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24 Stunden gejagt

Originaltitel: Brothers in Arms__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1988__Regie: George Jay Bloom III__Darsteller: Todd Allen, Charles Grant, Dedee Pfeiffer, Jack Starrett, Mitch Pileggi, Dan Bell, Shannon Norfleet, John Henry Richardson, John Durbin, Buddy Farmer u.a.
24 Stunden gejagt DVD Cover

“24 Stunden gejagt” entpuppt sich als garstiger kleiner Survival-Actioner.

„24 Stunden gejagt“ gehört zum Genre der Survival-Thriller. Ist also ein Film der Marke „Beim Sterben ist jeder der Erste“ oder „Die letzten Amerikaner“. Diese finsteren Klassiker haben eine Menge an schlechten Epigonen nach sich gezogen. Zu denen gehört „24 Stunden gejagt“ definitiv nicht. Denn der garstige Thriller findet einen ganz eigenen Rhythmus und hat durchaus ein paar brauchbare Ideen in petto.

Die Brüder Joey und Dallas brechen gemeinsam zu einem Jagdausflug auf. Dallas plant als Jagdführer ein Geschäft zu eröffnen, wozu er Joeys Geld brauchen würde. Selbiges will er seinem kleinen Bruder bei dem Jagdausflug aus den Rippen leiern. Doch es kommt ganz anders. Eine religiös leicht fehlgeleitete Hinterwäldlerfamilie führt in dem Revier ein ziemliches Terrorregime. Als erstes vergehen sie sich an Joey und wollen ihn zwingen, eine junge Frau namens Stevie zu vergewaltigen.

Doch Dallas kommt hinzu und tötet einen der Angreifer. Fortan werden die Brüder und ihre neue Begleiterin Stevie von der Familie bis aufs Blut gejagt.

Schaut in „24 Stunden gejagt“ hinein

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In meiner Einleitung war von brauchbaren Ideen die Rede. In der grundlegenden Inhaltsangabe merkt man davon freilich nichts. Dazu muss man schon etwas genauer hinschauen. Zum Beispiel auf die Dynamik zwischen den beiden Brüdern. Die ist nämlich reichlich schwierig. Interessant ist zudem, dass Dallas zu Beginn als kerniger Held gereicht wird, selbiger aber nach circa 30 Minuten rüberkommt, als wäre er eigentlich der gefährlichste Psychokiller im Wald. Wenn dann noch seine eigentliche Motivation für den Jagdtrip offengelegt wird, weiß man überhaupt nicht mehr, was man von ihm halten soll.

Derweil mutiert sein Bruder vom Opfer mehr und mehr zum Helden der Chose. Ohne jemals zu einem Superhelden zu werden. Joey bleibt immer irgendwie Mensch. Auch die Bösewichter, vor allem deren Anführer, sind nicht durchgehend das gewohnte Kroppzeugs, das es umzunieten gilt. Sie bekommen sogar – reichlich verquere, aber irgendwie nachvollziehbare – Motivationen für ihr Handeln gereicht.

Dazu gesellt sich eine dichte, garstige, finstere Atmosphäre, die weder humorige Brechungen noch Machosprüche duldet. Vielmehr setzt „24 Stunden gejagt“ auf eine ordentliche Spannungskurve mit diversen Derbheiten. Hier wird gekreuzigt, werden Kehlen aufgeschnitten, setzt es blutige Ein- und Durchschüsse und wird gerne aus nächster Nähe mitten ins Gesicht geschossen. Zudem drohen immer mal wieder Vergewaltigungssituationen und ausgepeitscht wird auch nach Herzenslust. Obendrein dürfen die Bösewichter immer mal heftig mit ihrem Schauspiel überdrehen, was manchen Situationen der Bedrängnis eine leichte Terrornote mitgibt. Kurzum: „24 Stunden gejagt“ ist kein Kind von Traurigkeit.

Die karge Inszenierung trägt ihren Teil zu der Wirkung des Filmes bei. „24 Stunden gejagt“ sieht immer dann am schönsten aus, wenn die Jagdszenen mitten durch zugeschneites Gebiet führen. Hier darf die Sonne immer mal wieder den Schnee gülden erstrahlen lassen. Davon abgesehen ist die Optik eher dreckig und vor allem erstaunlich statisch. Selbst in der Action nimmt beispielsweise die Schnittfrequenz kaum zu. Was aber auch damit zu tun hat, dass die Action durchgehend sehr eruptiv aufkommt und flott vorbeizieht.

“24 Stunden gejagt” ist ein dreckiger kleiner B-Survival-Reißer

Was am Ende bleibt, ist ein spannender kleiner Survival-Thriller, der aus offensichtlich stark limitierten finanziellen Mitteln ein Maximum an Wirkung herausholt. Die Story bietet nur Genredurchschnitt, punktet aber mit hübschen Ideen. Die Darsteller sind engagiert bei der Sache (darunter ein blutjunger Mitch Pileggi („The Girl in the Photographs“) und Michelle Pfeiffers Schwester Deedee). Die Atmosphäre ist stimmig und die gebotene Action besitzt eine gesunde Härte. Zudem geht der kleine Reißer immer straight nach vorn und lässt kaum Leerlauf aufkommen. Zwar erreicht der Film nicht ganz das Niveau der Vorbilder, im Großen und Ganzen gesehen macht „24 Stunden gejagt“ aber vieles verdammt richtig.

07

Die deutsche DVD zum Film kommt von dem Label Mr. Banker Films und ist mit einer FSK 18 Freigabe ungeschnitten. Als Master der DVD diente sichtlich nur ein VHS Band. Dem Film kommt der damit einhergehende Schmuddellook sogar zugute. Die mangelnde Schärfe ist aber dennoch echt übel.

In diesem Sinne:
freeman

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Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love

Copyright aller Filmbilder/Label: Mr. Banker Films__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__ Blu-ray/DVD: Nein/Ja

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