Originaltitel: Party Hard Die Young__Herstellungsland: Österreich__Erscheinungsjahr: 2018__Regie: Dominik Hartl__Darsteller: Elisabeth Wabitsch, Marlon Boess, Markus Freistätter, Michael Glantschnig, Valerie Huber, Edita Malovcic, Antonia Moretti, Hisham Morscher, Michael Ostrowski, Thomas Otrok u.a. |
Die Österreicherinnen Jessica und Julia sowie deren Klassenkameraden haben allesamt die Matura, die Reifeprüfung nach der höheren Schulausbildung, bestanden. Um das zu feiern, sind sie nach Kroatien gereist, um auf Lanterna eine Art Spring Break zu begehen und die nach der Ausbildung übriggebliebenen Hirnzellen mit ordentlich Alkohol zu fluten.
Da verschwindet Jessica auf einmal spurlos. Bei Julia läuten darum sofort alle Alarmglocken, denn nicht nur hat sie sich am Vorabend mit ihrer besten Freundin gestritten, sie meint auch, im Drogenrausch gesehen zu haben, dass ein Typ Jessica attackierte. Da Julia danach aber in ihrem Bett erwachte, glaubte sie bislang, das nur geträumt zu haben. Da erreicht sie auch noch eine Snapchat-Nachricht mit einem Bild von Jessica, auf dem deren Gesicht mit einem fetten Kreuz durchgestrichen ist.
Die Flüchtigkeit des Nachrichtendienstes sorgt dafür, dass Julia keinerlei Beweise für ihre Befürchtungen hat. Da stürzt ein weiteres Mädel aus Julias Clique zu Tode. Ein Junge verschwindet. Und als die Leiche von Jessica auftaucht, ist allen Party-Peoples auf Lanterna klar, dass ein Killer umgeht – der es aus unerfindlichen Gründen auf Julia und deren Freunde abgesehen hat.
Schaut in „Die letzte Party deines Lebens“ hinein
httpv://www.youtube.com/watch?v=05WWgmTlGOk
Mit „Blutgletscher“, „In drei Tagen bist du tot“ und dessen Fortsetzung, „Angriff der Lederhosenzombies“ oder „Ich seh, Ich seh“ hat Österreich in den letzten Jahren einige hübsche Einträge ins Horrorgenre generiert. Deshalb durfte man auf „Die letzte Party deines Lebens“ durchaus gespannt sein. Der geriert sich als astreiner Slasher im „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ Fahrwasser, den er obendrein ganz offensiv zitiert.
Doch „Die letzte Party deines Lebens“ latscht nicht nur auf ausgetretenen Pfaden, sondern geht hier und da auch eigene Wege. Etwa bei der Einbindung sozialer Medien oder bei der Darstellung des Killers. Ersteres sorgt sowohl für frische optische Ideen als auch für kleinere falsche Fährten. Letzteres ist insofern erstaunlich, dass der Killer bei weitem nicht so geradlinig und brachial vorgeht, wie vom Genre gewohnt. So mancher Kill wirkt gar wie ein unglücklicher Zufall.
Problematisch an dem Killer ist allerdings, dass er nicht omnipräsent genug wirkt, um richtig für Spannung zu sorgen. So fällt „Die letzte Party deines Lebens“ mehrmals ins Spannungsloch. Auch weil die Versuche der Clique, hinter die Hintergründe der Vorgänge zu kommen, erst extrem spät anlaufen und beispielsweise in Szenen rund um die untätige und arg arrogant wirkende Polizei noch zusätzlich verschleppt werden.
Richtig Zug kommt eigentlich erst im Showdown auf, wenn der Killer, dessen Handlungsmotive genregerecht mit der Vergangenheit der Opfermasse verzahnt sind, zur finalen Konfrontation lädt. Selbige ist allerdings wie der gesamte Film, eher zahm gehalten. Bis auf eine Aufspießung, einen Kehlenschnitt und die mehrmalige Entfremdung von Alkoholflaschen ist der Slasher aus Österreich eher blutleer gehalten.
Regisseur Dominik Hartl, der auch schon die Lederhosenzombies auf den Weg brachte, gibt seinem Film einen sehr dynamischen Anstrich. Gedreht wurde unter anderem auch auf Lanterna mit vor Ort befindlichen Gästen, was dem Film vor allem in seinen Partyszenen eine echt irre Authentizität gibt. Was insofern bemerkenswert ist, da Partyszenen in Filmen sonst immer so seltsam erzwungen und unecht wirken. Der unter den Bildern pumpende Trance passt ideal zur transportierten Partylaune. Die häufiger zum Einsatz kommenden Komplementärfarben geben dem Film immer mal etwas Irreales. Ein wenig seltsam fühlt sich die Entscheidung an, die ersten Auftritte des mit einem Smiley-Gesichtes maskierten Killers heftig zu verwackeln. Was wohl Panik verursachen sollte, wirkt eher ein wenig unübersichtlich.
Darstellerisch ist „Die letzte Party deines Lebens“ etwas durchwachsen. Manche der jungen Darsteller wirken durchaus etwas steif, andere wiederum sind in ihrem Gestus und Habitus sehr authentisch. Ein wenig schwierig gerät ausgerechnet Hauptdarstellerin Elisabeth Wabitsch als Julia, die ab und an den Ton nicht richtig trifft und dadurch den Zuschauer immer mal wieder verliert. Sympathisch ist, dass der österreichische Slasher seine Darsteller auch teils recht stark in ihrer Mundart parlieren lässt.
“Die letzte Party deines Lebens” bietet profunde Slasher-Kost
Was am Ende bleibt, ist ein technisch profund in Szene gesetzter Slasher, der sich einerseits an den Klischees des Genres abarbeitet, andererseits aber nicht komplett auf ausgelatschten Genrepfaden wandelt. Leider bekommt „Die letzte Party deines Lebens“ keine rechte Spannung in die Geschehnisse gepumpt. Auch darstellerisch ist der Film nicht immer standfest. Unterhaltsam ist der zumindest niemals langweilig werdende Slasher aber definitiv und so manche falsche Fährte hinsichtlich der Identität des Killers verfängt auch komplett beim Zuschauer.
Die deutsche DVD zum Film erscheint am 25. Oktober von Koch Media auf Blu-ray und DVD und ist mit einer erstaunlich hohen FSK 18 Freigabe ungeschnitten.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
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