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Toxin

Originaltitel: Toxin__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2015__Regie: Jason Dudek__Darsteller: Taylor Handley, Danny Glover, Vinnie Jones, Margo Harshman, Beverley Mitchell, C.S. Lee, Tiffany Hines, Ryan Pinkston, Leebo Freeman, Fiona Hale u.a.
Toxin

Vinnie Jones in seiner eigenen “Cabin Fever”-Variante: “Toxin”. Das US-Cover von Anderson Digital.

Deans Oma bekommt seit dem Tod ihres Mannes ihr Leben nicht mehr auf die Reihe und lässt das ehedem gemeinsame Anwesen verkommen. Und das so sehr, dass ihr die angrenzende Gemeinde mit einer Räumungsklage droht. Also reisen Dean und seine besten Freunde zu der Großmutter, um deren Haus wieder auf Vordermann zu bringen.

Dabei kommen sie auch gut voran. Was sie jedoch nicht ahnen, ist, dass ein in unmittelbarer Nähe ansässiges Labor eines riesigen Pharma-Unternehmens seine Experimente klammheimlich auf das Anwesen von Deans Großmutter ausgeweitet hat. Dabei spielt ein hoch ansteckender Virenstamm eine entscheidende Rolle. Diesem sind Deans Freunde schutzlos ausgeliefert. Nach und nach stecken sich die jungen Leute an und nach einer erschreckend kurzen Inkubationszeit werden sie ziemlich aggressiv…

„Toxin“ ist einer dieser Filme, in die man irgendwie nie hineinfindet. In den ersten 30 Minuten gehen einem die unsympathischen und öde gezeichneten Hauptfiguren einfach nur auf die Eier. Dann langweilt man sich durch einen lachhaften „Cabin Fever“-Klon, um im Anschluss von einem sichtlich gelangweilten Danny Glover („Gridlocked“) die Hintergründe des ganzen Kokolores vorgenuschelt zu bekommen.

httpv://www.youtube.com/watch?v=-jpqu_qDZHM

Das unlogische Verhalten des Virus’, dem zwar alle gleichzeitig ausgesetzt sind, das aber trotzdem streng nach Drehbuch-Schema-F seine Opfer in schöner Abzählreim-Manier nacheinander befällt und um die Ecke bringt, kann er aber auch nicht erklären. Warum manche Figuren von dem Virus null tangiert werden, obschon es im ganzen Film nur eine einzige immune Person gibt, bleibt auch immer im Dunkeln. Aber hey, der Herr Glover hat ja das unterbelichtete Drehbuch, das irgendwo zwischen Horror und stinknormalem Thriller mäandert, auch nicht verbrochen.

Wenigstens hat der Mime, der zuletzt für unwürdigste Drei-Minuten-Auftritte seinen guten Namen hergab, mal einen etwas umfangreicheren Part in „Toxin“ inne. Vom Glanze alter Tage ist hier aber dennoch nichts mehr zu spüren. Zumal er eh nie viel mehr macht, als seinen hinterfotzig leuchtenden Virus anzugucken. Als seine rechte Hand agiert Vinnie Jones („Kill Kane“). Der darf hier immer mal böse gucken, kommt ansonsten aber auch nie wirklich im Film an. Von den jüngeren Stars des Streifens ganz zu schweigen. Die wirken die meiste Zeit über scheintot und als habe sie Regisseur Jason Dudek immer ohne jedwede Vorwarnung vor die Kamera geschubst.

Toxin

Vinnie Jones als großer Actionheld auf dem Cover der britischen Ausgabe von “New Horizon”. Da unter dem Alternativtitel “The Enforcer”.

Zumindest macht Hauptdarsteller Taylor Handley („World Invasion: Battle Los Angeles“) in der Action eine ganz gute Figur. Hier darf er einige Male ordentlich hinlangen und in einer kurzen Ballereinlage auch ein paar Lumpen umnieten. Wirklich mitfiebern mag man mit ihm aber nicht. Dafür ist seine Figur einfach viel zu distanziert und kalt geskriptet. In der Action gibt es dann auch mal ein paar harschere Bluteinlagen (Messer im Hals, derber Headshot,…), bei denen man hier und da die Handschrift des Produzenten Mark L. Lester („Die Klasse von 1984“) zumindest durchscheinen sieht.

Der musste für diesen Film nicht allzu viel Geld locker machen, beschränken sich dessen Schauplätze doch auf gerade einmal zwei Sets. Zumindest werden diese vom Regisseur in knalligen Farben inszeniert, was den Film nicht gar so preisgünstig wirken lässt. Die suboptimalen CGI-Effekte (Flammen, Flugzeuglandung, der Virus!) erden den positiven Eindruck wieder deutlich. Ziemlich öde ist die permanente Beschallung mit einem nichtssagenden Soundtrack ausgefallen.

Was am Ende bleibt, ist ein seltsam unausgegorener Wirrsinn aus „Cabin Fever“ und ganz viel Mad-Scientist- sowie Verschwörungsgeschwurbel, was weder spannend noch mitreißend ausfällt und den Zuschauer trotz recht kurzer Laufzeit nicht wirklich zu unterhalten vermag. Die Figuren funktionieren nicht, die ziellose Handlung macht nicht wirklich viel Sinn, die Dialoge sind keinen Pfifferling wert und die actionreicheren Momente fallen viel zu kurz aus, um wirklich etwas retten zu können.

3 von 10

In den USA erschien der Film von dem Label Anderson Digital ungeschnitten und mit Unrated-Freigabe. Auf dem europäischen Festland erschien eine ab 18 freigegebene DVD in Großbritannien unter dem Alternativtitel „The Enforcer“. Auf dem Cover der DVD von dem Label New Horizon wird mit Giga-Explosionen von Stadt-Panoramen geprotzt und es werden ausschließlich Bilder von Vinnie Jones transportiert (auch auf dem Backcover), der kaum mehr als eine größere Nebenrolle hat. Wer hat da Mogelpackung geflüstert?

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love

Copyright aller Filmbilder/Label der britischen DVD: New Horizon__Freigabe: 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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