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Aliens vs Predator 2

Originaltitel: Aliens vs Predator: Requiem__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2007__Regie: Colin Strause / Greg Strause__Produktion: Walter Hill u.a.__Darsteller: Steven Pasquale, Reiko Aylesworth, John Ortiz, Johnny Lewis, Ariel Gade, Kristen Hager, Sam Trammell, Robert Joy, Tom Woodruff Jr. u.a.
Aliens vs Predator 2 Cover

Die Kult-Aliens sind zurück in “Aliens vs Predator 2”.

Vor ewig langen Zeiten, als meine Haare noch nicht ergraut waren und der Schmähbauch noch von diversen Muskelfasern durchzogen wurde, wurde ich eines Filmes gewahr, bei dem ich mir im Nachhinein gewünscht habe, Regisseur Anderson hätte mit den Drehbuchseiten zum Film ein schönes Feuer genährt und stattdessen seine Hauptfiguren in wuchtig archaischen Fights aufeinander losgelassen.

Was bekam man stattdessen? Eine seltsame Geschichte um Initiationsrituale, ein lachhaftes Figuren-Interieur, das man stundenlang einführte, nur um es dann innerhalb von zehn Minuten hopps gehen zu lassen, und Wrestlingkämpfe zwischen ehedem wirklich coolen Filmgestalten. Die Rede ist freilich von Alien vs. Predator“ – der Beweis, dass sogar coole Figuren ziemlich uncool sein können.

Witzigerweise schienen die Regisseure Colin und Greg Strause genauso gedacht zu haben und lieferten nun das, was ich mir für den Vorgänger gewünscht hätte. Und nun? Nun weiß ich, dass auch diese Herangehensweise nicht funktioniert. Zumindest war es bei den Dreharbeiten sicher schön warm, denn das Drehbuch war anscheinend nicht das Einzige, was man hier verbrannt hat. Es muss auch viel gesunder Menschenverstand mit dran geglaubt haben… und so manche Glühlampe. Was ich nun schon wieder zu mosern habe? Nunja, schaut euch erst einmal den Trailer an und dann lasst mich mein Gemecker in Problemfeldern abhandeln:

Schaut in “Aliens vs Predator 2” hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=W9RMQih7Ilk

Problemfeld I von “Aliens vs Predator 2”: Story? Welche Story? Na die …

Wir erinnern uns. Alle drei Predatoren aus der I sind im Kampf gegen die bösen Aliens drauf gegangen. Aus einem Leichnam der Predatoren brach ein seltsamer Mix aus Alien und Predator heraus. Dieser bringt nun ein Forschungsschiff der Predatoren zum Absturz, welches freilich auf unsere Erde kracht und freilich in der Nähe einer amerikanischen Kleinstadt niedergeht. Soweit so innovativ. An Bord waren freilich auch noch ein paar normale Aliens und die verbreiten sich sogleich wie die Fliegen. Ein Predator ganz weit weit weit weg, fängt einen Hilferuf des Predatorschiffes auf und eilt herbei, um cleanertechnisch in der Kleinstadt aufzuräumen…

Aliens vs Predator 2 Predator

Ein Predator auf der Suche nach Aliens…

Und damit kann der große Außerirdischen-Clash beginnen. Ein Mehr an Story hat es nicht und braucht es normalerweise auch nicht. Aber irgendwie vermisst man nach dem x-ten grenzdebilen und vollkommen sinnentleerten Dialog schon einen roten Faden zwischen den in loser Folge auf den Zuschauer niedergehenden Actionszenen. So streckt sich vor allem die erste halbe Stunde schier endlos und kommt der Film trotz beständiger Alien-Attacken niemals aus der Hüfte. Im weiteren Verlauf des Filmes nimmt das Tempo zwar spürbar zu, aber irgendwie will der Film niemals so recht zünden. Die Gründe dafür gibt es im folgenden Abschnitt.

Problemfeld II: Tim ist tot! Welcher Tim? Na der Tim! Ach der …???

