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All About the Money

Originaltitel: All About the Benjamins__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2002__Regie: Kevin Bray__Darsteller: Ice Cube, Mike Epps, Tommy Flanagan, Carmen Chaplin, Eva Mendes, Valarie Rae Miller, Anthony Giaimo, Jeff Chase, Roger Guenveur Smith, Gino Salvano, Tony Ward, Anthony Michael Hall, Oscar Isaac, Kevin Bray u.a.
All About the Money

Ice Cube und Mike Epps geben das Buddy-Duo in Kevin Brays „All About the Money“

Im Falle von „All About the Money“ bezeichnet der leicht veränderte deutsche Titel sogar das gleiche wie das Original, nur dass man nicht wie bei „All About the Benjamins“ auf den dollarscheinzierenden Präsidenten anspielten.

Kevin Brays Regiedebüt präsentiert sich als Buddymovie mit einem toughen Typen und einem Sprücheklopfer als ungleiche Partner. Der harte Kerl ist in diesem Fall Bucum Jackson (Ice Cube), der tougheste Kopfgeldjäger von Miami. Seine Verhaftungen von Kautionsflüchtlingen laufen selten ohne Schießereien ab, so auch in der Auftaktszene, die nur kurzes, aber witziges Geballer bietet: Der Flüchtling ist für Bucum noch das kleinste Problem, aber dessen Freundin sowie die Rentnernachbarin erweisen sich als reichlich schießwütig.

Mit Rentnern hat es auch der Betrüger Reginald ‘Reggie’ Wright (Mike Epps), der mit Hilfe zwei Seniorinnen Supermärkte abzockt und ähnliche Sperenzchen. Er ist aber auch Kautionsflüchtling und wird deshalb von Bucum verfolgt. Beide geraten dabei in einen Diamantenraub, in dessen Gewirr Reggie seinem Verfolger entkommt. Damit wäre auch der Sprücheklopfer gefunden, der direkt in der Supermarktszene mit dem alten Kassierer voll vom Leder ziehen darf.

Nach dem Überfall wollen die Gangster Reggie als unliebsamen Zeugen beseitigen und finden dessen Brieftasche. In der befindet sich ausgerechnet der Lottoschein mit dem Reggie und seine Freundin Gina (Eva Mendes) abends den Jackpot knacken. Als Bucum ihn dann doch stellt, versucht Reggie mit Hilfe des Kopfgeldjägers an seinen Schein zu kommen…

httpv://www.youtube.com/watch?v=9Y1DkQr2EHU

Das Genre der Actionkomödie erfindet „All About the Money“ zwar nicht neu, aber ein paar nette Ideen hat er doch zu bieten. So kommen die Gangster hinter Reggie her, der ihnen zwecks Scheineinsammlung entgegen und Bucum ist erstmal angepisst, weil die Verbrecher auf ihn geschossen haben. Das Ganze bietet dann noch ein paar amüsante Wendungen, wenn im Laufe der Handlung der Lottoschein und falsche wie echte Diamanten den Besitzer wechseln, wobei alle Parteien nur das eine wollen – das liebe Geld. Hochspannung bietet das natürlich nicht, aber es ist immer genug los, um den Zuschauer nicht zu langweilen.

Den Krimiplot reichert „All About the Money“ dann auch mit viel Witz an, wobei Wortgefechte zwischen den beiden Partnern dominieren. Der einsilbige Bucum schmeißt meist mit Schimpfwörtern um sich, während sich Reggie auf amüsante Weise einen Wolf quasselt und dafür auch gerechtfertigt was auf den Deckel kriegt. Teilweise ist der Humor sogar etwas schwarz (z.B. witzig wirkende Folterszene unter der Dusche), doch das Timing der Gags und coolen Sprüche stimmt eigentlich immer.

Weniger rosig sieht es leider in der Actionsparte aus, denn da bietet „All About the Money“ sehr wenig. Bis zum Ende gibt es nur ein paar kurze Scharmützel (zumal die Zahl der Widersacher mit überschaubar noch nett beschrieben ist), erst im Finale geht es mal länger rund. Inszenatorisch sind die Prügeleien und kurzen, teilweise überraschend blutigen Schusswechsel jedoch gut gemacht und auch die kurze Verfolgungsjagd (inklusiver schicker Explosion am Ende) weiß zu gefallen. So spektakulär wie in Genregroßtaten vom Kaliber „Bad Boys“ ist die Action allerdings zu keiner Zeit.

Recht viel Format beweist dafür Ice Cube („Three Kings“) in der Rolle des harten Kopfgeldjägers, der mal wieder zeigt, dass er einer der wenigen Rapper im Filmgeschäft ist, die wirklich was draufhaben. Ebenso wie er als Actionheld überzeugt, so ist Mike Epps („Hangover 3“) als komödiantischer Gegenpart in Ordnung: Nicht überragend, aber gut. Ebenfalls recht gut: Eva Mendes („Training Day“) in einer frühen Rolle.

Unterm Strich ist „All About the Money“ keine Konkurrenz für Genregroßtaten wie „Bad Boys“ oder „Lethal Weapon“, doch dank der schicken Inszenierung und der netten Gags lockere Abendunterhaltung. Actiontechnisch hätte es allerdings mehr sein können, doch knapp über dem Durchschnitt liegt er doch noch.

Die deutsche DVD des Films von Warner/New Line ist ungekürzt ab 18 Jahren freigegeben und liefert erfreulich viel Bonusmaterial, darunter einen Audiokommentar der Filmemacher, entfernte Szenen, mehrere Making Ofs und verpatzte Szenen.

© Nils Bothmann (McClane)

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Copyright aller Filmbilder/Label: Warner/New Line__FSK Freigabe: ab 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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