Originaltitel: Corruption.Gov__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2010__Regie: Q. Manning, John Sjogren__Darsteller: Michael Madsen, Lee Majors, Francesco Quinn, Joe Estevez, Kerry Wallum, Winfred Pollard, Landon Kash, Christina Fernandez, Andrew Barrett, Jon Boatwright u.a. |
In dem afrikanischen Fantasiestaat Mombaire stehen Wahlen an. Zwei Kandidaten stehen fürs Amt des Präsidenten bereit. Der eine ist der Kandidat des Volkes, der andere ist der Kandidat ausländischer Interessen. So wird er unter anderem von den USA unterstützt, denen er im Gegenzug weiterhin niedrige Chrompreise garantiert. Wie durch ein Wunder gewinnt jedoch der Kandidat des Volkes, was die Amerikaner fuchsteufelswild macht.
Vor allem der texanische Senator Mordire setzt fortan alles daran, den neuen Präsidenten Mombaires unter Druck zu setzen. Er ist sogar bereit, einen Putsch in dem Land anzuzetteln. Da heuert unwissentlich der Sohn des Präsidenten von Mombiare im Wahlkampfteam Mordires an. Zunächst will der intelligente junge Mann eigentlich nur wissen, wie Demokratie wirklich funktioniert. Doch bald kommt er hinter die Machenschaften Mordires gegen seinen Vater.
Fortan unternimmt Stan Rohamba alles, um Mordires Lügengebäude zum Einsturz zu bringen. Damit bringt er jedoch sich und seine Lieben in höchste Gefahr.
Schaut in “Corruption.Gov” mit Michael Madsen hinein
httpv://www.youtube.com/watch?v=poWzspoKA40
Lee Majors, Joe Estevez und Michael Madsen in einem Politthriller um Korruption und politische Winkelzüge? In dem obendrein mehr gelabert als geballert und verreckt wird? Uff! Lange Zeit genießt „Corruption.Gov“ in der Folge eine Art Exotenbonus. Wenngleich es einzuräumen gilt, dass der Film in dieser Zeit weder intelligent noch spannend wäre. Eher folgt er in seiner ersten Stunde höchst naiven Weltbildern und ebensolchen Vorstellungen von Weltpolitik. Und dennoch fühlt sich der Film irgendwie ungewöhnlich an.
Auch wegen seinem Helden: Stan Rohamba entzieht sich den üblichen B-Helden-Formeln. Ist intelligent, über weite Strecken sogar in Maßen überheblich und kämpft mit ungewöhnlichen Mitteln gegen das Unrecht in der Welt. Etwa einem Blog. Richtig gehört. Der Held von „Corruption.Gov“ wehrt sich mit einem Blog gegen schmierige Lumpen.
Doch keine Sorge, im zweiten Teil bricht sich dann die B-Herkunft des Streifens vollends Bahn und wird es höchst plakativ. Nutten, Erpressung und Morde inbegriffen. Immerhin hat man einen Ruf zu verteidigen. Da hat der Senatoren-Oberlump das Passwort „Scheiß auf die Wähler“, laufen Hacker mit Cowboyhut und Goatee herum, werden lächerliche Erpresserfotos fingiert, indem man eine Nutte auf das Opfer schubst, und droht der Oberlump irgendwann nicht mehr nur verbal, sondern mit der Knarre.
Witzigerweise hat all das keine Konsequenzen. Weder ruft irgendwer die Polizei noch kündigen etwa die Wahlhelfer des Senatoren. Eine Frau wurde ermordet? Wen juckt es? Der Sohn vom Präsidenten Mombaires arbeitet beim fiesen Senatoren, von dem bald Internas aufgedeckt werden, und keiner kommt auf den Gedanken, wer die undichte Stelle sein könnte? Der Held wird beinahe Opfer eines Mordanschlages und es schrillen nirgendwo die Sirenen? „Corruption.Gov“ wird vor allem im letzten Drittel richtiggehend dumm und beleidigt die Intelligenz der Zuschauer.
Zumindest bietet er Michael Madsen („Megalodon“) mal eine größere Bühne. Der Mime wirkt in „Corruption.Gov“ sehr präsent und hat phasenweise sogar sichtlichen Spaß an seinem Senatoren-Lump. In anderen Szenen wiederum scheint er sich selbst zu Tode zu langweilen. Doch selbst da kommt er als Schmierlappen richtig geil rüber. Dagegen haben Lee Majors („Die Geister, die ich rief…“) und Joe Estevez („Army of Convicts“) als Präsident der USA!!! nur kleine Nebenrollen inne. Winfred Pollard gibt derweil die Hauptfigur Stan. Wie gut der Schauspieldebütant spielt, lässt sich an seinen Folgeverpflichtungen in der Filmwelt ablesen: Es gab keine…
Das Beste an “Corruption.Gov”? Michael Madsen
Die einzige Überraschung von „Corruption.Gov“ besteht darin, dass der Film zunächst den Erwartungen des Zuschauers zuwiderläuft. Denn irgendwie mutet es schon interessant an, wenn einige B-Stars, die für wirklich üblen B-Müll bekannt sind, in einem scheinbar ernstgemeinten Thriller um politische Korruption mitmischen.
Doch dann startet man den Film und sieht den wirklich billigen Look, die katastrophale Kameraarbeit und diverse Schauspieler, die sich einen abkaspern. Dann hört man die unfassbar miese Filmmusik und zig dämliche Dialoge. Und last but not least ist man sozusagen live dabei, wie der Film von Minute zu Minute immer mieser wird. Nur um am Ende vollends in den Niederungen des Pulps abzusaufen und dem Zuschauer eine abstruse Räuberpistole vorzusetzen. Eine Räuberpistole, bei der nur Michael Madsen als schmieriger Politiker irgendwie das Durchhalten rechtfertigt.
In Deutschland hat sich Great Movies (welch Ironie) des ganz und gar nicht great movies angenommen. Zunächst unter dem Originaltitel „Corruption.Gov“, dann unter dem Alternativtitel „African Affairs – A Conflict of Interest“. Beide Varianten sind mit einer Freigabe ab 16 ungeschnitten und haben außer Trailern zu anderen Great Movies (*hust hust*) nichts zu bieten.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
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