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Top Fighter

Originaltitel: Rage of Honor__Herstellungsland: USA/Argentinien__Erscheinungsjahr: 1987__Regie: Gordon Hessler__Darsteller: Shô Kosugi, Richard Wiley, Alejo Apsega, Armando Caro, Martín Coria, Robin Evans, Gerry Gibson, Hugo Halbritch, Marlee Jepson, Ned Kovas u.a.
Top Fighter

Sho Kosugi räumt auf: „Top Fighter“ alias „Rage of Honor“

Sho Kosugi mal nicht als Ninja, sondern als Cop – mit Ninja-Bewaffnung. Groß ist der Unterschied aber nicht, denn der Held der Geschichte, der Cop Shiro Tanaka (Sho Kosugi) vom Drogendezernat, kauft im gleichen Laden wie Ninjas ein, wenn man sich seine Ausrüstung anschaut. So hat der gute Mann nebst seiner Dienstwaffe auch immer ein Sammelsurium an Wurfmessern und Ninjasternen dabei, letztere teilweise sogar in Explosiv-Ausführung. Natürlich sind er und sein Partner die besten ihres Faches, wie schon der Auftakt zeigt.

Doch großes Pech: Ausgerechnet an dem Abend, an dem sich Shiro frei nimmt, um mit der Freundin zu dinieren, kriegt sein Partner einen heißen Tipp und durchsucht auf eine Faust eine Lagerhalle, in der man Drogen versteckt. Allerdings finden die Bösen ihn und foltern ihn zu Tode, als Shiro nach einem Anruf dort auftaucht, kann er nur noch ein paar Übelwichte plätten und die Leiche seines Partners finden. Damit wäre der vielbeschworene Anlass geben, denn Rache war im Actionfilm der 1980er immer wieder ein beliebtes Thema.

Der Chef hat aber etwas gegen Selbstjustiztrips und so kündigt Shiro, um die Mörder auf eigene Faust zu finden, wie es sich für den 1980er-Jahre-Rachefilm so gehört. Die Spur führt nach Buenos Aires…

httpv://www.youtube.com/watch?v=RD6fPOUtzcQ

„Rage of Honor“ ist ein typischer, platter Actionfilm jener Zeit, als man die Bösewichte noch daran erkannte, dass sie noch grausamer frisiert waren als der Held. Auch sonst wird mit Klischees nicht gegeizt: Die Freundin des Helden ist ein blondes Frauchen, dessen Hauptaufgabe darin besteht in Gefahr zu geraten und den Helden zu bitten, die Sache aufzugeben – worauf dieser natürlich nicht hört. Bösewichter hängen Gefangene am liebsten an den Armen auf, um sie dann zu Tode zu foltern, und sind oft erst scheinbar tot, um später noch mal aufzutauchen.

Doch das Team hat Erfahrung, Regisseur Gordon Hessler drehte mit Kosugi bereits „Die 1000 Augen der Ninja“ und Produzent Moshe Diamant („Double Impact“, „The Philly Kid“) steht sowieso für Prügelfilmunterhaltung. Insofern ist „Rage of Honor“ immerhin straff und kurzweilig erzählt, wenn Shiro den Hinweisen nachgeht und nebenher aufkreuzendes Feindvolk plättet. Große Überraschungen gibt es nicht (u.a. den obligatorischen Verräter in Polizeikreisen) und auch mit der Logik ist es nicht immer weit her: Da beschießen einige böse Ninjas den Helden vom Hubschrauber aus mit Bazooka und MG, aber anstatt dies weiterzumachen bis er erledigt ist, landen sie kurz darauf lieber, wobei die meisten Nahkampfwaffen mitnehmen – und natürlich im Kampf unterliegen.

Doch Hauptaugenmerk liegt auf der Action und da bietet „Rage of Honor“ stupide, flotte Unterhaltung. Mit Realismus hat das wenig zu tun, bei Shiros Megasprüngen erkennt man immer wieder, dass da ein Trampolin außerhalb des Bildes steht, doch die Kämpfe und Schießereien sind flott gemacht. Natürlich schießen die Bösewichter immer daneben, der Held trifft immer, aber die Choreographie kann sich sehen lassen, Explosionen und Stunts gibt es in ordentlicher Menge zu bewundern und die Verwendung der Ninjawaffen sorgt für einen unverbrauchten Touch. Neben Ninjasternen kommen auch Metallklauen und Schwerter zum Einsatz, vor allem das Finale macht einiges her, sodass die Action immerhin teilweise für das lapidare Script entschädigt.

Sho Kosugi („Blinde Wut“) war nie ein ausdrucksstarker Darsteller, sodass er hier bestenfalls solide spielt. Kein Totalausfall, aber den Rächer hat er in „Die 1000 Augen der Ninja“ und „Revenge of the Ninja“ schon besser verkörpert. Der Rest vom Fest ist ebenfalls durchschnittlich bis solide, keine wirklich schlechten Leistungen, aber die recht stereotypen Rollen bringen auch niemanden zu Höchstleistungen.

Unterm Strich bleibt ein flott vom Leder gezogener, innovationsarmer und leicht doofer Actionstreifen für den Genrefan, der mit genug Krawall aufwartet, um das schwache Script zu übertünchen. Kein großer Wurf, aber doch noch über dem Durchschnitt anzusiedeln.

Knappe:

Die VHS-Fassungen waren ab 18, die deutsche DVD von MGM/20th Century Fox wurde neu geprüft, ist jetzt mit FSK 16 ungekürzt und wurde im Rahmen der Action Cult Uncut Reihe neu aufgelegt.

© Nils Bothmann (McClane)

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Copyright aller Filmbilder/Label: MGM/20th Century Fox__FSK Freigabe: ab 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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