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the Double

Originaltitel: the Double__ Herstellungsland: USA__ Erscheinungsjahr: 2005__ Regie: Rani Demuth__ Darsteller: Eric Roberts, Shannyn Sossamon, Jordan-Claire Green, Eliza Roberts, Harv Popic, Lee Shall, Amber Susa, Justin Shilton, Kelly Overton, …
the Double (2005)

the Double (2005)

 

httpv://www.youtube.com/watch?v=ttUKKea3J0c

Eine „Astralwanderung“ ist eine Art der Meditation, bei der angeblich das (von einigen auch als „Seele“ bezeichnete) Bewusstsein einer Person in einem Zustand tiefer Entspannung den „biologischen Körper“ verlässt und sich im Anschluss daran in einer anderen (in jenem Fall dann „feinstofflichen“) Form unabhängig physischer Einschränkungen „umherzubewegen“ vermag. Mit sehr spezifischen Emotionen und Details aufwartend, die es einem währenddessen zu registrieren sowie zu empfinden möglich sind, wirkt eine solche „Reise“ nochmal ein merkliches Stück weit realitätsnaher als beispielsweise ein luzider Traum. In Rani DeMuth´s 2005er Kurzfilm „the Double“ hört sich der Psychologe und Autor Steven Edwards (Eric Roberts) einen genau dieses Thema behandelnden Vortrag an: Eingangs eher widerwillig und skeptisch, weckt das Erfahrene schließlich aber doch sein Interesse – was u.a. zu einer angeregten abendlichen Konversation mit seiner Freundin Melanie (Shannyn Sossamon) führt…

Steven ist geschieden, hat eine Tochter aus jener Ehe (Jordan-Claire Green als Stephanie), ist auf seine Ex-Frau (Eliza Roberts) nicht sonderlich gut zu sprechen und bringt gerade ein Buch mit dem Titel „Deepening our Connection to others“ auf dem Markt. Um seinem an belastenden Albträumen leidenden Spross zu helfen, hypnotisiert er sie unmittelbar zu Beginn – und fügt am Ende der Session überdies noch hinzu, sie möchte ihrer Mutter doch bitte verdeutlichen, keinen zusätzlichen Unterhalt zu benötigen. Geld ist offenbar ein zentraler Streit-Anlass, denn auch für die Zahnspange Stephanies möchte er nicht unbedingt die Kosten tragen. Auf Anhieb weiß die dargereichte (unaufdringlich gestaltete und durchaus charmante) „humorvolle Note“ des Werks zu gefallen: Sie trägt dienlich zum Entertainment-Grad bei und wird im Verlauf von zunehmend ernsteren, dramatischeren Story-Elementen abgelöst. Nicht nur in der Hinsicht hat DeMuth beim Verfassen des Skripts echt löbliche Arbeit geleistet…

Zwischen Steven und Melanie gibt es ein paar erheiternd-amüsante Momente zu verzeichnen – etwa als er ihr eines Morgens flugs mal ein Haut-Pflegeprodukt empfiehlt oder sie nach einem Blick in den Küchenschrank darauf hinweist, den letzten „Pop-Tart“ gegessen zu haben, ohne jedoch die leere Packung wegzuschmeißen. Sie ist jünger als er und würde ihn gern heiraten – ein Thema, welchem er allerdings stets aus dem Weg zu gehen versucht – und trotzdem harmonieren sie anständig miteinander und kommen einem innerhalb ihrer Beziehung (im Ganzen) relativ zufrieden vor. Auf Seiten der Darsteller liefern Eric Roberts („the Expendables“) und die von mir schon immer gern gesehene Shannyn Sossamon („Kiss Kiss Bang Bang“) rundum vernünftige Performances ab – worüber hinaus in Nebenrollen u.a. Eric´s Ehefrau Eliza („Maidens of the Sea“), Jordan-Claire Green („School of Rock“), Justin Shilton („Little Miss Sunshine“) und Kelly Overton („Tekken“) mit von der Partie sind…

Eines Tages muss Steven zu einer Buch-Signierung nach Santa Barbara fliegen und kann aus dem Grund leider nicht an einem Auftritt seiner Klavier-spielenden Tochter teilnehmen. Beim Check-In erhält er prompt mitgeteilt, dass bei der Reservierung seines Sitzplatzes etwas schief gelaufen ist und er daher nicht mehr in der Business-Class reisen kann – und in der Luft gerät das Flugzeug nicht lange nach dem Start in recht heftige Turbulenzen. Um sich abzulenken, checkt er zuerst seine Mailbox – auf der ihm seine Ex jedoch eine Nachricht hinterlassen hat, dass Stephanie einen schlimmen Traum über einen Absturz gehabt hätte und sich deshalb um ihn sorgen würde – wonach die Erschütterungen der Maschine ebenso weiter an Intensität zunehmen wie die Besorgnis und Angst der Passagiere um ihn herum. Zwecks Beruhigung greift er spontan zu seinem mitgeführten Walkman samt einer „Astral Projection“-Kassette, welche ihm auf der besagten Veranstaltung ausgehändigt wurde…

Obgleich die verbliebenen Geschehnisse an dieser Stelle unverraten verbleiben sollen, möchte ich aber dennoch preisgeben, dass Steven im Rahmen seiner seitens diverser intensiver Empfindungen geprägten „Seelenwanderung“ (bei der er u.a. auf Stephanie und Melanie trifft) schlussendlich zu der „Erleuchtung“ gelangt, was ihm im Leben eigentlich am wichtigsten ist sowie dass er in diesem Bereich zuletzt so einige falsche Prioritäten gesetzt hat. Die Frage ist bloß: Kommt diese Erkenntnis wohlmöglich zu spät? Zugegeben, inhaltlich ist das Gebotene weder herausragend originell noch unvorhersehbar ausgefallen – allerdings weiß einen die ordentlich erdachte Story durchweg zu unterhalten und geht auch die vermittelte Botschaft in Ordnung. Demnach ist Rani DeMuth mit „the Double“ ein solider 24-minütiger „Short“ gelungen, welchen sie damals übrigens mit einem Budget von rund $50.000 als ihren „University of California, Los Angeles Graduate Thesis Film“ realisierte…

knappe

“the Double” kann man sich u.a. online bei “iTunes” (US) oder “Vimeo.com” anschauen…

Stefan Seidlthe Double

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the Double

Copyright des Posters und der Screenshots: Prophesy Pictures / Dark Matter Films / Shorts International__ BluRay/DVD: nein/nein

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