Originaltitel: The Monster Squad__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1987__Regie: Fred Dekker__Regie: Shane Black u.a.__Darsteller: Andre Gower, Robby Kiger, Stephen Macht, Duncan Regehr, Tom Noonan, Brent Chalem, Ryan Lambert, Ashley Bank, Michael Faustino, Mary Ellen Trainor, Leonardo Cimino, Jon Gries u.a. |
Manchmal, wenn man als Erwachsener durch die Straßen schlendert und eine kleine Gruppe von Kindern auf dem Fahrrad oder Skateboard entdeckt, denkt man sich: Sieh an, sieh an. Sie benutzen noch unsere Fortbewegungsmittel von damals. Aber was wissen sie über grüne Sumpfmonster? Wie würden sie sich im Notfall gegen die pelzigen Kreaturen der Nacht verteidigen, die bei Vollmond heulen? Haben sie sich jemals mit einer Rolle Toilettenpapier eingewickelt und mit ausgestreckten Armen die kleine Schwester gejagt? Oder ohne Blatt vorm Mund formuliert: Verfügen sie über unsere grenzenlose Begeisterung für das Phantastische, die uns heute noch mit Vorliebe zu den Filmen der 80er mit all ihren schrillen Effekten greifen lässt?
Wenn jede Generation ihre individuelle cineastische Ausbildung bekommt, dann haben die 80er-Jahrgänge vermutlich eine höhere Affinität für handgemachte Abscheulichkeiten aller Art als spätere Generationen. Nicht die Schauspieler, sondern die Künstler für Spezialeffekte waren die heimlichen Stars eines jeden Films; sobald der Credit für die Effekte im Vorspann erschien, kam die Gänsehaut. Die grundsätzliche Faszination für das Deformierte oder Groteske, die bevorzugt das männliche Publikum anzieht wie die Fliegen, existiert sicherlich querbeet durch alle Generationen und ist somit nicht zwangsläufig ein Merkmal der Kids aus den 80ern; doch diese wurden anders als ihre Nachfolger aus erster Quelle mit den wunderlichsten Trickeffekten der gerade frisch erschienenen Horrorfilme versorgt, zumeist präsentiert über eine schäbige VHS, deren Laufstreifen nur weiter zur Mystifizierung beitrugen.
Das erwachsene Kino war zu jener Zeit natürlich schon über die altbekannten „Monster Classics“ der großen Universal-Zeit hinausgewachsen. „Das Ding“, „Hellraiser“, „Die Fliege“… Verstörendes, auf Zelluloid nie zuvor Gesehenes von Lovecraft’scher Unbegreiflichkeit flutete die Kinosäle und Wohnzimmer, so dass sich die Phantombilder der plastischen Spezialeffekte auf alle Zeiten in zahllose Gehirne einbrennen sollten. Zurück blieben all die vergessenen Kreaturen, die das Kino der 30er und 40er ursprünglich hervorbrachte: Dracula, die Mumie, der Wolfsmensch, Frankensteins Monster, der Schrecken vom Amazonas. Höchstens für alberne Komödien wie „Transylvania 6-5000“ waren sie noch als (un)toter Witz zu gebrauchen und ansonsten völlig wertlos – es sei denn, man reichte sie weiter an die jüngere Generation. Was den Erwachsenen nicht mehr gruseln konnte, bescherte ja vielleicht zumindest noch dem Kind selige Alpträume.
Fred Dekker hatte als 27-Jähriger in seinem Regiedebüt „Night of the Creeps“ zumindest für die Prom-Night-Altersklasse bereits einen entsprechenden Genre-Streifen vorgelegt, der ein ironisches Verhältnis zu den eigenen Spielregeln pflegte und dennoch nicht zimperlich war, wenn es ans Eingemachte ging. Von dort aus war „Monster Busters“ eigentlich ein solide wirkender Schritt in den Mainstream. Kinder-Abenteuer, oftmals mit schauerlichen Szenen geschmückt, hatten damals Hochkonjunktur. Muppets-Meister Jim Henson beispielsweise ließ in „The Dark Crystal“ (1982) gar nicht so knuddelige Puppen von der Leine; „Teen Wolf“ (1985) stellte seine Transformationen zwar harmloser dar als das große Vorbild „American Werewolf in London“, musste dafür aber die Ängste Jugendlicher vor der Veränderung des eigenen Körpers in die Rechnung einbeziehen; die „Goonies“ (1985) trudelten in ein Abenteuer, das eine Nummer zu groß für sie schien; in „Stand by Me“ (1986) wurde eine Leiche zum Symbol für das Erwachsenwerden.
