Originaltitel: Asteroid-a-Geddon__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2020__Regie: Geoff Meed__Darsteller: Eric Roberts, Veronika Issa, Jennifer Lee Wiggins, Craig Gellis, Terry Woodberry, D’Artagnan Woods, Isaac J. Cruz, Gigi Gustin, Juliana Destefano, Zachary Chicos u.a. |
The Asylum erzählt uns dieses Mal die Mär von einem Asteroiden, der unsere Erde auszulöschen droht. Nix Neues bei The Asylum. Die lassen gerne mal Himmelskörper auf uns herabregnen. In „Meteor Moon“, dem Mockbuster zu Roland Emmerichs „Moonfall“, beispielsweise den Mond. Der Asteroid des hier zu besprechenden Streifens hat das Potential für ein Asteroid-a-Geddon zu sorgen. Was auch immer das ist. Als Filmtitel ist der Begriff schonmal ganz nett. Der Film dahinter… nunja.
Der Asteroid 2.200QL rast auf die Erde zu. Die Weltgemeinschaft überlegt infolgedessen, wie man den riesigen Brocken stoppen könnte, bevor er alles Leben auf der Erde auslöscht. Während man noch diskutiert, preschen die Russen voran und beballern 2.200QL mit einer Atomrakete. Die bremst den Gesteinsbrocken zwar, kann ihn aber nicht pulverisieren. Ein gewaltiges Kernstück bleibt erhalten und wird von zahllosen kleinen Brocken flankiert. Einige groß genug, um ihrerseits mittlere Katastrophen auf unserer Erde auszulösen.
Zumindest hat die Menschheit etwas Zeit gewonnen. Zeit, die ein todkranker Tech-Milliardär ausnutzen will, um vor seinem Ableben seinem Leben noch einen Sinn zu geben. Er zieht die besten Wissenschaftler der Welt zusammen, um diese eine Lösung finden zu lassen. Darunter auch seine Tochter Alexandra, eine brillante, aber verzogene Punk-Wissenschaftlerin. Die entwickelt alsbald einen Plan, bei dem ein gewaltiger Laser eine große Rolle spielen soll.
Schaut in den Katastrophen-Trash mit Eric Roberts hinein
httpv://www.youtube.com/watch?v=jOR82HMQ7ZU
Ich denke, angesichts der Inhaltsangabe muss ich nicht erst über die Qualitäten der Story schwadronieren. Die transportiert den gewohnten The-Asylum-Irrsinn, ist unlogisch bis ins Mark, rotzt dem Zuschauer schlecht geskriptete Figuren und pseudowissenschaftliche Sinnlos-Dialoge vor die Füße und wird trotz Weltuntergangsszenarios niemals spannend oder gar packend. Ein gewichtiger Grund: Wie von The Asylum gewohnt, schaut man unsympathischen Hackfressen beim Labern in engen Räumen zu, anstatt echte Katastrophenaction zu sehen zu bekommen.
2.200QL spielt dementsprechend in seinem eigenen Film, der ja immerhin ein Asteroid-a-Geddon verspricht, keine Rolle. Wenn man den Himmelskörper insgesamt zwei Minuten zu sehen bekommt, ist das wahrlich oft. Und auch seine kleinen Gesteinskollegen, die auf unsere Erde krachen, sorgen für null Rambazamba. Ausnahme ist eine Springflut, ausgelöst von faustgroßen, in einer Küstenregion einschlagenden Steinchen. Alles schön schlecht getrickst. Und ohne Gespür für Katastrophenaction gereicht.
In Panik ist außer den wenigen Hauptdarstellern nie irgendwer. Der Verkehr fließt normal, kein gefilmter Zivilist wirkt verängstigt, The Asylum eben. Die deutsche Synchronisation macht das Treiben keinen Deut besser. Da heißt der Asteroid mal 2.200QL, mal 220QL und mal Zweiundzwanzig-Null-Null QL. Auch die Zeit verfliegt hier auf seltsame Art und Weise. Hat man soeben noch 56 Tage gewonnen, bevor der Asteroid auf der Erde einschlägt, sind es Sekunden später nur noch 46.
Ist aber auch egal, weil die Zeit dann plötzlich nie wieder eine Rolle spielt. Derartige Anschlussfehler beherrschen aber nicht nur die deutsche Synchronisation, „Asteroid-a-Geddon“ ist genauso verbuggt. Man achte beispielsweise nur mal auf die wandernden bunten Extensions der Hauptdarstellerin.
Apropos: Veronika Issa ist als punkige Wissenschaftlerin Alexandra eine einzige Lachnummer. Weder nimmt man ihr irgendeine Form von Bildung ab noch die trotzig, rotzige Punknummer. Die Darsteller rund um Frau Issa wirken rundweg, als habe man sie unter einer Brücke weggecastet. Keiner passt hier irgendwie auf seine Rolle und keiner bekommt auch nur einen Satz gerade aufgesagt. Eine Ausnahme bildet Eric Roberts („The Expendables“) als süffisant daher parlierender General, der den Weltenuntergang amüsant locker nimmt. Die wenigen Szenen dürfte der gute Eric locker an einem Vormittag runtergeleiert haben.
„Asteroid-a-Geddon“ wäre beim Eintritt in die Zuschauer-Atmosphäre lieber verglüht
Der neueste Katastrophen-Trash von „The Asylum“ ist mal wieder formvollendeter Müll, der nichts kann, was ein Katastrophenfilm können sollte. Spektakelbilder, Tempo, große Emotionen und aussichtslos gefährliche Momente im Minutentakt gibt es schlichtweg nicht. Stattdessen führt Regisseur Geoff Meed (bekannt durch seine Rollen an Mark Dacascos‘ Seite in „Kickboxer 5“ und „I am Omega“) in seiner zweite Regie-Arbeit beispielsweise lang und breit Asteroiden-Querdenker mit Söldnertendenzen ein, die einfach nur da sind und keinerlei Impact auf die verquaste Story haben. Zeit schinden nennt man so etwas. Zumindest ist Meed darum bemüht, alle Szenen außerhalb enger Bürozimmer sauber in Szene zu setzen. Wenigstens das gelingt. Aber was man da zu sehen bekommt, hat den Titel „Asteroid-a-Geddon“ halt NULL verdient.
Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film erschien am 19. August 2021 von Eurovideo. Ungeschnitten mit einer Freigabe ab 12.
In diesem Sinne:
freeman
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