Originaltitel: Swedish Dicks__Herstellungsland: Schweden, USA__Erscheinungsjahr: 2016__Regie: Peter Settman, Jon Holmberg, Andreas Lindergard, Peter Stormare u.a.__Darsteller: Peter Stormare, Johan Glans, Vivian Bang, Felisha Cooper, Keanu Reeves, Stephanie Koenig, Traci Lords, J.P. Manoux, Henrik Rutgersson, Suzanne Ford, Eric Roberts, Zack Ward, Haley Joel Osment u.a. |
Der Schwede Ingmar lebt bereits seit Jahren in den USA und hat sich als Stunt-Experte einen Namen im Filmbusiness gemacht. Doch dann kommt es zu einem verheerenden Unfall, den der involvierte Superstar nicht überlebt. Ingmars Ansehen leidet darunter massiv. Und er selbst wird mit den Schuldgefühlen nicht fertig, vor allem, da der verunglückte Tex sein bester Freund war. Der Absturz Ingmars ist unvermeidlich. Irgendwann verdingt er sich als Privatdetektiv. Als Swedish Dick – Was soviel bedeutet wie schwedischer Schnüffler – Ihr Ferkel!
Als Schnüffler ist Ingmar aber wenig erfolgreich. Schulden en masse lassen ihn quasi jeden Job annehmen. Wie jenen, bei dem er einem vermeintlichen DJ dessen gestohlenen Laptop wieder beschaffen soll. Ein anderer DJ habe ihn gestohlen, um sich der darauf gespeicherten Musik zu bedienen. Schnell kommt Ingmar dem anderen DJ auf die Spur. Der entpuppt sich auch als Schwede und heißt Axel. Ebenfalls reichlich verpeilt und irgendwie auch komplett am Ende.
Natürlich nimmt Ingmar ihm dessen Laptop ab, nichtsahnend, dass die Geschichte noch einige Wendungen nehmen wird. Am Ende kauft sich Axel in Ingmars Detektei ein und aus Ingmar und Axel werden die Swedish Dicks – die eine Menge Abenteuer erleben.
Schaut in die Serie mit Keanu Reeves hinein
httpv://www.youtube.com/watch?v=QW2a8PwaqYM
Episodenführer Swedish Dicks Staffel 1
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Schwedische Schnüffler: Inhalt siehe oben
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Blindes Misstrauen: Ein blinder Klient will Beweise dafür, dass seine Frau ihm untreu ist.
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Wer zuletzt lacht: Axel und Ingmar gehen in einer großen Werbeagentur Undercover, um herauszufinden, ob hier jemand Betriebsgeheimnisse verkauft.
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Tex is back!: Ingmar feiert den Todestag seines besten Freundes Tex und ist total neben der Spur, weshalb Axel alleine in einer Sex-Sekte nach einer verschwundenen Frau suchen muss.
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Die Doppelgängerin: Porno-Sternchen Taylor Slow beauftragt die Detektive, ihren Stalker von seinem Tun abzuhalten. Derweil häufen sich die Anzeichen, dass mit Tex’ angeblichem Tod etwas nicht stimmt.
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Das Tier-Krematorium: Die Betreiberin eines Haustierfriedhofes will beweisen, dass ihr Konkurrent die Tiere seiner Kunden in Gruppen einäschert. Nebenbei jagen die Detektive einem VHS-Tape nach, das Licht ins Unglück um Tex bringen könnte.
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Poker und Porno: Ingmar beginnt intensiver im Fall seines Freundes Tex zu ermitteln. Derweil scheint Axel mit Ingmars Tochter anzubandeln. Was Ingmar so gar nicht schmeckt. Und dann werden die Swedish Dicks auch noch von einem Pornoproduzenten verklagt.
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Ingmar in der Klemme: Ingmar kommt dem vermeintlich wahren Mörder von Tex näher. Ein ehemaliger Stuntman-Kollege von Ingmar will, dass die Swedish Dicks ermitteln, wer seine Tochter online mobbt.
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Der Auftragskiller: Ein seltener Widder wurde entführt und die Swedish Dicks sollen ihn wiederfinden. Und dann findet Ingmar endlich heraus, was es mit Tex wirklich auf sich hat!
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Das falsche Geständnis: Ingmars Tochter wird verdächtigt, einen Konkurrenten verprügelt zu haben. Ingmar nimmt die Schuld auf sich und fährt ein. Derweil gerät Alex mit dem „neuen“ Tex heftig aneinander.