Schaut in den Trailer zu “Monster Busters”
httpv://www.youtube.com/watch?v=6GL2nD8TtLw
Schwer zu sagen, weshalb „Monster Busters“ selten in einer Reihe mit diesen Klassikern genannt wird und wenigstens hierzulande kaum bekannt ist, denn schon sein Einstieg macht deutlich, dass es sich keineswegs um ein rechtmäßig vergessenes B-Movie für ein kleines Spartenpublikum handeln kann. Die Liebe zum Detail wird beim Schwenk durch eine alte Gruft mit den Sinnen greifbar. Nebel kriecht an Steinwänden vorbei, während muffige Lichtbündel aus den oberen Schichten der Gebäude ins Dunkel dringen. Mit einer Vampirhand krabbelt auch eine Handvoll Taranteln aus einem Sarg, dessen Deckel langsam zur Seite geschoben wird. Ein hässliches Fledermausgesicht verzieht seine Schnauze in jede erdenkliche Richtung und lässt ein Gebiss mit Fangzähnen aufblitzen; ein Fledermausflügel verwandelt sich in einer effektiven Mischung aus Tricktechnik und Schnitt in eine menschliche Hand. Der legendäre Stan Winston ist Teil eines Effekte-Teams, das bei der Gestaltung der klassischen Kreaturen aus dem Universal-Fundus die Extreme dessen auslotet, was man einem Kinderpublikum zumuten kann. Liebevoll werden die Original-Designs (aus Copyright-Gründen) abgewandelt, ohne ihren unwiderstehlichen Charme zu verlieren; im Gegenteil, es entstehen modernisierte Variationen, die (selbst 30 Jahre später) frisch wirken und doch der alten Schule treu bleiben.
Auch wenn Duncan Regehr als Graf Dracula eine eher ausdruckslose Besetzung bleibt (was allerdings im Allgemeinen offenbar anders gesehen wird), so retten die Effektleute bei seinen Spezialauftritten und der generell weniger menschlichen Erscheinung seiner Gefährten am Ende den Tag. Selten beispielsweise hat ein Fischmensch die beiden Hälften eines Wer-Hybrids effektiver kombiniert. Wäre man gezwungen, zu einem Kiemenmann der Filmgeschichte in die Wanne zu hüpfen, so wäre seine Wanne, und das ist ein Kompliment, völlig ausgeschlossen. Nie war eine Mumie klappriger, als wenn Michael MacKay sie spielte. Ein würdiger Pionier für die Rollen, die heute Javier Botet übernimmt, in Erinnerung geblieben durch seinen hinkenden Gang (hoffentlich lassen sich Grasflecken aus Bandagen herauswaschen). Draculas Bräute waren selbst in Francis Ford Coppolas Verfilmung nicht furchteinflößender geschminkt. Und als dann auch noch der Zähne fletschende Werwolf in pelzige Teile gesprengt wird, weiß das begeisterte Kind: Endlich wird seinesgleichen von den Filmemachern mal ernst genommen.
Überhaupt ist „Monster Busters“ ein Film, der sich tief in die Gefühlswelt eines solchen Kindes hineinversetzen kann, das gerade seine Liebe zum Horror entdeckt. Eine Story um eine Gruppe 12-jähriger Monster-Fiction-Nerds, die sich eines Tages einer Horde echter Monster stellen müssen, könnte sich so ziemlich jeder Autor einfallen lassen. Die Kunst liegt darin, in eine solche Story Anekdoten einzubauen, die sich wie ein Déjà-Vu der persönlichen Kindheit anfühlen. Zusammen mit seinem Co-Autoren Shane Black (jawohl, der Kerl, der in den Hochzeiten des Actionfilms regelmäßig auch die Träume etwas älterer Männer von Explosionen und „Bromances“ wahr werden ließ) gelingen Dekker unentwegt derartige Momente. Welcher Bruder einer jüngeren Schwester (hier auch noch mit Sabine-Bohlmann-Synchronisation, was für zusätzliche Simpsons-Retro-Vibes sorgt) hat zum Beispiel nicht bereits erlebt, wie sie mit Unterstützung der genervten Mama versuchte, Teil der großen Jungs-Clique zu werden, die sich in ihrem Baumhaus verschanzte? Kleine Beobachtungen wie diese werden am laufenden Band in das Skript eingeflochten und komplementieren das Element des Phantastischen. Klischees wie der „Scary German Guy“ werden zwar aufgegriffen, jedoch in schönen Momenten abgewandelt, die Geborgenheit vermitteln: wie wenn der gruselige Deutsche sich als allwissender Monster-Nerd entpuppt, dessen Fachwissen anbetungswürdig ist. Oder die wunderbare Szene, in der Sean (Andre Gower) vom Hausdach aus mit dem Fernglas einen Horrorfilm schaut und sich sein Vater zu ihm gesellt. Die Beiläufigkeit, mit der hier das Vorurteil des verständnislosen Elternteils widerlegt wird, ist herzerwärmend.
