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Sharknado 2: The Second One

Originaltitel: Sharknado 2: The Second One__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2014__Regie: Anthony C. Ferrante__Darsteller: Ian Ziering, Tara Reid, Vivica A. Fox, Mark McGrath, Kari Wuhrer, Courtney Baxter, Dante Palminteri, D.C. Douglas, Tiffany Shepis, Raymond T. Williams, Judah Friedlander u.a.
Sharknado 2

Hailiges Wettertoben! “Sharknado 2”

„Sharknado“ war vor allem in den sozialen Medien ein Riesenhit. Der Titel, das Konzept, der Irrsinn, all das sprach die Leute an und machte die Haistürme zu einem viralen Phänomen. Witzigerweise merkte der ausstrahlende SyFy Sender von diesem Hype zu Beginn gar nicht soviel. Doch Wiederholungen und sogar Kinoevents machten die „The Asylum“ Produktion auch finanziell äußerst einträglich. In Deutschland wurde der Film gar zu einem Instant „Schlefaz“ („Die schlechtesten Filme aller Zeiten“ auf Tele 5) und damit zu einem trefflichen Prügelknaben für Oliver Kalkofe und Peter Rütten. Was kann auf soviel Erfolg nur folgen? Klar, „Sharknado 2“. Und dieser erscheint nun endlich für den deutschen Heimkinomarkt.

In selbigem leidet Fin nach den Ereignissen in Teil 1 noch an einem ordentlichen Sharknado-Trauma, während seine Ex April das Beste aus der Situation machte und ihre Erfahrungen in einem Buch verarbeitete. Der gemeinsame Überlebenskampf im haiverseuchten Los Angeles hat die beiden anscheinend wieder enger aneinander geschmiedet. Gemeinsam reisen sie gen New York, um die Schwester von Fin zu besuchen. Auf dem Weg dahin hat Fin mehrmals ein ungutes Gefühl. Als auf einmal ein Hai auf der Tragfläche des Fluges landet, schwant Fin, dass dieser „Urlaub“ alles andere als erholsam zu werden droht.

Und tatsächlich gerät das Flugzeug von Fin und Co. mitten in einen Sharknado. Die herumfliegenden Haie schlagen immer wieder in den Flugzeugrumpf ein und durchbrechen ihn gar, so dass an Bord bald die ersten Verluste zu beklagen sind. Einschließlich des Piloten. Tausendsassa Fin landet daraufhin die Maschine. Doch er kann sich nicht lange als Held feiern lassen, denn er weiß: Dieser Haisturm rast auf New York zu. Es ist nun an ihm, New York und freilich vor allem die eigene Verwandtschaft zu retten…

httpv://www.youtube.com/watch?v=vZYOZqt_0Y8

Hailiger Haischeiß!!!

Gleich zu Beginn muss ich erwähnen, dass es „Sharknado 2“ tatsächlich gelingt, deutlich besser auszufallen als sein Vorgänger. Während dieser sich ein wenig zu sehr auf seiner Grundidee ausruhte, macht Teil 2 das einzig Richtige: Er überzieht die ohnehin groteske Ausgangssituation so extrem, dass der Film wie eine ironische Brechung des Vorgängerfilmes wirkt. Alles wird noch größer und noch überdrehter. Da rollt der Kopf der Freiheitsstatue wider jedweder physikalischer Gesetzmäßigkeiten durch die Straßen New Yorks, als sei sie eine Bowlingkugel. Da beißen normale Haie ganze U-Bahnwagon-Hecks weg, verlustieren sich auch noch Alligatoren am menschlichen Interieur, rast eine Sturmflut durch die Stadt, fallen brennende Haie vom Himmel und pflanzt sich eine Figur eine Säge auf ihren Armstumpf, um wie weiland Ash in „Armee der Finsternis“ die Bedrohung zu zersägen.

Sharknado 2

Geteilter Hai ist halber Hai!

Von Kettensägen mit riesigen Schwertern fange ich lieber gar nicht erst an. Und wenn dann auf einmal der Held der Chose auch noch eine Rede an die New Yorker hält, die so irre pathetisch ist, dass selbst einem Braveheart die blaue Farbe aus dem Gesicht tropft, kommt man aus dem Feiern gar nicht mehr heraus. Vielmehr noch: Man spult zurück! Ungelogen! Weil man derartigen Kokolores so noch nie präsentiert bekam! Und dann wird die Szene auch noch mit der coolsten Hai-Halbierung ever gekrönt! Es ist unfassbar. Und obendrein stellt „Sharknado 2“ auch noch genau die richtigen, vollkommen absurden Fragen. So wird Fin allen Ernstes gefragt, wie es in einem Hai riecht, wenn man sich durch ihn durchsägt…

Die Folge derartigen Irrsinns: An „Sharknado 2“ macht nun nicht mehr nur die Grundidee so richtig Spaß, sondern endlich ist der Film genau das, was Teil 1 nicht durchgängig zu erreichen vermochte: Er ist eine echte Trashgranate! Und dabei vor allem eine, die sich von Minute zu Minute steigert. Und das mutet zu Beginn ziemlich schwer an, denn die grandiose Hommage an das berühmte „Gremlin auf der Tragfläche“ Motiv wirkt irgendwie kaum toppbar, doch damit startet der Film tatsächlich erst durch. Zudem sind die Sharknados in Teil 2 – im Gegensatz zum Vorgänger – von Beginn an präsent und sorgen durchgehend für schön bekloppte Szenen. Allerspätestens 30 Minuten vor Schluss lässt der Film dann sämtliche Hemmungen fahren und türmt eine schräge Idee auf die nächste.

