Originaltitel: House of Usher__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1960__Regie: Roger Corman__Darsteller: Vincent Price, Mark Damon, Myrna Fahey, Harry Ellerbe, Eleanor LeFaber, Ruth Oklander, Géraldine Paulette, David Andar, Bill Borzage, Mike Jordan, Mike Jordor, Nadajan u.a. |
Als Edgar Allan Poe seinen namenlosen Ich-Erzähler in das Anwesen seines alten Freundes einkehren lässt, betritt dieser nicht einfach nur ein Haus, sondern den bröckelnden Gesundheitszustand seines Besitzers. Die allegorische Bedeutung des feinen Risses im Gemäuer, den der Besucher bei der Ankunft eigentlich nur am Rande bemerkt, wird dem Leser nur allzu schnell klar. Die Tragödie, die sich anschließend im Inneren abspielt, kann der einzige Zeuge nur lückenhaft wiedergeben; obgleich er eigens vom Hausherren eingeladen wurde, bleibt er vor Ort bei vielen relevanten Schlüsselerlebnissen außen vor. Schließlich versiegt der Stammbaum der Ushers im sumpfigen Ödland, ohne dass der herbeigerufene Freund jemals zur unverstellten Wahrheit hervorgedrungen wäre. Ihm, also auch uns, werden lediglich flüchtige Blicke auf das Geheimnis des Hauses Usher gewährt.
Indem Poe eine nüchtern-rational denkende Hauptfigur auf einen unerklärlichen Kontext stoßen lässt, beschwört er unzählige Deutungsmöglichkeiten. Mit ihnen erklärt sich dann auch die Adaptionsfreude, mit der immer neue Varianten in Film, Oper und Theater umgesetzt wurden. Bei den meisten Verfilmungen wird die subjektive Erzählperspektive interessanterweise zum Anlass genommen, um audiovisuell zu experimentieren oder Teile der Story neu zu mischen. So dichtete die französische Verfilmung „La Chute de la maison Usher“ (1928) von Jean Epstein unter Drehbuch-Beteiligung Luis Buñuels das Geschwisterpaar Roderick und Madeline Usher zu Eheleuten um (und tilgte damit auch die latent inzestuösen Andeutungen). Im gleichen Jahr noch erschien in den USA ein Kurzfilm von James Sibley Watson und Melville Webber, der sich durch optische Kameratricks, asymmetrische Kulissen und eine Überbetonung von Schattenwurf und anderen im Chiaroscuro liegenden Kompositionen vom deutschen Expressionismus beeinflusst zeigte.
Roger Corman und Vincent Price, die in den folgenden Jahren Poe am Fließband adaptieren würden, starten ihren Reigen mit „Die Verfluchten“, inszeniert über die typische Herangehensweise eines Haunted-House-Gruselfilms. Für den misstrauischen Dorfpöbel im Tal muss man zwar Epsteins Version bemühen, ansonsten sind bei Corman aber alle Grundzutaten vereint: Draußen toben Nebelmaschinen und Matte Painter, um eine möglichst imposante Horrorlandschaft mit der Hausfassade als Höhepunkt zu kreieren, innen herrscht die schiere Opulenz. Die behelfsmäßig mit dem Namen Philip Winthrop versehene Identifikationsfigur bedeutet natürlich gezwungenermaßen eine Abkehr vom direkten Ich-Status der Vorlage. Sie wird irgendwo zwischen Vorgängern wie John Harker („Dracula“) und Nachzüglern wie Stephen Reinhart („Das Grauen auf Schloss Witley“ – von Daniel Haller, der bei „Die Verfluchten“ übrigens für das Produktionsdesign verantwortlich zeichnet) zum zweidimensionalen Rollenstereotyp: Draußen soll sie eingeschüchtert werden durch die furchterregende Front des einsamen Hauses in der trüben Nacht, innen wird sie mit seltsamen Eigenarten des Gastgebers und seiner Untergebenen unter Spannung gehalten. So besteht die erste Handlung des Mannes von Welt mit der perfekt modellierten Frisur und dem Maßanzug darin, auf Geheiß des Portiers die eigenen Schuhe gegen Hausschuhe zu tauschen – wobei er spürbarem Anstoß nimmt an den ihm fremden Bräuchen.
