Originaltitel: New York Cop__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1993__Regie: Tôru Murakawa__Darsteller: Tôru Nakamura, Chad McQueen, Mira Sorvino, Conan Lee, Andreas Katsulas, Tony Sirico, Manny Perez, Jon Seda, Manny Siverio, Larry Romano u.a. |
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Netter B-Actionkimi mit Mira Sorvino in einer frühen Rolle: „New York Cop“
Mit „Distant Justice“ hatte der japanische Regisseur Tôru Murakawa sich bereits auf dem amerikanischen B-Actionsektor versucht, mit „New York Cop“ legte er ein Jahr später nach.
New York will allerdings als ziemlicher Moloch gezeichnet: Der Killer Ferrara (Andreas Katsulas) erschießt einen Undercovercop, Polizist Toshi (Tôru Nakamura) wird bereits in der U-Bahn von Halbstarken dumm angelabert und als er einen Undercoverauftrag annimmt bei dem er sich in das Gangwesen New Yorks einschleusen soll, wird er beinahe von der Gang von Hawk (Chad McQueen) verdroschen. Dass er auf seinen Einsatz fast gar nicht vorbereitet wird und dass der Filmgott Zufall ganz schön unter Toshis Arme greift, ignoriert man den Film zuliebe besser.
Ebenso den nächsten glücklichen Zufall, denn auf der Flucht vor der Gang wird Toshi nicht nur von der barmherzigen Samariterin Maria (Mira Sorvino) aufgenommen, nein, diese ist auch noch Hawks Schwester. Der wiederum stimmt zu Toshi eine Chance zu geben sich in der Gang zu bewähren, womit der Cop ins Bandenwesen vordringt…
Als B-Actionthriller ist „New York Cop“ ein Kind seiner Zeit, kostengünstig abgefilmt, wenn auch noch on location in den USA und nicht irgendwo im Ostblock. Tatsächlich schlägt sich der Film recht ordentlich im punkto Look, denn er verströmt mit seiner grobkörnigen Optik wesentlich mehr Flair als manch anderer steriler B-Actionfilm der damaligen Zeit, noch dazu platziert er seine Statisten so, dass die Straßen wirklich belebt aussehen (während man den Filmen PMs aus der gleichen Zeit ja häufig sieht, dass diese auf gesperrten Straßen und Plätzen gedreht sind).
Erfreulich ist auch der ruppige Ton, der vor allem in den Actionszenen dominiert: Die Schießereien sind kurz, aber hart und blutig, Cops und Gangster sind mit genretypischer Gnadenlosigkeit unterwegs. Budgetbedingt sind nicht viele Schauwerte drin, ein Fenstersturz und ein explodierendes Auto (das dafür in einem unrealistisch großen Feuerball aufgeht) sind das äußerste der Gefühle, dazu gibt es noch ein paar nette Martial-Arts-Szenen, die brauchbar choreographiert daherkommen, aber nicht zur Genrespitze dazugehören.
Weniger Freude dagegen bereitet das faserige Script, das nicht nur von Zufällen lebt (siehe oben), sondern seine Fäden auch nur unzureichend zu verweben weiß: Ein wenig Keilerei mit einer Rivalengang sorgt für zusätzliche Action, spielt aber später keine Rolle mehr, die aufkeimende Liebesgeschichte zwischen Toshi und Maria trägt nichts zum Hauptplot bei, belastet noch nicht einmal die Ermittlungen wirklich, und es ist schon ein mehr als glücklicher Zufall, dass ausgerechnet Hawks Gang mit Mr. C (Tony Sirico) zusammenarbeitet, der wiederum Ferrara beschäftigt. Andere Undercovercops sind erster Linie Kanonenfutter um Toshis Wut anzustacheln, aber immerhin weiß Tôru Murakawa ordentlich aufs Gas zu treten um damit immer wieder vom Drehbuch abzulenken.
Durchaus Potential bietet die Rolle des Hawk, die mehr als nur ein reiner, stereotyper Bösewicht ist und überraschenderweise stachelt sie Chad McQueen („Fire Force“) zu einer mehr als brauchbaren Leistung an. Tôru Nakamura als Cop ist solide, Mira Sorvino („The Replacement Killers“) eher solala, was aber auch an ihrer undankbaren Rolle liegt, während in den Fieslingsrollen Andreas Katsulas („Auf der Flucht“, „Einsame Entscheidung“) und der auf Mafiosi abonnierte Tony Sirico („GoodFellas“, „The Sopranos“) charismatisch aufspielen.
Großes B-Actiontennis sieht anders aus, aber der Genrefan bekommt mit „New York Cop“ einen optisch ansprechenden, angenehm ruppigen, wenn auch mäßig überzeugenden gescripteten Actionkrimi serviert – nett, aber mehr Action oder ein besseres Drehbuch hätten nicht geschadet.
Nachdem die deutsche VHS-Fassung um eine Szene gekürzt war, gibt es den Film seit 2012 ungekürzt von dem Label Imperial Pictures/KNM auf DVD, ohne Extras, aber in für ein B-Movie in recht guter Qualität.
© Nils Bothmann (McClane)
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