Episodenführer Swedish Dicks Staffel 2
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Der diebische Zorro: Ein paar Straßenkünstler wollen, dass die Swedish Dicks einen der ihren festsetzen, da der angeblich Passanten beklaut. Derweil kommt heraus, dass Axel keine Aufenthaltserlaubnis für die USA hat.
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Axel und Eve: Eine junge Frau wendet sich an Axel und Ingmar, weil ihre Mutter an ein betrügerisches Medium geraten ist. Selbiges bringt Ingmar mit Tex zusammen.
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Die neue Identität: Axel und Ingmar sollen einen unschuldig Inhaftierten aus dem Gefängnis holen. Der Auftraggeber ist ein alter Bekannter.
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Dave und die Dating-App: Der Entwickler einer Dating-App hat in einer Phase tiefer Depression einen Auftragskiller auf sich selbst angesetzt. Den sollen die Swedish Dicks nun aufhalten.
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Schluss mit lustig: Ingmar und Axel werden von einer jungen Frau engagiert, die sich als Stand-up-Comedian verdingt. Sie und ihre Kollegen werden von einem Unbekannten bedroht.
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Hinter Gittern: Aus dem Knast von Tex brechen andauernd Gefangene aus. Axel schleust sich daraufhin in den Knast ein, um herauszufinden, wer die Ausbrüche organisiert.
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Dawn of the Dicks: Ein Mann ist spurlos verschwunden. Die Swedish Dicks werden beauftragt, ihn wieder zu finden. Die heißeste Spur führt ans Set eines Zombiefilmes.
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Das schwedische FBI: Der schwedische Geheimdienst engagiert die Swedish Dicks, um eine undichte Stelle im schwedischen Konsulat auszuschalten.
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Girls Day: Jane McKinney, Konkurrentin der Swedish Dicks, erpresst die Detektive, einen Killer zu fassen. Schaffen sie das nicht, droht sie, Axels Abschiebung aus den USA zu beschleunigen.
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Axel vor dem Altar: Axels Freundin Eve hat angeboten, Axel zu heiraten, damit der nicht abgeschoben werden kann. Als Alleinunterhalter will Tex bei der Blitz-Hochzeit auftreten. Natürlich verfolgt er einen ganz eigenen Plan.
Von der Filmidee zum Serienstoff
Die schwedisch-amerikanische Serie „Swedish Dicks“ wurde von Peter Stormare, Glenn Lund, Peter Settman und Andrew Lowery für den schwedischen Streaming-Dienst Viaplay als dessen erste Eigenproduktion entwickelt. Die Idee kam von Peter Stormare, der sich vom Leben zweier Freunde inspirieren ließ. Der eine war Soldat und der andere Ex-Stuntman und beide arbeiteten irgendwann als Privatdetektive zusammen.
Was ursprünglich als Drehbuch für einen Film gedacht war, wurde dann auf ein Serienformat ausgedehnt und von einem eher dramatischen Stoff zu einem amüsanten umgearbeitet. Leider liegt genau hier ein wenig die Crux der Serie, denn deren Humor mutet beständig seltsam unausgewogen an. Grundsätzlich fährt „Swedish Dicks“ nämlich einen lapidaren, eher zurückhaltenden Humor, der nicht auf große Lacher ausgelegt ist. Doch dann haben wir da Charaktere wie Ingmars Putzfrau Sun, die einen sehr kruden, teils harschen Humor transportiert. Während beispielsweise Axel dauerplappernd eher oberflächliche Witze reißt. Und dieses Gebräu geht nicht immer zusammen.
Erzählerisch ist die Serie ein moderner Mix aus „Fall der Woche“-Dramaturgie und einem übergreifenden Story-Arc. Während die „Fälle der Woche“ ganz unterhaltsam ausfallen, ab und an aber ein wenig fahrig erzählt wirken und teils gefühlt ihren eigentlichen Inhalt aus den Augen verlieren, mutiert der Story-Arc mehr und mehr zum Showstealer der Show. Was vor allem an einem lustvoll aufspielenden Keanu Reeves („John Wick“) liegt.
Der hat ein paar großartige Szenen mit Peter Stormare, tritt im John-Wick-Look (lange Haare, Vollbart) auf und darf seinen Charakter köstlichen Schwachsinn tun lassen. Wenn Keanu Reeves etwa verkündet, er sei der König des Funk und dann Saxophon spielt, ist man schon ordentlich am Feiern.
