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Hypercane

Originaltitel: 500 MPH Storm__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2013__Regie: Daniel Lusko__Darsteller: Casper Van Dien, Bryan Head, Keith Meriweather, Dale O’Malley, James Lawrence Sicard, Alex Knight, Hayley Derryberry, Michael Beach, Chad Brummett, Sarah Lieving u.a.
Hypercane

Casper van Dien im Kampf gegen den Hypercane …

Ich denke, zu Asylum muss man nicht mehr viel sagen. Ja, Asylum sind bekannt für ihre Mockbuster und ja, kaum einer dieser Filme schafft es irgendwie über die Bezeichnung Trash hinaus. Zwar sind da immer wieder mal kleine Hoffnungsschimmer (die total überzogenen Creature Features der letzten Jahre a la „Mega Shark versus Giant Octopus“ seien genannt), die so schlecht sind, dass sie fast schon wieder gut sind, der größte Teil des Asylum’schen Filmausstoßes allerdings ist und bleibt ziemlicher Murks. „Hypercane“ macht da leider keine große Ausnahme … Das beginnt schon bei der total beknackt aufgezogenen Geschichte.

Die Apollostation wurde von der amerikanischen Regierung initiiert, um die Energien der Erde (die bei tektonischen Verschiebungen oder aufgrund des Magnetfeldes der Erde frei werden) nutzen und so vollends in nachhaltige Energiegewinnung machen zu können. Dazu schießt man, warum auch immer, einen Energiestrahl gen Himmel. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund spielt daraufhin die Natur verrückt und formt Hurrikan um Hurrikan, um die Menschheit auszuradieren. Nur Nathan Sim, ein Lehrer für Naturwissenschaften, hat das Wissen, um zu verhindern, dass sich all diese Hurrikane zu einem sogenannten Hypercane vereinen!

httpv://www.youtube.com/watch?v=HEh4p6owUMs

Nebenher wird noch viel von einem schmelzenden Reaktorkern gefaselt, es wird verdammt viel, verdammt unlogischer Müll gelabert und irgendwann werden einfach nur noch die Hauptdarsteller gefilmt, wie sie – mal in einem Wald, mal in einer Abbruchfabrik, mal in einem Fluss – in Zeitlupe auf die Kamera zu- und von ihr wegrennen. Auch eine Möglichkeit, um auf 80 Minuten Nettolaufzeit zu kommen. Derweil schaut Casper van Dien („Starship Troopers“) immer ein wenig hilflos in den strahlend blauen Himmel und lässt ebenfalls in Zeitlupe seine tolle Haarpracht im Wind wedeln. Er wird schon wirklich ganz schön von Drehbuch und Regisseur im Stich gelassen. Wenn er sich nicht gerade haarsträubende Wettrennen mit Wirbelstürmen liefert, muss er mit der wohl übelsten Filmfamilie der jüngeren Filmgeschichte klar kommen. Beiden Familienmitgliedern scheint ein Wirbelsturm mehrmals quer durchs Hirn gefahren zu sein, anders kann man die offensichtliche Abwesenheit von Intelligenz und das teils grandios unlogische Verhalten – von ihren Dialogen sprechen wir lieber gar nicht erst – nicht erklären. Hauptrolle Nummer zwei ging an Michael Beach („Broken City“), der miese Off Kommentare einsprechen muss, die zumindest ansatzweise die Geschichte zusammenhalten sollen, letztlich aber auch nur total beknackt sind.

Hauptrolle drei ging dann an die Wirbelstürme. Und ja … sie sind mies getrickst. Asylum Standard eben. Sie funktionieren nicht einmal auf der rein funktionalen Ebene. Die Folge: Es kommt nie irgendwelche Spannung auf, da die Stürme im Film einfach nur wie Fremdkörper wirken und man gar nicht glauben kann, sie könnten Johnny Rico … äääärm Nathan Sim etwas anhaben. Noch übler sind dann manche Szenen, in denen Nathan mit dem Auto vor den Stürmen flieht und man bei den Cockpitansichten sieht, dass Sturm simuliert wird, Regen gegen die Scheiben klatscht und Gegenstände herumfliegen, nur um beim Umschnitt auf die Außenansicht des fahrenden Autos feststellen zu müssen, dass der Himmel strahlend blau ist und die Sonne scheint. Auch der nachträglich einkopierte Regen versagt seinen Dienst, da er sichtlich nie auf dem Boden einschlägt. Kurzum: Wer mal wieder auf die Suche nach Anschlussfehlern gehen möchte, der ist hier genau richtig. Von den Effekten abgesehen ist „Hypercane“ auf solidem DTV Niveau angesiedelt und einfach immer ein Stückchen zu glatt und sauber für einen Katastrophenfilm … und irre menschenleer, des Budgets wegen.

Die wenigen Menschen, die man zu sehen bekommt, tauchen so unvermittelt auf, wie sie wieder verschwinden und spielen für den Film keine Rolle. Andere Figuren verschwinden einfach mir nichts dir nichts aus dem Film und kehren auf einmal für eine Heldentat unvermittelt wieder zurück. Dann ist der Film nach 55 Minuten plötzlich zu Ende und man freut sich, dass man nicht noch mehr Lebenszeit auf „Hypercane“ verschwenden musste, da fängt der Film einfach noch einmal von vorne an. Und als seien die 55 Minuten vorher nicht gewesen, wird einfach noch einmal das gleiche Bedrohungsszenario aufgebaut. Kurzum: „Hypercane“ ging mal so richtig vor den Baum! Die Effekte, die Story, die Figuren, die Darsteller (der Sohn von Caspers Figur ist so ziemlich der mieseste Darsteller im ganzen Cast und macht einen beim Gucken regelrecht aggressiv!), die eintönige Musik, die langweilige Optik und das eigentlich gute Tempo, dessen Wirkung aber verpufft, weil der Film über keinerlei Spannung verfügt … egal, was man sich hernimmt, es fällt schwer, irgendwelche positiven Aspekte an dem Film zu finden. Zumindest schauen Casper van Diens Haare vom Winde in Zeitlupe verweht schon toll aus. Und er müht sich zumindest mit vollem Körpereinsatz und legt ein paar hübsche Sprinteinlagen hin, kann aber dem miesen Drehbuch dennoch nicht entkommen …

Die deutsche DVD kommt von The Asylum / Great Movies im Vertrieb von SchröderMedia, hat eine sprechertechnisch wertige, inhaltlich richtig üble Synchronisation abbekommen, ist mit einer erstaunlichen FSK 16 (6 oder 12 hätte locker auch gereicht) uncut und wartet neben einem kurzen Making Of mit einem Gag Reel auf, das bis auf einen Johnny Rico Spruch keinerlei echten Gag enthält.

In diesem Sinne:
freeman

Was meint ihr zu dem Film?
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Copyright aller Filmbilder/Label: The Asylum, Great Movies, SchröderMedia__FSK Freigabe: ab 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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