Originaltitel: Skylines__Herstellungsland: Frankreich, Großbritannien__Erscheinungsjahr: 2020__Regie: Liam O’Donnell__Darsteller: Lindsey Morgan, Rhona Mitra, Alexander Siddig, James Cosmo, Daniel Bernhardt, Yayan Ruhian, Jonathan Howard, Ieva Andrejevaite, Samantha Jean, Jeremy Fitzgerald, Cha-Lee Yoon u.a. |
Wir haben den dritten Teil im „Skyline“-Franchise für euch in einer Videokritik besprochen. Wer seine Kritik lieber schwarz auf weiß mag, findet die ausführliche Kritik unter dem Video.
Video: Kritik zu „Skylines“ mit Daniel Bernhardt
httpv://www.youtube.com/watch?v=rbd-VGhbHUg
Die Aliens aus „Skyline“ und „Beyond Skyline“ sind noch unter uns
„Skylines“ knüpft direkt an den enorm unterhaltsamen Vorläufer „Beyond Skyline“ an. Dieser stellte uns bereits die enorm schnell alternde Rose vor. Diese erwuchs in den Folgejahren zur Anführerin des Widerstandes gegen die Aliens, die in „Skyline“ unsere Welt eroberten. Mit ihren Getreuen gelang es Rose, die gewaltige Flotte der Angreifer auszuschalten. Als diese besiegt war, verschwand auch die Kontrolle der Außerirdischen über die menschlichen Gehirne, die sie bislang in ihre Kampfdrohnen, die sogenannten Piloten, gestopft hatten.
Seitdem leben die Menschen und die in den biomechanischen Aliensoldaten geparkten Hirne friedlich zusammen. Jahre später wendet sich jedoch das Blatt. Irgendetwas gewinnt wieder Gewalt über die menschlichen Hirne und lässt deren Wirte Amok laufen. Als London zu fallen droht, geht die Menschheit wieder in die Offensive.
Sie bittet Rose, eine kleine Abordnung von Menschlein auf einen weit entfernten Mond namens Cobalt One zu führen. Es wurde nämlich herausgefunden, dass Rose zwar die Flotte der Aliens besiegt hatte, deren Zentralhirn konnte aber kurz vor der Zerstörung aus dem Kern des Mutterschiffs entfernt und weit ins All geschickt werden. Von Cobalt One aus soll sich das Zentralhirn nun allmählich die Kontrolle zurückholen. Natürlich stimmt Rose der Mission zu…
Schaut in „Skylines“ mit Daniel Bernhardt hinein
httpv://www.youtube.com/watch?v=eDmVZNbuEnk
Mit den letzten Bildern von „Skyline“ und der Fortsetzung „Beyond Skyline“ hatten die Macher bereits aufgezeigt, was da wirklich unter der Motorhaube ihres Franchises schlummerte. Eine rasante B-Film-Alien-Invasion mit großer Lust am Fabulieren, die in Optik und Stil immer mal wieder in Richtung überdrehter Animes schielte. „Skylines“ setzt den eingeschlagenen Kurs nun fort und macht erneut eine Menge Laune.
Direkt zu Beginn kredenzt uns der Film eine große Raumschlacht mit interessant designten Raumschiffen und perfekten Special Effects, die mit starker Farbigkeit punkten und sofort Blockbuster-Flair in Sachen Optik aufkommen lassen. Danach geht es rasant weiter. Regisseur Liam O’Donnell prescht mit hohem Tempo voran und schärft die von ihm im Vorgänger etablierte Welt.
Mit flotter Hand führt er die neuen Charaktere ein. Die werden zwar nur oberflächlich angerissen, aber das Franchise ist nun wahrlich nicht für Charakterstudien bekannt. Dank ordentlicher Darsteller funktionieren die Charaktere auch so gut genug, um in der Welt von „Skylines“ verweilen zu wollen. Mir nichts dir nichts landet unser Heldentrupp auf dem außerirdischen Mond, wo „Skylines“ mit einem wirklich coolen Setdesign protzt.
Das Making Of offenbart zudem, dass hier tatsächlich eine Menge mit praktischen Effekten umgesetzt wurde und viele der Umgebungen als Bühnen vorhanden waren. In der herrlich bizarren Umgebung zündet Liam O’Donnell dann auch seine ersten Actionszenen und behält den enorm dynamischen Stil seines Vorgängers bei.
