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3 Headed Shark Attack

Originaltitel: 3 Headed Shark Attack__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2015__ Regie: Christopher Ray__Darsteller: Danny Trejo, Jena Sims, Karrueche Tran, Jaason Simmons, Rob Van Dam, Dawn Hamil, Kimberly Battista, Brianna Ferris, Carlos Javier Rivera, Scott Thomas Reynolds u.a.
3 Headed Shark Attack

Danny Trejo zeigt in „3 Headed Shark Attack“, wie Artenschutz auch aussehen kann.

The Asylum ist schon so eine Marke. In schöner Regelmäßigkeit hauen sie diverse auf Kult getrimmte Trash-Schinken auf den Markt und haben damit offenkundig ausreichend Erfolg, um immer noch einmal nachzulegen. Wie sonst ist es zu erklären, dass „Sharknado“ bereits in Runde drei ist und nun sogar der eher lahme „2 Headed Shark Attack“ eine Fortsetzung erfährt? Von dem ist mir persönlich nur in Erinnerung geblieben, dass er es auf teils abstrusesten Wegen geschafft hatte, dem Doppelkopf-Hai seine Opfer im Doppelpack vor die mit einem Revolvergebiss bewehrten Fressen zu schieben.

„3 Headed Shark Attack“ ist nun im Grunde nicht mehr als simpelste Mathematik. Auf beiden Seiten addiere man einfach eine „1“ und fertig ist der nächste Hit. Demzufolge frisst nun ein dreiköpfiger Hai seine Häppchen am liebsten als Trio. Die Geschichte drumherum ist dabei vollkommen Latte. Beziehungsweise ist sie vollkommen Öko, denn The Asylum versucht sich dieses Mal doch tatsächlich an so etwas wie Sozialkritik!

Deshalb verlegten sie die Handlung zunächst in ein Untersee-Forschungslabor, das einen Müllstrudel untersucht und herausfinden will, wie menschlicher und ins Meer eingeleiteter Müll die Umwelt belastet. Dabei findet man schnell heraus, dass genau dieser Müll immer wieder zu Mutationen in Flora und Fauna führt. Tadaaa, Auftritt des 3-köpfigen Hais. Über den ist nun auch alles gesagt, weshalb er einfach loswüten darf.

httpv://www.youtube.com/watch?v=ACedNZ5H1Qc

Dabei gerät „3 Headed Shark Attack“ nicht zu der zerlaberten The-Asylum-Suppe, die einem die Macher der Billigheimerschmiede gerne mal präsentieren. Stattdessen macht Regisseur Christopher Douglas-Olen Ray (damit der weltberühmten Olen-Ray-Dynastie entstammend) einfach nur Action. Dabei konzentriert er sich auf drei große Action-Setpieces. Zunächst einmal darf der Hai die Unterwasserstation fein säuberlich zerlegen. Danach sind wir dabei, wie sich die wenigen Überlebenden nach und nach auf ein Schnellboot retten und im Showdown legt sich der Hai dann mit einem Schaufelraddampfer an.

Jede dieser Szenen zerdehnt Olen Ray teilweise ins Unendliche. Mit verheerenden Folgen für das Tempo des Filmes. Denn obwohl der Haiquatsch beständig Bambule macht, gerät er irgendwann arg langweilig. Weil schlicht und ergreifend immer das Gleiche passiert. In Szene eins sieht man immer und immer wieder, wie der Hai Teile aus der Station reißt und im Inneren Wissenschaftler hektisch hin und her rennen oder sterben. Dabei tauchen auch immer mal die gefräßigen Haiköpfe auf. Etwa aus Toiletten. Wie auch immer das funktionieren mag. Doch genau das wird dann auf gute 20 Minuten gestreckt.

