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Maximum Security aka Larceny

Originaltitel: Larceny__Herstellungsland: Mexiko, USA__Erscheinungsjahr: 2016__Regie: R. Ellis Frazier__Darsteller: Dolph Lundgren, Corbin Bernsen, Louis Mandylor, Isaac C. Singleton Jr., Jocelyn Osorio, Eddie J. Fernandez, David Fernandez Jr., Steven Dell u.a.
Maximum Security Larceny Cover

Dolph Lundgren muss in “Maximum Security” in einen Knast einbrechen, um ein kleines Vermögen zu stehlen.

Die drei Dolph-Lundgren-Hauer „Caged to Kill“, „FFC – Female Fight Club“ und „Maximum Security“ präsentieren unseren Lieblingsschweden in mehr oder weniger umfangreichen Rollen als Insassen eines Gefängnisses. Leider ist mit „Maximum Security“ ausgerechnet der Knastfilm des Schweden die größte Gurke, in dem er tatsächlich auch die Hauptrolle innehat. Für das Scheitern des Filmes ist Lundgren allerdings definitiv nicht verantwortlich.

Da trägt beispielsweise das Drehbuch von Ben Budd und Scott Windhauser ein viel größeres Scherflein zu bei. Das hat zumindest mal eine durchaus reizvolle Idee: Warum sollte ein allmächtiger Kartell-Boss seine Kohle nicht in einem Knast einlagern? Hier wird es tagein tagaus von fiesen Wärtern bewacht, die sich im besten Falle wie die meisten Insassen auf der Gehaltsliste des „Capitan“ genannten Lumps wiederfinden.

Heißt man nun wie Dolph Lundgrens Figur Jack und will genau dieses Geld klauen, müsste man „nur“ einen Weg in das Gefängnis finden und dort alle Hebel in Bewegung setzen, um des Geldes habhaft zu werden. Echt eine spannende Idee. Vom Covertext auch genauso spannend angeteast. Blöderweise stellt sich schnell heraus, dass der Covertext in vielen Details einfach falsch ist und das Drehbuch seine Idee nicht halb so gut verkauft bekommt wie es eben dem Texter des Covers gelingt.

Schaut in “Maximum Security” mit Dolph Lundgren hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=6QNiu-2jKn4

Alles steigt mit einem hanebüchen in Szene gesetzten Raubzug ein, während dem Jack ein Flash-Drive erbeutet, das für den Film so belanglos wie egal ist. Wollte man wohlwollend für das Drehbuch von „Maximum Security“ argumentieren, könnte man sagen, der Raubzug sei wichtig gewesen, um Jack mit einem ehemaligen Agentenkumpanen (gegeben von Corbin Bernsen („USS Montana“)) zusammenzubringen, der wichtige Informationen für den filminhärenten Heist bereithält. Ist einem das Wohlwollen egal, sorgt der Flash-Drive für ein köstliches Henne-Ei-Problem.

In jedem Fall bleiben viele Fragen: Wofür braucht es den Flash-Drive, wenn Jack letztlich alle Informationen rund um den Heist von jemand ganz anderen bekommt und nach einer Verhaftung durch mexikanische Cops auch noch punktgenau in dem Knast landet, wo der Oberlump sein Geld bunkert? Und wieso haben sich seine Komplizen nicht gleich mit verhaften lassen? Dann bräuchten sie nämlich nicht umständlich in den Knast einbrechen, sondern wären direkt da! Kurzum: „Maximum Security“ ist einfach nur total umständlich zusammen gewurschtelt worden und gibt vor allem der Logik recht unvermittelt den Gnadenschuss.

Maximum Security mit Dolph Lundgren

Jack nimmts leicht…

In der Folge brechen dann also nur Jacks Komplizen in den Knast ein, während der sich – Achtung Klischee – im Speisesaal mit eigentlich allen Insassen wammst. Dann wird ein wenig Gas im Knast verteilt und *tadaaaa* – Mexikos vorgeblich gefährlichstes Gefängnis wurde von vier Mann gekapert. Vier Mann, die, abgesehen von Dolph Lundgrens Jack, die vollkommenen Flitzpiepen sind. Und die genauso gespielt werden. Ok, zumindest für Jocelyn Osorio und ihre Figur möchte ich eine Lanze brechen. Die hat nämlich nur gesagt bekommen, dass ihre Norma eine Latina ist und wedelt entsprechend oft mit den Armen in der Luft herum. Da kann sie nix für. Zudem sieht sie toll aus. Und ein wenig Eye Candy braucht jeder Film. Aber bei den beiden männlichen Kollegen wird’s dann zappenduster.