Das Schöne: Im Vergleich zu „Sharknado“ wirkt Teil 2 deutlich filmischer! Man verzichtete vollends auf billige Farbfilter. Man verdunkelte das Bild nicht nachträglich. Man achtete deutlich mehr auf das Vermeiden von Anschlussfehlern und man legte deutlich größere Sorgfalt auf die Effekte. Diese sind nach wie vor nicht das Gelbe vom Ei. Aber in der Summe sind sie deutlich runder als im Vorgänger und dürfen auch für gelungenere Gags herhalten. Einzig wenn Fin gegen Ende in dem Giganto-Sharknado herumgeschleudert wird und sich währenddessen um diverse Haie kümmert, müssen die Animatoren der Produktion doch sichtlich kapitulieren. Hier wurde wieder eindeutig zu groß gedacht. Zumindest funktioniert die Szene aber halbwegs ordentlich. Zum Glück.

Sharknado 2

Haben Haidenangst vor Hai-Tornados! Fin und seine Ex.

Darstellerisch ist Ian Ziering einfach mal der Hit in diesem Film. Man hat zu Beginn wirklich das Gefühl, dass er so ernst spielt, weil er den Film nicht verstanden hat. Doch dann mehren sich vor allem in den komplett bescheuerten Dialogen, die vor Pathos förmlich überlaufen und wie eine Verarsche auf alle gängigen Katastrophenfilmklischees rüberkommen, die Momente, in denen durchblitzt, dass er sozusagen den Frank Drebin des „Sharknado-Universums“ geben will und mit allem Ernst gegen den Wahnsinn anspielt. Was spätestens in der Pathos-Overkill-Rede oscarwürdige Dimensionen erreicht. Nein, ich übertreibe nicht. Maximal ein bisschen! Flankiert wird er vor allem bei den hirnrissigsten Dialogen von Tara Reid, die schrecklich aussieht und noch schrecklicher spielt. In diversen Klein- und Kleinstrollen tummeln sich einige B-Z-Stars, die sich schon im Umfeld des ersten Teils als „Sharknado“-Fans geoutet hatten: Etwa Tiffany Shepis („Sickle“), Kari Wuhrer („Arac Attack“), Vivica A. Fox („Mercenaries“), Wrestler Kurt Angle („Warrior“), Billy Ray Cyrus (Vater von Miley „Die Zunge“ Cyrus und Countrysänger), Robert Hays („Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“), Kelly Osbourne (googelt selbst!) und sogar Wil Wheaton ist für die „Star Trek“-Geeks zu erspähen…

„Sharknado 2“ ist ein Stück weit das, was sich das Gros der Zuschauer von „Sharknado“ erhofft hat: Eine wirklich runde Trashbombe, die sich diverse Problemherde des ersten Teils und kritische Stimmen zu selbigem zu Herzen nahm und deutlich nachbesserte. Dennoch hat auch „Sharknado 2“ noch seine Aussetzer. Manche Effekte können mit den Ambitionen der Macher nicht mithalten, diverse Cliffhanger-Momente folgen zu bemüht den Genre-Konventionen (und langweilen leider damit, anstatt sie zu brechen!) und ein bis zweimal gerät der eine oder andere Hai ins Tempogetriebe. Blöd ist auch, wenn Mimen Panik mimen und Passanten gelangweilt daneben stehen und von dem Sharknado gar nichts zu bemerken scheinen. Doch all das verblasst, wenn in „Sharknado 2“ mal eben drei Haistürme aufeinander zu rasen, sich vereinen und am Ende Surfmeister Fin auf einem Hai durch den entstehenden Supersturm surft. Ein oscarwürdiger Film sieht anders aus. Doch das ist „Sharknado 2“ egal. Der liefert einfach ab und rockt so selbstbewusst blöd vor sich hin, dass einem irgendwann sogar Wetterberichte normal vorkommen, in denen der Niederschlag in Kilogramm Hai pro Inch angegeben wird. Genial blöd, aber genial…

Die deutsche DVD und Blu-ray (auch in 3D) zum Hailight erscheint am 7. November 2014 von dem Label Indigo und ist trotz diverser abgebissener Köpfe mit einer FSK 16 Freigabe uncut.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Indigo__Freigabe: ab 16_Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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