Doch auch wer sich selbst als Horror-Nerd sieht, der über einige Jahrzehnte an Filmwissen verfügt, wird ausreichend bei Laune gehalten. Gleich in der Eröffnung streunen Gürteltiere durch die Gemäuer, die seit Tod Brownings „Dracula“ eines der letzten ungeklärten Geheimnisse der Filmgeschichte bilden. Als Frankensteins Monster (flößt mit und ohne Maske gehörigen Respekt ein: Tom „Ripper“ Noonan) auf die kleine Phoebe (Ashley Bank) trifft, wird die berühmteste Szene des 1931er „Frankenstein“ von James Whale einfach frech in Farbe neu gedreht (mit anderem Ausgang, versteht sich). Stephen King rult von Andre Gowers rotem T-Shirt aus alles weg. Das Baumhaus ist natürlich gepflastert mit allerlei Postern zu Horror-Klassikern. Und Godzilla wird von der Mutter, die von Filmen offensichtlich nicht die geringste Ahnung hat, mit wesentlich kleineren Filmfiguren verwechselt.
Das Tempo bleibt während der 80 Minuten angenehm flott, Fantasy-, Horror- und Comedy-Anteile sorgen für Ausgewogenheit und alles in allem herrscht durch die vielen unterschiedlichen Antagonisten eine beachtliche Abwechslung, die vom Monster im Schrank bis zum (dezent an „Evil Dead“ erinnernden) Dimensionsstrudel auf offener Straße die unterschiedlichsten Gesichter zeigt. Die Kinder-Darsteller sind solide, auch wenn sie vielleicht nicht ganz mit den Charakterköpfen aus „Goonies“, „Stand by Me“ oder „ES“ mithalten können.
„Monster Busters“ ist ohne den entsprechenden emotionalen Bezug vielleicht kein Ausnahmevertreter seiner Zeit, doch es gibt keinen vernünftigen Grund, ihn nicht ein für allemal in den Kanon der erinnerungswürdigen Coming-of-Age-Horrorkomödien für jüngere (und ältere!) Semester aufzunehmen. Die reichhaltigen Spezialeffekte unter Beteiligung von Stan Winston, die flotte Regie mit fließenden Szenenübergängen und das mit Reminiszenzen an unser aller Kindheit gespickte Drehbuch sorgen für eine schützende Beschichtung, die vor der Witterung der Zeit schützt und dafür sorgt, dass die ollen Kamellen auch heute noch in kräftigen Farben strahlen.
Informationen zur Veröffentlichung von “Monster Busters”
Limited Collector’s Edition #30
Na, wie gut, dass inzwischen schon die Collector’s Editionen 31, 32 und 33 angekündigt sind. Im Booklet zu „Monster Busters“ droht Wicked-Vision-Chef und selbsternanntes „Mädchen für alles“ Daniel Pereé nämlich damit, die Segel zu streichen. Schließlich sei eine Veröffentlichung von „Monster Busters“ immer das eine große Ziel gewesen, das er mit der Gründung eines Labels habe erreichen wollen. Da er nun mit dem Jubiläum #30 erschienen ist, wäre das Soll schließlich erreicht.
