Originaltitel: Fight of the Dragon__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1999__Regie: Isaac Florentine__Darsteller: Dolph Lundgren, Valerie Chow, Cary-Hiroyuki Tagawa, Gary Hudson, Scott L. Schwartz, John Bennett, Jo Kendall, Dave Nichols, Bashar Rakhal u.a. |
Kaum ein B-Actionregisseur weiß seine Fans seit Jahren auf stets gleichbleibend hohem Niveau derart zu beglücken wie Isaac Florentine („Seized“), der nicht zu Unrecht als Koryphäe seines Faches verehrt wird. Noch bevor er mit „Undisputed II“ und „Navy Seals II“ schwachen Filmen überragende Sequels spendierte, lieferte der in Israel geborene Regisseur in den späten 90ern bereits überzeugende B-Actionhighlights ab.
Ein Jahr nach dem genialen Gary-Daniels-Endzeittrash-Spektaktel „Cold Harvest“ arbeitete Florentine 1999 mit einem weiteren namhaften Genre-Star für den Fantasykracher „Fight of the Dragon“ aka „Bridge of Dragons“ zusammen. Dolph Lundgren spendierte er mit dem irren Streifen sein letztes großes Highlight vor einer jahrelangen qualitativen Durststrecke, die nur Gurken der Marke „Agent Red“ oder „The Last Patrol“ zutage fördern sollte.
„Fight of the Dragon“ erweist sich als unglaublich trashiger und oft sehr billig aussehender Endzeitquatsch, der aber gerade deshalb und natürlich nicht zuletzt aufgrund Florentines grandioser Actioninszenierung einen Heidenspaß macht.
Ein kleiner Einblick in den Isaac-Florentine-Actionfilm mit Dolph Lundgren
httpv://www.youtube.com/watch?v=zpcSlcBSTQE
Die Handlung ist dabei tatsächlich der Gipfel der Dümmlichkeit. In einer nicht näher definierten Endzeitwelt (laut Texttafeln im Vorspann zwischen Zukunft und Vergangenheit oder irgendein blabla in der Richtung) will der brutale General Ruechang (Cary-Hiroyuki Tagawa) die schöne Prinzessin Halo (Varlie Chow) zur Heirat zwingen, um seinen Herrscherstatus offiziell zu zementieren. Als die ausbüxt, schickt er ihr seinen besten Soldat (Dolph Lundgren) hinterher, der auf den lieblichen Namen „Warchild“ hört, sich allerdings als Killermaschine mit Herz entpuppt, Halo zu Hilfe kommt und sich auf die Seite der Rebellen schlägt.
Von der eher als Manowar-Songtitel geeigneten Namensgebung des Protagonisten über die Kostüme von Ruechangs Soldaten, die teilweise deutsche Wehrmachtsuniformen tragen, bis zu den billigen Sets und Locations, die oft den Eindruck machen, das Filmteam hätte die Action einfach in der nächstbesten Wiese steigen lassen, entpuppt sich „Fight of the Dragon“ als oftmals billig wirkender Trash allererster Güte. Der aber gerade aus diesem Grund so einen Heidenspaß macht und die Logiklücken des Geschehens mit Actionkrawall am laufenden Band kaschiert.
Warchilds Suche nach Prinzessin Halo führt nämlich nur aufgrund einer beeindruckenden Anzahl unverhoffter Zufälle zum Erfolg und unser Held ist stets aus dem Nichts zur Stelle, um böse Buben zu verkloppen, die Leben oder Freiheit der Schönen bedrohen, nur damit diese wieder abhauen kann und das ganze Spiel von vorne losgeht.
Die Entscheidung, sich auf die Seite Halos zu schlagen, fällt Warchild auch scheinbar von einer Sekunde auf die andere, nimmt das aber immerhin zum Anlass, jede Menge Bad Guys in Zeitlupe umzunieten. Für Zeitlupen offenbart Florentine hier nämlich ohnehin ein Faible und kredenzt mit seiner gewohnten, teils comichaften Over-the-Top-Inszenierung einmal mehr Actionhighlights am laufenden Band.
Ob relativ zahlreich gesäte Martial-Arts-Szenen oder Shootouts – Nonstop bleiben für den Genrefan keine Wünsche offen und vor allem die Schießereien wissen in „Fight of the Dragon“ in ihrer hemmungslosen Überzogenheit gewaltig zu begeistern. Ist sie doch in beeindruckender Häufigkeit in Slow-Motion gehalten und wird mit für Florentine typischen Momenten garniert, in denen beispielsweise unschädlich gemachte Bad Guys wilde Saltos schlagend von Explosionsherden wegfliegen.
Zudem darf Warchild in herrlicher Konsequenz den Typus der One-Man-Army wörtlich nehmen: Wenn Ruechang eine ganze Armee auffährt, hindert das Dolph Lundgren kein Stück daran, die Knarre auszupacken und im Alleingang loszurocken. Sieg und astronomischer Bodycount sind selbstverständlich garantiert.
Dass Dolph Lundgren („Universal Soldier“) zum hundertsten mal seine etablierte Rolle der Kampfmaschine mit Herz mimen darf, fällt da auch nicht negativ ins Gewicht, denn wer ist in solchen Parts schon besser aufgehoben? Und mit Cary-Hiroyuki Tagawa („Showdown in Little Tokyo“) hat er einen illustren, immer möglichst böse dreinschauenden Genre-Star als Antagonisten. Mit dem er sich auch ein hübsches Martial-Arts-Duell zum Showdown liefern darf. Das Mitwirken von Klöppelheld Gary Hudson („Black Thunder“) und Schnuckel Valerie Chow („Shanghai Hero“) nimmt man(n) obendrein als nettes Schmankerl gerne mit.
„Fight of the Dragon“ bietet Over-the-top-Action satt
Versuchte B-Action-Maestro Isaac Florentine in seinem Vorgängerwerk „Cold Harvest“ Endzeit- mit Western-Motiven zu verknüpfen, bleibt er bei „Fight of the Dragon“ im gleichen Genre, ersetzt Colt-Duelle jedoch durch Trash-Appeal galore, der in seiner Lächerlichkeit und offensichtlichen Billigkeit schon wieder einen Heidenspaß macht. Darüber hinaus wurde zumindest an der Action eindeutig nicht gespart und Florentine verzückt den geneigten Zuschauer mit einer Over-the-top-Actionsequenz nach der anderen.
FSK-16 sei dank ist „Fight of the Dragon“ problemlos uncut von VCL oder der MIG Filmgroup auf DVD zu haben. MIG spendierte dem Actioner inzwischen auch eine Blu-ray.
© Ed Hunter
Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
Copyright aller Filmbilder/Label: MIG Filmgroup__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu-ray/DVD: Ja/Ja |