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Halloween Haunt

Originaltitel: Haunt__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2019__Regie: Scott Beck, Bryan Woods__Darsteller: Katie Stevens, Will Brittain, Lauryn Alisa McClain, Andrew Caldwell, Shazi Raja, Schuyler Helford, Phillip Johnson Richardson, Chaney Morrow, Justin Marxen u.a.
Halloween Haunt Poster der Eli Roth Produktion

Eli Roth produzierte den arg gewöhnlichen Slasher “Halloween Haunt”.

Scott Beck und Bryan Woods konnten ihr Mitwirken an der Entstehung des Drehbuchs zum Überraschungshit „A Quiet Place“ als echten Erfolg verbuchen. Dementsprechend gespannt schaute die Horrorgemeinde auf den neuesten Streich der beiden, für den sie nicht nur das Drehbuch schrieben, sondern auch noch den Regie-Posten übernahmen: „Halloween Haunt“.

Eigentlich müsste Harper es besser wissen. Denn obschon sie in früher Kindheit miterleben musste, wie ihr Vater ihre Mutter durch die gemeinsame Wohnung prügelte, weint sie ihrem saufenden und prügelnden Ex-Freund noch immer eine Träne nach. Ihre Freundinnen beschließen darum, sie aus ihrer Lethargie reißen zu wollen. Sie drängen Harper dazu, sie zu einer Halloween-Party zu begleiten.

Auf dieser lernen Harper und Co. Nathan und Evan kennen, die gemeinsam mit den Girls einem der nahe gelegenen Horror-Häuser einen Besuch abstatten wollen. Die Auswahl ist aufgrund der Halloween-Saison so groß, dass unsere Heldentruppe auf keinen gemeinsamen Nenner kommt. Da taucht urplötzlich mitten in der tiefsten Pampa ein Hinweisschild zu einem solchen Haus auf. Angefixt folgen Harper und Co. den weiteren Wegweisern.

Doch das Haus entpuppt sich als echter Vollflop. Die Geisterbahn-Horroreffekte langweilen die Jugendlichen über alle Maßen. Da wird plötzlich eine Art Performance vor ihnen abgehalten, in deren verdammt echt wirkenden Verlauf eine junge Dame gekillt wird. Das Interesse der jungen Leute ist geweckt. Neugierig dringen Harper und ihre Begleiter immer tiefer in die Eingeweide des Horror-Hauses ein. Nicht ahnend, dass auch sie bald Teil ähnlicher „Performances“ sein werden.

Schaut in den Horrorfilm von Eli Roth hinein

httpv://www.youtube.com/watch?v=pBIS8gMd644

„Halloween Haunt“ ist kaum mehr als 08/15-Horror von der Stange, der außerhalb der Halloween-Saison nichts im Kino zu suchen hätte und selbst in diesem Zeitraum mit seiner billigen Machart, seinen schwachen Darstellern und dem extrem generischen, teilweise stinklangweiligen Verlauf auf der großen Leinwand extrem deplatziert wirkt. Zwei Punkte machen den Film zumindest für Horror-Geeks interessant: 1. Eli Roth („Death Wish“) produzierte den Film. 2. „Halloween Haunt“ geriert sich seit langem endlich mal wieder als ein blutrünstigerer Genre-Vertreter.

Letzteres nimmt man während des Genusses des Filmes definitiv positiv zur Kenntnis. „Halloween Haunt“ ist wenig zimperlich im Umgang mit seinen Figuren und nimmt sie teils durchaus brutal aus dem Spiel. Vergleicht man „Halloween Haunt“ allerdings mit zeitgenössischer TV-Genrekost wie „Slasher“ fällt schnell auf, wie gebremst der Horrorfilm letzten Endes ist. Während im TV genüsslich ausgeweidet und zynisch abgeschlachtet wird, sind die brutalen Momente in „Halloween Haunt“ ultrakurz, machen teils nur wenig Frames aus. Kaum ein Mord an Harpers Begleitern wird in irgendeiner Form richtig ausgekostet. Und keiner der Morde tut dem Zuschauer selbst weh oder berührt ihn.