Man sieht also, hier liegt eine Herzensangelegenheit vor. So schön und reichhaltig alle Editionen der Mediabook-Reihe ausgestattet sind: Dass der Chef persönlich nicht nur den Einleitungstext zum Booklet beisteuert, sondern auch noch einen Audiokommentar aufnimmt, kommt nicht alle Tage vor. Selbst der (eigentlich sowieso fast immer) humorvoll formulierte Disclaimer vor Start der Blu-ray versprüht diesmal besonders viel Charme: Seine Kinder solle man doch bitte mit vor den Fernseher setzen, denn kindliche Früherziehung mit guten Filmen sei ganz besonders wichtig. Wo sie Recht haben…
Promo-Clip zum deutschen Audiokommentar
httpv://www.youtube.com/watch?v=ZEQWrGWGc3w
Die Verpackung
Nun denn, schauen wir uns das Prestige-Paket doch einmal im Detail an. Uns liegt das auf 222 Stück limitierte Cover B zur Ansicht vor. Von außen ist alles wie immer: Ein Hochglanz-Mediabook in der bekannten Verarbeitung, die sich seit der allerersten Limited Collector’s Edition nicht verändert hat. Ein Sticker auf der Folie mit FSK-Logo hat zuletzt das damals übliche Deckblatt im Full-Size-Format verdrängt – was durchaus akzeptabel ist, wenn man dafür den Qualitätsstandard der eigentlichen Verpackung halten kann. Auf Cover B sehen wir eine in eher blassen Farben gedruckte Zeichnung der sechsköpfigen Kindergruppe, die mit einer Taschenlampe in Richtung Betrachter strahlt. Die Schatten der Monster strecken sich ihnen entgegen, darüber liegt der Originaltitel „The Monster Squad“ in dicken gelben Buchstaben mit rotem Hintergrund. Diesen Titel-Schriftzug teilt sich das Artwork mit Cover C und D ebenso wie die Limitierungszahl von 222 Stück. Auf Cover C sehen wir die Squad auf der Kühlerhaube eines Cabrios sitzen, während die Monster als halbtransparente Gestalten am düsteren Himmel schweben. Ein vor allem perspektivisch interessantes Motiv finden wir auf Cover D: Hier ragt ein Kirchturm in die Höhe (und verströmt gewisse Zurück-in.die-Zukunft-2-Schwingungen), während man aus Vogelperspektive auf eine vollbesetzte Straße bei Nacht blickt (wo im Film das Finale stattfindet). Cover A mit einer Limitierung auf 444 Stück ist das einzige mit dem deutschen Titel „Monster Busters“ (der wohl höchstwahrscheinlich an die „Ghostbusters“ angelehnt ist) und verfügt dank des Strudels über das dynamischste Cover, das außerdem durch den Rahmen und die kleingedruckten Credits die VHS- und Poster-Ästhetik imitiert.
Ein exklusives Cover E (Limitierung: 222 Stück) war zudem exklusiv über den Shop erhältlich, inklusive Autogramm des Cover-Künstlers Abrar Ajmal.
Das Booklet
Innen macht sich wie fast immer ein 24-seitiges Booklet breit, das von einem stimmungsvollen Frontcover mit Comicheft-Optik aus der Feder des Illustratoren Nathan Thomas Milliner bedeckt wird. Es wurde bereits erwähnt, dass Daniel Pereé die Einleitung mit einem sehr persönlich geschriebenen Text übernimmt, in dem er seine persönliche Leidenschaft für den Film nachvollziehbar erläutert. Man wird beinahe neidisch, wenn man nicht selbst mit diesem Film sozialisiert wurde. David Renske übernimmt dann mit „Wo vielschichtige Ungeheuer hausen – Fred Dekkers Monster Busters“ den eigentlichen filmkulturellen Bildungsauftrag. Er arbeitet sich von der Motivation („Monsterliebe“) über die filmhistorischen Referenzen („Transsilvanische Erziehung“) zu den Filmerlebnissen, die Fred Dekker dazu bewogen haben, Regisseur zu werden („Spielberg-Mystizismus“). Im weiteren geht es dann um die Chemie zwischen Dekker und Shane Black (inklusive Running Gag „Black & Dekker“) und die Chemie in der Genre-Mixtur. Auch Kurzbiografien der Kinder-Darsteller werden geliefert und dem Ursprung der Monster nachgegangen. Eine besonderes Schmankerl: Am Ende warten noch zwei Seiten voller „Fun Facts“, die aus einer Mischung dummer Filmfehler und interessanter historischer Referenzen bestehen.
