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Stolen

Originaltitel: Stolen__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2012__Regie: Simon West__Darsteller: Nicolas Cage, Malin Akerman, Josh Lucas, Danny Huston, M.C. Gainey, Mark Valley, Sami Gayle, Marcus Lyle Brown, Mustafa Harris u.a.
Stolen

Auf der Suche nach seiner Tochter: Nicolas Cage in “Stolen”

Will Montgomery führt mit seiner Bande einen gewitzten Coup durch, bei dem sie, trotz der unmittelbaren Gegenwart des FBI, 10 Millionen Dollar erbeuten. Doch auf der Flucht bekommt Wills Partner Vincent einen seltsamen Rappel und will einen Zeugen erschießen. Will klärt die Situation, indem er Vincent ins Bein schießt. In der darauffolgenden Hektik verliert Will allerdings den Anschluss an seine davonrasenden Kollegen und bleibt mit der Beute allein zurück. Er wird verhaftet, doch von den 10 Millionen fehlt plötzlich jede Spur. Acht Jahre später kommt Will wieder aus dem Knast frei. Er hat beschlossen, ehrlich zu werden. Blöderweise ist da sein Exkumpel Vincent ganz anderer Meinung. Er kidnappt Wills Tochter und erpresst Will, ihm die 10 Millionen Dollar auszuhändigen. Das wäre alles kein Problem, wenn Will das Geld denn wirklich hätte. Es beginnt eine aufregende Hatz durch New Orleans …

httpv://www.youtube.com/watch?v=r0N15zaazus

Stolen

Die Heizkosten steigen in “Stolen” ins Unermessliche!

Stolen steigt mit einem gewitzten Heist ein, den Regisseur Simon West in seiner zweiten Zusammenarbeit mit Nicolas Cage (nach Con Air) äußerst schnittig, rasant und augenzwinkernd inszeniert und dabei kleinere handfeste Intermezzos einflicht, in denen vor allem Nicolas Cage mal wieder echte Actionmanqualitäten aufblitzen lassen darf. Daraufhin etabliert West richtig zügig die Grundsituation und startet eine Art Endlosshowdown, denn ab sofort ist Nicolas Cage nur noch in Bewegung und mit ihm der gesamte Film.

Es setzt kleinere Keilereien und ansehnliche Autoverfolgungsjagden, angereichert mit äußerst netten Carstunts. Dabei kommt Stolen niemals unverhofft zur Ruhe, auch wenn ihm storytechnisch wirklich überhaupt gar nichts mehr einfällt. Alles gipfelt in einem weiteren, ziemlich schrägen Heist, der so simpel und mit der Brechstange gedacht ist, dass man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen kann.

Stolen

Und er läuft und läuft und läuft … Nicolas Cage in Stolen

Mittendrin der durchpowernde Nicolas Cage, der in keinem seiner letzten Filme soviel gerannt ist, wie hier. Darstellerisch gibt er den sympathischen Allerweltstyp ohne irgendwelches Overacting, dafür mit sichtlichem Spaß an seiner Rolle. Leider geht Simon West der Bösewicht der ganzen Chose gehörig in die Hose. Ob die Figur des Vincent schon im Drehbuch so angelegt war oder man Josh Lucas einfach gesagt hat, er soll alle Vernunft fahren lassen – ganz egal, sein Bädass ist eine einzige, überkandidelte, optisch unglaublich lachhafte Qual.

Mehr als einmal im Film wünscht man sich, Danny Huston, der als Cop leider nicht viel mehr zu tun hat, als Cage hinterher zu rennen und immer zu spät zu kommen, hätte den Bösewichtpart übernommen und diesen mit deutlich mehr Souveränität ausgefüllt. Malin Akerman ist wie in jedem Film eine Wohltat für das männliche Auge, wirklich gebraucht hätte es ihre Rolle aber nicht. Und so haben wir hier um Nic Cage eigentlich eine ordentliche Anzahl ziemlich guter Namen versammelt, aber richtig zünden will nur Nic. Und der wird in erster Linie froh gewesen sein, in einem optisch hochwertigen Streifen fernab des Ostblocks agieren zu dürfen.

Stolen

Bei Heist Nummer zwei wird es richtig schlitzohrig.

Leider macht Simon West aus dem New Orleans Setting an sich gar nichts, das so irgendwie einfach nur wie eine Kulisse für eine andere x-beliebige amerikanische Großstadt wirkt. Dafür ist Simon West in der Action deutlich mehr Herr der Lage und inszeniert in breiten, schnell geschnittenen Bildern, ohne irgendwie den Überblick zu verlieren. Über einen soliden Eindruck kommt er im Großen und Ganzen dennoch nicht hinaus. Was erstaunlicherweise auch für den mal pumpenden, mal vollkommen belanglos dahinplätschernden Score von Mark Isham gilt.

Was bleibt ist eine solide Dauerverfolgungsjagd, die leidlich spannend daherkommt, keinen Raum für Langeweile bietet und sowohl sauber inszeniert als auch weitgehend routiniert gespielt ist. Einzig Josh Lucas gibt dem Affen hier einfach zuviel Zucker und kostet den Streifen mit seiner seltsamen Performance durchaus einige Atmosphärepunkte. Dieser ist im Ton immer relaxt und ziemlich cool, verhaspelt sich dafür aber ein wenig im eh etwas unrunden Showdown. Doch auf dem Weg dahin geschieht genug, um Actionallesseher gut zu unterhalten. Einzig, es fehlt an echten Höhepunkten, die über den Filmgenuss hinaus in Erinnerung bleiben könnten. Diese insgesamte Durchschnittlichkeit ist es dann wohl auch, die Stolen nicht ganz zu unrecht eine Kinoauswertung in Deutschland verwehrte, wobei man dies bei Namen wie Huston, Lucas, Cage, Akerman, West und Isham eigentlich kaum glauben mag …

Die deutsche DVD/Blu Ray kommt von dem Label Splendid Film und ist mit einer FSK 16 Freigabe ungeschnitten.

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love

Copyright aller Filmbilder/Label: Splendid Film__FSK Freigabe: ab 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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