Schweizer Actionstar kickt nach deutschen Choreographien
Diesmal holte er sich die Jungs von „Plan B – Scheiß auf Plan A“ um Can Aydin an Bord, der direkt die Regie der Second Unit übernahm. Seine Kumpel Cha-Lee Yoon („Attrition“) und Phong Giang („One Million K(l)icks“) übernahmen darüber hinaus auch Rollen im Film selbst, Yoon gar eine der Hauptrollen. Gemeinsam mit ihrem Stunt-Team sorgen sie für höchst flotte Actioneinlagen und schneidern unter anderem Daniel Bernhardt („Atomic Blonde“) seine bisher wohl steilsten Kampfszenen auf den Leib.
Wobei auf dem Mond selbst zunächst sehr dynamische Balleraction dominiert, in der unsere Helden an optisch reizvolle neue Kreaturen geraten, die auch effekttechnisch stark funktionieren. Leider hängt der Film selbst in dieser Phase ein wenig durch. Es wirkt, als habe er plötzlich nichts mehr zu erzählen. Nicht einmal die neuen Kreaturen nimmt er zum Anlass, erzählerisch auszuholen.
Die starke Optik, die höchst gelungene technische Umsetzung und ein zackiger Score lassen aber keine Langeweile aufkommen. Es fällt aber schon auf, dass vor allem Lindsey Morgan („Lasso – Erbarmungslose Jagd“) zwar nettes Eye-Candy darstellt, sie mit der arg limitierten Anlage ihrer Figur aber lange Zeit so gar nichts anzufangen weiß. Leider versäumt es „Skylines“ auch, die menschlichen Bösewichter mal richtig aufdrehen zu lassen.
Das passiert dann alles in Richtung Finale, in dem der Film sich die im Mittelteil vermisste Verve wieder breit vor die Brust bindet und ein Finale Furioso zündet, in dem dann auch wieder Bilder generiert werden, die man eher in Computerspielen oder Animes erwarten würde. Alles wieder perfekt getrickst und mit – wie bereits angedeutet – furiosen Szenen für Daniel Bernhardt. Der kommt hier ohnehin irre cool rüber und fühlt sich sichtlich wohl in dem Film.
Auch Alexander Siddig („21 Bridges“) und Rhona Mitra („Hard Target 2“) bekommen als bekanntere Namen im Cast ein paar hübsche Szenen zugeschanzt. Aus dem Vorgänger ist im Übrigen auch Iko Uwais Buddy Yayan Ruhian („The Raid 2“) an Bord, allerdings bestreitet er kaum mehr als bessere Cameo-Auftritte.
„Skylines“ setzt das Gute aus „Beyond Skyline“ fort, aber…
Starker Auftakt, feines Finish, aber zwischendurch zu viel von dem Gleichen. So kann man „Skylines“ trefflich umschreiben. Der steigt rasant ein, mit einem Storytelling, das inhaltlich für zwei Filme reichen würde, wird dann allerdings auf dem neu installierten Mond Cobalt One einfach zu sehr geparkt und arbeitet sich hier an den immer gleichen, etwas zu lang und uninspiriert geratenen Ballereien gegen die neuen Kreaturen im Franchise ab. Von denen man zudem nichts wirklich Wesentliches erfährt.
Eine zunehmend blassere Heldin, Bösewichter von der Stange und zunehmender Leerlauf schaden dem Mittelteil des Filmes zusätzlich. Zum Ende hin fängt sich „Skylines“ zum Glück wieder, dreht ordentlich auf und sorgt so dafür, dass man wieder bereitwilliger in die flotte Action an hoher Produktionsqualität eintaucht. Starke Effekte, tolle Bilder und der nette Score sind neben einem irre präsenten, stark aufspielenden und unter der Regie von Can Aydin genial kickenden Daniel Bernhardt weitere Pluspunkte des Streifens, der insgesamt aber seinem runderen Vorgänger unterliegt.
Die deutsche Veröffentlichung ist für den 17. Juni 2021 vorgesehen. Wild Bunch und Eurovideo werden den Streifen auf DVD und Blu-ray bringen. Ab 3. Juni 2021 kann man den Film bereits als Video on Demand sehen. In Großbritannien kann man „Skylines“ bereits auf DVD und Blu-ray von Vertical erstehen. Freigegeben ab 15, uncut und mit nettem Making Of versehen.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
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