Die Extras
Weil es sich um ein besonderes Prestige-Objekt handelt, wurde dementsprechend viel Material zusammengetragen. Das führt dazu, dass wir hier über eine 3-Disc-Edition sprechen. Dennoch konnten nicht alle Extras aufgetrieben werden, die ursprünglich eingeplant waren. So fehlt zum einen der Soundtrack, um den man sich zunächst noch bemüht hatte. Die Kosten hierfür wären aber wohl im Vergleich zum erwarteten Erlös unverhältnismäßig gewesen, zumal zwei Stücke gefehlt hätten. Ferner sollte die brandneue Dokumentation „Wolfman’s Got Nards“ Teil der Edition werden. Dabei handelt es sich um einen spielfilmlangen Rückblick auf den Kult, der zumindest in den USA um „Monster Busters“ entstand. Sean-Darsteller Andre Gower führte hier Regie. Leider haben sich die Lizenz-Verhandlungen zu sehr in die Länge gezogen, so dass man schweren Herzens darauf verzichten musste, sie ins Bonusmaterial zu integrieren.
Trotzdem sprechen wir hier immer noch über mehr als fünf (!) Stunden Bonusmaterial – ohne die Audiokommentare! Das Herzstück auf der Film-Disc ist die Dokumentation „Monster Squad Forever“ von 2007, die nur unwesentlich kürzer ist als der Hauptfilm. Der vielbeschäftigte Produzent Michael Felsher geht hier in allen Details der Entstehung des Films auf den Grund und lässt so ziemlich alle wichtigen Personen zu Wort kommen. Interviews, Filmausschnitte und Produktionsfotos werden dafür in einer klassischen Montage zusammengeschnitten. Inhaltlich ist die Dokumentation in einzelne Kapitel strukturiert, die durchaus kunstvoll angekündigt und eingeblendet werden.
Das „Vintage Interview“ mit Frankensteins Monster (= Tom Noonan in seiner Maske) wurde in der letzten Drehwoche des Films im August 1986 aufgenommen. Noonan verweilt hier in seiner Rolle, verrät seine bzw. des Monsters Zukunftspläne (die darin bestehen, fortan keine Monsterfilme mehr zu drehen, sondern „Menschenfilme“) und nimmt auch augenzwinkernd Bezug auf die Geschehnisse aus James Whales Film von 1931.
Bei den „geschnittenen Szenen“ findet wir einen 13-minütigen Zusammenschnitt aus herausgeschnittenen und erweiterten Sequenzen, die es nicht in die finale Schnittfassung geschafft haben, wobei einige von ihnen offenbar zumindest in einer verlängerten TV-Version zum Einsatz kamen. Darunter fällt:
- ein Ausschnitt des Prologs, in dem Dracula „entpfählt“ wird
- eine Erweiterung der Flugzeugszene
- ein pikantes Gespräch zwischen Phoebe und ihrer Mutter
- etwas mehr vom Streitgespräch zwischen den Eheleuten Crenshaw
- ein am Kamin stattfindendes Gespräch zwischen den Crenshaws, das man im Film zwar teilweise hört, aber nicht sieht (aufgenommen aus einer einzelnen Perspektive)
- die Kids, wie sie an Eugenes Fenster erscheinen und ihn aufwecken
- eine Erweiterung des Gesprächs über die „Jungfrauen-Problematik“
- eine Szene um den Austausch der Kugeln aus der Pistole des Vaters, die für die Kampfvorbereitungs-Montage gedacht war
- Mrs. Crenshaw im Bett sitzend, während der Fernseher läuft und Hinweise auf die Geschehnisse im Ort einstreut
- Frankensteins Monster und die Kinder beim Betreten der Villa
- Mrs. Crenshaw beim Heruntertragen von Koffern, als sie von einem lauten Knall überrascht wird
- als der Fischmann seine letzten Atemzüge macht, werden ihm von der Regieassistenz noch ein paar kleine Fischlis als Dekoration neben den Kopf gelegt
- eine kurze Sequenz nach der finalen Schlacht
Nichts Essenzielles also, aber teilweise sind ein paar aufschlussreiche Momente dabei. Das Material ist unbearbeitet und liegt in dementsprechend dürftiger SD-Qualität vor; manche Szenen im Vollbild-Format, andere (vermutlich diejenigen aus der TV-Fassung) im 2,35:1-Format des Films.
