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Parker Kane – Die Gewalt im Nacken

Originaltitel: Parker Kane__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1990__Regie: Steve Perry__Produktion: Joel Silver u.a.__Darsteller: Jeff Fahey, Marisa Tomei, Drew Snyder, Richard Zobel, Chino ‘Fats’ Williams, Gail O’Grady, Patti LaBelle, Zakes Mokae, Stellan Skarsgård, David Caruso, Alan Rosenberg, Billy Wirth, Amanda Pays, Rick Aiello u.a.
Parker Kane - Die Gewalt im Nacken

Joel Silver produzierte „Parker Kane“, in dem Jeff Fahey die Titelrolle spielt

Anfang der 1990er setzte Joel Silver kurzfristig auf Detektive: In „Ford Fairlane“ und „Last Boy Scout“ stellten sie die Protagonisten sowie in dem TV-Film „Parker Kane“, augenscheinlich als Pilot für eine Serie für die Figur gedacht. Doch die Kinofilme waren keine Erfolge und „Parker Kane“ musste es auch bei einem einmaligen Einsatz belassen.

Das erste Script von Drehbuchautor und Produzent Peter M. Lenkov (der später auch später als Comicautor, unter anderem von „R.I.P.D.“, tätig war) ist eine Mischung aus zentimeterdick aufs Brot geschmierten und gleichzeitig wieder gebrochenen Klischees. Parker Kane (Jeff Fahey) ist der archetypischste Privatdetektiv, den man sich vorstellen kann: Ein Ex-Cop, die Ex-Frau verlor er wegen seiner Hingabe an den Job, jetzt ist der coole Sprücheklopfer abgebrannt, hält sich mit dem Beschatten untreuer Ehemänner über Wasser und nimmt seine Aufträge mangels Büro in einem Schnellimbiss an – letzteres die amüsante Variation, des Rest Altbekanntes, aber nicht ohne Ironie dargebracht.

Der große Fall hier ist was Persönliches: Als Parker mit seinem Freund Joey Torregrossa (David Caruso) dessen Beförderung bei Van Adams Industries feiern will, wird der Draufgänger vor seinen Augen erschossen. Als die Ex-Kollegen anrücken und den Mord untersuchen, dürfen natürlich die üblichen Hard-Boiled-Reibereien zwischen Cops und Private Eye nicht fehlen: „How come you are always around when there is a body?“ – „Just lucky, I guess.“ Natürlich werden Warnungen ausgesprochen sich von dem Fall fernzuhalten, natürlich werden diese von Parker ignoriert.

Dieser macht sich auf die Suche nach den Mördern und findet heraus, dass Joey seinen Boss Van Adams (Stellan Skarsgård) erpresst hat. Dieser lagert nämlich illegal Giftmüll ab. Von da an ist Parkers Leben ebenfalls in Gefahr…

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Actionfans werden bei dem Namen Joel Silver die Ohren spitzen, aber im Vergleich zum sonstigen Krawallkino Silvers ist hier kaum etwas in der Richtung los, wenn dann aber halbwegs ansprechend. So sind eine Reiberei mit Sicherheitskräften und ein misslungener Mordanschlag auf Parker das einzige, was in Sachen Ballerei vorm Showdown passiert, letzterer ist eine Schießerei in einem Flugzeughangar ohne viel Budget und mit wenig Gegnern (der Oberschurke hat gerade mal zwei Killer in seinen Diensten), aber als okaye TV-Action gut goutierbar. Regisseur Steve Perry arbeitete davor und danach als Regieassistent und Second-Unit-Regisseur, auch an Silver-Produktionen wie den „Lethal Weapon“-Sequels und „Einsame Entscheidung“; seine einzige weitere Regiearbeit war eine Folge der ebenfalls von Silver produzierten Horrorserie „Geschichten aus der Gruft“.

Jeff Fahey („Skin Traffik“) kam nie vom Status als B-Star weg, schlägt sich aber mehr als brauchbar in der Rolle des verschmitzten wie knallharten Privatschnüfflers. Stellan Skarsgård („Deep Blue Sea“) beweist schon in einer frühen US-Rolle Baddie-Qualitäten, muss aber mit seiner 08/15-Rolle kämpfen, während Marisa Tomei („The Wrestler“) als Diner-Bedienung zwar gute Momente, aber wenig Screentime hat. David Caruso („Blue City“) ist rollenbedingt schnell aus dem Spiel, Akzente setzen Zakes Mokae („Die Schlange im Regenbogen“) und Drew Snyder („Universal Soldier“) in Nebenrollen, während Gail O’Grady („Two and a Half Men“) und Amanda Pays („Saigon“) weitere Frauen als Parkers Leben spielen, aber kaum mehr als Routineperformances abliefern.

„Parker Kane“ ist einer jener Filme, die nichts komplett schlecht, aber auch nichts überragend gut machen. Er hat nette Ideen, aber nicht genug davon. Die Szenen, in denen Parker mehr oder minder die vierte Wand bricht und dem Zuschauer Ratschläge erteilt („Parker’s rules. Live by them.“) sind ganz amüsant und zeugen vom ironischen Charakter des Films, können gleichzeitig aber nicht die Anhäufung von Klischees ausreichend konterkarieren: Parker spielt natürlich Klavier, kümmert sich um eine ausgestoßene, streunende Katze (quasi der pelzige Seelenverwandte) und und und. Sein Running Gag, ein „I don’t like violence“, das quasi jeder Prügelei und Schießerei vorausgeht, ist spätestens beim dritten Mal nicht mehr frisch und am amüsantesten sind seine Kabbeleien mit April Haynes (Marisa Tomei), die als Kellnerin und Quasi-Sekretärin des Detektivs ein Verhältnis zwischen Käbbelei und Anhimmeln, Bond und Moneypenny nicht unähnlich, mit ihm hat.

Plotseitig setzt sich der durchwachsene Eindruck fort: Einerseits sieht man Parker beim Ermitteln, gleichzeitig braucht er aber für einen angeblichen Superschnüffler schon recht lange um den Zusammenhang zwischen Giftmüllablagerungen, Joeys plötzlichem Reichtum und einem bei ihm gefundenen Stimmverzerrer zu konstruieren. Auch wird der Fiesling recht schnell enttarnt und ist am Verhalten erkennbar, sodass es im weiteren Verlauf eher um, aber nicht zu Ende gebracht, das Love Interest erfährt, dass Parker noch an seiner Ex hängt, sodass der Fortgang seines Liebeslebens in den Sternen steht – Stoff für die Serie, die danach nicht kam.

In erster Linie für Fans von Joel Silver oder einem der beteiligten Schauspieler interessant ist „Parker Kane“ ein recht kurzweiliger, aber auch in keiner Weise herausragender TV-Krimi mit ein paar netten Einfällen, aber auch reichlich Klischees. Dass keine Serie aus „Parker Kane“ wurde, ist gar nicht überraschend, auch wenn Potential da gewesen wäre. Der Film nutzt es leider nur zu selten aus.

Hierzulande ist der Film bei VCL auf Video erschienen und ab 12 Jahren freigegeben. Weltweit gibt es bisher noch keine DVD-Veröffentlichung; auch Fernsehausstrahlungen sind selten.

© Nils Bothmann (McClane)

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Copyright aller Filmbilder/Label: VCL__FSK Freigabe: ab 12__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Nein

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