Originaltitel: Bubba the Redneck Werewolf__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2014__Regie: Brendan Jackson Rogers__Darsteller: Fred Lass, Malone Thomas, Mitch Hyman, Gary Norris, Sara Humbert, Chris Stephens, Gail Fleming, Timothy Akers, Payton Atkinson, Dan Bedell u.a. |
„Bubba the Redneck Werewolf“ war eine kurzlebige Comicreihe, die 1995-96 verlegt wurde. Sie erzählt von einem kleinen Redneck-Städtchen irgendwo am Arsch von Amerika, in dem ein gigantisches Pharma-Unternehmen als quasi alleiniger Arbeitgeber alle Freiheiten genießt. Bei einem Tierversuch des Unternehmens wird ein Pudel ungeplant zur Intelligenzbestie, buddelt sich dank seines neugewonnenen Intellekts einfach aus seinem Gefängnis heraus und geht stiften.
Bubba, seines Zeichens Hundefänger, wird auf die Töle angesetzt und von ihr amtlich in den Arsch gebissen. Dieser Biss verändert etwas in Bubba. Als er am nächsten Morgen erwacht, ist er über und über mit Haaren bedeckt und hat unvorstellbare Kraft dazu gewonnen. Er ist „Bubba the Redneck Werewolf“, der in den weiteren Storys zum All American Hero mutiert und sein Redneck-Städtchen mehr als einmal retten muss.
Für den Film zur Comicreihe variierte man die Origin-Story von „Bubba the Redneck Werewolf“ deutlich und arbeitete lieber mit einem Faust’schen Pakt. Die Erlaubnis dafür holte man sich quasi indirekt vom Macher, denn „Bubba“-Schöpfer Mitch Hyman spielt selbst in der Verfilmung mit und gibt den Teufel… Der begegnet Redneck-Hundefänger Bubba, als es dem richtig dreckig geht. Liebeskummer hat der nämlich. Und sein Konkurrent ist eine Type, der schonmal Sprüche wie jenen vom Stapel lässt:
Eine gut gebaute Frau braucht einen gut gebauten Mann. Einen Männermann!
Da kann Bubba nicht mithalten. Was ihn für seine angebetete Bobbie Jo nur noch uninteressanter macht. Denn die mag Männer voller Tatenkraft. Und mit vierschlitzigen Toastern. Jawohl! In dieser Notlage ist es für den Teufel ein Leichtes, Bubba einen Vertrag aufzuschwatzen, der Bubba zum „Männermann“ machen soll und dem Teufel dafür seine Seele garantiert. Simsalabim: Am nächsten Morgen liefert der Teufel und Bubba erkennt sich selbst im Spiegel kaum wieder: Er ist ein Werwolf geworden!
Bobbie Jo liebt den neuen Bubba. Der reißt ihr direkt derart den Arsch auf, dass sie tagelang nicht mehr sitzen kann. Gib’s ihr, Bubba! Alles könnte perfekt sein, wenn der Teufel nicht aus lieber Langeweile noch mehr in dem Städtchen herumlatschen und immer neuen Bewohnern weitere Verträge im Tausch für deren Seelen aufschwatzen würde. Blöderweise sind die neuen Vertragspartner im Gegensatz zu Bubba mit den Auslegungen ihrer Wünsche durch den Teufel nämlich nicht sonderlich zufrieden und fordern von Bubba, er solle dem Teufel gefälligst die Leviten lesen und ihre Verträge vernichten.
Bubba willigt widerwillig ein und macht sich sofort ans Werk. Ok, was heißt schon sofort? Zunächst mal beseitigt er eine „Zombie-Plage“, hat „keinen“ Sex, geht Bowlen, Angeln und mit Frisbees spielen. Aber direkt danach wird er loslegen… garantiert…
Schaut in “Bubba the Redneck Werewolf” hinein
httpv://www.youtube.com/watch?v=Yy86IgcrAWA
„Bubba the Redneck Werewolf“ macht richtig Spaß und ist vollgestopft mit einer ganzen Wagenladung an Gags, von denen zwar nicht jeder zündet, aber ein Großteil abgedreht genug ist, um die Mundwinkel des Zuschauers des Öfteren nach oben zu ziehen. Die Storyidee rund um den Faust’schen Pakt funktioniert. Die zunehmend eskalierenden Folgen desselben sorgen für weiteres Gagfutter. Zudem ist nahezu jede Einstellung vollgestopft mit visuellen Gags. Da kleben „Cownado“-Filmposter an der Wand und die Hundesammelstelle heißt wirklich und wahrhaftig Barkham Asylum. Großartig auch, wenn Werwolf Bubba erstmals im Film dankend ein Bier ablehnt. Dessen Name „The Silver Bullet“. Die Macher von „Bubba the Redneck Werewolf“ haben wirklich spürbaren Spaß an ihrem Projekt.
