Originaltitel: King of Vampires__ Herstellungsland: USA_ Erscheinungsjahr: 2009__ Regie: Nick Vallelonga__ Darsteller: Paul Sloan, Ralf Moeller, Rebecca Mader |
Bei “King of Vampires” handelt es sich um einen weniger als dreieinhalb-minütigen “Proof-of-Concept-Short”, der von Hauptdarsteller Paul Sloan (“Paydirt“) überdies verfasst sowie offenbar von Nick Vallelonga (“Stiletto“) in Szene gesetzt wurde – wobei letztere Angabe aber nicht 100%ig gesichert ist, da ich keine verlässlichen Infos dazu herauszufinden vermochte (u.a. weist das Werk weder Screen-Credits auf noch gibt es bislang eine zugehörige “Imdb”-Seite). 2009 in einem Lagerhaus in Van Nuys, Kalifornien gedreht, wurde angestrebt, das Bildmaterial als “veranschaulichende Ergänzung” einer Pitch-Idee Sloans zu nutzen, um bei potenziellen Investoren Interesse an einer Verwirklichung des Projekts zu erzeugen: “the Expendables” meets “From Dusk till Dawn”! Ursprünglich wollte Vallelonga es selbst (via seiner eigenen Produktions-Schmiede) realisieren – worauf Sloan sein Spec-Script 2011 dann an “Nu Image”/”Millennium Films” verkaufte. Hervorgegangen ist daraus bis heute (04/2021) allerdings noch immer nichts Konkretes…
Seit jeher hatte Sloan ein Faible für alte Paperback-Romane, Pulp-Magazine und Comics (wie z.B. “Doc Savage”, “Tarzan” oder “the Savage Sword of Conan”) – und diese Einflüsse verband er kurzerhand mit seinem Gefallen an Vampir- und Dschungel-Abenteuer-Geschichten zu einer Action-orientierten übernatürlichen Story: Quasi “Heart of Darkness” – bloß mit Dracula in the Jungle. Sein Plot-Abriss: Eine reiche Erbin heuert eine Gruppe Söldner an, um in einer abgelegenen Region Kolumbiens nach ihrem länger schon verschollenen Bruder zu suchen, wo (je nach Legende oder Gerücht) entweder ein barbarischer Warlord und/oder der einzige noch “pure” Vampir lebt und herrscht. Während sie sich entlang eines Flusses orientieren, begegnen sie unterwegs diverse Angreifer und anderweitige “Schrecken” (á la “infizierte” Tiere) – bis es irgendwann schließlich soweit ist, und sie auf ihn treffen: Den “Lord of the Undead: King of Vampires” (so übrigens der vollständige Titel)…
Dazu entschieden, diesen “Short” hier nicht final zu bewerten, habe ich mich deshalb, weil er im Prinzip wie nicht mehr als ein kontextloser Film-Clip anmutet. Alles, was ich im vorherigen Absatz zum Inhalt geschrieben habe, ist ohne die entsprechenden “Marketing-Infos” so nicht erkennbar bzw. möglich zu wissen. Eröffnet wird jedenfalls mit etwas abendlich-nächtlichem Urwald- sowie Boot-auf-Fluss-Stock-Footage – bevor wir eine nackte Frau (Rebecca Mader) zu sehen bekommen, die an einer seichten Wasser-Ansammlung (mit einer Menge Blut sowie gar einzelnen Körperteilen darin) im Gestrüpp zwischen Bäumen liegend wieder zu Bewusstsein gelangt. Furcht unterdrückend, blickt sie sich um und robbt los. Nach einigen Metern erreicht sie einen leblosen Mann (Sloan), der sogleich erwacht (oder sich nicht mehr tot stellt), ihr den Mund zuhält und ihr signalisiert, unnötige Laute besser zu vermeiden. Dass er eine Art “Kämpfer” ist, vermag man leicht zu erkennen – aber wer ist sie? Was ist mit ihnen passiert? Und warum ist sie eigentlich hüllenlos?
Antworten auf diese Fragen offeriert einem “King of Vampires” keine – doch wage ich bei der dritten einfach mal Sex sells zu spekulieren. Nunja, plötzlich ergreift sie von hinten eine Gestalt und zerrt sie von ihm weg: Eine hünenhafte, Menschen-verwandte, Lendenschurz tragende grau-grünliche Kreatur (Ralf Moeller) mit großen, scharfen Zähnen, welche das Publikum im Vorhinein bereits im Rahmen einiger rapide eingeblendeter Images flüchtig zu Gesicht erhielt. Den Rest möchte ich an dieser Stelle nicht verraten – außer vielleicht, dass man sich dabei ein augenfälliges Stück weit (Hommage zollend) an John McTiernan´s “Predator” orientiert hat. Generell vermittelt das Werk einen netten “düster-dreckigen B-Movie-Retro-Vibe”, der bei einer Feature-Film-Version in dieser Art und Ausprägung gewiss nicht bestehen bleiben würde – schon gar nicht heutzutage: Siehe dazu nur mal die Sache mit der aus irgendwelchen Gründen unbekleideten Dame. Zumindest ist Rebecca Mader (“Iron Man 3“) attraktiv und hatte offenkundig kein Problem mit Freizügigkeit…
Während man die Regie sowie die Kamera-Arbeit James Chressanthis’ (“In the Kingdom of the Blind, the Man with one Eye is King“) als “zweckdienlich” charakterisieren kann, hat F/X-Künstler Todd Masters (“the Belko Experiment“) dagegen echt Ordentliches abgeliefert: Von ihm bekam Ralf Moeller (“Tales of an Ancient Empire“) ein Ganzkörper-Make-up verpasst – welcher sich wiederum den Kopf rasierte sowie beim Dreh u.a. merklich Spaß daran hatte, Sloan durch die Szenerie zu bugsieren. Apropos: Letztere zwei Herrschaften waren schon bei Chuck Russell´s “the Scorpion King” (2002) mit von der Partie. Blutüberströmtes Posieren, bedrohliches Herumschreiten, grimmiges Starren, weites Maulaufreißen sowie unappetitliches Hautzerfetzen musste Moeller ebenfalls – und zwar getreu der Absicht, die Figur nicht wie einen “romantisierten” Vampir darzustellen, sondern wie einen in Höhlen sowie im Dschungel lebenden “Wilden” (like a cross between Tarzan and Colonel Kurtz from “Apocalypse Now”). Dass Sloan Rollen wie die eines toughen Söldners darzubieten in der Lage ist, steht indes ja außer Frage…
Kurzum: Gewiss war “King of Vampires” einst ein nettes “Mitbringsel” zu entsprechenden Pitch-Meetings. Angeblich hofft Sloan bis heute wohl noch immer darauf, dass ein Studio oder Streaming-Dienst das Projekt “belebt”. Ich persönlich habe jedoch so meine Zweifel daran, dass wir jemals eine Spielfilm-Version dieses an sich nicht unbedingt aussagekräftigen “Proof-of-Concept-Shorts” beschert erhalten…
– ohne Bewertung –
Der “King of Vampires” Pitch-Teaser ist u.a. bei Dailymotion.com zu finden bzw. zu sehen.
Stefan Seidl
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Copyright des “King of Vampires” Postermotivs und der Pics: Vallelonga Productions |