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Operation Golden Job

Originaltitel: Wong Gam Hing Dai__Herstellungsland: Hongkong__Erscheinungsjahr: 2018__Regie: Chin Kar-Lok__Produktion: Jackie Chan__Darsteller: Ekin Cheng, Jordan Chan, Chin Kar-Lok, Jerry Lamb, Michael Tse, Eric Tsang, Billy Chow, Alan Ng, Sergej Onopko, Björn Freiberg u.a.
Operation Golden Job DVD Cover

Heroic-Bloodshed pur gibt’s im von Jackie Chan produzierten “Operation Golden Job”.

Die Hauptdarsteller des hier besprochenen Filmes kennen einander nur zu gut aus dem „Young and Dangerous“-Franchise, in dem es sechs Filme lang vor allem um Triaden-Aktivitäten und Gangrivalitäten in Hongkong ging. 18 Jahre nach „Young and Dangerous 6“ rief Schauspieler Chin Kar-Lok den alten Cast zusammen, um seine inzwischen 3. Regiearbeit in die Spur zu bringen: „Operation Golden Job“.

Lion und seine vier Kumpel verkaufen ihre Dienste höchstbietend. Die fünf Männer sind ein eingeschworenes Team, seit sie sich in Kindertagen als Waisen kennenlernten und immer füreinander einstanden. Doch ein aktueller Auftrag geht schief. Die eigentlich zu beschützende Zielperson wird umgenietet. Um der Wut des Auftraggebers zu entgehen, tauchen die fünf in aller Herren Länder unter. Lion etwa geht nach Afrika, um einer Ärzteorganisation vor Ort zu helfen.

Hier muss er erfahren, dass das örtliche Militär illegale Versuche an Kindern durchführt und sie mit einer ansteckenden Krankheit infiziert. Um den Kindern zu helfen, ruft er das alte Team zusammen. Gemeinsam will man ein Pharmaunternehmen, das in die Vorgänge verstrickt scheint, ausnehmen und das Gegenmittel in rauen Mengen klauen. Der Coup gelingt. Doch anstelle des Heilungsmittels erbeuten die fünf Freunde einen riesigen Haufen Gold.

Nur Bill, einer der fünf Freunde, wusste davon. Er zog den Coup vor allem deshalb durch, um sich zu bereichern. Doch er hintergeht seine Freunde nicht nur, er sorgt sogar dafür, dass deren Freundschaft beinahe zersprengt wird. Erst Jahre später finden die vier hintergangenen Freunde wieder zusammen und beschließen, Bill abzuservieren.

Schaut in “Operation Golden Job” hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=BkvBpWWleGM

Zwar hat „Operation Golden Job“ diverse Heist-Movie-Momente, aber die klassischen Heroic-Bloodshed-Motive bestimmen den Actionfilm aus Hongkong überdeutlich. Es geht um Ehre, um gegenseitiges Vertrauen, um bis zur Bruderschaft zelebrierte Freundschaft und um Verrat. All das kulminiert in ein Blutbad, das sich gewaschen hat. Klassisches Hongkong-Actionkino also. Das richtig gut funktioniert.

Dabei steigt „Operation Golden Job“ eher locker leicht ein. Die ersten Aktionen der fünf Freunde sind eher schlitzohriger denn brachialer Natur. Erst bei einem Shootout in Budapest schlägt die Stimmung um. Und wird die Action immer wuchtiger. Da explodieren sich überschlagende Autos, Druckwellen lassen die Menschen wie Spielbälle durch die Gegend fliegen und der Lebenssaft suppt ordentlich. Immer wieder werden Gasflaschen gezielt zum Explodieren gebracht. Nebenbei werden Straßenbahnen umgerammt und Autos mit Granatwerfern ausgeschaltet. Rund um diese Szene legt der Film auch an Dramatik zu. Legt das Lockere ab.

Die Hauptfiguren aus Operation Golden Job

Die fünf Freunde, als noch alles zwischen ihnen stimmte…

Ab diesem Moment zieht Regisseur Chin Kar-Lok die Spannungsschraube immer mehr an. Verdichtet die Ereignisse und kreiert immer mehr Momente, die in etwas Unausweichliches münden müssen. Zwar hat die zweite große Actionszene in Japan einen eher überkandidelten Charakter, was auch durch einige Playstation-CGI-Momente befeuert wird, aber es wird vor allem im derben Finish dieser Szene dennoch immer klarer: Dieser Film wird ein deftiges Ende nehmen.