Betretet das Haus Usher aus “Die Verfluchten”
httpv://www.youtube.com/watch?v=QslKMIOeME8
Was bald darauf von Vincent Price zu sehen ist, wirkt erschreckend selbst auf jene, die mit dem Mimen eng vertraut sind. Das bleich gefärbte Haar wird vielleicht nicht ganz den feinen Gespinsten gerecht, die Poe in der Vorlage beschreibt, es reicht aber, um die süffisante Theatralik Prices in die Totenstarre zu versetzen, auch wenn seine Augenbraue wie gewohnt ständig den Weg in den Norden sucht. In dem offenen Raum, in dem Price und Damon erstmals aufeinandertreffen, verbreitet sich dann auch die Essenz der Vorlage in Form einer diffusen Wolke der Anspannung. Abgesehen davon, dass der Besucher sich aus den Ausführungen seines Gegenübers minutiös zusammenreimen darf, was hier vor sich geht, passiert nicht sonderlich viel. Da sitzen nur zwei Männer, einer mit Verwirrung im Gesicht, der andere mit Untröstlichkeit, und reden miteinander. Es deutet sich erstmals an, dass „Die Verfluchten“ ein spröder, aktionsarmer Film werden wird, der vorwiegend von ruhigen Dialogen in geschichtsträchtigem Ambiente lebt. Doch Corman zieht aus diesem Minimalismus eine dichte Atmosphäre, die den Betrachter umwickelt und vereinnahmt. Das gelingt ihm nicht zuletzt durch feine Details, die eher nebenbei ablaufen. So zupft Roderick immer wieder an seiner Laute und entlockt ihr dissonante Tonfolgen, die wie schon die Risse im Gemäuer Rückschluss geben auf das Innenleben des Spielers. Auch die bildhafte Beschreibung der Hochsensibilität für Sinneseindrücke wird der Vorlage gerecht und lässt im Kopf eine Vorstellung des Wahnsinns entstehen, den der trostlos in Leere blickende Price seinem Gast vorstellig machen möchte.
Bei Streifzügen durch die Räume des großen Anwesens wird das Ausmaß des Schreckens dann etwas transparenter und die Anspannung folglich noch größer. Auf das Spiel der Laute folgt die Präsentation einer Ahnengalerie an der Flurwand, eine wirklich scheußlich anzusehende Folge von Blutsverwandten der Usher-Linie, die der Hausherr mittels expressionistischer Strichführung mit dem Schatten des Todes versieht. Nicht nur Häuser und Musik, auch Bilder fungieren bekanntlich als Spiegel derer, die sie abbilden; „Das Bildnis des Dorian Gray“ lässt grüßen. Corman fährt also alles auf, was man im Horrorfilm traditionell als Manifestation der Psyche eines Verdammten auslegen kann. Ein Umstand, den Winthrop gegenüber Usher sogar als logisches Argument anbringt, wenn er behauptet, Häuser seien „weder normal noch annormal“. Wo sich der Film im ausgedehnten Mittelteil jede tatsächliche Eskalation der Ereignisse ausspart, da umschreibt er sie in den Textzeilen der Akteure und ihren Blicken unentwegt.
Die größte Änderung dieser Adaption gegenüber der Vorlage dürfte wohl in der Umdeutung der Beziehung zwischen dem Ich und Rodericks Schwester liegen. Hier sind die Beiden nämlich keine Fremden, sondern ein Paar, das offenbar bereits große Pläne miteinander geteilt hat. Drehbuchautor Richard Matheson gewinnt der Dreiecksbeziehung zwischen Winthrop, Roderick und Madeline dadurch neue Facetten ab, die für zusätzliche Dramatik sorgen. Schon wenn Roderick die indirekte Bitte Winthrops um die Hand seiner Schwester ablehnt und dabei praktisch von der Rolle des Bruders in die des Vaters (oder eines unterlegenen Nebenbuhlers?) annimmt, wird Zündstoff für spätere Eskalationen freigelegt und zugleich der morbide Umgang mit der Ahnenreihe der Familie gepflegt, insbesondere, da man in einer späteren Szene die Familiengruft mit den Särgen des Vaters und der Mutter zu sehen bekommt. Dort findet auch einer der intimeren Momente zwischen Mark Damon und Myrna Fahey statt. Die Zwiegespräche der Liebenden gehören zu den großen Stärken des Films, wird in ihnen doch die Hilflosigkeit des Außenstehenden deutlich, der im Grunde nur zusehen kann, wie seine Angebetete – trotz äußerer Unversehrtheit – der Erbkrankheit der Ushers anheim fällt.