Die „animierten Storyboard-Sequenzen“ haben nur eine Laufzeit von eineinhalb Minuten und beziehen sich auf den Kampf der Kinder gegen die Mumie. Der finale Filmausschnitt ist zum Direktvergleich darunter gelegt. Dazu kommt der Originaltrailer in 35mm, der Originaltrailer als Recut, der deutsche Trailer, ein TV-Spot und eine mit dem Rap-Titelsong unterlegte Bildergalerie.
All diese Extras befinden sich ebenso wie der Hauptfilm jeweils auf einer Blu-ray und einer DVD. Zusätzlich ist noch eine zweite DVD enthalten, die alle übrigen Extras enthält.
Darauf befindet sich einmal ein 20-minütiges Interview mit Andre Gower und Henry Darrow McComas, die beide an der „Wolfman’s Got Nards“-Dokumentation beteiligt waren und folglich dazu befragt werden, wie sie den Film viele Jahre nach seiner Entstehung einschätzen.
Ferner sind drei Audio-Interviews mit Laufzeiten zwischen 35 und 54 Minuten auf der Disc zu finden. Ashley Bank (Phoebe), Tom Noonan (Frankensteins Monster) und Carl Thibault (Wolfman) sprechen hier über den Film, ihre Rollen und ihre Karriere, wobei sich Noonans zunächst sehr autoritär wirkende Gesprächsführung irgendwann zu einem Smalltalk über gute und weniger gute Filme entwickelt, während Ashley Bank versucht, ihre Erinnerungen vom Dreh aus der Perspektive eines jungen Mädchens wieder zusammenzubekommen.
Die Audiokommentare
Es dauert schon ein gutes Stück, bis man mit dem ganzen Stoff durch ist. Aber dann sind da ja noch die Audiokommentare. Drei von ihnen haben es auf die Veröffentlichung geschafft. Gleich auf zwei von ihnen ist Regisseur Fred Dekker zu hören. Im Gespräch mit Kameramann Bradford May (Kommentar 1) und den Darstellern Andre Gower, Ryan Lambert und Ashley Bank bekommt er die Gelegenheit, unterschiedliche Aspekte seines Films zu diskutieren. Die Gelegenheit möchte sich aber auch Daniel Pereé nicht nehmen lassen, also spricht er im dritten, diesmal deutschsprachigen Kommentar mit seinem Booklet-Autoren David Renske darüber, was den Film gut macht. Gegen Ende kommt es sogar zu der kühnen These, „Monster Busters“ sei besser (gealtert) als „Ghostbusters“ – dem möchte man sich vielleicht nicht zwangsläufig anschließen, aber zumindest wird der Standpunkt klar.
Bild und Ton
Die Präsentation des Hauptfilms ist wie zu erwarten alles, was man sich von einem über 30 Jahre alten Film erhoffen kann. In manchen Einstellungen sind an den oberen / unteren Rändern leichte Blur-Effekte zu erkennen, insgesamt wirkt das Bild aber scharf, sauber und in seinen Farben sehr frisch. Erdige Töne werden ebenso natürlich dargestellt wie Buntes und auch in den vielen Nachtszenen bleibt alles sehr transparent. Die englische Spur ist in einem 5.1 oder Stereo-Mix verfügbar und für den deutschen Ton konnte eine absolut brauchbare Kopie (offenbar von einer VHS) gezogen werden. Man spürt ja leider langsam die fliehende Zeit, gerade wenn es um die digitale Archivierung von Video-Klassikern geht. Da ist man froh um jeden Titel, bei dem es glimpflich ausgeht.
„Monster Busters“ scheint übrigens sehr ordentlich zu laufen: Obwohl erst vor kurzem veröffentlicht, ist er beim Label schon ausverkauft. Dieser Tage kommt aber bereits eine Zweitauflage als VHS-Retro-Edition mit zwei verschiedenen Artworks (äquivalent zum Mediabook Cover A und C). Darin wird es zusätzlich ein Poster und Sammelkarten fehlen, dafür fehlt das Booklet und die Bonus-DVD.
Bildergalerie zum Film
Sascha Ganser (Vince)
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