Der Funk hat mein Leben gerettet… Der Funk war wie ein Defibrillator…
Keanu Reeves als Tex in „Swedish Dicks“
In Staffel zwei kommt ein weiterer Story-Arc hinzu, der sich um die Aufenthaltserlaubnis von Axel dreht, aber nicht so wirklich zünden mag. Zumal den Machern zu dem Thema nichts wirklich Bissiges einfallen will. Auch in Staffel zwei ist so ein weiterer Story-Arc um Keanu Reeves der wesentlich gelungenere.
Davon abgesehen sind die Schauspieler die große Stärke der Serie. Peter Stormare („Bad Boys 2“) genießt die Rolle des abgehalfterten Detektivs und Stuntmans sichtlich. Im fetten Cadillac cruisend, hat er immer die dieselbe Jacke-Jeans-Kombination an und schaut mit langen Haaren und Pornobalken auf der Oberlippe herrlich schräg aus. Johan Glans ist als Axel ein treffliches Gegenstück zum grummeligen und maulfaulen Stormare. Zwar ist sein Humor, wie erwähnt, gewöhnungsbedürftig, aber er nervt nie. Ein optisches Highlight ist Felisha Cooper als Ingmars Tochter. Die Schauspielerin wirkt in Staffel 1 direkt zu schön für die kleine Wadenbeißer-Serie und wirkt dementsprechend deplatziert, in Staffel 2 aber inkludieren die Drehbücher Cooper besser, weshalb sie irgendwann auch glaubwürdiger wirkt.
Zudem gelang es den Machern, Ex-Pornostern Traci Lords („Intent to Kill“) vor die Kamera zu holen. Die hat als Konkurrentin Ingmars ein paar köstliche Auftritte abbekommen, sodass man irgendwann meint, sie habe das Potential der Serie mehr erkannt als die Macher. In Folge 8 von Staffel 1 ist zudem Eric Roberts („The Expendables“) als Gaststar zu erleben. Der Mime hat als um seine Tochter besorgter Auftraggeber der „Swedish Dicks“ in seinen zwei Auftritten aber nur eine geringe Screentime. Mimen wie Zack Ward (“Beyond the Law“) oder Haley Joel Osment (“The Sixth Sense“) sorgen ebenfalls für nette Momente.
Optisch ist die Serie sauber umgesetzt. Es gibt keine besonderen Highlights, erst recht aber keine Lowlights zu vermelden. Es fehlt ein wenig an Action. Weshalb die Fälle allgemein immer mal ein wenig zu betulich und trutschig geraten, eben weil ein wenig Tempo und Aufregung fehlt. Seltsam eintönig bis langweilig ist die Musik zur Serie geraten.
Die „Swedish Dicks“ sind nicht der erwartete Knaller
Ich muss zugeben, dass ich mir von der Serie auch aufgrund des Titels irgendwie ein wenig mehr Schwachsinn erwartet hatte. Dieser greift aber leider eher selten um sich. Im Großen und Ganzen ist die Serie also irgendwie zu normal, zu beliebig, vor allem zu brav. Die ganz großen Lacher bleiben in den 25-minütigen Episoden-Häppchen immer aus. Der Humormix wirkt unausgewogen. Manche Gags wirken teils gar nicht richtig zu Ende gebracht. Als Krimiserie holt die Serie dann gleich gar keine Kohlen aus dem Feuer. Dazu sind die Fälle größtenteils zu nebensächlich.
Dafür überzeugt die Chemie zwischen Stormare und Glans. Die beiden Mimen retten dem Konzept, das es bisher auf zwei Staffeln gebracht hat, mehrere Male den Kragen. Allgemein machen die Schauspieler Laune, allen voran Keanu Reeves. Der in beiden Staffeln um ihn gezimmerte Story Arc ist das Unterhaltsamste an dem ganzen Unterfangen. Eine Serie zum Immerwiederschauen sieht aber dennoch ganz anders aus.
Über eine physische deutsche Veröffentlichung ist mir nichts bekannt. Pro7 Fun zeigt die Serie immer mal wieder, was eventuell mal zu einer Ausstrahlung auf dem Muttersender führen könnte. Bei Amazon Prime und Youtube kann man die einzelnen Folgen der Serie erstehen.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu der Serie?
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