Einen Schlusspunkt findet das Skript zwar keinen besseren als den alten Trick von der ekpyrotischen Sündenreinigung, die alle Laster unter sich begräbt. Ganz generell gehört die auffällige Orientierung an den Genre-Standards zu den weniger gelungenen Aspekten dieses Werks. Doch bevor sich Madeline als blutbespritzte Zombie-Braut im weißen Kleid auf die Hinterbliebenen stürzt und das Haus Usher in Flammen setzt, entfaltet „Die Verfluchten“ eine Stimmung des schwelenden Grauens und der Hoffnungslosigkeit, nicht ganz auch ohne die aufgeworfenen Themen zu reflektieren und sogar mit ein wenig Humor zu versehen (Prices Gesichtsausdruck, als er die Zuckungen am totgeglaubten Körper seiner Schwester wahrnimmt, ist schon alleine die Sichtung wert). Die Gemächlichkeit, mit der sich die Handlung entwickelt, setzt zugegebenermaßen eine gewisse Geduld voraus; man muss also schon mit voller Aufmerksamkeit bei der Sache sein, um tief in die Geschichte eintauchen zu können. Dann aber überzeugt Cormans erste Poe-Verfilmung von vielen mit sinnvollen Abweichungen von der Originalgeschichte, opulenter Ausstattung und einer unheilvollen Atmosphäre, so dick, dass man die Luft zerschneiden kann.
Informationen zur Veröffentlichung von “Die Verfluchten”
In nahezu akzentfreiem Deutsch begrüßt uns Victoria Price mit einem Intro zur vorliegenden Neuauflage der Poe-Verfilmung „Die Verfluchten“. Die Tochter des legendären Theater-, Film- und Fernsehdarstellers reist gerne um die Welt, um über das Leben und Wirken ihres Vaters zu sprechen. Für Wicked Vision machte sie einen Stopp in Saarbrücken und stand Uwe Sommerlad, den wir unter anderem von so manchem Audiokommentar kennen, Rede und Antwort. Knapp eine Stunde lang sitzen die Beiden in der schnuckelig mit Chesterfield-Sesseln und Samtvorhängen eingerichteten Ecke eines öffentlichen Platzes (mutmaßlich in einem Café, da im Hintergrund immer wieder das Klirren von Geschirr zu hören ist) und lassen die Karriere des Horrorstars Revue passieren. Den Enthusiasmus sieht man in ihren leuchtenden Augen, wann immer sie über ein neues Kapitel seines Lebens zu sprechen beginnt; nicht umsonst ist sie auch die Autorin der Price-Memoiren mit dem Untertitel „A Daughter’s Biography“. Es zahlt sich aus, wenn man sich die Stunde Zeit nimmt und diesem Gespräch beiwohnt. Nicht einmal die Sprachbarriere sollte hier hinderlich sein, denn nicht nur das Intro, sondern das komplette Interview wurde auf Deutsch geführt. (Und wer genau hinschaut, sieht in der Spiegelung der Vitrine den Wicked-Vision-Chef an der Kamera… ein Cameo von Hitchcock’scher Eleganz!)
Das eigens für diese Veröffentlichung produzierte Interview darf als Kernstück im sehens- und hörenswerten Bonusmaterial gelten, das es summa summarum auf etwa fünf Stunden Laufzeit bringt. Aber nicht nur Victoria, auch Vincent Price ist sehr präsent auf dieser Veröffentlichung. In zwei TV-Clips, die wie Intros und Outros zu einer Ausstrahlung des hier behandelten Films anmuten, gibt der Mime eine Kostprobe seiner klassischen Eleganz. Es ist nur Vollbild in grauenvoller Bildqualität mit Doppelkonturen und heute kaum noch vorstellbaren Unschärfen (wer weiß, wann und wo diese Ausschnitte ausgestrahlt wurden und wo sie seither aufbewahrt wurden), doch Prices Charisma strahlt durch diese Bildmängel mühelos durch. Vor allem aber bietet er nicht einfach nur eine inhaltsleere Show, sondern bereitet in den beiden Clips von wenigen Minuten Laufzeit auch noch interessante Informationen zur Entstehung eines solchen Films auf. Was würde man dafür geben, wenn sich auch in schnelllebigen Zeiten wie heute noch der Raum für Entschleunigung bieten würde, um einen Film mit so viel Ruhe und auch Witz zu präsentieren.
