Originaltitel: Drive__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1996__Regie: Steve Wang u.a.__Darsteller: Marc Dacascos, Kadeem Hardison, Britanny Murphy, John Pyper-Ferguson u.a. |
Als ich neulich einen kleinen Streifzug durch die Darstellerliste unternommen habe und dabei auf Marc Dacascos gestoßen bin, musste ich tatsächlich und ganz und gar verwundert feststellen, dass eines seiner besten Werke, nämlich “Drive”, noch gar nicht reviewt wurde. Da ich allerdings der Ansicht bin, dass dieses filmische Knallbonbon sehr wohl einer Besprechung in diesem (vor allem in diesem!) Rahmen würdig ist, habe ich mich einfach mal seiner angenommen und hoffe, dass ihr damit einverstanden seid. Also wollen wir mal zur Tat schreiten!
Die Geschichte dreht sich um den Chinesen Toby Wong, welcher nicht nur ein Kampfsportass ist, sondern darüber hinaus im wahrsten Sinne des Wortes eine schwere Last mit sich herumträgt. Genannte Last, welche in Auseinandersetzungen allerdings sehr nützlich ist, ist in diesem Fall ein biotechnischer Prototyp, welcher in seine Brust implantiert wurde. Besagter Prototyp lässt das ohnehin schon sehr wendige Stehaufmännchen in Kampfsituationen noch schneller und stärker agieren, was seine Gegner mehr als einmal schmerzhaft am eigenen Leib erfahren dürfen. “Hört sich doch eigentlich ganz gut an” , sollte man jetzt meinen , “so ein Ding lasse ich mir auch implantieren!” Wo also die Last?!
Die schon erwähnte Last erklärt sich durch Toby’s Verfolger , die ihm von der Entwicklungsfirma des possierlichen Moduls, auf den Hals gehetzt wurden. Anstatt sich nämlich von denen als Killermaschine missbrauchen zu lassen, hat er sich das Ziel gesetzt, das Modul an eine interessierte Firma zu verkaufen. Der Ober Bad Guy hat allerdings etwas dagegen und setzt seine bereits erwähnten Schergen auf ihn an, welche ihn bei seiner Ankunft in Amiland, bereits am Hafen erwarten.
httpv://www.youtube.com/watch?v=CroP3Q1cGeU
Da Toby jedoch schneller kicken kann als sein Schatten, ist das Empfangskommitee erst mal außer Gefecht gesetzt und unser Held macht einen Zwischenstopp in einer Bar. In selbiger hält sich zur gleichen Zeit der erfolglose Songwriter Malike (Kadeem Hardison) auf, welcher nicht nur von seiner Frau verlassen wurde, sondern auch von dem Willen, dem Alkohol zu widerstehen. Bevor die beiden sich jedoch gegenseitig als Hauptdarsteller des kommenden Abenteuers vorstellen können, wird die Ruhe durch unser Killerkommando gestört, welches mit schwerer Attellerie nicht nur das gesamte Inventar kurz und klein schießt, sondern auch noch gleich den Barbesitzer.
Nach einer perfekt choreografierten Auseinandersetzung mit denjenigen, die auf der Besetzungscouch für die Rollen der Bösewichte vorschossen, äh.. sprachen , entschließt sich Toby, Malike als seinen unfreiwilligen Chauffeur zu engagieren. Dieser ist wie gesagt zunächst nicht allzu begeistert davon, willigt allerdings doch noch ein, als ihm Toby die Hälfte der Kohle verspricht, welche der Verkauf einbringt. So machen sich die zwei ungleichen Partner auf, die Wunderwaffe zu seinem neuen Besitzer zu bringen, wobei ihnen das Killerkommando, angeführt von zwei Volldeppen, welche ein Wohnmobil als fahrbaren Untersatz benutzen, immer dicht auf den Fersen ist.
Soviel zur Story, welche selbstverständlich nur ein Aufhänger für zahlreiche, spektakuläre und genial inszenierte Actionszenen ist. Auf ihrer Flucht lassen unsere beiden Hauptdarsteller, vorzugsweise Marc Dacascos, wirklich keinen Stein auf dem anderen, wobei besonders die Dezementierung eines Motels nicht unerwähnt bleiben soll, in welchem im übrigen Brittany Murphy einen ihrer frühen Auftritte als nervige Vertretung der Motelführung (der Kasten gehört ihren Eltern) hat. Während Toby eine Schwadron Baddies durch sämtliche Zimmer prügelt, wobei er unter anderem Stiefel als Hilfsmittel gegen elektrische Schlagstöcke einsetzt, erwehrt sich Malike seiner Widersacher in der Werkstatthalle des Motels, unter anderem mit einer Kettensäge (sehr einprägsame und geile Szene!), bis schließlich das Wiesel Toby ihm zur Hilfe eilt und in einer ausgedehnten, an Jackie Chans beste Zeiten erinnernden Kampfszene, alle möglichen Gegenstände zweckentfremdet. Ebenfalls sehr amüsant durchgestylt ist die Verfolgungsjagd, bei der unsere Sympathieträger aneinander gefesselt über ein Fabrikgelände flüchten, was sowohl von der Ausgangsidee als auch von der Art der Inszenierung sehr an eine ähnliche Szene aus Jackie Chans “Project A Part 2” erinnert. Bevor ich jetzt allerdings Gefahr laufe, auch noch alle weiteren Actionszenen dieses Böllers aufzuzählen (ja, es gibt noch einige mehr!), komm ich jetzt langsam mal zum Fazit.
Was wir hier haben, ist ein Film, der zwar nur ein Minimum an Story aufweisen kann, dies allerdings durch seine sympathischen beiden Hauptdarsteller und ihr kongeniales Zusammenspiel (die Chemie stimmt einfach) , welches natürlich nie und nimmer einen Schauspielpreis einheimsen könnte, sowie die zahlreichen, toll choreographierten Actionszenen in Verbindung mit adrenalinsteigernder Musik wieder mehr als ausgleicht und “Drive” zu einem perfekten Unterhaltungsfilm macht. Anschauen ist für jeden Actionfan sowieso absolute Pflicht!
DVDs gibt es gleich 4 Stück an der Zahl, wobei sowohl die Disc von Laserparadise (geschnittene 16´ner Fassung!) als auch die Erstauflage von Mediacs (ungekürzter Director’s Cut mit 2 DVDs!) nicht mehr zu bekommen sein dürften. Allerdings wurde der Streifen 2004 nochmals in exakt gleicher Form wie die Mediacs Version, sowohl als Single Disc als auch als Doppel DVD von Capelight Pictures wieder veröffentlicht. Diese Fassung sollte nicht allzu schwer zu bekommen sein und stellt wie gesagt die beste Alternative dar .
© Andy Lau
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