Der eine hat von dem Begriff „Schauspielen“ vermutlich noch nie gehört und rasselt jeden Text runter, als würde er ihn von einem Teleprompter ablesen. Und der andere hat vom Drehbuch eine Rolle aufgebrummt bekommen, bei der man sich bis weit nach dem Film fragt, was wohl deren eigentlicher Sinn für den Film war. Dazu gesellt sich mit „Capitan“ ein lächerlich harmloser Fieswicht, der nichts machen darf und der obendrein von einer Henchmen-Schar umgeben ist, die man schlicht und ergreifend nicht auseinanderhalten kann. Irgendwann denkt man tatsächlich, das sei immer derselbe Darsteller, dem man nur von Szene zu Szene den Bart leicht anders einfärbte.

Apropos einfärben: Das hat Regisseur R. Ellis Frazier („Misfire“) mit seinem billig digital heruntergekurbelten Bildern auch sehr oft gemacht. Am liebsten korrigierte er dabei die Farben in Richtung sepia. So sehr, dass man jedes normalfarbige Bild als echtes Geschenk und Erholung für die Augen ansieht.

In der Action greift der Regisseur dann so richtig in die Scheiße. Die kommt nämlich weitgehend einfach nur total hüftsteif, undynamisch und billig runtergekurbelt daher. Wenn Dolph Lundgren, der hier erstaunlich oft zuschlagen und zutreten darf, hinlangt, warten seine Gegner brav, bis sie dran sind und lassen sich sichtlich ohne Gegenwehr umhauen. Und bei den Ballereien wird einfach nur viel geballert und nix getroffen, obwohl die Kombattanten teilweise nur 1-2 Meter auseinander zu stehen scheinen.

Maximum Security mit Dolph Lundgren als Jack

Zum Glück kommt der Film nicht in Eye-Popping-Thriidiiii! Dann wäre das Auge hin!

Obendrein ist das Gebotene einfach nur lasch und harmlos. Ein oder zwei platzende Bloodpacks (immerhin etwas) sind schon das höchste der Gefühle. Explosionen, Verfolgungsjagden, größere Shootouts? Fehlanzeige. Sogar die Money Shots, etwa beim Auslöschen einer ganzen Killerbrigade, enthält uns Frazier mittels Schwarzblende vor. Großartig. Die unter der Action lärmende, total eintönige Musik lässt das Ganze noch öder wirken.

“Maximum Security” aka “Larceny” ist ein vollkommen vergurkter B-Actioner

Was am Ende bleibt, ist ein vergurkter B-Actioner, der neben einer eigentlich ganz hübschen Storyidee nur noch mit seinem absolut relaxten und immer verschmitzt lächelnden, sehr charismatisch rüberkommenden Hauptdarsteller zu punkten versteht. Doch selbst Dolph Lundgren meint man spätestens ab der Hälfte anzumerken, dass er gespürt hat, in was für einer Gurke er hier letztlich gelandet ist. Die reicht uns lahmarschige Action an letztlich egaler Storybeilage und tunkt alles in eine betont fade Soße aus Sepiafarben. Zumindest zwei Gags (rund um einen mauerbauenden Senator (gegeben von Louis Mandylor („Daylight’s End“)) und einen Flüchtling) sorgen aus realpolitischen Gründen für leicht nach oben gezogene Mundwinkel.

2 von 10

Über eine deutsche Veröffentlichung ist mir bislang nichts bekannt. In Großbritannien erschien der Film als „Maximum Security“ von dem Label 101 Films mit einer Freigabe ab 15 ausschließlich auf DVD. Netflix bringt ihn unter seinem Originaltitel „Larceny“ unters Actionvolk.

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
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