„AvP 2“ setzt wirklich neue Maßstäbe im Bereich „Figurenzeichnung“. Was dem Zuschauer hier vor die Füße gerotzt wird, kann schlicht und ergreifend nur als schlechter Witz begriffen werden. Eine kleine Kostprobe: Dallas wurde gerade aus dem Knast entlassen, wo er wegen Diebstahls einsaß. Er hat einen Bruder, der auf die blonde Stadtschönheit abfährt. Die steht aber zunächst mehr auf den blonden Stadtschönling. Und der ist voll blond. Gleichzeitig kommt Kelly aus einem Armyeinsatz zurück. Sie hat eine Tochter mit langen, brünetten Haaren. Bewacht werden alle vom Sheriff, der von niemandem ernst genommen wird. All diese „Charaktereigenschaften“, die jetzt von mir präsentiert wurden, kommen so in „Aliens vs Predator 2“ zum Zuge und KEIN EINZIGER mehr!

Man könnte auch sagen: Die Figuren sind vollkommen egal! Hätten die Darsteller keine Gesichter, man hätte auch Besenstiele nehmen können. Mit Perücken versehen wären ähnlich glaubwürdige Figuren entstanden. Das wäre alles kein Problem, wenn diese Figuren im Sekundentakt sterben würden. Doch oh weh… die überleben alle den Film! Sie sind das Grüppchen, das dem Zuschauer das notwendige Identifikationspotential bieten soll, um den Film durchzustehen.

Doch selbiger hockt in seinem Sessel und überlegt nun intensivst ob er Frau 1 (zu erkennen an den Brüsten und den langen Haaren) oder Frau 2 (Brüste und kurze Haare) mehr anfeuern soll. Am Ende werden die persönlichen Präferenzen hinsichtlich der Haarlänge bei einer Frau die Entscheidung pro oder contra einer Darstellerin bestimmen. Ärmer geht imo kaum noch.

Aliens vs. Predator Alien

Ein Alien legt sich mit dem falschen Predator an.

Ich frage mich eh, warum man bei dem „Alien vs Predator“-Franchise ständig Menschen zwischen die Fronten geraten lassen muss. Da die Viechers ohnehin die Stars sind, sind die Figuren doch alle egal. Wenigstens dahingehend ist „AvP 2“ dann konsequent. Zu konsequent, denn leider hat das Drehbuch die Menschen eben nicht einfach komplett gecancelt, so dass sie eigentlich gar nicht so egal sein dürften, wie sie es nun sind. Die Folge ist klar: Auf uninteressante Figuren wird Zeit verschwendet, das Involvement tendiert infolgedessen gegen Null, die Spannungskurve tut es ihm gleich und die Langeweile nimmt umgekehrt proportional zu. Denn nun greift …

Problemfeld III: Es kracht, es zischt, zu sehn’ ist nüscht!

Was braucht ein offensichtlicher No Brainer wie dieser hier, um sein Publikum mit einem Minimum an Substanz wenigstens halbwegs bei der Stange zu halten? Klar Style: Geile Effekte, starke Bilder und Action ohne Ende. Und all das hat „Aliens vs Predator 2“ … vermutlich! Denn zu sehen bekommt man davon nichts. „Aliens vs Predator 2“ spielt in einer Nacht. Der Strom ist ausgefallen und obendrein halten sich die Aliens gerne in dunklen Gefilden auf. Doch in allen „Alien“-Teilen waren Regisseure zu Gange, die trotz dieser Einschränkungen erinnerungswürdige Bilder vom Feinsten geschaffen haben.

In „Aliens vs Predator 2“ säuft nun ALLES im Dunkel der Nacht ab! Es gibt keine Konturen, keine Formen, nur schwarz! In allen Momenten. Allmählich beginnt man zwar eine Fähigkeit dafür zu entwickeln, was da gerade auf der Leinwand abgegangen sein mag, aber das kann es ja nun nicht wirklich sein. Schaut man sich die Production Stills und Pressefotos zum Film an, sieht man die beiden Außerirdischen in ihrer vollen, detailreichen und kultisch verehrten Pracht. Schaut man sich den Film an, sieht man schwarz!

