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Falcon Rising

Originaltitel: Falcon Rising__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2014__Regie: Ernie Barbarash__Darsteller: Neal McDonough, Michael Jai White, Laila Ali, Lateef Crowder, Hazuki Kato, Millie Ruperto, Masashi Odate, Jimmy Navarro, Jazmín Caratini, Daniel Cardona u.a.
Falcon Rising

Michael Jai White räumt in “Falcon Rising” am Zuckerhut auf!

„Falcon Rising“ stellt in den letzten Minuten seiner Laufzeit wirklich alle Weichen in Richtung weiterer Teile. Und man kann eigentlich nur hoffen, dass man John „Falcon“ Chapman, den Hauptcharakter der Chose, zu einem B-Helden mit eigenem Franchise aufbaut, denn das Potential für rockig unterhaltsame Action offenbart schon der erste Auftritt des Kriegsveteranen…

Der hat nach traumatischen Erlebnissen in den Kriegsgebieten dieser Erde (Irak und Afghanistan) große Probleme, in sein alltägliches Leben fernab des Dienstes zurück zu finden. So beginnt er jede Woche seines neuen alten Lebens mit einer Runde Russisch Roulette und wertet sein Glück, selbige zu überleben, nicht unbedingt als Geschenk.

„Hey John, was macht das Leben?“
„Gleiche Scheiße, anderer Haufen.“

An einem dieser abgefuckten Tage steht auf einmal seine Schwester Cindy vor ihm. Diese arbeitet in Brasilien für eine Hilfsorganisation, die sich um die Menschen in den Favelas kümmert. Sie würde sich wünschen, dass John ihr folgt, um vielleicht in der Arbeit mit Bedürftigen eine neue Richtung für sein Leben zu finden. Doch John lehnt dankend ab.

Wenige Tage später klingelt Johns Telefon. Seine Schwester sei mehr tot als lebendig in Rio de Janeiro aufgefunden wurden. John reist umgehend gen Brasilien und wird vor Ort Zeuge, wie auf seine komatöse Schwester ein weiterer Mordanschlag verübt wird. Umgehend stürzt sich der Veteran in die Ermittlungen und fördert schnell zu Tage, dass Cindy einem skrupellosen Menschenhändlerring zu nahe gekommen war…

httpv://www.youtube.com/watch?v=SBz4UpJItBg

„Falcon Rising“ ist also die meiste Zeit über ein Whodunit alter Schule. Inklusive aller Vor- und Nachteile, die diese Herangehensweise an eine Geschichte mit sich bringen kann. Von Vorteil ist, dass man als Zuschauer den gleichen Wissenstand hat wie der Held und nun munter mit ihm mitraten kann. Der Nachteil ist, dass ein wirklich präsenter, bedrohlicher Gegner fehlt. Aufgrund dessen, wie John Chapman gezeichnet und mit welch unbändiger physischer Energie er von Michael Jai White („Android Cop“) gespielt wird, ist es für den Film ein echtes Problem, dass er keinen würdigen Antipoden für John aufbauen darf. Das bekommt man als Zuschauer vor allem in Sachen Spannung zu spüren, spätestens dann, wenn man wiederholt erlebt, wie übermächtig und unaufhaltsam John durch die Gegnerhorden pflügt. Auch das exploitative Motiv hinter den Mordanschlägen wird nicht intensiv genug dargeboten, um den Zuschauer restlos an „Falcon Rising“ zu binden. Obendrein bestimmt irgendwann der Zufall die Ermittlungsarbeiten, was einem Whodunit-Streifen meist nicht wirklich gut steht.

Dennoch wird „Falcon Rising“ durch seine Geschichte in ausreichendem Maße zusammengehalten und gewinnt obendrein durch sein unverbrauchtes Setting. Hierbei doubelt Puerto Rico Rio de Janeiro äußerst eindrucksvoll und sorgt aus sich heraus für einen farbsatten, lichtdurchfluteten, warmen, immer leicht ins sonnig Gelbe neigenden Look. Regisseur Ernie Barbarash („Six Bullets“) hält sich in den Stilmitteln deutlich zurück und bebildert sein Rio Double ruhig und in schönen Einstellungen. Ordentliche Stock Footage Aufnahmen von Rio machen dann die Illusion perfekt. Etwas schwungvoller wird Barbarashs Film in den actionreichen Momenten. Da schleichen sich schon einmal flashy Überblenden ein, hetzt eine Steadycam durch die Favelas und lenken Zeitlupenstudien den Blick auf die aufwändigeren Momente.

Die Action ist dabei vortrefflich über den Film verteilt. Ganze sieben Actionszenen dürfen dabei aufbranden. Wobei die meisten allerdings kurz und knackig ausfallen. Die Palette reicht dabei von Shootouts bis Martial Arts Einlagen. Autoverfolgungsjagden oder aufwändige Explosionen überstiegen anscheinend das Budget. Dafür ist die verbliebene Action blitzsauber inszeniert. Dabei dürfen vor allem Michael Jai White und Lateef Crowder in den Martial Arts Einlagen glänzen, während in den Shootouts auch Nebenfiguren zum Zuge kommen. Etwa bei der netten Räumung einer Favela durch eine Art Todesschwadron.

Highlight ist aber der breit ausgespielte (etwa 13 Minuten lange) Showdown, bei dem sich White mit Schusswaffen und brachialen Martial Arts Moves durch seine Gegner schraubt und den Bodycount munter rotieren lässt. Vornehmlich dank trockener Headshots. Hier setzt Barbarash dann auch auf einen modernen, stahlblauen Look und probiert mit seiner Kamera sichtlich mehr aus als in den Actionszenen zuvor. Verwackelt wird die Action dabei dennoch nie, denn White kommt freilich ohne solche Kinkerlitzchen aus. Am Ende steht er gleich drei Oberbösewichten gegenüber, was für einen mit fetziger Musik untermalten Final Fight sorgt.

Michael Jai White entpuppt sich in „Falcon Rising“ zum wiederholten Male als wahres Powerhouse. Mit coolen Sprüchen und noch cooleren Kampfsporteinlagen entwirft er einen toughen Helden, der gar nicht immer sympathisch rüberkommen will. John Chapman hat Ecken und Kanten und man kann nur hoffen, dass es wirklich Fortsetzungen geben wird, um diese auszuloten. Zudem entpuppt sich Chapman als Mann der Tat, der ordentlich hinlangen kann und den B-Fan mit Actionszenen zu verwöhnen vermag, die allesamt einen gewissen Wow-Faktor zu transportieren vermögen. Außerdem ist „Falcon Rising“ sauber inszeniert, hebt sich durch sein Setting aus dem Gros des B-Film-Sumpfes ab und bedient die Klischees des Genres äußerst effektiv. Lateef Crowder („Revenge of the Warrior“), Neal McDonough („The Marine 3“), Masashi Odate („Last Samurai“) und Jimmy Navarro („Undercurrent“) sorgen für einen kernigen Supportcast, der auch abseits der Szenen mit John Chapman bei Laune hält. Und der wirklich nette Showdown entschädigt dann auch für die alles andere als neue oder gar spannende Story. B-Actionfans werden hier definitiv sehr ordentlich bedient, aber es besteht noch spürbar Luft nach oben!

Die deutsche DVD und Blu-ray erschien am 13. November 2014 von KochMedia und hat neben knapp 30 Minuten Deleted Scenes ein Gag Reel und ein nettes Making Of an Bord. Leider basierte diese auf einer gekürzten Fassung! Inked Pictures legten 2016 eine Uncut-Version im Mediabook nach.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: KochMedia__Freigabe: ab 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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