Originaltitel: The Fallen Ones__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2005__Regie: Kevin VanHook__Darsteller: Casper Van Dien, Kristen Miller, Geoffrey Lewis, Navid Negahban, Scott Whyte, Tom Bosley, Robert Wagner, Saginaw Grant, Irwin Keyes, Carel Struycken u.a. |
Archäologe Matt Fletcher arbeitet seit einiger Zeit für den Baulöwen Morton. Der will irgendwo im Nirgendwo ein ultrateures Resort eröffnen und bei dem Bau nicht auf Problemchen wie Indianerfriedhöfe oder ähnliches stoßen. Ergo muss Matt den Boden unter dem Baugrundstück genauestens untersuchen.
Bei seinen Grabungen stößt Matt eines Tages auf eine gigantische, 13 Meter große Mumie. Verdutzt beginnt er nachzuforschen und muss erfahren, dass vor tausenden Jahren Riesen auf der Erde lebten. Die sogenannten Nephilim entstammten Beziehungen zwischen Göttern und Menschenfrauen. Irgendwann hatten die Götter genug davon, tagtäglich auf ihre eigene Schande aufmerksam gemacht zu werden. Also tilgten sie die Riesen von der Erde. Nur einer entkam der Auslöschung.
Sein Vater, Gott Ammon, ließ ihn in einen tiefen Schlaf fallen und mumifizieren, um Jahrtausende später mit ihm die Welt zu erobern. Tja, und genau vor der Mumie steht nun der sich am Kopf kratzende Matt und weiß nicht recht, was er machen soll. Da kommt auch schon Leben in die Mumie…
Schaut in “Revenge of the Giant Mummy” hinein
httpv://www.youtube.com/watch?v=1S-r9Vq3YVQ
Reichlich Kokolores an einer Extraportion Wüstensand. Damit wäre „Revenge of the Giant Mummy“ bereits hinreichend umrissen. Die Story ist Quark und das Gelaber über die Nephilim nicht halb so faszinierend, wie beabsichtigt. Dazu kommt, dass Regisseur und Drehbuchautor Kevin VanHook („Slayer – Die Vampir Killer“) gefühlte Ewigkeiten braucht, um die Mumie zu erwecken und wüten zu lassen. Die Folge: Gepflegte Langeweile und viel sinnloses Gebrabbel aller Darsteller.
Die wiederum retten dem Film durchaus den Kragen. Vor allem der wunderbar selbstironisch und relaxt aufspielende Casper Van Dien („Showdown in Manila“) ist einfach großartig in seiner Rolle als Indiana-Jones-Verschnitt Matt Fletcher. Schon sein erster Auftritt, der eher aus zwei Abstürzen besteht, deutet an, in welche Richtung die Anlage seiner Figur gehen wird. Und Van Dien ist wahrlich mit Spaß bei der Sache.
Dabei hat er eine großartige Chemie mit „Hart aber Herzlich“-Urgestein Robert Wagner, der als Morton mal nicht das Abziehbild eines arroganten Geldsackes geben muss, sondern mit Casper Van Dien ein cooles, gegen sämtliche Gefahren anrennendes Heldenpärchen entwickelt. Ebenfalls für diverse Schmunzler darf Geoffrey Lewis („Geballte Ladung“) sorgen, wobei der leider zu plötzlich und nach viel zu wenig Screentime aus dem Film verschwindet. Schnuckelig darf Kristen Miller („Sex oder stirb“) im Jeansrock durch die Wüste stolpern und natürlich unserem Matt ein Hosenzelt zaubern, das sich gewaschen hat. Auch Frau Miller macht in ihrer Rolle einfach alles richtig.
Sabotiert werden die Darsteller allerdings nicht nur von der dünnen Story und den öden Dialogen. Auch die Inszenierung des Fernsehfilmes macht nicht viel her. Stocksteif und bar jedweder optischer Ideen setzt VanHook den Wüstenschauplatz in Szene. Die Effekte von „Revenge of the Giant Mummy“ wirken über weite Strecken arg durchsichtig. Vor allem in Richtung Finale fehlte zudem sichtlich das Geld und werden die Effekte immer mülliger. Diverse Rückprojektionen wirken arg unbedarft in den Film geflatscht. Der Score lässt ebenfalls kein Abenteuer- geschweige denn Horrorfilm-Feeling aufkommen.
Erst rund um das Lebendigwerden der Mumie gibt es ein paar hübsche Ideen. Manche hängt dabei zwar vollkommen unerklärt in der Luft – etwa die großartige mechanische Mumie -, andere sind aber durchaus witzig. Etwa wenn der riesigen Mumie kleinere Mumien entfleuchen, um sich über die Menschlein herzumachen. Leider werden die arg blutleer gemeuchelt, was man nach dem derben Prolog mit abgerissenen Köpfen kaum glauben mag.
“Revenge of the Giant Mummy” oder: “Wär’ sie mal lieber liegengeblieben, die Mumie”
Kurzum: Ein guter Film ist „Revenge of the Giant Mummy“ nun wahrlich nicht geworden. Das liegt vor allem am brutal hüftsteifen Einstieg, der keinerlei Rhythmus oder Tempo entwickeln mag und die Geduld des Zuschauers mit arg nichtssagenden Dialogen strapaziert. Startet der Film dann endlich durch, schmeißen einen die müde TV-Optik und die üblen Effekte wieder raus. Zumindest sind aber die Darsteller mit sichtlichem Spaß bei der Sache. Vor allem Casper Van Dien wuchtet sich so gutgelaunt durch den Film, dass es einem fast leidtut, dass am Ende nur so ein Rohrkrepierer herauskam.
In Deutschland läuft der Film immer mal im Free-TV (zuletzt Tele 5). Auf einen Datenträger hat er es in unseren Breiten noch nicht geschafft. Im Ausland gibt es den Film unter seinem Originaltitel „The Fallen Ones“ auf DVD. Beispielsweise mit „not rated“-Freigabe in den USA von dem Label Anchor Bay.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
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