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Mine Games (aka „the Evil Within“)

Originaltitel: Mine Games__ Herstellungsland: USA__ Erscheinungsjahr: 2012__ Regie: Richard Gray__ Darsteller: Joseph Cross, Briana Evigan, Rebecca Da Costa, Julianna Guill, Rafi Gavron, Ethan Peck, Alex Meraz, Lindsay Lamb, Michael Guillod, …

Ein amerikanisches Postermotiv.

Ein amerikanisches Postermotiv.

Das amerikanische DVD-Covermotiv.

Das amerikanische DVD-Covermotiv.

httpv://www.youtube.com/watch?v=FklZ-oOP94I

Zwei Jahre nach seinem romantischen Drama „Summer Coda“ lieferte der australische Regisseur Richard Gray in Gestalt des hier nun zur Besprechung vorliegenden Low-Budget-Mystery-Horror-Thrillers „Mine Games“ (2012) sein US-Debüt ab. Der Einstieg in die erzählte Geschichte wartet dabei mit einem überaus vertrauten Szenario auf: In einem Van brechen sieben Freunde – Lyla (Briana Evigan), Michael (Joseph Cross), Claire (Julianna Guill), Guy (Ethan Peck), Rose (Rebecca Da Costa), Lex (Rafi Gavron) und TJ (Alex Meraz) – zu einem ausgelassenen Wochenende in den einsamen Wäldern des nordwest-amerikanischen Bundesstaates Washington auf, wo sie sich mit einem zusätzlichen Pärchen ein Ferienhaus zu teilen gedenken. Nach Sonnenuntergang – und nur noch wenige Meilen vom Ziel entfernt – läuft ihnen plötzlich jedoch jemand vor den Wagen: Das gerade noch rechtzeitig eingeleitete Ausweichmanöver (durch etwas Gestrüpp am Rande der Straße) gelingt – führt allerdings dazu, dass die Benzin-Leitung beschädigt wird und das Fahrzeug kurz darauf seinen Dienst versagt. Glücklicherweise haben sie es ja nicht mehr weit – und so legen sie die verbliebene Strecke im Folgenden (notgedrungen) zu Fuß zurück…

Vor Ort treffen sie Matt und Sarah zwar nicht an – finden jedoch einen hinterlegten Zettel, der ihre baldige Rückkehr ankündigt. Während Michael früh ins Bett geht, verbringen die übrigen erst einmal einige Stunden mit Feiern – bevor sie am nächsten Tag die Umgebung ein Stück weit erkunden sowie im Zuge dessen auf den Eingang einer stillgelegten alten Mine stoßen. Geleitet seitens ihrer Neugier – ungeachtet vorhandener Warn-Hinweise – steigen sie hinunter in die dunklen Schächte, an deren Wände sie u.a. ein seltsames Symbol sowie einige „kryptische Botschaften“ erspähen. Wieder im Haus eingekehrt, beginnen sich Rose und Michael zunehmend „merkwürdiger“ zu verhalten: Bei ersterer geht man davon aus, dass das eine Auswirkung eines konsumierten „Magic Mushrooms“ sei – wohingegen letzterer seit jeher wegen Schizophrenie in Behandlung ist, was nun anwachsend eine „beunruhigte Betrachtung“ erfährt. Als sich Lex und TJ später ein erneutes Mal hinab in die Stollen begeben, entdecken sie in einer der Kammern per Zufall einige Leichen – unter ihnen (sozusagen) ihre eigenen! Furcht und Verwirrung entwickeln sich zügig hin zu Misstrauen, gepaart mit Aggression: Unnatürliche Dinge geschehen, eine fatale Ereigniskette nimmt ihren Lauf…

„Mine Games“ (aka „the Evil Within“) weist in seinem Anfangsdrittel einen willkommen zu registrierenden augenzwinkernden Umgang mit bestimmten Genre-Klischees auf: Da wäre z.B. ein Indianer, der Rose gegenüber eine „unheilschwangere Warnung“ äußert, als jene ihm (bei einem Tank-Stopp) von ihrem Reiseplan berichtet – nur um im nächsten Moment dann lachend seinen Scherz als solchen zu erkennen zu geben – oder auch verschiedene Kommentare der Protagonisten, etwa hinsichtlich eines Aufsplittens der Gruppe oder des Auskundschaftens eines fremden Gebäudes. Ergänzt um einen düsteren Prolog sowie der erblickten Schlagzeile einer Zeitung, die den Fund eines bislang noch unidentifizierten weiblichen Körpers im Wald nahebei vermeldet, geht es im Anschluss nahtlos weiter in eine dieser entlegenen, nur spärlich besiedelten Regionen, in denen im Grunde jede Suche nach einem Handy-Netzsignal zum Scheitern verurteilt ist. Prompt schränkt ihr defekter Van ihre aktuelle wie künftige Mobilität ein – allerdings ist die Unterkunft achtbar ausgestattet und mangelt es ihnen nicht an „Speis&Trank“, weshalb sie sich umgehend nach ihrer Ankunft dem angestrebten Spaß widmen…

