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American Fighter

Originaltitel: American Ninja__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1985__Regie: Sam Firstenberg__Darsteller: Michael Dudikoff, Steve James, Judie Aronson, Guich Koock, John Fujioka, Don Stewart, John LaMotta u.a.
American Fighter

Michael Dudikoff gibt den Ninja in Sam Firstenbergs “American Fighter”

Hallo, mein Name ist Joe Armstrong, ich hatte ein recht bewegtes Leben, kann mich aber insbesondere an meine Kindheit kaum noch erinnern. Derzeit bin ich in einer US Army Base auf den Philippinen stationiert. Heute soll ich mit meinen neuen Kameraden, die mich nicht leiden können, weil ich der Neue bin, einen Army Convoy begleiten. Oh man, is die Landschaft langweilig … hm, eine Baustelle. Da stimmt doch was nicht! Oh, Moment, die haben ja Waffen! Jetzt machen sie auch noch die Tochter vom General an! Werd ich mich mal drum kümmern müssen …

So, hier bin ich wieder. Ich habe gerade nen paar Philippinos umgekickt und ein paar auf einmal auftauchende Ninjas mit meinen Fähigkeiten beeindruckt. Jetzt habe ich die Generalstochter am Arsch und muss reden. Kurz konzentrieren: „Ich heiße Joe!“ *Was meint die mit: Und weiter? Wieso Nachname? Was will die Alte?* „Joe, nenn mich einfach nur Joe.“ Ich bin irgendwie schüchtern, was Gespräche mit Frauen angeht. Aber hey, die is ganz niedlich, die Kleene.

httpv://www.youtube.com/watch?v=PAtrYgNut1E

American Fighter

Michael Dudikoff als amerikanischer Ninja

Hm, seltsam, mein Chef ist nicht erfreut darüber, dass ich den ganzen Konvoi gerettet und seine Tochter vor Schlimmerem bewahrt habe. Was ist da nur los? Toll, meine Kameraden denken auch, ich sei schuld am Tod der anderen Soldaten. Was kann ich dafür, wenn die nicht kicken können? Oh man, was will denn jetzt der Muskelschwarze von mir? Jackson heißt er. Er will mir eine Lektion erteilen. Werd ich ihn halt mal umkicken müssen.

Boah, jetzt haben mich alle lieb, weil der Jackson einsieht, dass ich wirklich rocke. Naja, hab ich jetzt wenigstens nen Buddy. So, werd’ mich mal wieder um die Generalstochter kümmern. Hm, war nen insgesamt recht schöner Abend, leider wurde ich gesehen von einem Vorgesetzten und muss jetzt zur Strafe Fahrbereitschaft schieben. Hm, das Lager, wo ich den Truck hinbringen sollte, is ja leer. Komisch. Oh, Ninjaknilche. Na dann auf ins Getümmel …

So, jetzt hab ich die Kerle mal in die ewigen Jagdgründe geschickt. Ist aber schon komisch, dass die wussten, wo der Truck hinsollte und das ich allein sein werde. Hier stimmt doch irgendwas nicht. Ich hänge mich einfach mal an den entführten Truck dran. Aha, der liebe Herr Ortega, der angeblich ein netter Geschäftsmann sein soll, dealt also mit Waffen der US Armee, die er sich von den Ninjas klauen lässt. Na dem wird ich mal ordentlich in die Suppe spucken …

American Fighter

Joe und sein japanischer Trainer

Und ja, das tut er. Dass auch einige Armeevorgesetzte da mit drin hängen, dürfte ja wohl so klar sein, wie das Amen in der Kirche, oder? Und wie der Film ausgehen wird, doch sicher auch … Sehr viel mehr braucht man über die „Handlung“ des Filmes denn auch nicht zu verraten und sehr viel mehr gibt es auch nicht zu verraten. Wie praktisch. Zum Glück, denn so kann man sich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist: die im Minutentakt aufkommende Action.

