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Turbulence 3 – Heavy Metal

Originaltitel: Turbulence 3: Heavy Metal__Herstellungsland: USA, Kanada, GB__Erscheinungsjahr: 2001__Regie: Jorge Montesi__Darsteller: Craig Sheffer, Monika Schnarre, Gabrielle Anwar, John Mann, Joe Mantegna, Michelle Harrison, Rutger Hauer u.a.
Turbulence 3

Rutger Hauer unter Satanistenrockern in “Turbulence 3 – Heavy Metal”

Warum man einer kreuzlangweiligen Gurke wie dem 1997er Ray-Liotta-Thriller „Turbulence“ eine Fortsetzung spendieren musste, bleibt schleierhaft. Und dass man es nicht bei einer beließ, sondern 2001 den dritten Teil „Heavy Metal“ nachschob, macht den Flugzeug-Murks gar zu einer ausgewachsenen Reihe. Abgesehen von der Location haben die Filme zwar nichts miteinander gemein, qualitativ nehmen sie sich aber wenig, wobei Teil 3 mit seiner lächerlichen Story der Dümmlichkeit die Krone aufsetzt. Allerdings ist der überzogene Metal-Rabatz ein Fall von „so schlecht, dass es schon wieder gut ist“ – auf dermaßen Lächerliches stößt man nämlich selbst auf dem DTV-Sektor nicht allzu oft.

Schmalspur-Marilyn-Manson Slate Craven (John Mann) polarisiert als von seinen Fans umjubelter Schockrocker, der ein Faible für inszenierte Ermordungen auf der Bühne hat. Für sein Abschiedskonzert hat sich der Star eine ganz besondere Location ausgesucht: An Bord einer Boeing 747 soll die Show steigen und gegen Gebühr live im Internet übertragen werden. Als die Bühnenshow-Morde allerdings für reale Leichen sorgen und sich Craven als mit dem Copiloten im Bund stehender Hijacker entpuppt, ist Not am Mann und der Event-Flug wird zum Horrorszenario für die Passagiere….

httpv://www.youtube.com/watch?v=UHKJQsbOaDk

Ein Metal-Konzert an Bord einer Boeing – na juchhe. Auf so einen Unsinn muss man erst einmal kommen und tatsächich geht „Turbulence 3“ so lachhaft über die Runden, dass es schon wieder unterhaltsam ist. Slate Craven als Karikatur eines Schockrockers und seine überkandidelt gestylten Fans sind als überzogene Freakshow genauso wie der Zuschauerzähler der Internet-Übertragung eine einzige Lachnummer (Kaum geschieht ein Mord, schnellen die Zahlen innerhalb einer Sekunde ins Astronomische. Schon praktisch, dass alle im exakt richtigen Moment die Website besuchen…). Als Held, der die Terroristen ausschalten muss, wird uns diesmal ein Rockmusiker präsentiert: Slate Craven ist nämlich gar nicht der brutale Entführer, sondern sitzt gefesselt in einer Kammer, während sich ein anderer seine Schminke ins Gesicht gepantscht hat und als Entführer mit Perücke auf Craven macht – gut, dass unser Wannabe-Antichrist sich flugs aus seiner Gefangenschaft befreit hat und den Badguys in den Hintern tritt, als wäre er der abgehalfterte Ex-Cop, der gewöhnlich solche Szenarien zu meistern hat. Der falsche Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort, quasi. Da wünscht man sich doch einen John McClane herbei.

Bevor der gute Craven allerdings die Entführer ausknocken, das Flugzeug obligatorisch notlanden und den Tag retten darf, sabbelt erst einmal ewig sein Terroristen-Lookalike in die Kamera des an Bord befindlichen Fernsehteams und fuchtelt den Fans des echten Musikers mit der Waffe vor der Nase herum, um hin und wieder auch mal einen zu erschießen, während eine FBI-Agentin und ein Hacker die Situation von der Erde aus unter Kontrolle zu bringen versuchen. Letzterer manövriert Craven zum krönenden Finale dann auch irgendwie per Joystick zur sicheren Landung, da er anstatt Egoshootern früher so gerne Flugsimulatoren gespielt hat – einen echten Piloten hätte man zwar auch im Angebot, um den Rocker runterzulotsen, aber der hat halt leider nicht den emotionalen „Draht“ zu Craven wie der Hacker-Fanboy. Ah ja…

So hangelt sich „Turbulence 3“ von einem Logikloch zum nächsten und weiß neben der unfreiwilligen Komik allenfalls durch die solide Musik zu unterhalten, die Craven und seine Mannen zum Besten geben, ehe die Entführer zuschlagen. Im Pilotencockpit sitzt im Übrigen kein geringerer als Rutger Hauer. Dessen Auftritte könnte man aber problemlos an einem Tag im Kasten gehabt haben, denn außer gelangweilt in der Gegend herumzusitzen, muss der mit recht wenig Screentime abgespeiste Genrestar sowieso nichts tun und dient eher als adelnde Zierde.

Fazit: So weit, so schlecht – oder so lustig, je nachdem, wie man’s nimmt. „Turbulence 3“ ist ein kruder Trashspaß voller lächerlicher Ideen und logischer Aussetzer, der gerade deshalb allerdings durch unfreiwillige Komik weit mehr Unterhaltungspotential entwickelt als das schlicht langweilige Original. Objektiv gut ist das freilich bei weitem nicht, Trashfans können aber mal einen vorsichtigen Blick riskieren.

Auf DVD kommt das Metalfest von BMG Video/Ufa/Studiocanal und ist mit einer FSK 16 Feigabe ungeschnitten.

© Ed Hunter

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Copyright aller Filmbilder/Label: BMG Video/Ufa/Studiocanal__FSK Freigabe: ab 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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