Halloween Haunt mit Katie Stevens

Harper erlebt ein besonders verstörendes Halloween.

Letzteres liegt vor allem an dem Drehbuch zum Film, das keinen Pfifferling auf seine Charaktere gibt. Die einzige Figur, von der man irgendetwas erfährt, ist Harper. Und was man über sie erfährt, macht sie nicht zwingend sympathisch. Alle anderen Charaktere sind einfach nur Opfermasse. Obendrein teils richtig schlecht gespielte Opfermasse. Nach der anfänglich guten Idee, die Charaktere (und das Publikum) mit billigen Jump Scares zu ködern und immer weiter in das Haus hineinzulocken, fällt auch das Drehbuch mehr und mehr in sich zusammen. Vor allem, weil es seinen Figuren wirklich total bescheuerte Verhaltensweisen aufzwängt.

Erst mit der Enthüllung der Figuren, die sich durch das Halloween-Haus killen, bekommt „Halloween Haunt“ einen interessanten Dreh. Denn die Fieswichte sehen verdammt cool aus und ihr Motiv ist abgefahren seltsam. Leider verpassen es Scott Beck und Bryan Woods jetzt, ihren Film zu verdichten. Einen rasanten Showdown zu zünden. So bleibt ihr Film bis zum Abspann eine Nummernrevue, die niemals packt, niemals gruselt und vor allem bestimmte Momente überhaupt nicht auskostet. Absolutes Lowlight dahingehend sind alle Szenen um ein Feuerchen. Eine Szene, die früh im Film vorbereitet wird und dann im Finale vollkommen verpufft.

Clown in Halloween Haus

Zumindest die Fieswichte von “Halloween Haunt” sind angenehm creepy.

In technischer Hinsicht wird solider Durchschnitt geboten. Das Horror-Haus wirkt spätestens auf der Filmmitte in seinen Räumlichkeiten leider sehr redundant und wenig fantasievoll. Die Make-up-Arbeit bei den Fieswichten gefällt. Die CGI-Splattereffekte hingegen sind teils zu deutlich als solche zu erkennen. Allgemein wurde viel zu wenig auf Handmade-Effekte gesetzt. Vollkommen uninspiriert kommt der öde Score von tomandandy daher. Von denen ist man deutlich effektivere Scores gewöhnt. Letzten Endes passen sie sich allerdings nur an das zu Sehende an.

“Halloween Haunt” ist Slasher-Horror von der Stange

Was am Ende bleibt, ist vollkommen uninspirierte Genrekost, die bis zur Enthüllung ihrer Bösewichter niemals so wirklich funktioniert und einem mit ihren wirklich öden Klischeefiguren einfach nur auf die Nüsse geht. Sobald die Fieswichte aktiver ins Geschehen eingreifen, beginnt „Halloween Haunt“ besser zu funktionieren, kann aber dennoch niemals wirklich abliefern.

Versucht man all die gegebenen Schwächen auszublenden und fokussiert sich rein auf das Abschlachten der Figuren, bleibt sogar das trotz der Beteiligung von Eli Roth reichlich harm- und vor allem mutlos. Der unlängst von Universum auf DVD und Blu-ray ausgewertete „Hell Fest“ ist bei ähnlicher Themenlage bedeutend besser gelungen und hätte viel eher eine Kinoauswertung verdient.

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Die deutsche Fassung von „Halloween Haunt“ wurde pünktlich zu Halloween (31.10.2019) von Splendid Film in die deutschen Kinos gestemmt und ist mit einer FSK 18 Freigabe ungeschnitten.

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love

Copyright aller Filmbilder/Label: Splendid Film__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__ Blu-ray/DVD: Nein/Nein, seit 31.10.2019 in den Kinos

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