Originaltitel: The Scorpion King 3: Battle for Redemption__Herstellungsland: Thailand__Erscheinungsjahr: 2012__Regie: Roel Reiné__Darsteller: Victor Webster, Ron Perlman, Billy Zane, Bostin Christopher, Dave Batista, Selina Lo u.a. |
Mathayus (Victor Webster) hat sein Königreich und seine Frau verloren und betätigt sich nun als Söldner. Er muss im Auftrag des Königs Horus (Ron Perlman) ein Medaillon und ein Buch auffinden, doch ein brutaler Herrscher (Billy Zane) und eine Geisterarmee stellen sich ihm in den Weg.
Für den dritten Teil der “Scorpion King”-Reihe, der ebenfalls “Direct-to-DVD” veröffentlicht wurde, verpflichtete man Regisseur Roel Reiné, der mit Filmen wie “The Marine 2” schon einige Erfahrungen darin sammelte, schwächer budgetierte Fortsetzungen zu Kinofilmen zu inszenieren. In den meisten Fällen konnte er die geringen finanziellen Mittel dank einer sehr guten Kameraarbeit recht überzeugend verbergen (gerade “The Marine 2“, aber auch die beiden “Death Race” -Fortsetzungen sehen optisch wirklich sehr gut aus), und grundsätzlich verhält sich das auch bei “The Scorpion King 3” nicht anders.
Die Kameraführung ist gut und der Film kann sich optisch angesichts des Budgets sehen lassen. Doch leider scheint man dem Film etwas die Farbe entzogen zu haben und so wirkt der Film etwas grau. Ebenfalls unverständlich ist die Tatsache, dass man den Film in Thailand drehen musste, denn so nimmt man dem Film das schöne Wüsten-Flair weg, welches Bestandteil der Vorgänger war und welches meiner Meinung nach für einen Film dieser Reihe auch unverzichtbar ist. Man konnte so zwar in und um einigen recht schönen Bauten drehen und musste nicht auf billige Kulissen zurückgreifen, doch es wirkt irgendwie auch unpassend, und so richtig will keine Atmosphäre aufkommen.
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Ebenfalls alles andere als “Atmosphäre” kommt bei der Story auf. Die Geschichte, aus der Feder von Brendan Cowles und Shane Kuhn, als wirr zu bezeichnen, dürfte noch geschmeichelt sein und warum der Hauptcharakter dieses und jenes tut, bleibt sein Geheimnis. Dazu gesellen sich noch Ninjas und andere verrückte Gestalten. Spätestens als Bösewicht Talus seine Geisterarmee ruft, hat man den Eindruck, als sei man eher in einem Trash-Film gelandet. Hatte “Scorpion King – Aufstieg eines Kriegers” schon eine schwache Story, konnte man dort immerhin noch eine Art “roten Faden” entdecken und die Handlungen der Charaktere halbwegs nachvollziehen, doch dies fehlt hier nun völlig.
Der Hauptdarsteller Victor Webster (“A Good Man“) macht in den Actionszenen einen passablen Eindruck, ansonsten fehlt es ihm aber an Charme und er kann den Film nicht richtig tragen, den Vergleich zu “The Rock” aus dem ersten Teil ziehen wir lieber gar nicht erst. Ebenfalls schwach ist Ron Perlman (“Pacific Rim“), der sich offensichtlich in seiner Rolle gelangweilt hat. Billy Zane (“Alien Agent“) hingegen übertreibt es wiederum mit seiner Darstellung als Bösewicht. Diesmal spielt Bostin Christopher den in dieser Reihe fast schon obligatorischen Sidekick, doch außer ein paar schwachen Sprüchen ist den Autoren für diese Rolle nicht viel Nennenswertes eingefallen.
Die Actionszenen, bestehend aus allerlei Kämpfen und kleineren Schlachten, sind weitgehend blutleer, aber solide inszeniert und gewinnen dank der guten Kameraarbeit, doch man hat von dem Regisseur schon Besseres gesehen. Und aufgrund der äußerst langweiligen und wirren Geschichte als Hintergrund will auch hier kein rechter Spaß aufkommen. Der Soundtrack versucht dem Film einen “Blockbuster”-Anstrich zu geben, kann aber keine nennenswerte Akzente setzen.
Fazit: Wer den Film auf seine relativ solide Action reduziert, kann sich hier allenfalls kurzfristig unterhalten, doch grundsätzlich kann der Film aufgrund der äußerst schwachen und wirren Geschichte, den lustlosen Darstellern und allerlei unpassenden Ideen nicht nur als Fortsetzung des Action-Spaßes “Scorpion King” in keinster Weise überzeugen.
Die Blu-ray/DVD von Universal bietet eine gute Qualität, hat ungeschnitten eine FSK 12 Freigabe erhalten und ist auch in einer Box mit den Teilen 1 und 2 erhältlich.
© John Woo
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