Nach einigen überraschend knapp gefassten Party-Szenen und einem gemeinsamen Frühstück begleiten sie TJ am nächsten Vormittag zu der länger schon aufgegebenen Mine, die jenem bei einer „morgendlichen Runde durch die Natur“ ins Auge gefallen war. Im Innern erfreuen sie sich an dem „Abenteuer-Feeling“ ihrer Aktion – bis Rose auf einmal ein sich immer weiter intensivierender Angstzustand übermannt. Parallel dazu festigt sich ihre Überzeugung, sie würden allesamt in akuter Lebensgefahr schweben – ebenso wie dass genau diese Bedrohung von Michael ausgehen würde. Jener, der im Vorfeld bereits mehrfach (geradezu aufdringlich oft) nach seinen Medikamenten bzw. der Einnahme der betreffenden Pillen gefragt wurde, verhält sich zugleich auch kontinuierlich vertrauensunwürdiger – was u.a. darin resultiert, dass ihn die anderen „zur Sicherheit“ über Nacht in einen der subterranen Räume einschließen. Als sie das nächste Mal nach ihm schauen, müssen sie allerdings feststellen, dass er sich inzwischen befreit hat. Wie konnte ihm das nur gelingen? Was führt er wohl im Schilde? Und dann wäre da ja noch die unerklärliche Existenz ihrer „Doppelgänger”, welche (zu allem Überfluss) offenbar brutal getötet wurden…

Leiden die Anwesenden unter Halluzinationen oder einer kollektiven Psychose – eventuell ausgelöst durch etwas, mit dem sie in Kontakt gerieten? Stecken sie in einer Art „Purgatorium“ fest, wie einer aus ihrer Runde mutmaßt? Sind sie paranormalen Einwirkungen ausgesetzt? Befinden sie sich tatsächlich im Visier eines Killers – möglicherweise ja der Typ, den sie bei ihrer Anreise fast überfahren hätten – oder haben sie es gar mit einer Kombination aus all dem zutun? Denkbar wäre allerdings auch, dass sie mit jenen Vermutungen komplett daneben liegen. Rose selbst ist ein sehr „spiritueller“ Mensch sowie im Besitz eines Buches, mit dem sie eine an die Stollenwand gemalte Zeichnung zu identifizieren vermag: Eine Schlange, die sich in den eigenen Schwanz beißt und so in Gestalt ihres Körpers einen Kreis formt – der Ouroboros – ein antikes Bildsymbol, das (je nach Auslegung) einen in sich geschlossenen und wiederholt ablaufenden Wandlungsprozess (wie die ununterbrochene Abfolge von Leben und Wiedergeburt) darstellt. In diesem Sinne entpuppt sich die Bredouille der Unglückseligen als eine „Zeitschleifenkonstellation“ – ähnlich wie im Falle von „Triangle“ oder „+1“ – welche es für sie fortan zu begreifen, durchzustehen und zu überwinden gilt…

Dass einem die Schicksale der einzelnen Protagonisten weitestgehend egal sind, ist vor allem ihren relativ uninteressant, schlicht und konventionell gestrickten Parts zuzuschreiben. Zumindest waren die gecasteten Akteure mit sichtlichem Engagement bei der Sache – was zwar nicht unbedingt zu hochklassigen, wohl aber zu einer Reihe brauchbarer Performances geführt hat. Joseph Cross („Untraceable“) schlägt sich wacker als psychisch instabiler Michael, Rafi Gavron („Snitch“) portraitiert den stereotyp-nervigen (überheblichen, tendenziell aggressiven, am meisten Alkohol konsumierenden) Briten Lex entsprechend seiner Rollenvorgaben – während Alex Meraz („the Twilight Saga“), Gregory´s Sohn Ethan Peck („In Time“) sowie die beiden Genre-erfahrenen Hübschen Briana Evigan („the Devil´s Carnival“) und Julianna Guill („the Apparition“) jeweils keinen nachhaltigen Eindruck heraufbeschwören können sowie Rebecca Da Costa („7 Below“) als „Medium“ Rose die wohl schwächste Leistung abliefert. Unabhängig dessen gibt es aber auch einige positive „Verhaltensentwicklungen“ zu registrieren – speziell im Bereich des Auftretens und Gebarens von Lex, welches sich ergiebig wandelt, als ihm der Ernst der Lage bewusst wird…