Price ist ferner zu hören in einem 39-minütigen Audio-Interview, das 1988 von dem Historiker und Filmjournalisten David del Valle in Prices Haus geführt und im Rahmen der Biografie „The Sinister Image“ verwertet wurde. Verlauf und Themen sind vergleichbar mit dem Interview seiner Tochter: Es geht um die unterschiedlichen Stationen seiner Karriere, seiner Einstellung zum Beruf und den Projekten, die er annahm, um Situationen am Set und das politisch-kulturelle Klima. Für dieses auf Englisch geführte Interview wurden natürlich, wir haben uns längst daran gewöhnt und wollen es nicht mehr anders haben, deutsche Untertitel angefertigt.
Das Interview mit Hauptdarsteller Mark Damon kennen wir bereits aus der bis dato einzigen deutschen Blu-ray-Veröffentlichung von Explosive Media. Damon setzt bei seinen Erfahrungen am Set von „Die Verfluchten“ an, spricht dann aber auch über seine Erfahrungen etwa mit italienischen Filmregisseuren wie Mario Bava und Sergio Corbucci und wechselt dann von der Perspektive des Schauspielers zu der des Produzenten, war er doch unter anderem entscheidend daran beteiligt, Wolfgang Petersons „Das Boot“ nach Amerika zu bringen. Sehr schön: In den Untertiteln werden umgehend zwei Falschaussagen Damons korrigiert, anstatt sie unkommentiert stehen zu lassen.
Es fehlen in der Aufzählung noch der Originaltrailer und eine Bildergalerie. Damit alleine kommen wir aber nicht auf die fünf Stunden Extras; da müssen wir noch zwei Audiokommentare dazurechnen. Einer kommt mit Insider-Perspektive direkt vom Regisseur selbst. Dieser Kommentar wurde ursprünglich für die 2001 erschienene DVD von MGM aufgenommen und ist heute so hörenswert wie damals, gibt Corman doch sehr detaillierte Einblicke in die Produktion und die Zusammenarbeit mit den Darstellern. Auch hier werden deutsche Untertitel geboten. Die braucht man nicht für das eingespielte Gespann Gerd Naumann / Rolf Giesen, die wohl irgendwo in den Wicked-Archiven im Aufnahmeraum gefangen sind und hin und wieder durch die Durchreiche mit Hundefutter versorgt werden. Wie sie selbst am Ende des Kommentars so schön sagen: „…denn wir machen Filme en bloc!“. Man wird sie vielleicht nicht los, aber man wird sie auch nicht satt. Es ist immer wieder schön, Giesens fundiertes Wissen gepaart mit seinen waghalsigen Thesen auf Naumanns trocken-analytische, durchweg kritische Betrachtung stoßen zu sehen. Dass die Kommentierung der aktuellen Handlung auf dem Bildschirm dadurch hin und wieder vernachlässigt wird, ist zu verschmerzen.
Kommen wir zum Hauptfilm. Mir liegen keinerlei Vergleiche vor, mit denen sich die technischen Errungenschaften nachprüfen ließen, doch während beim Bild das von der Explosive-Scheibe (und wohl auch von der britischen Arrow-Blu-ray) bekannte Master die Grundlage bildet und somit allenfalls kleinere Verbesserungen durch das eigene Encoding möglich sind, soll sich beim Ton einiges getan haben. Das Bild genügt dann auch HD-Ansprüchen. Es ist insgesamt eher dunkel gehalten und unterstreicht so den Charakter des schwer-samtigen Interieurs der Sets ebenso wie die düsteren Bilder der Außenanlage. Wenn später Feuer abgefilmt wird, leuchtet dieses umso mehr in grellem Orange. Auch Price sticht in seiner ganzen Erscheinung dank des hellen Haars und blassen Make-Ups deutlich heraus. Einige Traumsequenzen arbeiten ferner mit Unschärfefiltern; in diesen Szenen ist das Bild gewollt verwaschen.
