Originaltitel: G.O.D.__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1999__Regie: Dean Rusu__Darsteller: Olivier Gruner, Jalal Merhi, David Carradine, Darren Shahlavi, Josh Barker, Ian Case, Lisa Crosato u.a. |
Ray tritt seinen neuen Job als Wachmann einer Bank an. Just an seinem ersten Arbeitstag wird er mit vorgehaltener Waffe gezwungen, stillzuhalten und die Leute gewähren zu lassen, die kurz darauf bewaffnet aus der Bank kommen. Ray lässt es geschehen, doch als der Typ verschwindet, der ihn in Schach gehalten hat, eröffnet er das Feuer auf die Bäddies.
In dem Feuergefecht wird seine Frau, die ihn auf Arbeit besuchen wollte, von einem Querschläger getötet. Die Bank betrachtet den schießwütigen „Helden“ als nicht tragbar und kündigt ihm. Fortan bejammert er sein eigenes Schicksal als Transportfahrer einer Lieferungsfirma namens Guaranteed Overnight Delivery – kurz: G.O.D..
Eines Tages holt Ray ein Paket bei einem Kunstsammler ab. Was er nicht weiß, dafür aber das Publikum: Der Kerl ist der Killer seiner Frau. Seltsamerweise merkt Ray davon rein gar nichts und nimmt das Paket mit. Sein Auftrag: Keine anderen Auslieferungen annehmen, keine Stopps, nicht ins Paket reinschauen. Da sich während der Fahrt ein Klopfgeräusch den Weg zu Rays Ohren bahnt, untersucht er seinen Truck genau. Doch mit dem ist alles in Ordnung. Also öffnet er das Paket und findet darin eine nette Blondine, die dem geneigten Zuschauer kurz vorher noch ihre süße Kiste gezeigt hat.
Ray beschließt, das Paket dennoch auszuliefern, nur eben ohne Inhalt. Und der Coup gelingt sogar. Doch nun hat er freilich die Bäddies am Arsch, denn diese nehmen ihm den Verlust von 1000!!! Dollar genauso übel wie den Diebstahl der kleinen Blonden, die sie als lebendes Organlager verschachern wollten.
„G.O.D. – Guaranteed Overnight Delivery“ ist wie „The Transporter“ – nur in schlecht
Klingt nach einem Vorläufer von „The Transporter“, der schon Jahre vor dem Hochglanzremake „rockte“. Was will man mehr? Leider ist ein Jalal Merhi („Tigerkralle 3“) kein Jason Statham und so funktioniert der Film irgendwie rein gar nicht. Die Story ist mehr als dünn. Dagegen war der „Transporter“ regelrecht komplex.
Auch die Blondine kann gegen Shu Qi nicht einen Moment ankämpfen, der Rest vom Film gleich gar nicht. Eine megaöde Optik, elend lange Ab- und Überblenden und die gruselige Filmmusik lassen den Zuschauer durchweg erschauern. Dazu gesellt sich grausam statische, langweilige und unspektakuläre Action, die aus schlappen Kicker-Einlagen und unblutigem Dauerfeuer besteht, bei dem man mal wieder NICHTS trifft.
Gekrönt wird die Action in „Deadly Delivery“ aka „Guaranteed Overnight Delivery“ von einem 30-minütigen Showdown. Was episch klingt, wird in der Realität quälend zerdehnt. Alle fünf Minuten trifft unser Held in einem abgerissenen Schauplatz auf einen Gegner und macht ihn meist binnen Sekundenbruchteilen kalt. Der einzige etwas längere Fight hat mit Darren Shahlavi („Ip Man 2“) einen echten Könner aufzubieten. Aber auch er darf leider gar nichts zeigen und muss einen total missglückten Finisher über sich ergehen lassen.
Die Dialoge sind ebenfalls zum Schreien, wobei hier wohl auch die Synchronisation ihr Quäntchen beigetragen hat:
Held: Ich will, dass du weißt, dass ich mich sonst nicht mit Truckern schlage.
Sidekick: Sondern?
Held: Ich fahr sie über!
Genau…
Olivier Gruner gibt in „Deadly Delivery“ den Lump – wenigstens etwas
Interessant an „Deadly Delivery“ aka „Guaranteed Overnight Delivery“ ist die Besetzung des Bad Asses, der von Olivier Gruner („Showdown in Manila“) gespielt wird. Leider will der so gar nicht böse erscheinen – eher ein bisschen arg unfähig.
Da in „Deadly Delivery“ eh keine richtige Action aufkommen will, kann man sich sicher auch vorstellen, wie oft man etwas von Olivier Gruners Kicker-Fähigkeiten zu sehen bekommt: Genau, gar nicht! Zumindest sieht er mit blondierten Haaren und langem Mantel recht cool aus. Als ehemaliger Chef von Ray darf im übrigen auch David Carradine („Der Krieger und die Hexe“) seine Visage in die Kamera halten, den liebenswürdigen Zausel geben und am Ende sogar mal auf Action-Opi machen.
All das bewahrt „Deadly Delivery“ nicht vor dem Komplettabsturz. Der inkompetent inszenierte Wannabe-Actioner in billiger TV-Optik ist flügellahmer Actionstuss ohne Tempo, Spannung oder auch nur einen Hauch unterhalterischen Potentials.
Lange Zeit gab es von dem Streifen keinerlei Datenträger. Am 28. Februar 2020 schaffte Imperial Pictures Abhilfe und veröffentlichte eine FSK 16 freigegebene DVD mit dem Titel „Deadly Delivery“. Als Master dürfte ein ordentliches VHS Tape hergehalten haben. Der Film hätte etwas mehr Schärfe vertragen können. Extras hat es bis auf Trailer und Teaser keine.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
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