Die Kampfchoreografie des Filmes kommt dabei aus heutiger Sicht über ein ordentlich nicht hinaus, dürfte aber zum Zeitpunkt der Entstehung des Filmes durchaus spektakulär gewesen sein. Sie ist insgesamt sehr bodenständig und unspektakulär. Was dem Film und der Serie den zweifelhaften Ruf einbrachte, sind die Attacken der Ninjas, die ihre Künste sowie Hieb- und Stichwaffen gerne am lebenden Subjekt vorführen. Da werden Kehlen aufgeschlitzt und wird im Sekundentakt aufgespießt bzw. mit Ninjasternen geschmissen. Woran man sich aber bei den Filmen reiben kann, ist mir schleierhaft, denn wirkliche Brutalitäten gibt es keine zu sehen. Inwiefern die eher „ruhige“ Choreographie mit dem „Können“ ihres Hauptdarstellers verbunden ist, vermag ich nicht zu sagen, klar ist aber, dass Dudikoff vor American Fighter keine Kampfsportart betrieb. Dafür schlägt er sich aber insgesamt mehr als ordentlich, insbesondere seine Schwertkampftechniken wissen zu überzeugen. Vor allem gegen Ende weiß man aber bei den wirklich guten Kampfszenen nicht wirklich, ob es Dudikoff ist, der da im Ninjakostüm umherspringt. Andere Actionszenen umfassen einige Ballereien und auch eine Jeep-Verfolgungsjagd, bleiben aber allesamt nicht wirklich in Erinnerung. Was aber für Humor sorgt, ist die Empfindlichkeit der Autos, die bei minimalstem Kontakt mit Gegenständen spektakulär explodieren. Ich liebe Hollywood und seinen Sinn für Realismus . Achja, bevor ich es vergesse: Es gibt in dem Film eine megaderbe Kronjuwelenzerlatschszene, die mit derart üblen Geräuschen unterlegt ist, dass JEDEM Mann wohl erst mal der Schritt weh tut, wenn er das sieht und hört …

American Fighter

Nicht Kampfsportler Dudikoff erlernte die meisten Moves speziell für den Film

Als Ganzes gesehen setzte der Film einige Standards, vor allem eben auch für seine Fortsetzungen: Es werden Motive geprägt, die sich durch die ganze Serie ziehen werden. Der Held hat immer einen guten und schlagkräftigen Freund, der Bäddie hat besonders böse Pläne, jeder ist bestechlich, der Bäddie hält sich eine wahre Ninjaarmee, inklusive Trainingscourt und einem Superninja, der in einer Trainingsszene irgendwann seine Trainingspartner killt. Doch auch in anderen Filmen wird man viele Elemente aus diesem Klassiker wiederfinden. So ist die „Joe verwackelt Jackson“ Szene nahezu 1:1 in allen Filmen zu finden, in denen ein Neuling zu einer Spezialeinheit stößt und sich ersten Respekt erkämpfen muss (hier sei einmal exemplarisch The Base genannt). Abgesehen von diesen Szenenübernahmen trat der Film obendrein eine wahre Welle an Ninjafilmen los, über die man ziemlich schnell den Überblick verlieren sollte, in solchem Umfang wurden die Titel auf den Markt gerotzt. Gemeinsam war ihnen allen, dass sie, wie schon das Original, zum roten Tuch für die Jugendschützer gerieten.

Von den Darstellern bleiben bei dem Film eigentlich nur zwei in Erinnerung. Das sind freilich Michael Dudikoff, der hier seinen Actioneinstand feierte und den ganzen Film hindurch unsagbar blass bleibt, und sein langjähriger Kumpel Steve James. Die beiden lernten sich bei American Fighter 1 kennen, setzten ihre Zusammenarbeit in der 2 fort und standen auch in Night Hunter (der beste Film von beiden) gemeinsam vor der Kamera. Leider verstarb Steve James bereits 1993 an einem Krebsleiden, ansonsten hätten er und sein Kumpel Dudikoff sicher noch ein zwei Projekte gestemmt. Im übrigen ist auch James hier noch eher schwach. Zur Sprüchemaschine wird er erst in American Fighter 2 und 3. Aber na ja, Schauspieler hat Sam Firstenberg für seinen Film sicher nicht gesucht … immerhin sollte erst Chuck Norris den Joe Armstrong spielen.

Der Film ist ein Klassiker durch und durch. Die Action rockt auch aus heutiger Sicht noch ordentlich, vor allem vom Aufkommen her. Der Bodycount ist enorm, die Story dumm, die Dialoge dämlich und die Schauspieler unter aller Sau, was will man(n) mehr? Das dachten sich auch die Produzenten und ließen zwei gute (2 und 4), eine mittelmäßige (3) und eine grottenschlechte Fortsetzung (5 … bunte Ninjas LOL) folgen.

Die deutsche MGM DVD präsentierte den Film erstmals uncut. Der 20th Century Fox gelang es, den Streifen vom Index zu holen und uncut eine FSK 16 einzusacken! Diesen Erfolg feierte man, indem man American Fighter zum Bestandteil der hauseigenen “Action Cult Uncut” Reihe machte.

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
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Copyright aller Filmbilder/Label: Twentieth Century Fox Home Entertainment__FSK Freigabe: ab 16__Geschnitten:Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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