Originaltitel: Bus Party to Hell__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2017__Regie: Rolfe Kanefsky__Darsteller: Stefani Blake, Shelby McCullough, ViDonna Michaels, Sadie Katz, Demetrios Alex, Ray Gutierrez, Ben Stobber, Richard Hochman, John Molinaro, Nailya Shakirova u.a. |
Als ein Party-Bus Las Vegas verlässt, eint die Insassen kaum mehr als das gemeinsame Ziel. Das Burning-Man-Festival mitten in der Wüste von Nevada. Doch schon kurz nach der Abfahrt geht es in dem Bus hoch her. Hauptfigur Lana springt oben ohne durch das Gefährt und lässt sich von der Lesbe unter den Fahrgästen auf der Bustoilette durchnehmen. Andere planen bereits ihre sexuellen Abenteuer bei dem Festival und wieder andere schütten sich einfach zu.
Als die Busfahrerin bei einem Stopp mitten im Nirgendwo auf einmal spurlos mit den Fahrzeugschlüsseln verschwindet, sinkt die Party-Laune. Zumal die Fahrgäste die eigentliche Busfahrerin tot in einem Stauraum des Gefährtes finden. Als kurz darauf eine der Damen in der Wüste austreten will und da von einer aus dem Untergrund brechenden Hand befummelt wird, bricht plötzlich die Hölle los. Aus zig Verstecken brechen diverse Gestalten hervor und nehmen die Fahrgäste des Busses richtig auseinander.
Das Gemetzel überleben nur wenige. Die verschanzen sich in dem Bus und hoffen auf Hilfe. Derweil belagern die Angreifer das Party-Gefährt und feiern eine wilde Orgie. Dabei wünschen sie sich den sogenannten Auserwählten herbei…
Schaut in “Bus Party to Hell” hinein
httpv://www.youtube.com/watch?v=7s9YvbSUeE0
Rolfe Kanefsky hat mit Filmen wie „Nightmare Man“ oder „The Hazing“ bewiesen, dass ihm die drei großen B’s des Trashfilms absolut heilig sind: Brüste, Blut und Blödestorys. Dass er hinsichtlich dieser Dreifaltigkeit des unterhaltsam bekloppten Trashfilms nichts verlernt hat, beweist er mit „Bus Party to Hell“. In dem werden schneller Köpfe abgetrennt, als die Anfangscredits starten können. Und wenn Hauptfigur Lana gerade noch wild schimpfend einen Kerl belehrt, dass sie nicht SO ein Mädel sei, und in der nächsten Einstellung besoffen und oben ohne durch den Bus torkelt, kommt man nicht umhin, „Hell Yeah“ zu skandieren.
Kurz darauf wird auch schon die Party-Meute glimpflich dezimiert und spritzt das Blut literweise. Kanefsky ist voll in seinem Element. Leider behält der Film dieses rasante Tempo nicht bei. Denn sobald die eigentliche Grundsituation um den belagerten Party-Bus etabliert ist, fällt dem Drehbuch von Sonny und Michael Mahal urplötzlich gar nichts mehr ein.
Während die Belagerer nun eine wilde Orgie feiern, sich mit abgetrennten Gliedmaßen der Reisegruppe selbst befriedigen, sich fingern und mit Blut beschmieren, labern die Belagerten nur Gülle und machen keinerlei Anstalten, der Situation irgendwie entkommen zu wollen. Der wild knüppelnde Heavy-Metal-Sound und flotte Bildfolgen täuschen zwar noch Tempo an, aber passieren tut eigentlich gar nichts mehr.
Dementsprechend sind dann auch die schauspielerischen Leistungen. Die Damen müssen einfach nur blank ziehen und die Herren flüchten sich ins Overacting. Das führt ebenfalls zu einer gewissen Überspanntheit, tendiert hier und da gar ins Nervige. Interessant ist zumindest die Personalie Tara Reid. Die hat „Bus Party to Hell“ sogar mit produziert und dilettiert in ihrem Kurzauftritt wundervoll vor sich hin. Zudem sieht die ehemalige „American Pie“-Schönheit hier sogar noch zerstörter aus als in ihren „Sharknado“-Auftritten. Witzigerweise kämpft sie in ihrer Szene gegen Gegner, die im weiteren Film keine Rolle mehr spielen. Was ihre Szene nur noch sinnloser macht. Aber zumindest dürfte ihr Name noch den einen oder anderen Käufer anziehen.
Optisch merkt man, dass bei der via Crowdfunding produzierten „Bus Party to Hell“ Schmalhans Küchenmeister war. Abgesehen von dem Bus und Menschen in der Wüste gibt es in dem Film eigentlich nichts zu sehen. Großartig spektakuläre Kamerafahrten konnte sich Kanefsky auch nicht leisten und überhaupt floss die meiste Kohle sowieso in den Splatter. Und der ist definitiv ansehnlich geraten. Weitgehend handgemacht. Neben diversen Enthauptungen und Werkzeugen-in-den-Schädel-ramm-Einlagen fliegen die Körperteile im hohen Bogen über die Leinwand und wird eine Menge mit Kunstblut herum gematscht. Alles nicht übermäßig derb, aber doch angenehm schlotzig. Auch der zum Ende hin auftauchende Auserwählte ist ein hübscher Man-in-a-suit-Effekt.
“Bus Party to Hell” ist nichts für den gehobenen Anspruch
Was am Ende bleibt, ist ein trashiger Splatterfilm, dem nackte, nicht immer schön anzusehende Hupen und viel Blut wichtiger sind als alles andere. Das ist zu Beginn dank flottem Einstieg durchaus nett anzuschauen, zieht sich im Mittelteil aufgrund einer nicht vorhandenen Story allerdings merklich. Zumindest ist das Finale noch einmal ganz nett geraten und zieht den Film wieder aus seinem kleinen Loch heraus. Der Humor ist durchweg vorpubertär, die Dialoge hohl und man sollte keine Overacting-Abneigung haben, denn dann wird es schwer, „Bus Party to Hell“ durchzustehen.
Auf der Habenseite kann der Trashfilm für sich verbuchen, dass Stefanie Blake als Lara durchaus hübsch anzusehen ist, dass das Gesplatter Laune macht und Kanefsky aus den geringen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, das Beste gemacht hat. Und mei, an manchen Tagen braucht man einfach bockblöden Müll wie diesen Film, um mal vom Alltag abzuschalten.
Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film kommt von Lighthouse Home Entertainment und ist mit einer FSK 18 Freigabe ungeschnitten.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
Copyright aller Filmbilder/Label: Lighthouse Home Entertainment__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__ Blu-ray/DVD: Ja/Ja |