiederholt ins Gesicht geschlagen) ihre grausame Verwendung. Dank der guten Make-up-Arbeit und „rohen Inszenierung“ sind diese Sequenzen echt ungemütlich beizuwohnen – wirken aufgrund ihrer ausgedehnten und vordergründigen Beschaffenheit zugleich jedoch (gerade im Kontext verortet) wie nicht viel mehr als eine Art „kalkulierte Steigerung“ der berüchtigten Mr.Blonde/Cop-Szene in „Reservoir Dogs“…
Mit seiner markanten tiefen Stimme, imposanten physischen Erscheinung sowie ruhigen, stets aber dominanten Darbietungsweise portraitiert Tony Todd („Candyman“), der bei dem Werk übrigens auch als ein „Executive Producer“ fungierte, einen bedrohlichen Gangsterboss mit einem Faible für die japanische „Yakuza-Kultur“ (bzw. für einige ihrer „Riten“). Während mir sein Auftritt durchweg zusagte, war ich indes von der Leistung James Duvals („Kaboom“) doch ein Stück weit enttäuscht – denn in der Rolle des (eigentlich nicht ohne Reiz gestrickten, wenigstens „etwas Moral“ in sich tragenden) Francis blieb er insgesamt leider überwiegend blass. Unabhängig dessen gefiel mir der Moment, in welchem er – nachdem er schlichtweg nicht mehr weiter weiß – „eine Nase Koks“ ausgerechnet durch ein zusammengerolltes Foto seines jungen Sohnes „zu sich nimmt“: Ein nettes kleines Detail mit klarem Symbolcharakter…
Mark Hamill (jip, Luke Skywalker himself), der hier quasi wie eine Kreuzung aus Heath Ledger´s „Joker“ und dem jüngst ja relativ „aufgedunsenen“ Val Kilmer auftritt, präsentiert den sadistischen Psychopathen Crow mit einigen eigenwilligen Charakteristika und Manierismen, einer „leicht tuntigen“ Note sowie einem schrägen Sinn für Humor: Eine Zeit lang zweifellos interessant mit anzusehen – alles in allem aber ein Tick zu „gimmicky“ geraten bzw. wirkend. Regelmäßig gerät Crow mit dem ungezügelten Max aneinander – einem „groben Schläger“, der von Andy Mackenzie („MacGruber“) adäquat verkörpert wird – was schon bald dazu führt, dass sie sich gegenseitig immer weiter aufstacheln und außerdem (unter Verwendung ihrer jeweiligen „Methoden“) darin zu übertrumpfen versuchen, irgendwie (hauptsächlich per Zufügen von Qualen) die Wahrheit aus Fish herauszubekommen…
Wiederkehrend werden dem Publikum Details des Überfall-Ablaufs in Form von Flashbacks dargereicht: Wie erwartet, entfaltet sich eben jener sehr „schonungslos und direkt“ arrangiert – wurde an sich jedoch nur weitestgehend konventionell erdacht und in Szene gesetzt, einschließlich eines (netten) Stunts mit einem Van. In diesem Rahmen vermag sich der geneigte Betrachter immerhin an gleich drei Cameos zu erfreuen – obwohl die betreffenden Herrschaften im Prinzip allesamt „verschenkt“ wurden: Während Jeff Fahey („Body Parts“) einen Diamanten-Dealer mimt, sind Michael Biehn („the Divide“) und Danny Trejo („Desperado“) als „Aufpasser“ mit für die Sicherheit der wertvollen Steinchen verantwortlich. Letzterer zückt an einer Stelle übrigens eine Machete – ein eher lahmer „Gag“, welchen einige Zuschauer (in der von mir besuchten Vorstellung) offenbar allerdings erstaunlich amüsant fanden…
Als u.a. in der Kunst der Fugu-Zubereitung geübter Sushi-Chef absolviert Sonny Chiba („Kill Bill“) einige ordentliche Momente Screen-Time – doch von allen Figuren ist ausgerechnet die am reizvollsten, deren Anwesenheit man in vielen Sequenzen gar nicht bewusst wahrnimmt, was genau so ja auch ausdrücklich (über ihre „reine Jobbeschreibung“ hinaus) gewollt ist: In der Titelrolle gelingt es Courtney Palm („Silent Night“), trotz ihrer Bewegungslosigkeit ein gutes Maß an Reaktionen und Emotionen allein mit ihren Augen zu transportieren – worüber hinaus sie (obendrein) keineswegs unattraktiv anzuschauen ist. Eingangs sorgt ihre Nacktheit für einen gewissen „Kitzel“ innerhalb des Raumes bzw. unter den Männern – wohingegen sie später (gegenüber ihnen sowie der eskalierenden Situation) kontinuierlich stärker in den Hintergrund gerät, nicht bloß weil jegliche Regung (vermutlich) sofort in ihrem Todesurteil resultieren würde…
Sowohl der Anfang als auch das Ende des Streifens gehören zu seinen Highlights – vor allem dank der stilvollen Inszenierung dieser Augenblicke. Generell gehen Ausstattung und Kamera-Arbeit in Ordnung, was in Kombination mit der „düsteren“ Materie sowie klangvollen Musik-Untermalung eine durchweg „gritty-kühle“ Atmosphäre erzeugt. Das Problem ist jedoch, dass der Storyinhalt zwischen dem Einstieg und Finale (mitsamt eines inzwischen ja geradezu obligatorischen „Twists“) viel zu arm an Überraschungen und Substanz daherkommt, um einen bündig-straffen Filmfluss zu gewährleisten bzw. all jene vernünftig zufrieden zu stellen, die mehr als nur eine nicht sonderlich inspirierte Kreuzung aus „Torture Porn“ und „Tarantino-eskem Crime-Flick“ erwarten. Herrje: Zum Schluss hin gibt es hier (ebenfalls) sogar noch einen „Mexican Standoff“, der nicht nur geringfügig an jenen in „Reservoir Dogs“ erinnert…
Fazit: Kern Saxton´s „Sushi Girl“ ist ein auf kultig getrimmtes, mit mehreren bekannten „B-Movie-Gesichtern“ besetztes Werk, welches trotz einiger ansprechender Eigenschaften (wie z.B. einer gleichermaßen stimmigen wie soliden Umsetzung) an verschiedenen gravierenden Verfehlungen krankt – etwa an einer arg unoriginell und vorhersehbar gestrickten Handlung, inklusive eines sich gelegentlich unschön langatmig entfaltenden, spannungslosen Verlaufs: Für eine durchschnittliche Gesamtbewertung (unterm Strich betrachtet) einfach nicht mehr ausreichend…
zu verorten nahe der Grenze zur
Hierzulande lief der Film zunächst auf dem Fantasy Filmfest des Jahres 2012 – natürlich in der ungeschnittenen OV. Die deutsche DVD/Blu Ray von Planet Media Home Entertainment erscheint am 26.3.2013, ist mit einer erstaunlichen FSK 18 vollkommen uncut und kommt in ansprechender Bild- und Tonqualität und mit stimmiger Synchronisation.
Stefan Seidl
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Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
Copyright der Cover und Bilder: Assembly Line & Level Up Productions / Magnolia Home Entertainment, Planet Media Home Entertainment__Freigabe der deutschen Veröffentlichung: FSK 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja |