Originaltitel: Transformers: Dark of the Moon__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2011__Regie: Michael Bay__Darsteller: Shia LaBeouf, Rosie Huntington-Whiteley, Ken Jeong, Josh Duhamel, Tyrese Gibson, John Malkovich, Patrick Dempsey, Alan Tudyk, Frances McDormand, John Turturro u.a. |
Roboter auf der Suche nach einem seltsamen Energiewürfel. Roboter auf der Suche nach irgendeiner Energiematrix und so genanntem Energon. Roboter auf der Suche nach „Brückenpfeilern“, die mittels Energie intergalaktische Reisen ermög- lichen. Währenddessen wammsen sich die Roboter mit anderen Robotern. So kann man Transformers I, II und III in Punchlines zusammenfassen und so gaga, wie das Ganze klingt, muten die fertigen Filme dann irgendwie auch alle an. Hirn aus, Film ab – Style over Substance Kino in Reinkultur eben. Und obwohl dieser Umstand aufgrund der Einbettung in das Überwältigungskino des Actionzampanos Michael Bay irgendwann keine weitere Überlegung wert zu sein schien, kam man dennoch aus allen drei Robofilmen und dachte darüber nach, wieso man ausgerechnet bei Filmen, die auf megaerfolgreichen Kinderspielzeugen ba- sieren, Storys entwarf, die eigentlich simpelste Erzählstrukturen bedienen sollten, dies aber so umständlich machten, dass man die meiste Zeit über so gar nicht checkte, was denn da eigentlich gerade auf der Leinwand vor einem passierte. Das war in Transformers I so, wurde in Transformers II mit einer irre zerklüfteten Erzählweise und einem ebenso zerfaserten Megashowdown auf die Spitze getrieben und kulminiert nun bei Transformers III in eine Abfolge von Szenen, bei denen man sich als Zuschauer beständig nur fragt: Wer, Was, Wann und vor allem: Warum?
Und das macht Michael Bay diesmal gleich in richtig epischer Breite! Er beginnt bei der ersten Mondlandung des Menschen und spannt daraufhin eine Abfolge von Szenen auf, die irgendwie damit zu tun zu haben scheinen, aber irgendwie keinen Zusammenhang ergeben wollen. Dann schiebt er altbekannte Figuren durchs Bild, ohne irgendetwas mit ihnen anfangen zu können (der witzlose Auftritt von Sams Eltern sei genannt), erklärt nebenbei das Verschwinden von Mikaela, inszeniert deren Ersatz in Super Slow Motion, deutet an, wie die Autobots mit den Menschen zusammenarbeiten und lässt John Malkovich (“R.E.D. 2“) alle Freiheiten, sich zum Volldeppen zu machen. Seltsamerweise vergisst Bay in diesem Abschnitt vollkommen, dass die „Transformers“-Streifen eigentlich aus Robokeile bestehen und auch der Witz der beiden Vorgängerfilme weicht zugunsten einiger winziger Slapstickeinlagen fast vollkommen aus dem Film. Und kurz bevor man schier zu verzweifeln beginnt und sich fragt, ob Bay seinem Vehikel eigentlich noch irgendeine Anmutung eines funktionierenden Filmes geben möchte, fällt ein Nebensatz: „Mit den Brückenpfeilern holen wir unseren Planeten Cybertron auf die Erde!“
httpv://www.youtube.com/watch?v=dh4eiMFc9S8
Und *bäm* Bay ist wieder da! Endlich weiß man, worum es hier geht, und endlich weiß Bay, was die Zuschauer von ihm sehen wollen! Und wie er das weiß. Brutal schaltet Bay in den Turbogang und entfesselt Bilder auf der Leinwand, die man nie zuvor gesehen hat… Und das erwähne ich in Bezug auf einen Mann, der die fettesten Autoverfolgungsjagden der Filmgeschichte inszeniert, Bruce Willis auf den Mond geschossen und eine amerikanische Flotte versenkt hat! Vor Bays unbändiger Zerstörungswut ist irgendwann nichts mehr sicher. Ganz Chicago – Bay gelingt es, nach dem seltsam konturlosen Showdown in Teil II, die Ereignisse wieder auf einen Schauplatz zu verdichten – macht er dem Erdboden gleich und spielt gekonnt auf der Klaviatur der Destruktion. Spätestens wenn ein gigantisches Bürohochhaus in Superzeitlupe Stock für Stock zerlegt wird und Bay immer neue Ideen kommen, wie er dieses Szenario steigern kann, klappt dem Zuschauer die Kinnlade gen Erdboden und fragt er sich durchgehend, wer eigentlich noch in der Traumfabrik zu derartigen Zerstörungsorgien befähigt ist. DAS kann nur König Größenwahn …
Diesem wurde im Übrigen von James Cameron nahe gelegt, seinen Film in 3D zu inszenieren. Bay, großer Gegner der Technik, ließ sich irgendwann überzeugen und zeigt nun zum Dank Cameron, wie Spektakelkino in 3D wirklich auszusehen hat und macht seinen Film zum Referenzwerk in Sachen räumlicher Anmutung. Und das nicht nur zugunsten des staunenden Zuschauers, sondern auch zu seinem eigenen Vorteil. Denn die 3D Kameras erforderten von ihm eine Umstellung in seiner Inszenierung. Weniger Schnitte, kaum Wackelkamera, stattdessen edle, megalange Kamerafahrten … und das in erprobter Bayscher Überoptik. Und wenn einem die Baytypischen Helikopterformationsflüge vor der Nase herumkreisen, fragt man sich echt, was man noch mal auf Pandora wollte. Scheiße, ich will sich kloppende Roboter, direkt vor meiner Nase. Da können Camerons Schlümpfe einpacken! Doch Bay drehte nicht einmal komplett 3D. Wie man vernehmen konnte, war Perfektionist Bay von der Technik – trotz Camerons Lobeshymnen – nicht überzeugt und stellte auch schnell fest, dass seine typischen Close Ups mit vorbeischwebender Kamera in 3D nicht seinen Ansprüchen genügten. Also drehte er selbige 2D und ließ sie später nachkonvertieren. Im Kino merkt man keinerlei Übergänge zwischen den echten und den getricksten 3D Sequenzen – ein weiterer Beleg für das detailversessene Arbeiten Bays.
Und dieser Perfektionismus scheint die Effektkünstler des Streifens wortwörtlich mitgerissen zu haben, denn was sie für Bay leisteten, grenzt an schiere Zauberei. Wenn dieses Jahr der Effektoscar nicht fällig ist, weiß ich auch nicht. In megazerdehnten Zeitlupen beharken sich hier die Roboter, werden Straßenzüge zerpflügt, wird eine Weltraumschlacht inszeniert und und und. Eben pure Rechenkraftprotzerei vom Allerfeinsten. Vom Design der Roboter, bei denen sich wieder an allen Ecken und Enden etwas bewegt, ganz zu schweigen. Untermalt werden diese Bilderfluten von einem krachigen Score, der diesmal mit den Gigaszenarien gar nicht so recht Schritt halten zu können scheint.
Ein Terminus, den man auch auf die Darsteller problemlos anwenden kann. Bay weiß diesmal noch weniger als in den Vorgängern, was er mit den Figuren seines Franchises machen soll. Der konfuse und kopflose Einstieg bestätigt dies nur zu deutlich. Und je weiter der Film voranschreitet, umso mehr geraten die Darsteller und die Charaktere unter die Räder. Die eindrücklichsten Parts haben beinahe die Neuzugänge: So Patrick Dempsey als charakterloses Dreckschwein und Frances McDormand als geradlinige Regierungsagentin. Dagegen gehen sogar Figuren wie Josh Duhamels (“Fire with Fire“) Spezialeinheitensoldat oder John Turturros Nerdagent vollends im Bombast verloren. Selbst die Beziehung Bumblebee – Sam spielt keine wirkliche Rolle mehr. Und Optimus Prime wandelt sich im Verlauf des Filmes zu einem gnadenlosen Zerstörer, dem scheinbar alle Mäßigung und Umsicht der Vorgängerfilme verloren gegangen zu sein scheint.
Ein wenig verloren wirkt diesmal auch Shia LaBeouf in seiner Rolle als Sam. Er kommt dank des neuen, etwas ernsteren Ansatzes des Filmes ziemlich unter die Räder. Sein Gestammel und Gestotter passt gar nicht mehr so recht zum Streifen. Seine schlaksige und tölpelhafte Art erst recht nicht. Dementsprechend nimmt ihn Bay auch ziemlich zurück und beraubt sich damit selbst des Zentrums seines Filmes. Mit Sam im Mittelpunkt hat er Transformers I und II besser im Zaum halten können. Dies versucht er zumindest mit der Eifersuchtskiste um Sam, Carly (Der Megan Fox Ersatz Rosie Huntington-Whiteley ist genauso wenig eine Schauspielerin wie ihre Vorgängerin) und Patrick Dempseys Dylan irgendwie zu regeln, scheitert aber komplett an der mangelhaften Chemie zwischen Shia LaBeouf und der irre künstlich wirkenden Rosie Huntingon-Whiteley. Somit muss Bay in Teil III irgendwann selbst die Führung übernehmen, was ihm dank Gigantoaction zum Glück ja auch gelingt …
Kurzum, wenn man mal wieder wissen möchte, warum Kino einst erfunden wurde, muss man „Transformers III“ gesehen haben. Man muss sich zwar – selbst als Kenner der Reihe – durch einen zähen Einstieg kämpfen und dicke Abstriche in Sachen Geschichte, Figuren und Darsteller machen, aber wenn Bay in den Actionmodus schaltet, bläst es einen wortwörtlich aus den Sitzen. Gigantischer hat Action noch nie ausgesehen! Einen breiter ausgewalzten Showdown hat man noch nie erlebt und rockendere neue Ideen in Sachen Bildgewalt wird man lange suchen müssen. Garstigere Robokämpfe gab es ebenfalls selten, denn Bay machte sein Versprechen war und drehte ordentlich an der Düsternisschraube! In Zeitlupe werden die Robos förmlich weggesplattert, bei den Decepticons fließt sogar Blut aus den Schaltkreisen und erstmals wird vollkommen gezielt das menschliche Interieur weggepustet und bis auf die Knochen runtergebrannt. Dazu kommen schöne Apokalypsebilder einer zerstörten menschlichen Großstadt und diverse Roboterhelden, die diesmal, anstatt pathetisch zu blubbern, gezielt töten! Aber keine Angst, am Ende weht dennoch die amerikanische Flagge im Hintergrund und marschieren wieder diverse amerikanische Kampfeinheiten in Zeitlupe auf. Immerhin haben wir es hier mit einem Michael Bay Film zu tun … und Bay liefert mit „Transformers III“ genau das, wofür sein Name seit jeher steht: Hirnloses, megaspektakuläres Überwältigungskino.
In diesem Sinne:
freeman
……
Im Vorfeld ging es heiß her: Anfangs wollte Michael Bay „Transformers 3“ nicht in 3D drehen, später ließ er sich breitschlagen, aber nur weil die Effekte angeblich in sein Konzept handwerklichen Perfektionismus’ hineinpassten.
Die Auftaktsequenz, eine Bebilderung der letzten Tage der finalen Schlacht zwischen Autobots und Decepticons auf Cybertron, beweist: Ja, handwerklich ist auch „Transformers 3“ wieder cream of the crop, auch was die 3D-Technologie angeht. Wenn die Kamera Raumschiffen bei ihren Flügen durch die verwinkelte Architektur Cybertrons folgt, dann ist der Wow-Effekt beim Zuschauer da, besser dürfte die 3D-Technologie bisher allenfalls bei „Avatar“ und „Tron: Legacy“ verwendet worden sein. Kein Gimmick-3D, keine künstlich in die Kamera gehaltenen Objekte, sondern ein wunderbar dargestellter Eindruck von Raumtiefe.
Ein Autobot-Raumschiff, der Ark, flieht während dieser Szene, wird abgeschossen und kracht in den 1960ern auf den Mond. Die Weltmächte registrieren das und so wird ausgerechnet die Transformer-Technologie zum Grund für den Wettlauf im bemannten Raumflug – der Rest ist Geschichte, nur der Fund des Ark blieb natürlich geheim. Dabei schneidet Bay Spielfilmmaterial mit Dokumentaraufnahmen aus der Zeit zusammen, mischt das Material teilweise mithilfe von Computertechnik und spielt ironisch mit den zahlreichen Verschwörungstheorien im Bezug auf diese Ära – damals wurde ja z.B. behauptet, die Mondlandung sei lediglich auf einem Filmset gestellt gewesen.
Sam Witwicky (Shia LaBeouf) macht von Film zu Film einen Schritt weiter in seiner Entwicklung: Vom Schüler zum Studenten zum College-Absolventen – ohne Job. Seine Freundin Carly (Rosie Huntington-Whiteley) hingegen ist nicht nur ein Männertraum, sondern bringt auch die Brötchen nach Hause. Kein wirklich bissiges Feminismus-Statement im Bay-Kosmos, wird die Frau doch weiterhin ähnlich fetischisiert wie die Technik, in einer Szene sogar mit einem Auto gleichgesetzt in der Beschreibung ihrer Formen, aber ein Zeichen der Ironie, mit welcher der Mann sein Blockbuster-Entertainment umsetzt. Natürlich stößt Sam bald auf Anzeichen von Decepticon-Aktivität, die ihn wieder in Kontakt mit den Autobots um Optimus Prime, Bumblebee und Co. treten lassen.
Diese sind mit der NEST-Spezialeinheit gegen menschliche Feinde unterwegs, als sie in Tschernobyl auf ein Teil des Ark stoßen. Von der US-Regierung erfahren sie nun endlich die Wahrheit, worauf sie die Reste der Technologie und ihres ehemaligen Anführers Sentinel Prime auf dem Mond bergen. Allerdings wissen sie nicht, dass sie damit den im Verborgenen agierenden Decepticons auf der Erde in die Hände spielen, welche den Fund des Ark durch die Autobots geplant und vorbereitet haben…
Es erscheint so, als habe sich Michael Bay viele der Kritikpunkte an „Transformers 2“ zu Herzen genommen und versucht, „Transformers 3“ dahingehend zu verbessern – gelungen ist es ihm nur teilweise. „Transformers 3“ entfernt die nervigen Robotwins und stellt Sams Mutter nicht mehr als überkandidelte Hampelfrau dar, ist aber immer noch alberner als der erste Teil und führt mit einem Kiffer-Laptop-Transformers einen unnötig klamaukigen Sidekick ein. (Ex-)Agent Simmons (John Turturro) ist eine ähnlich amüsante Figur wie in den Vorgängern, Bruce Brazos (John Malkovich), Sams späterer Boss, bleibt mit seinen exzentrischen Auftritten noch jenseits einer Linie, welche die Figur Jerry Wang (Ken Jeong im „Hangover 2“-Modus) leider überschreitet – zum Glück dauert Wangs Auftritt nur rund drei Minuten.
Ebenfalls zurückgefahren ist das Maß an Patriotismus und Pathos – bei einer der letzten Ansprachen des Films weht eine zerfetzte USA-Flagge im Hintergrund, doch ansonsten werden die Soldaten des Films vor allem als menschliche Gegner der Decepticons, weniger als amerikanische Helden dargestellt. Jedoch bringt sich Bay mit seinem runtergefahrenen Pathos auch um einige der typischen Gänsehaut-Momente für die Fans: Steve Jablonskys Score schmettert wieder majestätisch im Hintergrund, doch packende Motivationsansprachen sind Mangelware, allenfalls Lennox’ (Josh Duhamel) Einschwören der Truppe vorm finalen Gefecht sticht heraus. Hubschrauber in Zeitlupe gibt es nur in einer Szene zu bewundern, 360-Grad-Kamerafahrten gibt es gar keine, dafür wieder Gegenlichtaufnahmen, den zwar verminderten, aber immer noch effektiven Einsatz von Zeitlupe in den Kampfszenen und die Bay-typische Videoclipästhetik.
Den nächsten Verbesserungsversuch startet „Transformers 3“ dann im Drehbuchbereich, versucht den Film mit mehr Background zu füllen, was sowohl Vor- als auch Nachteile hat. Die Einbindung von Zeitgeschichte und aktuellen Ereignissen involviert den Zuschauer mehr, die Enthüllung, dass es menschliche Verschwörer und eine weitere Verräterfigur gibt, sorgt für einige Überraschungen, doch all das täuscht über eine Tatsache nicht hinweg: Im Grunde ist der Plot nur eine gepimpte Variante der Geschichte von Teil 1 und 2: Wieder jagen Decepticons und Autobots einem Alien-Artefakt nach, wieder sind die Menschen in der Mitte und wieder wird dabei Einiges in Schutt und Asche gelegt.