Die knapp 70 Minuten Laufzeit sorgen zudem dafür, dass man des Filmes nicht unvorhergesehen überdrüssig wird. Das Tempo passt ebenfalls und vor allem die Darsteller sind sich für keinen Gag zu schade. Hierbei wird Bubba von zwei Leuten gespielt. Einmal von Chris Stephens, der als Redneck Bubba mal so richtig tumb aufspielen darf und trotzdem sympathisch bleibt. Eine Mischung, die im Übrigen unisono für alle menschlichen Figuren des Filmes gilt. Als Werwolf trägt Fred Lass das entsprechende, geil oldschoolige Make up auf (er schaut aus wie ein gealterter Michael-J.-Fox-Teenwolf) und gibt einen herrlich schluffigen Werwolf-Dude. Ein echtes Highlight ist der Comic-Schöpfer Mitch Hyman, der eine diebische Freude an seiner Rolle entwickelt und so einen der schelmischsten Teufel aller Zeiten geben darf.
Kaum Punkte kann „Bubba the Redneck Werewolf“ dann aber in Sachen technischer Umsetzung machen. Die sichtlich billige Produktion muss aus Budgetgründen auf einen mal wirklich schmucklosen digitalen Look setzen. Leider viel zu häufig eingesetzte, cheesy Digitaltricks lassen einen immer mal wieder unvermutet zusammenzucken. Zumal sie in Szenen auftreten, bei denen eine praktische Umsetzung vermutlich weitaus einfacher zu bewerkstelligen gewesen wäre. Ich verweise mal exemplarisch auf den DIGITALEN Rauch einer Zigarre! Keine Ahnung, was die Macher hier geritten hat.
Zumindest sind die wenigen Splattereffekte (Griff durch einen Kopf, abgerissener Arm, herausgerissene Augen und abgeschlagener Kopf) allesamt handmade und schön schlotzig umgesetzt. Ein Highlight ist auf jeden Fall der schmissige Rockabilly-Soundtrack zum Film. Darunter ein cooles „Bubba the Redneck Werewolf“ Thema, das mit Schwung und Schmackes den Film eröffnet.
“Bubba the Redneck Werwolf” hat das Werwolf-Herz am rechten Fleck
Was bleibt, ist eine billige kleine Comicverfilmung, die trotz unzähliger und definitiv nicht zu leugnender Mankos in ihrer technischen Umsetzung richtig viel Spaß macht und einen Gag an den anderen reiht. Selbige reichen von platt (Kotz- und Pinkelszenen) über wundervoll seltsam (die Zombie-Abknallerei) bis unvorhergesehen schlitzohrig (die großartige Szene, in der Bubba anscheinend seine Gesprächspartner in einer Bar abgeschlachtet hat, was aber genial aufgelöst wird) und bieten eigentlich für jeden Geschmack etwas. Die Darsteller sind mit unerhörter Spielfreude bei der Sache und die natürlich trashige Story wird funktional runtergerissen und bremst den Film weder aus noch wird sie ihm Indie-Filmpreise für das beste Drehbuch verschaffen. Dafür spürt man in jeder Szene, dass die Macher vor und hinter der Kamera an ihr Projekt geglaubt haben und es ihnen riesigen Spaß machte, selbiges zum Leben zu erwecken.
Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film kommt von Donau Film und ist mit einer FSK 16 Freigabe ungeschnitten. Ein nettes Making of, Deleted Scenes und Outtakes zeugen vom Spaß bei Cast und Crew. Nur die deutsche Synchronisation mutet ein wenig zu kalt an.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
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