Wir zelebrieren Actionfilme, die rocken!

Volcano Zombies – Die Toten brennen nicht

Originaltitel: The Burning Dead__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2015__ Regie: Rene Perez__Darsteller: Danny Trejo, Thomas Downey, Moniqua Plante, Nicole Cummins, Kevin Norman, Robert F. Lyons, Kyle T. Heffner, Julia Lehman, Tom Nagel, Jenny Lin u.a.
Volcano Zombies

Danny Trejo, Zombies und ein ausbrechender Vulkan ergeben Trash in Reinkultur: “Volcano Zombies”

Wir schauen heute was mit Zombies, einem Vulkan und Danny Trejo!
Geil, wir gucken drei Filme am Stück?
Nein, die drei Sachen hat es in einem einzigen Film!
Das geht doch gar nicht!
Geht wohl! Und zwar mit „Volcano Zombies“!

Yeah!

Leider gestaltet sich der Einstieg in den Film nicht ganz so furios wie erhofft. Man sieht Danny Trejo, der das ranzige Kostüm von Chuck Norris aus „Forrest Warrior“ aufträgt und in diesem Outfit genauso scheiße ausschaut wie Chuck! Als Karikatur eines Indianers erzählt er eine Lagerfeuerstory. Die dreht sich um einen Vulkan. Ein Vulkan irgendwo dort in Amerika, wo sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen. Selbiger ist im Jahre 1864 zum letzten Mal ausgebrochen und hat da wohl viele Menschenleben gefordert. Irgendwie hat er auch eine Ladung Zombies gekillt. Oder so…

Dann springt unser Erzähler in der Zeit. Denn aktuell wird der Vulkan wieder aktiv. Ergo hat der Sheriff der angrenzenden Stadt alle Hände voll zu tun, die Bewohner zu evakuieren. Leider wollen die meisten das nicht. Also fährt er zu einer Ische, die er heiß findet, und hilft der beim Umzug. Warum auch den anderen helfen, wenn man einem scharfen Feger helfen kann. Blöderweise ist der Vater vom scharfen Feger genauso störrisch wie die anderen Einwohner. Gelangweilt schauen wir nun zu, wie der heiße Feger und der Sheriff den Vater überreden wollen. Dann kommen noch ein paar Wissenschaftler hinzu, die ganz viel Müll labern. Und ein Mann von der Feuerwacht hat auch immer noch was zu melden. 30 Minuten Langeweile machen dann die Teenietochter vom heißen Feger und deren Nerdfreund rund.

httpv://www.youtube.com/watch?v=Ko_mMrg98N0

Und dann, endlich: Jenny Lins („Piranhaconda“) Titten! Unmotiviert. Einfach aus der Kalten. Aber toll anzusehen und tatsächlich so etwas wie eine Art Weckruf. Für den Zuschauer und den Film. Der wird nämlich jetzt einfach immer schwachsinniger: Denn der Vulkan bricht endlich aus. Dabei werden irgendwelche grüne Steinbrocken ausgespuckt, die, einmal am Erdboden aufgeschlagen, sofort einen Zombie gebären. Diese latschen unmotiviert durch den Wald und machen, was Zombies halt so machen.

Allerdings sind sie eine besondere Form der Zombies: Da sie aus dem Vulkan geboren wurden, glühen sie von innen. Und sie spucken gerne Lava auf ihre Opfer. Mit einem simplen Kopfschuss ist ihnen auch nicht beizukommen. Hunger haben sie aber genauso wie ihre normalen Kollegen. Also machen sie sich über die Helden des Filmes her. Oder versuchen es zumindest. Und obwohl jene sich so irrational wie irgendmöglich verhalten, werden sie nie gefressen. Wie auch immer das geht.

Zwischendurch fliegt der Mann von der Feuerwacht wie ein brennender Meteorit durch die Lüfte, der Vater vom heißen Feger wird in einer der miesesten dramatischen Szenen aller Zeiten als internetsüchtig geoutet (inklusive Tränen der Tochter!) und bei den Dialogen hat man das Gefühl, dass sich die Ohren ob des Gehörten in den eigenen Kopf hinein erbrechen. Und die Logik hat mal komplett Pause. Da bricht ein Riesenvulkan aus, aber das Städtchen und die Umgebung sehen aus wie aus dem Reisekatalog. Es fliegt keine Asche umher. Die Lava fließt ausschließlich Straßen entlang (kein Witz!) und weder Rauch noch Qualm trüben die Optik.

Die Effekte sind ebenfalls einfach nur mies. Vor allem die erschütternd mies umgesetzte Lava rockt alles weg. Zumindest die Make-Up Effekte kommen ganz ordentlich und durchaus auch blutig daher. Zudem lieben die Zombies das Ausweiden (und kauen auf irgendwelchen Gummiinnereien herum, die sie partout nicht durchgebissen kriegen). Leider sind die handgemachten Effekte aber immer auch sehr durchsichtig, was ihre Umsetzung angeht. Unter all dem Gematsche, Gerenne und Gelaber tönt der vermutlich gruseligste Synthesizer-Score aller Zeiten. Dieser wiederholt sein Thema in dramatischen wie in actionreichen Momenten derart penetrant, dass man mit einem unvermutetem Ohrwurm aus dem Film rausgeht.

Im Finale geht der Film dann richtig steil: *Bumms* und alles ist einfach vorbei. Als sei nix gewesen. Weder die Helden noch das amerikanische Militär, das diesmal gar keine Rolle spielt, mussten dafür irgendetwas machen. Irgendeine längst vergammelt geglaubte Filmfigur taucht auch einfach hustend wieder aus dem Unterholz auf und irgendwie hat man das Gefühl, gerade richtig amtlich verarscht worden zu sein. 80 Minuten Lebenszeit, einfach weg. Danny Trejo („VANish“) setzt als Indianerersatz noch einen Haufen Mystik-Scheiße obendrauf und der Zuschauer haut ungläubig die Hand vor die Stirn… War das jetzt echt ernst gemeint?

Irgendwie schon… und irgendwie auch nicht. Denn hey, ein Vulkan, Danny Trejo und Zombies in einem Film? Sowas kann nicht ernst gemeint gewesen sein. Zu meiner Schande muss ich offen zugeben, dass diese Granate filmischen Vollversagens mit Effekten aus der Steinzeit der Computertechnik, einem Drehbuch mit dem Nährwert eines Einkaufszettels, miesesten Darstellerleistungen, dümmsten Dialogen und dem übelsten Soundtrack des aktuellen Jahrtausends auf eine total kaputte Art und Weise wirklich Spaß macht. Viele Ideen, von denen die meistens gar nicht zu Ende gebracht werden, sind einfach herrlich bekloppt, manche Situationen bersten geradezu vor unfreiwilliger Komik, nach dem viel zu langen Einstieg gibt es kaum noch Leerlauf und gegen Ende wird der Film einfach immer bescheuerter. Das ist irgendwann so mies, dass man sich nicht einmal mehr über den mies kostümierten Danny Trejo aufregen mag. Auch wenn man sich freilich fragt, wieso er wegen vier Minuten Screentime das deutsche Covermotiv dieses Volltrashers überdeutlich dominiert.

Die deutsche DVD und Blu-ray kommt von dem Label Maritim Pictures, ist mit einer FSK 18 Freigabe ungeschnitten und hat eine durchaus brauchbare Synchronisation abbekommen.

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love

Copyright aller Filmbilder/Label: Maritim Pictures__Freigabe: ab 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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