Originaltitel: Street Crimes__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1992__Regie: Stephen Smoke__Darsteller: Dennis Farina, Michael Worth, Patricia Zehentmayr, James T. Morris, Max Gail, Ron Yuan, Shaun Shimoda, Joe Banks, Mayah McCoy, Doug Franklin, Angus Duncan u.a. |
Tony ist ein Rookie bei der städtischen Polizei von Los Angeles. Als solcher ist er immer wieder das Ziel von Hohn und Spott der erfahreneren Kollegen. Doch zumindest sein erfahrener Partner Brian stempelt ihn nicht zur Witzfigur ab und gibt den ruhigen Mentor. Eines Tages gerät Tony mit einem Gangmitglied aneinander, das ihn zum Kampf herausfordert. Der Cop, der mit Leib und Seele Martial Arts betreibt, nimmt die Herausforderung an. Es kommt zum Fight, bei dem beide Gegner Respekt füreinander entwickeln.
Tony und Brian kommt daher die Idee, sämtliche Streitigkeiten in dem Viertel ebenso zu lösen: Mit einem klar reglementierten Kampf unter Aufsicht der Cops. Und das Konzept funktioniert. In dem Viertel wird es wesentlich ruhiger, die Verbrechensrate geht zurück und es entwickelt sich eine unverhofft harmonische Nachbarschaft. Alles könnte richtig schön sein, wäre da nicht Fieswicht Gerardo, der bemerken muss, dass seine finsteren Geschäfte unter der neuen Harmonie leiden.
Bald macht er Nägel mit Köpfen. Er entführt Tonys Freundin, die zugleich Brians Tochter ist, und verlangt von Tony, sowohl auf die Kämpfe als auch auf den neugewonnenen Frieden zu pfeifen.
Schaut in den Actioner von PM-Entertainment hinein
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Es ist freilich schon extrem naiv, was für ein Sozialmärchen uns PM-Entertainment hier im Gewand eines Actioners auftischen will. Und wie ein Märchen fühlt sich der Film dann auch tatsächlich an. Da erobert der Held das Herz einer blinden Maid und zeigt ihr die schönen Seiten des Lebens. Cops und Gangster reißen gemeinsam Witzchen und erlauben dem jeweils anderen Einblicke in ihr „schweres“ Leben. Und am Ende stolzieren Gangmitglieder und Cops zu den Klängen eines Metallriffs in Richtung Showdown. Fehlt eigentlich nur noch ein Drache oder eine Hexe.
Aber zumindest für die Laufzeit von „Street Impact“ funktioniert die entworfene, reichlich hanebüchen erdachte Gutmenschen-Story gut genug, um den Streifen zusammenzuhalten und dem Zuschauer die Zeit nicht zu lang werden zu lassen. Einzig die Tatsache, dass der Film zu Beginn recht unentschlossen wirkt, da eine greifbare Bedrohung / ein echter Bösewicht lange fehlt, lässt den Film beinahe stolpern. Doch dann wird zum Glück Gerardo aus dem Hut gezaubert und „Street Impact“ kann breitbeinig zum Finale schreiten.
In selbigem wird wie im vorherigen Filmverlauf ausschließlich Martial-Arts-Action geboten. In selbiger darf vor allem Hauptdarsteller Michael Worth („Karate Tiger 8“) mit feinem Jeet Kune Do glänzen und mit vielen schnellen Dreh- und High-Kicks diverse Kauleisten verbiegen. Die Fights wurden von Richard Pepin, einer der PM-Entertainment-Köpfe, optisch höchst solide in Szene gesetzt und die Gegenwart von Art Camacho (Regie bei „Recoil“) als Schauspieler lässt auch vermuten, dass er sich in Sachen Choreographie mit eingebracht hat.
Die Prügelaction ist dabei gut über den Film verteilt. Während sie zu Beginn noch vornehmlich an Außensets gezündet wird, verlagert sie sich ab der Filmmitte überdeutlich in ein Ringsetting. Was die Action ein wenig missen lässt, ist Härte. Im Grunde darf eigentlich nur im Finalkampf auch mal Blut fließen.
Während in Sachen Action Michael Worth die weiten Jeanshosen anhat, ist es in Sachen Schauspiel Dennis Farina („Snatch“). Der liefert als Brian einen absolut grundsoliden Job ab und zieht mit seinem souveränen Spiel auch den etwas hölzern wirkenden Worth mit. Abgesehen von der irre farblosen Patricia Zehentmayr, die danach in keinem Film mehr mitwirken durfte, verrichten alle Schauspieler einen ordentlichen Job.
“Street Impact” – Ein Sozialmärchen mit Kick
Was am Ende bleibt, ist ein durch und durch naives Prügelmärchen, in dem Michael Worth in zahlreichen Actionszenen mit seinen Martial-Arts-Fähigkeiten die klarsten Akzente setzt. Was dem Film fehlt, ist ein besserer Bösewicht, der Worth im Finalkampf mehr hätte fordern können. Der ist trotz des physisch beeindruckenden James T. Morris als Endgegner Gerardo nämlich einen ganzen Zacken zu unspektakulär geraten. Ansonsten ist der Actioner im geradlinigen DtV-Look durchaus unterhaltsam geraten und hätte sich gerne noch mehr auf die Paarung Worth und Farina konzentrieren dürfen.
Ende 2018 erschien „Street Impact“ erstmalig auf einer deutschen DVD. Er kam von dem Label Shamrock Media, die den Film ungeschnitten und ungeprüft veröffentlichten. Ende 2019 hatte man dann auch eine FSK-Prüfung vornehmen lassen. Mit einer sehr hart wirkenden Freigabe ab 18 ist der Film auf den nun erschienenen Datenträgern ebenfalls ungeschnitten. Bislang in der deutschen Fassung fehlende Szenen wurden untertitelt eingefügt. Die Bildqualität weiß durchaus zu gefallen. Als Extra liegt die alte, ausschließlich in Handlungsszenen geschnittene VHS-Fassung bei.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
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