Und das steht dann in Montenegro an. Lion und seine verbliebenen drei Kumpel marschieren auf der Insel von Bill ein und machen sie schlichtweg platt. Dabei wird wie zu besten Heroic-Bloodshed-Zeiten aus allen Lagen geballert. Beim Über-den-Boden-Sliden. Beim Herunterrutschen von Treppen und beim durch die Luft fliegen. Immer und überall verteilen Lion und Co. nun die blauen Bohnen. Blutwolken stehen in der Luft. Die fiesesten Lumpen müssen sich erst zig Kugeln fangen, bevor sie fallen, und unsere Helden werden freilich ebenfalls von zig Kugeln durchsiebt. Nebenbei werden derbe Fangschüsse gesetzt und lassen Explosionen die Wände wackeln. Und wenn unsere Helden zu Beginn mit Hummer und großkalibriger Bewaffnung in die Festung von Bill einrollen, dürfen sich auch erneut Karren überschlagen. Ein Spaß!

Ekin Cheng ist Hauptdarsteller von Operation Golden Job

Ekin Cheng und Co. lassen es weltweit scheppern.

Chin Kar-Lok zelebriert seinen Showdown und gibt dem actionhungrigen Zuschauer, was der sehen will. Ja, es mischen sich immer mal wieder sichtlich CGI-verstärkte Momente unter, aber sie stören nicht. Reißen nicht aus dem Film heraus. Störender ist da schon der in Richtung Finale immer häufiger ertönende, seifige Kanton-Pop. Der lässt im Grunde noch einmal von der Tonspur tönen, was für ein tragisches Ende das alles nehmen wird. Hier ist „Operation Golden Job“ reichlich drüber. Das eigentliche Finale ist dann Heroic Bloodshed pur. Inklusive Mexican Standoff und einer dicken Schicht Panzerglas zwischen den Kontrahenten.

Kurzum: Chin Kar-lok hat seine Hausaufgaben in Sachen Action gemacht. Auch was seine sonstigen Aufgaben als Regisseur angeht, überzeugt er. Dabei begeistern vor allem die vielfältigen Schauplätze seines Filmes. Zu denen neben den bislang genannten auch Settings in Afrika gehören. Zudem schafft er es, selbst den Ostblock-Abschnitt wie ein Bewerbungsvideo für „Urlaub in Ungarn“ aussehen zu lassen. Etwas, woran ja vor allem amerikanische Filmschaffende immer wieder scheitern. Die geschmeidige und dynamische Blockbusterbebilderung unterstreicht den gelungenen optischen Eindruck nur.

Der Showdown des Actionfilmes

Wo die Söldner hinkommen, knallt es…

Bei den Schauspielern hat man das Gefühl, dass der Regisseur sie einfach nur machen lässt. Immerhin kennen die sich schon jahrelang und wissen, wie sie sich gegenseitig die Bälle zuspielen müssen. Dabei liegt der Fokus des Filmes deutlich auf Ekin Cheng („Zu Warriors“) als Lion und Jordan Chan als Crater. Die beiden haben eine starke Chemie, gegen die die anderen Akteure (Jerry Lamb und Chin Kar-lok) nicht ankommen. Eric Tsang („The Adventurers“) als „Vater“ der fünf Waisen macht ebenfalls einen guten Job. Nur Michael Tse darf als fünfter / fieser Söldner Bill nicht so wirklich fies sein. Was wirklich schade ist, da er seine Figur von Anfang an höchst ambivalent anlegt, aber niemals so richtig durchstartet.

Heroic Bloodshed 2.0: “Operation Golden Job”

Was am Ende bleibt, ist ein mit mit allen Mitteln des modernen Kinos arbeitender Rückfall ins Heroic-Bloodshed-Genre, der vor allem in seiner wuchtigen Action zu überzeugen weiß und in seinem geilen Showdown so manchen Actionfan mehr als nur abholen wird. Die Story rund um die Action bietet nichts Neues. Und obschon Regisseur Chin Kar-Lok straight auf die finale Konfrontation zusteuert, hätte sein von Jackie Chan mitproduzierter „Operation Golden Job“ gerne noch deutlich packender und vor allem spannender ausfallen dürfen.

Große Kinobilder, coole Schauspieler, der betriebene Aufwand, häufige Schauplatzwechsel und ein angemessenes Tempo lassen dafür über kleinere Unzulänglichkeiten wie die teilweise durchwachsenen Special Effects und die arg schnulzige Musikuntermalung hinwegsehen/hinweghören.

7 von 10

Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film kommt von dem Label Splendid Film Home Entertainment und ist mit einer Freigabe ab 18 ungeschnitten. Kleine Specials erlauben einen werbelastigen Blick hinter die Kulissen des Filmes.

In diesem Sinne:
freeman

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Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love

Copyright aller Filmbilder/Label: Splendid Film__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__ Blu-ray/DVD: Ja/Ja

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