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Mortal Enemies

Originaltitel: Mortal Enemies aka Pirate Brothers__Herstellungsland: Indonesien__Erscheinungsjahr: 2011__Regie: Asun Mawardi__Darsteller: Robin Shou, Verdy Bhawanta, Yayu A.W. Unru, Marcio Fernando Da Silva, Andrew Lincoln Suleiman u.a.
Mortal Enemies DVD Cover

Robin Shou knüppelt sich durch den indonesischen “Mortal Enemies”.

Sunny ist ein Waisenkind. Genau wie sein großer Bruder, der geschworen hat, seinen kleinen Bruder immer zu beschützen und auf den rechten Weg zu leiten. Doch eines Tages muss Sunny hilflos mit ansehen, wie sein großer Bruder vom Anführer einer Straßengang eiskalt und vor allem grundlos abgestochen wird.

Ein Polizist bringt Sunny daraufhin in einem Waisenhaus unter, wo Sunny Verdy kennenlernt und den zurückhaltenden Waisenjungen unter seine Fittiche nimmt, wie es einst sein großer Bruder mit ihm getan hat. Die beiden werden beste Freunde, Brüder gar. Bis Verdy adoptiert wird und die beiden getrennte Wege gehen.

20 Jahre später hat Verdy den Großkonzern seines verstorbenen Adoptivvaters geerbt und versucht, sich in die Abläufe des Konzerns reinzufitzen. Als er spürt, dass er eine kleine Auszeit braucht, nimmt er sie sich einfach und rast mit seiner Geliebten Melanie auf einer Yacht auf den Ozean hinaus. Hier will er seiner Mel einen Antrag machen. Doch dazu kommt es nicht. Die Yacht wird von Piraten gekapert. Einer der Piraten ist… genau: Sunny.

Schaut in “Mortal Enemies” hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=0d7C0G7aGds

Die Story von “Mortal Enemies” bietet definitiv nichts Neues. Eher im Gegenteil. Sie bedient diverse hinlänglich bekannte Klischees und ist in ihren ganzen Abläufen wirklich extremst vorhersehbar. Das ist so extrem ausgeprägt, dass der Zuschauer jedwede irgendwie als Überraschung getarnte Szene bereits meilenweit gegen den Wind riecht und den handelnden Figuren immer einige Schritte voraus ist.

Gleichzeitig gefällt, dass “Mortal Enemies” seine Geschichte ordentlich auserzählt, auf sinnlose Nebenplots verzichtet und sich zum einen Zeit nimmt für seine Figuren und diese zum anderen erstaunlich glaubwürdig installiert. Dadurch wird man durchgehend in den Actionspaß involviert und drückt den beiden Helden des Streifens die Daumen. Denn natürlich ist klar, dass Sunny und Verdy gemeinsam gegen die Piraten und andere sinistre Gestalten antreten werden. Und wie sie das tun…

Wirkt der Film in den Handlungsszenen teilweise arg behäbig, tempoverschleppend und stocksteif, explodiert er in den Actionszenen förmlich. Die Schnittfrequenz geht um ein Vielfaches nach oben, die säuselnde Musik nimmt Fahrt auf und die Kameras fangen das wilde Treiben aus immer neuen Perspektiven ein. Glücklicherweise reiht der Film ab Minute 35 einfach nur noch eine Actioneskalation an die nächste, so dass der sehr langsam startende Film doch als erstaunlich rasant und kurzatmig wahrgenommen wird.

Die Action besteht dabei ausschließlich aus Martial-Arts-Fights. In denen geht vor allem der junge Verdy Bhawanta alias Verdy komplett steil! Der Springflummi feuert im Sekundentakt Aktionen ab, für die wir einen Tony Jaa oder Iko Uwais lieben. Er fliegt durch die Gegend, scheint aus wirklich jeder Lage Tritte und Schläge abfeuern zu können und darf in stark choreografierten Fights eine ganze Armada an Lumpen zusammenschlagen.

Das wirkt aufgrund der Flugkünste und der Schnelligkeit des jungen Mannes sehr verspielt und grazil. Robin Shou („Death Race: Inferno“) stellt da als Sunny den krachenden Gegenpol dar. Wo der Mime hinlangt, wächst kein Gras mehr. Seine Moves sind auf Effektivität und Härte bedacht und ergänzen Bhawantas verspielten Stil perfekt. Glücklicherweise hat der Film auch auf der Gegnerseite einige Könner im Gepäck, die ordentlich austeilen und einstecken können. Alles ohne Netz und doppelten Boden, was man in den Outtakes unter dem Abspann teilweise mit Phantomschmerzen am ganzen Körper nachvollziehen darf.

Dadurch dass die Kombattanten hier durch diverse Möbelstücke, Gegenstände, Glasformationen und mehr krachen, atmet “Mortal Enemies” eine ordentliche Grundhärte und mündet auch mal in eine oder zwei derbere Spitzen, hält sich ansonsten aber mit einem übertriebenen Gewaltgrad zurück. Die Schauplätze der Kloppereien sind dabei recht vielseitig, was allgemein für die Settings des Filmes gilt. Hier bekommt man schon einiges an hübschen Schauplätzen aufs Auge, was den Film deutlich von dem üblichen Ostblocktand abhebt.

Am Ende ist “Mortal Enemies” ein sympathischer kleiner Actionkracher, der zumindest Kampfsportfans blendend unterhalten dürfte und mit Verdy Bhawanta ein Kampfsporttalent auffährt, von dem man gerne sehr viel mehr sehen würde. Ansonsten kann der indonesische Streifen in keiner filmischen Disziplin irgendwelche Duftmarken setzen, will das aber offensichtlich auch gar nicht. Stattdessen zieht er sein Programm geradlinig und zunehmend temporeicher durch und gefällt mit seiner zwar vorhersehbaren, aber unterhaltenden Story über 96 Minuten hinweg prächtig.

7 von 10

Über eine deutsche VÖ ist mir nichts bekannt. Der nur im Umfeld von Robin Shou englischsprachige Film wurde in Großbritannien von dem Label Warwick Films veröffentlicht, hat ungeschnitten eine Freigabe ab 15 und liefert für die vielen originalsprachigen Momente englische Untertitel.

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love

Copyright aller Filmbilder/Label der UK-VÖ: Warwick Films__Freigabe: ab 15__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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