An sich hätte die von Regisseur Gray, Newcomer Robert Cross, Michele Davis-Gray („the Lookalike“) und Ross McQueen („Blockhouse Blues and the Elmore Beast“) verfasste Story durchaus das Potential dazu gehabt, auf ihrer Grundlage ein nettes B-Movie entstehen zu lassen – diversen „bewährten“ Versatzstücken und einigen reizvollen sowie nicht uncleveren Einfällen (inklusive einer anregenden psychologischen Komponente) sei Dank. Dass die Logik nicht immer gänzlich intakt bleibt, wenn bestimmte Paradoxien ins Spiel kommen, ist nachzuvollziehen sowie in einem gewissen Maße verzeihbar – aber einige Entscheidungen der ohnehin schon oberflächlich gearteten Charaktere sind es im Vorliegenden nicht wirklich. Abgesehen davon, dass ich persönlich eh keine stillgelegte Mine betreten würde, wird hier (bspw.) des Öfteren in eben jene zurückgekehrt – selbst nachdem man dort absolut Furchteinflößendes entdeckt hat. Obendrein erzeugt das ständige Hin- und Herlaufen eine unvorteilhaft repetitive Empfindung und fragt man sich unweigerlich, warum sich die Mehrheit von ihnen nicht gemeinsam in einem Zimmer verschanzt und/oder als Gruppe den Fußmarsch in Richtung Zivilisation antritt. Tja, so wird halt einer nach dem anderen seines Lebens beraubt…

Mit einem Budget von nur knapp 1,5 Millionen Dollar realisiert, hat Gray die Geschehnisse rundum solide, allerdings weder sonderlich aufregend noch originell in Szene gesetzt: Die Locations (wie das Ferienhaus, ein idyllischer See und die alles umgebenden Wälder) sind ansprechend anzusehen – doch kommen die in Lava-Höhlen unter dem Mount St. Helens gedrehten Schacht-Aufnahmen etwas zu dunkel präsentiert daher, hält sich die Spannung durch die Bank weg in Grenzen und gibt es insgesamt einfach zu wenige unheimliche Momente, die wahrhaft intensiver Natur sind. Zweifellos sind die Begegnungen der Leute „mit sich selbst“ creepy – ebenso wie Rose´s Visionen, in denen sie ihre Freunde irgendwann nur noch in einem verwesenden Zustand sieht – alles in allem ist das aber leider nicht genug, um dem Streifen eine echte Empfehlung einzubringen. Dennoch ist zu erwähnen, dass es nie langweilig wird, das Tempo im abschließenden Drittel – in welchem eine Menge passiert und das umfassende „Puzzle“ eine brauchbare Entschlüsselung erfährt – noch einmal merklich ansteigt und mir die finale Einstellung vorm Einsetzen der Credits herausragend prima gefallen hat…

Fazit:  „Mine Games“ ist ein eher unbedeutender kleiner Horror-Thriller, der primär an seinem nicht gerade inspiriert ausgearbeiteten Drehbuch krankt: Zwar fern eines „echten Ärgernisses“ – nichtsdestotrotz relativ belanglos…

gute

Obgleich der Film aus dem Jahr 2012 stammt, gibt es bis heute (06/2015) noch immer keine klaren Informationen hinsichtlich einer deutschen Veröffentlichung. Wer ihn dennoch gern auf DVD besitzen möchte, der kann bereits seit einiger Zeit u.a. in Großbritannien, den Niederlanden und den USA fündig werden…

Stefan SeidlMine Games

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Mine Games

Copyright der Postermotive und Pics: Yellow Brick Films / Vitamin A Films / Phase 4 Films / Kaleidoscope Home Entertainment (GB)__ Infos zur britischen VÖ: Freigabe: 15__ Geschnitten: nein __ DVD/BluRay: ja/nein__

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Categorised in: Horror, Psychohorror

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