Originaltitel: Expect to Die__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1997__Regie: Jalal Merhi__Darsteller: Jalal Merhi, David Bradley, Evan Lurie, Laurina Hanson, Bob Cotie, Mary Moore u.a. |
Mit „Total Reality“, „Final Crisis“ und „Expect to Die“ verabschiedete sich „Cyborg Cop“- und „American Fighter 3, 4, 5“-Star David Bradley 1997 aus dem B-Actionbusiness und ward seither in keiner Filmproduktion mehr gesehen. Unter der Regie und gleichzeitig an der Seite von Martial-Arts-Libanese Jalal Merhi darf er sich hier in einem soliden B-Actioner der Trash-Kategorie ausnahmsweise als Badguy austoben.
Als Cop Blake (Jalal Merhi) einen Gangstertreff auseinandernimmt, stößt er neben Geldkoffern, Drogen und Kisten voller Waffen auch auf Disketten, auf denen ein Prototyp des Virtual-Reality-Spiels „Expect To Die“ abgespeichert ist. Ein Spiel auf Leben und Tod, wie Blake bald herausfindet. Denn wer in den virtuellen Combats abnippelt, gibt automatisch auch im wahren Leben den Löffel ab.
Somit heftet er sich mit seinem neuen Partner dem sadistischen Spieleentwickler Dr. Vincent Maclyntre (David Bradley) an die Versen, um ihm das Handwerk zu legen.
Schaut in den Actionfilm mit David Bradley hinein
httpv://www.youtube.com/watch?v=eCQXgnxmxYE
Neu sind Virtual-Reality-Storys schon lange nicht mehr und so stand es kaum zu erwarten, dass eine B-Produktion wie „Expect to Die“ dem Thema neue Facetten abgewinnen würde. Dementsprechend wandelt sich, was als konventioneller Cop-Krimi beginnt, schnell zum innovationslosen Sci-Fi-Film nach Schema F. Der lässt unseren Helden in Realität und Cyberspace gegen eine Vielzahl böser Buben antreten – für exotische Gegner ist dabei vor allem in der virtuellen Realität gesorgt, wo unter anderem gegen Samuraischwert- und Wurfstern-bewehrte Badguys gefightet werden darf.
Jalal Merhi („Tigerkralle 3“), wie des Öfteren als Hauptdarsteller und Regisseur in Personalunion ins Projekt involviert, präsentiert dem Zuschauer dabei durch die Bank solide Fights. Die vernachlässigen zwar David Bradleys Skills stark, der lediglich einen lahmen Endkampf mit Blake spendiert bekommt, überzeugen ansonsten aber mit flotten Choreografien auf gutem Durchschnittsniveau.
Regisseur Merhi verzichtet auf inszenatorische Spielereien, lediglich die Shootouts peppt er gerne mit Slow-Motion-Effekten auf. Die durchgängige Unblutigkeit macht hier aber weniger den Eindruck, Rating- denn Budgetgründen geschuldet zu sein. Vielleicht war für Bloodpacks ja einfach kein Geld da, denn die Produktion macht allgemein einen alles andere als aufwändigen Eindruck.
Unterstützt durch die eher lächerlich umgesetzte Cyberspace-Thematik verleiht die trashige Billigoptik „Expect To Die“ aber sogar einen gewissen Charme, dank dem der Film den Genrefan durchaus zu unterhalten weiß. Die überraschungslose und von einigen logischen Unzulänglichkeiten gebeutelte Story kann dabei zwar nicht wirklich fesseln, erlaubt sich aber auch keine groben Hänger, da Merhi in ausreichenden Abständen immer mal wieder ein paar Badguys vermöbeln darf.
Schauspielerisch bewältigt er diesen Part mit der gewohnten Minimalmimik, überzeugt dabei aber immer noch mehr als David Bradley, der als Ober-Bad-Ass eine sehr schwache und lustlose Performance absolviert.
„Expect to Die“ bietet solide B-Action und lächerlichen Cyberspace-Rummel
„Expect To Die“ ist ein solider B-Actioner, der sich der immer wieder beliebten Cyberspace-Thematik annimmt, dieser anstatt frischer Ideen aber nur eine Sci-Fi-angehauchte Trash-Atmosphäre abgewinnen kann. Da Hauptdarsteller / Regisseur Jalal Merhi das Geschehen mit ausreichend Fights und Shootouts garniert, wird es aber kaum langweilig und der Genrefan darf kompletthalber durchaus mal einen Blick riskieren.
Das deutsche VHS-Tape von New Vision ist cut, eine ungekürzte DVD ist in den USA zu finden. Diese war offensichtlich das Master für eine im November 2020 von Imperial Pictures veröffentlichte uncut DVD. Diese kommt mit einer Freigabe ab 16 und bietet eine beachtliche Bildqualität im 4:3 Format auf. Nur die ohnehin mülligen Effektszenen fallen leider deutlich ab.
© Ed Hunter
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