Beim deutschen Ton ist immer noch ein klares Rauschen zu vernehmen, wie von einer Vinylplatte, die auf höchstem Gain abgespielt wird. So viel muss klar sein, wenn von einer extremen Verbesserung der Qualität gesprochen wird. Der dahinter liegende Ton allerdings, der nach langer Suche von einer raren 16mm-Kopie neu abgetastet wurde, ist angenehm klar und sehr gut verständlich. Offenbar war die alte Tonspur (die mir zum Vergleich nicht vorliegt) eine mittelschwere Katastrophe. Daran ist im vorliegenden Fall nicht zu denken.
Falls sich jemand wundert, weshalb der Film in der vorliegenden Veröffentlichung etwa drei Minuten länger läuft: Frühere Veröffentlichungen waren nicht geschnitten, allerdings ist es Wicked-Vision gelungen, die Ouvertüre aufzutreiben, die damals in den amerikanischen Kinos gespielt wurde. Giesen und Naumann gehen in ihrem Kommentar auch gleich direkt auf das Thema ein; den alten Kommentar von Roger Corman lässt man derweil einfach nach Ende der Ouvertüre beginnen.
Im Übrigen handelt es sich wieder um eine Blu-ray-DVD-Kombo mit jeweils identischen Inhalten. Manch einer mag die DVD als Bierdeckel verwenden, mancher Typ der alten Schule vielleicht sogar die Blu-ray… persönlich genieße ich die Blu-ray gerne am Fernseher, um mir schließlich am DVD-Laufwerk die Anekdoten in den Audiokommentaren zu Gemüte zu führen.
Befassen wir uns ausnahmsweise zum Schluss mit der Verpackung. Die Collector’s Edition #25 erscheint in derselben Form wie alle bisherigen Veröffentlichungen der Sammlerreihe. Nun, fast. Erstmals hat man eine Wahl zu treffen zwischen gleich fünf unterschiedlichen Cover-Artworks, jedes von ihnen limitiert auf 222 Stück. Dass man damit auf Sammler spekuliert, die sich nicht entscheiden können und gleich mehrere (oder alle?) Editionen ins heimische Regal stellen, ist relativ offensichtlich. Die hohe Auswahl erlaubt aber immerhin eine gewisse Experimentierfreude: So ist das hier besprochene Cover A im Quer-Druck gehalten, das bedeutet, Titel und Artwork-Elemente sind seitlich ausgerichtet wie auf einer Filmleinwand. Das gilt für das sehr schlichte, fast schwarze Frontcover mit großem Titel-Aufdruck ebenso wie für das Backcover mit Inhaltsangabe und Spezifikation. Cover B hat wegen des Motivs (zwei Hände vor Prices Gesicht, eine Kerze) und der farblichen Aufteilung in zwei Ebenen (türkisgrün vor lila) eine okkulte bis Giallo-eske Anmutung. Cover C und D sind klassische Collagen, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Schönheit liegt ja im Auge des Betrachters, aber das vielleicht schönste Cover trägt den Buchstaben E, nutzt es die Fläche doch für ein hübsches Panorama im oberen Fünftel und eine spannende Nutzung des Raums darunter, die vielleicht auch der Stimmung der Geschichten von Edgar Allan Poe am meisten gerecht wird.
Innen finden wir wie zumeist ein 24-seitiges Booklet, das von einem Vorwort des beteiligten 35MM-Redakteurs Jörg Mathieu eröffnet wird, der einen wahrlich persönlichen Zugang zum Schaffen Vincent Prices besitzt. Es übernimmt dann Rolf Giesen mit einem kurzen Ausschnitt aus Poes Kurzgeschichte, die ihn zu einem kurzen Abriss von Poes Leben und Werk führt, bevor er zu Corman und dessen Realisation eines Wunschprojekts übergeht. Dann folgen noch detaillierte Produktionscredits, geschmückt mit Schlagzeilen zum Film und einer Abschrift der Voice-Over der Trailer. Als Deck- und Rückblatt des Booklets dienen zwei Fotos von Vincent Price und Myrna Fahey inklusive Posterfalten.
Bildergalerie von “Die Verfluchten”
Sascha Ganser (Vince)
Was hältst du von dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
Copyright aller Filmbilder/Label: Wicked Vision__FSK Freigabe: FSK16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja / Ja |