In der großen Actionszene Nummer zwei schwimmen die Überlebenden fein säuberlich einer nach dem anderen zu dem rettenden Boot. Der Zuschauer bekommt immer wieder dasselbe zu sehen: Komische POV-Ansichten aus der Hai-Perspektive, ein herum schwimmender dreiköpfiger Hai und die schwimmenden Menschen inklusive sie anfeuernder Mitstreiter. Auch das wird ewig zerdehnt. Szene Nummer drei – rund um den Dampfer – ergeht es nicht einmal ansatzweise besser. Spannung entsteht so keine, richtig unterhalten fühlt man sich irgendwie auch nicht und die eh schon dünne Story wirkt so noch verwässerter.

Am Ball bleibt man wegen ein paar absolut hirnrissigen Ideen: So vermehren sich die Köpfe des dreiköpfigen Hais im Verlaufe des Filmes um eine stattliche Anzahl. Zudem verhalten sich die Köpfe untereinander ein wenig wie die drei Stooges und wammsen sich am liebsten untereinander. Obendrein frisst der Hai besonders gerne Müll und wird davon wütend. Und am Ende greift Machete-Star Danny Trejo in einer kleinen Nebenrolle zur Machete! Hell Yeah! It’s all for the people!

Das wird in der typischen The-Asylum-Qualität präsentiert. Bewusst schlechte Effekte treffen auf ziemlich miese Knallchargen, die total hirnverbrannten Blödsinn erzählen müssen. Während der Hai selbst noch ganz nett ausschaut, wird es rund um seine Attacken dann richtig mies. Genial sind die Momente, in denen der Hai knietief im Wasser stehende Opfertrios zerfleischt. Wenn er dazu meterhoch aus dem Wasser springt und dann gerade auf die Opfer herunterschießt, um hernach einfach ganz normal abzutauchen, fragt man sich schon, wie er das geschafft haben mag. Ist vielleicht auch noch ein Sandhai…

Auch toll sind die unterschiedlichen Sinkstadien des Schaufelraddampfers. Hier bewirbt sich der Film mühelos um den Titel „King of the Anschlussfehler“. Komplett aus dem Rechner stammen alle Splatter-Effekte. Hierbei färbt man am liebsten den gesamten Bildschirm knallrot ein und lässt bevorzugt Arme und Beine aus den Mäulern der Haie ragen. Die Leute, die es da erwischt, sind mit Schauspiellaien noch gnädig gedisst. Vor allem die beiden Heldenfiguren sind mal so richtig blassbackig und nichtssagend. Neben Danny Trejo könnten Wrestling-Fans noch Rob Van Dam („Wrong Side of Town“) kennen, der als leicht schlicht angehauchter Bootsmann ein paar herrlich dumme Szenen bestreiten darf.

„3 Headed Shark Attack“, die erste mir untergekommene The-Asylum-Produktion mit grüner Botschaft, macht auf ihre Art durchaus Laune. Vor allem, wenn man eben bedenkt, wie leicht es The Asylum fällt, trotz teilweise netter Prämissen echten Mist zu produzieren. Dieser dreiköpfige Monsterstuss versucht zumindest, Tempo zu machen und sich nicht zu sehr in den ewig gleichen Pappwand-Settings zu verstecken. Leider geraten alle Actionmomente des Filmes dabei komplett repetitiv. Was den Zuschauer irgendwann arg annervt. Ein paar blöde Ideen und die seltsam bekloppten Einlagen rund um Danny Trejo und Rob Van Dam machen dafür richtig Laune und wie es das Drehbuch immer wieder schafft, dem Hai drei Opfer vor die Nasen zu bugsieren, ist genauso spektakulär blöd wie im Vorgänger. Wer mit dem also schon etwas anfangen konnte, macht hier nichts grundlegend falsch. Der Rest hält sich einfach fern von diesem Film und gut ist’s.

Die deutsche DVD/Blu-ray kommt von dem Label The Asylum/White Pearl Movies/Daredo und ist mit einer FSK 16 Freigabe ungeschnitten.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: The Asylum/White Pearl Movies/Daredo__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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