Durch diese Taktik geht dann dem Film auch noch das verloren, was ihn hätte retten können. Denn wer sich traut, nach Genuss der Kinofassung Aussagen zu der Qualität der Effekte oder der gebotenen Action beziehungsweise dem Gewaltlevel zu machen, der hat sich von meiner Seite ein „Respekt, sehr mutiges Drauflosraten von deiner Seite“ verdient.

Und das Schlimmste: Da zu den Hochzeiten deutscher Zensur äääääh des deutschen Jugendschutzes das Abdunkeln von Filmen bei den Verleihern eine beliebte Verschleierungstaktik bei allzu expliziten Inhalten war, kann man nun hier ohne Vergleichsmöglichkeit mit ausländischen Fassungen nicht einmal sagen, ob die Brothers Strause einfach zu unfähig bei der Lichtsetzung waren oder ob der Verleih für eine moderate Altersfreigabe in den Film reingepfuscht hat. In beiden Fällen wäre es ein Armutszeugnis und für den Zuschauer bleibt ein enorm anstrengendes Filmerlebnis.

Problemfeld IV: Gibt’s auch was Gutes zu berichten? Bestimmt… man muss nur genau suchen!

Also zumindest im darstellerischen Bereich wird man dabei sicher nicht fündig. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass Reiko Aylesworth, eine der Darstellerinnen neben Kiefer Sutherland in „24“, zu den bekanntesten Namen des Filmes gehört. Die Viecher sind die Stars, die Darsteller sind überflüssig. Wie bereits konstatiert.

Aliens vs Predator 2 Predalien

Das Predalien und der Predator geraten aneinander.

Und bei den Viechern sind wir bei den ersten Pluspunkten! Denn auch wenn man nicht viel von ihnen sieht, so geben sie sich genauso garstig wie in den Ursprungsfilmen ihrer Franchises. Alles wird umgehobelt. Es gibt keine Verbündeten und Allianzen werden glücklicherweise gleich gar nicht geschmiedet! Danke dafür. Und mehr noch! Endlich krachen die Viecher so aufeinander, wie man es sich wünscht! Wuchtig, urst brachial und zumeist knackig kurz, ist doch diesmal ein alter Predatorhase am Werk und kein Jungspund. Doch wie bereits erwähnt: Man sieht nicht viel von seinem Wirken!

Zu den Pluspunkten gehört der Score von Brian Tyler, der sich ohnehin in der letzten Zeit zu einem sehr zuverlässigen Scorelieferanten gemausert hat. Einzig der Fakt, dass er kaum die bekannten Themen aus den beiden Ursprungsfranchises einbindet, enttäuscht ein wenig. Vor allem das geniale Predator-Theme vermisst man schon! Der letzte Pluspunkt ragt aus dem Storywirrsinn heraus und betrifft das sehr konsequente Ende der Storyline um den Sheriff, das direkt politisch unkorrekt daherkommt. Der eigentliche Schlussgag ist dann wieder vor allem eines: Lächerlich.

Fazitatorisches Fazit zu “Aliens vs Predator 2”: Satz mit X …

Was bleibt, ist eine Fortsetzung, die selbst den blassen Vorgänger wie großes Kino aussehen lässt. Dabei sind die Probleme Legion und lassen sich die positiven Punkte an einer Hand abzählen. Das Schlimmste: Die Heimkino-Veröffentlichungen belegten, dass die Regisseure keinerlei Ahnung von einer sinnigen Lichtsetzung hatten. „Aliens vs Predator 2“ bleibt auch im Heimkino komplett nachtschwarz.

3 von 10

Die deutsche DVD / Blu-ray kam von dem Label Twentieth Century Fox und ist mit einer FSK 18 Freigabe ungeschnitten. Im Januar 2019 erschien zudem „Aliens vs Predator 2: Requiem“ auf Blu-ray. Diese enthält den Streifen in der Unrated Fassung und ist als solche um einige kleine Garstigkeiten erweitert.

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
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Copyright aller Filmbilder/Label: Twentieth Century Fox Home Entertainment__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__ Blu-ray/DVD: Ja/Ja

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Categorised in: Creature Feature, Reviews

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