Womit wir beim wichtigsten Kriterium eines „Transformers“-Films angelangt wären: Die Action. Nach dem schnieken Auftakt und einer solala-Actionsequenz in Tschernobyl ist lange Zeit Pause angesagt, erst nach der Hälfte des Films beginnt dann jene finale Schlachte, welche die Trailer versprachen. Und hier gibt es famose Szenen wie den Absprung von Lennox’ Einheit mit Flightsuits, einen durch Horden von Decepticons flügenden Optimus Prime oder den Kampf einer menschlichen Einheit gegen Shockwave, der einen Wolkenkratzer zum Einsturz bringt, wobei sich Bay klar einer WTC-Symbolik bedient – ein einzelner Decepticon ist das Äquivalent der terroristischen Bedrohung durch eine ganze Terrororganisation. Leider verweigert sich Bay dem Exzess der Vorgänger, baut mal mehr, mal weniger nötige Kampfpausen ein, die das Finale etwas unschön und teilweise unnötig in die Länge ziehen, zumal der Film stärker auf CGI setzt, trotz eines nicht unerheblichen Einsatzes handgemachter Action. Doch gigantische benzingesteuerte Explosionen vom Kaliber der Vorgänger gibt es leider nicht mehr.
Auch Sams Entwicklung, eines der Herzstücke des ersten „Transformers“, und die Freundschaft zu Bumblebee bleiben leider kaum entwickelt – da mag Sam Bumblebee zwar wie einen alten Freund, der sich kaum noch meldet, beim Wiedersehen anreden, doch es sind diese Züge Sams, die der Film vernachlässigt. Stattdessen setzt der Film vor allem auf Sams Wahrnehmung seines Selbstwerts: Die Arbeitslosigkeit nagt an seinem Selbstbewusstsein, die von seinen Eltern und ihm selbst gestellten Erwartungen belasten ihn und wenn der Chef der Freundin, Dylan (Patrick Dempsey), dann noch ein erfolgreicher Posterboy ist, dann leistet sich „Transformers 3“ inmitten des galaktischen Spektakels eine durchaus amüsante und gar nicht mal so unrealistische Reflektion männlicher Selbsteinschätzung, die eben nur nicht ganz das Potential der Coming-of-Age-Geschichte hatte, die „Transformers“ 2007 mit seinem Weltenrettungsplot verband.
Charmebolzen Shia LaBeouf sorgt weiterhin für die nötigen Sympathiewerte und verkörpert die Mischung aus Held und Boy next Door wieder mit Elan und Glaubwürdigkeit, Josh Duhamel und Tyrese Gibson supporten solide, kommen aber weniger zum Zuge als in den Vorgängern. Die Coen-Regulars John Turturro und Frances McDormand liefern ordentlich ab, ein echter Gewinn ist Alan Tudyk als wirklich witziger Comedic Sidekick, ebenso wie Patrick Dempsey. Rosie Huntington-Whiteley hingegen ist tatsächlich ne Nummer schwächer als Megan Fox, vom Schauspielerischen her tun sich die beiden nicht viel, aber Megan Fox hat tatsächlich mehr Ausstrahlung. Den Charakter des Sentinel Prime spricht im Original Leonard Nimoy, was „Transformers 3“ für einen netten Insiderjoke nutzt. *SPOILER* Wenn die Minitransformers anfangs „Star Trek“ im Fernsehen schauen und erklären, dass sei die Folge, in der Spock durchdreht, dann nehmen sie einen Twist des Films bereits ironisch vorweg. *SPOILER ENDE*
„Transformers 3“ macht vor allem Michael Bay Fans wieder Laune, präsentiert inszenatorisch tadellose Action mit einigem Drive, Anspielungen auf Zeitgeschichte und heruntergefahrenem Klamaukanteil. Dafür lässt die Action auf sich warten und ist bei weitem nicht so exzessiv eingesetzt wie in den Vorgängern. Auch die Menge an typischen Michael Bay Momenten wurde heruntergefahren – daher ist „Transformers 3“ trotz einiger Detailverbesserungen gegenüber dem zweiten Teil leider nicht ganz so unterhaltsam wie seine Vorgänger, auch wenn er laue Lüftchen wie „Battle Los Angeles“ immer noch easy in die Tasche steckt.
© Nils Bothmann (McClane)
Die deutsche DVD/Blu-ray zum Film kommt von Paramount Pictures, ist mit einer FSK 12 Freigabe ungeschnitten und bietet neben tadelloser Bild- und Tonqualität einen wahren Fundus an Extras.
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